Auch Mountainbiker dopen! Natürlich.

Ja, ich gestehe, ich bin Mountainbiker und ich dope. Alle meine bikenden Freunde betreiben ja schließlich auch Doping, und ich werde ganz bestimmt nicht damit aufhören. Was für Rennradfahrer gut ist, kann für uns Mountainbiker nur recht sein. Wir gehen sogar noch einen Schritt weiter, denn wir Mountainbiker dopen alle! Da müssen wir auch gar keinen Hehl daraus machen, denn wir brauchen das, immer und immer wieder! So, das musste mal gesagt werden.

Ohne Doping wohl viel zu steil.
Ohne Doping wohl viel zu steil.

Unser Doping funktioniert aber ein bisschen anders. EPO und andere leistungssteigernde Substanzen auf der Jagd nach der Bestzeit um die goldene Ananas? Geschenkt! Die gängigsten Dopingmittel unter Mountainbiker sind wohl alkoholfreies Weißbier und Kaspressknödel. Auch der Duft der Almrosen und Zirbenwälder berauscht uns, putscht uns auf und treibt uns an. Das ist unser Doping, so dopen wir! Und das Beste daran ist ja, dass alles überall und legal erhältlich ist. Einzige Nebenwirkung ist der langanhaltende Glückszustand, diese innere Zufriedenheit, nach einer langen Biketour und der anschließenden Einkehr. Wer sich für’s Mountainbike entschieden hat, will neben dem Sportlichen auch den Genuß, Trails statt Strassen und Almwiesen statt Asphalt.

Auf Almhütten gibt’s immer wunderbares Doping.
Auf Almhütten gibt’s immer wunderbares Doping.

Ein ganz besonderes Bikerevier findet sich im Paznauntal. Die Möglichkeiten hier sind fast unerschöpflich. Wer die besten Trails und Einkehrmöglichkeiten nicht verpassen oder vielleicht sogar an seiner Fahrtechnik feilen will, der kann sich ja einfach einen Guide der Silvretta Bikeacademy schnappen. Das manchmal mühsame Vorbereiten der Touten und Kartenstudieren entfällt damit, und man kann sich ganz einfach auf das Wesentliche, nämlich das Biken, konzentrieren. Ganz egal ob höhenmeterfressender Tourenfahrer oder singletrailsüchtiger Endurobiker, es findet sich für jeden etwas. Sogar die Freerider sind hier willkommen, denn die Gondeln nehmen einen gerne mit und ermöglichen so viele Abfahrten für Speedfreaks.

Vom Trail in den Pool

Für die meisten Mountainbiker ist das Genießen ein wichtiger Aspekt und endet nicht mit der Abfahrt ins Tal. Nach der Hochpaznaun Tour verlangen unsere müden Knochen ihre verdiente Ruhepause ein. Also rollen wir gemütlich ins Hotel Weisses Lamm, denn dort findet man alles, was sich ein Bikerherz nur wünschen kann. Nach der Erholung im Wellnessbereich und einer entspannenden Massage stärken wir uns am Abend mit dem Feinsten aus der Hotelküche. Ein letzter Schluck noch vom Zaubertrank, und dann befällt uns schließlich die Müdigkeit.

Bevor es am nächsten Tag wieder weiter geht, widmen wir uns kurz unseren Fahrrädern. Die gestrige Runde ging nicht spurlos an ihnen vorüber und die Bremsbeläge müssen getauscht werden. Kein Problem hier im Hotel, denn der Chef ist selbst begeisterter Mountainbiker und ganz nebenbei auch ausgebildeter Guide. Außerdem ist man Mitglied bei den Mountain Bike Holidays und führt dort sogar das Qualitätslevel Pro. Das heißt unter anderem auch, dass die gängigsten Ersatzteile immer vorrätig sind. Schön für uns.

Was will man mehr?
Was will man mehr?

Danach können wir endlich starten. Die Verwall Runde steht heute auf dem Programm. Eine ausgewachsene Tour, zugegeben, aber eben mit allem, was das Mountainbiken so schön macht. Fantastische Bergwelten, einsame Plätze, herausfordernde Trails und liebevoll bewirtete Hütten. Einem weiteren traumhaften Tag steht nichts mehr im Wege.

Auch Mountainbiker dopen! Natürlich.
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Von in Tirol

  • Heinz Modlik

    Warum kann man sich nicht auch ohne Alkohol sportlich betätigen? Ich verstehe nicht, dass sich die Radler auf jeder Alm betrinken und dann enthemmt ins Tal donnern, um dort mit dem weiterzumachen, was sie schon zu Mittag angefangen haben: Saufen. Für mich ist schon der Aufenthalt in der Natur und die sportliche Betätigung wie ein kleiner Rausch, da brauch ich nicht auch noch Alkohol dazu.

    • Markus Egger

      Danke Heinz für deinen Beitrag. Eine Apres-Bike Szene wie man’s vom Skifahren kennt, gibt es noch nicht, zum Glück. Du scheinst ja genau das, zu suchen, was ich oben beschrieben habe. Das Glücksgefühl, das einem nach einer anstrengenden Biketour befällt, fühlt sich wirklich an wie ein kleiner Rausch. Und eigentlich hab ich im Artikel auch nur von alkoholfreiem Bier gesprochen 😉 Viel Spaß weiterhin beim Biken!

  • Urwaldbiker

    Hoachts amoi zua! Dass I mer so a alkoholfreis Weißbiergwasch eineloss muas scho oiwei no was andascht passiern. Mia Bayern mia damma Bier trinken und mim Wosser wern se de Hände gwoschen! Prost!