Alltag, nein danke: Die Verwöhnhotels am Walchsee

Habt ihr euch schon mal überlegt, warum ein guter und gelungener Aufenthalt in einem Hotel so etwas Besonderes ist? Nein, nicht im Detail? Nun, das solltet ihr aber. Und da definitiv eure Rechnung nicht ohne die „Verwöhnhotels“, den Kaiserwinkl und den Walchsee machen.

Ich jedenfalls habe mir Gedanken gemacht. Mal wieder. Weil ich fest daran glaube, dass der Aufenthalt in einem Hotel, wenn er wirklich gelungen ist, dezidiert vom Alltag zu unterscheiden ist. Und somit auch anders beschrieben werden muss.

Der Alltag ist eine mehr oder weniger strukturierte Abfolge von Ereignissen. Der Alltag kann als der Rahmen beschrieben werden, der uns funktionierten lässt. Alles wird zusammengehalten von Gewohnheiten, Ritualen, Strukturen und (mehr oder weniger) festen Vereinbarungen.

Im Alltag können wir nur in sehr beschränktem Ausmaß das tun, was wir  tun wollen. Ansonsten würde alles ganz schön durcheinander geraten. Und wer Kinder hat der weiß, dass an ein Leben ohne Alltag und Routinen erst gar nicht zu denken ist. Nicht nur die Kinder wären verwirrt, sondern es wäre schlicht und einfach unmöglich seinen Tag ohne Alltag und Routinen zu organisieren und irgendwie adäquat auf die Reihe zu bekommen.

Kurzum: Der Alltag ist etwas, das uns davon abhält, die Dinge pur, natürlich und direkt wahrzunehmen. Er ist aber auch ein Garant dafür, dass nicht alles in Chaos versinkt. Eines ist aber klar: Den Alltag nehmen wir kaum bewusst wahr. Wir handeln und tun Dinge fast automatisch, weil wir sie eben tun. Weil sie eben getan werden müssen. Der Alltag ist an Selbstverständlichkeit und Natürlichkeit kaum zu überbieten. Und ein bisschen langweilig ist er halt manchmal auch.

Alltag oder doch lieber die „Verwöhnhotels“ am Walchsee?

Das weist eigentlich einem Aufenthalt in einem guten Hotel schon die Funktion zu. Der Aufenthalt darf vieles sein, aber nicht alltäglich. Er muss aus dem Rahmen fallen. Außergewöhnlich sein. Und, paradoxerweise, neue Strukturen anbieten. Meiner Meinung nach muss sich also ein Hotel Konzepte überlegen, Ideen haben, um die Zeit des Urlaubes zu strukturieren und neu zu definieren. Die Zeit will strukturiert werden, die amorphe zeitliche Masse will mit Sinn gefüllt werden. Mit einem Sinn, der möglichst weit weg ist vom Alltag.

Von daher bin ich über einige Ideen und Konzepte bei den „Verwöhnhotels“ gestolpert, die sich in dieser Hinsicht interpretieren lassen. Dort finden zum Beispiel 2015 „Steakwochen“, „Weinwochen“ oder „Wildwochen“ statt, in denen natürlich das jeweilige im Fokus steht. Das ist aus mehreren Gründen interessant.

Zum einen: Wer hat schon die Zeit, sich so tief und ausführlich mit dem Thema Wild oder Steak zu beschäftigen, dass er diesen Themen eine ganze Woche widmen könnte? Es ist nicht nur eine Zeitfrage, sondern auch eine Frage der Muße. Im Alltag zwischen Terminen und Arbeit geht halt die Lust auf solche Spielereien verloren.

Die Sache ist also klar: Das hier ist ein kleines, triviales Beispiel, das für mich dennoch eine enorme Tragweite hat. Ein Aufenthalt in einem guten Hotel, in diesem Fall in den Verwöhnhotels am Walchsee, kann etwas anbieten, das der Alltag nicht kann. Wir haben es hier mit verdichtetem, komprimierten Leben zu tun, bei dem wir wieder bewusst und ganz direkt und unverstellt wahrnehmen.

Keine eingeübten Rituale, die uns diese Sicht und dieses Empfinden verstellen. Durch die Veränderung der Art und Weise der Strukturierung und der Ersetzung unserer Rituale und Ideen mit gänzlich anderen Ideen und Möglichkeiten erleben wir wieder neu und intensiver. Wer kennt die Theorie nicht, dass im Urlaub alles anders und besser schmeckt? Das liegt vielleicht an der obigen Tatsache.

Ich würde jedenfalls mal denken: Probiert es aus. Und bei den „Verwöhhotels“ am Walchsee seid ihr sicher nicht an der falschen Adresse um meinen hier postulierten Theorien ein wenig genauer nachzugehen…

Alltag, nein danke: Die Verwöhnhotels am Walchsee
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Von in Tirol