Brot: So werden wir in Innsbruck abgezockt.

Von grenzenloser Gier und sklavenartiger Ausbeutung war an dieser Stelle schon die Rede. Bisher lediglich im Zusammenhang mit textilen Ausbeutern wie dem Klamottenladen Primark im Innsbrucker Sillpark. Aber heimlich, still und leise haben lokale Brot-Barone Innsbruck mit einem gleichermaßen  profitablen wie spinnenartigen Netz überzogen, in das wir nur allzugerne hineintappen: Es geht um die hippen Brot- bzw. Snack-Läden. Sie duften in nahezu jedem Eck‘ vor sich hin. Und wenn die Inhalte mit den Preisen verglichen werden ist es sonnenklar: wir werden nach allen Regeln der Verkaufskunst abgezockt.

Es war vor etwa zwei Monaten, als mich frühmorgens der Hunger überkam. Auf dem Weg in‘s Büro bog ich daher in einen Baguette-Brotladen ein. Und bestellte einen Kaffee zum Mitnehmen samt

einer ,Kräuterbreze‘. Zugegeben, ohne mich nach dem Preis zu erkundigen. Erst als ich die Rechnung präsentiert erhielt, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich war ganz offenbar in eine Falle getappt. Die ,kulinarische‘ Kleinigkeit kostete gesalzene 3,80 Euro. Der Kaffee – ein Gschloder. Die Kräuterbreze: sie sollte richtigerweise Schnittlauch-Brezel heißen und kostete sagenhafte 1,60 Euro! Grund genug für mich, die Sache näher unter die Lupe zu nehmen.

Der Kilopreis für Kräuterbrezn: Unverschämte 18,60 Euro

Oft ist Ärger auch ein Antrieb. Im Fall der Kräuterbrezn um den unfassbaren Preis von 1,60 Euro wollte ich nun die Details ergründen. (Auf den Preis für den Kaffee in billigstem Pappbecher gehe ich vorerst gar nicht ein. Das ist eine andere Geschichte.) Also habe ich die Probe auf’s Exempel gemacht.

Die Ausgangsfrage: Was ist denn so teuer an dieser Brezn? Die Butter? Kaum, denn in einer von mir in die Bestanteile zerlegte Brezn betrug der Gewichtsanteil der Butter ganze 11 Gramm. Der Schnittlauch? Lächerlich. Oder gar die Brezn, also das Brot? Auch nicht, denn sie wog ohne Butter 75 Gramm. Denn jetzt rechnete ich den Kilo-Preis hoch. Wenn 86 Gramm 1,60 Euro kosten, dann beträgt der Kilopreis dieser Luxus-,Kräuterbrezn‘ sagenhafte 18,60 Euro!

Das schlägt dem Fass nun doch den Boden aus. Um sicher zu gehen, dass es sich dabei nicht um eine einmalige Fehlkalkulation handeln konnte, kaufte ich nochmals bei Baguette im PEMA-Hochhaus in Innsbruck ein. Mit einem weiteren unfassbaren Ergebnis und der Erkenntnis: Brot wird in Innsbruck offensichtlich zum Luxusgut hochgejazzt. Und das in einer Art und Weise, die ich eigentlich nur als Abkassiererei bezeichnen kann.

Mein Name sei Rockefeller – 1 kg vegetarisches Baguette kostet 16,20 Euro.

Ich wählte ein belegtes, vegetarisches Baguette zum Preis von 2,40 Euro. Dann zerlegte und wog ich die Komponenten, als da sind:

Käse: 43 g 

Salat: 12 Gramm

Gurke: 1 Gramm

Pampe, vermutlich aus Mayonnaise, Sauerrahm und Kräutern hergestellt und auf die Schnittflächen geschmiert weniger als 1 Gramm

Radieschen und Paprika in homäopoatischer Dosierung: jeweils weniger als 1 Gramm. Ich nehme an, sie dienen als Aufputz und Farbtupfer, ähnlich den Präsentationen in der Michelin-Spitzengastronomie.

Baguette-Brotgewicht netto: 89 Gramm.

Gesamtgewicht: 148 Gramm. Kilopreis somit 16,20 Euro.

Wenn ich bedenke, dass ich 1 kg besten Vorarlberger Bergkäse, 10 Monate lang gereift, um 17 Euro erhalte, dann krieg ich den heiligen Zorn. Denn der Kilopreis des vegetarischen Baguettes ist nur mit einem Wort erklärbar: Profitmaximierung.

Das ist große Kunst: Käse-Origami von baguette. Damit Quantität und Profit stimmen.

Eine Anmerkung zur großen Käsekunst im ,vegetarischen Baguette‘ von Baguette. Die Käsescheiben – an sich hauchdünn aufgeschnitten – sind zu meinem großen Entzücken regelrecht gefaltet. Im Stil großer japanischer Origami-Kunst. So durchsichtig wie die Käsescheiben – so durchsichtig ist die Absicht. Die Käse-Faltkunst soll ja dem Baguette jenes Volumen signalisieren, das den Konsument_innen mit Gemüse, einer Kräuterpampe oder gar den mickrigen Salatblättchen anders nicht vorzugaukeln wäre. Nimmt man nämlich auch die anderen Brote unter die Lupe und zerlegt auch diese in ihre Einzelteile, so stellt man mit Erstaunen fest, dass die Brote lediglich halb belegt sind, aber dennoch der Anschein entsteht, ein voll bepacktes Brötchen vor sich liegen zu haben. Von der Kräuterpampe, die kunstvoll in der Mitte (und nur in der Mitte) zu finden ist ganz zu schweigen.

Was mich aber wirklich entsetzt: Wie kann es eigentlich einer Handvoll Groß-Bäckern in Innsbruck gelingen, innerhalb relativ kurzer Zeit ein Preisregime zu etablieren, das jedem Fass den Boden ausschlägt? Das – auf Kilogrammpreise umgelegt – Brot plötzlich zum Luxuslebensmittel macht? Natürlich, ich hör da schon das Argument: man muss ja nicht in diesen Rolex-Brotläden einkaufen. Richtig. Aber meine Gegenfrage: wer streicht schon morgens ein Frühstücksbrot, packt es in ein Plastikgeschirr und verzehrt es dann genüsslich im Büro?

Denn, da gibt es noch ein weiteres, äußerst interessantes Faktum. Wie mir Freund_innen aus Deutschland glaubhaft versichern, sind die Preise für ähnliche Brötchen-Produkte in Deutschland nur etwa halb so hoch. Wie das? Sind die Löhne dort noch niedriger als bei uns? Ist der Strom in Deutschland gar gratis?

Ja, und da ist noch eine weitere Frage an Baguette: woher stammen eigentlich die Rohprodukte jener Brotsorten, die nicht ,im Haus‘ hergestellt werden? Macht man sich die Mühe und liest sich in der offiziellen Homepage des, in Tirol fast schon landschaftsprägenden, Brotladens ein, so stellt man fest, dass lediglich 12 der 25 Kleingebäcksorten in der Bäckerei des Mutterunternehmens Mölk hergestellt werden. Bei den Feingebäcksorten ist es noch gravierender – hier werden 2 Sorten aus der Mölk-Bäckerei angeführt, aber insgesamt 45 Arten im Sortiment angegeben. Mich beschleicht ein übler Verdacht: dass nämlich auch in Innsbruck billigste, sogenannte Teiglinge tiefgekühlt zugekauft und offenbar trotz der „Rückbesinnung auf alte Handwerkskunst“ (baguette website) in Aufback-Öfen publikumswirksam ,aufgebacken‘ werden. Teiglinge, die zumeist aus Belgien, Polen oder gar aus China stammen.

Brot aus China?

China? Aber ja. Eine Meldung in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung, nicht eben als linkes oder globalisierungskritisches Blatt bekannt, erregte meine Aufmerksamkeit. „2011 wurden etwas mehr als 18 071 Tonnen „Backwaren und andere Zubereitungen aus Getreide“ aus China nach Deutschland importiert. Darunter waren somit auch die Teiglinge. Mit den Liefermengen aus China ließe sich also fast der Jahresbedarf einer großen Brötchenkette decken. Und wenn Deutsche Back-Unternehmen und Brot-Barone den Plunder aus China kaufen, dann tun es die Österreicher erst recht.

Wäre also interessant zu wissen, ob in Innsbruck auch chinesisches Brot über die Tresen geht. So unglaublich das auch klingen mag. Bleibt dran und bleibt uns gewogen. Wir recherchieren weiter.

Text und Recherche - Mitarbeit: Lisa Reifer
Brot: So werden wir in Innsbruck abgezockt.
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Von in Tirol

  • sonja

    Der Gerechtigkeit halber müsstet ihr aber auch Brote vom Ruetz analysieren – der is nämlich (zumindest nach meinem subjektiven Empfinden) noch teurer.

    Und grad zur Kräuterbreze: ich find eine leere Breze auch schon extrem teuer (egal, bei welchem Anbieter), aber bei der Kräuterbreze kommt halt neben Butter & Schnittlauch auch die Arbeit dazu. Macht pro Breze vielleicht 30 Sekunden, muss aber trotzdem einkalkuliert werden.

    • Werner Kräutler

      danke für deinen kommentar sonja. also das mit dem ruetz: verfolge bitte unseren blog weiterhin. zur kräuterbreze: der M-preis verkauft die brezn zum kilopreis von 5,77 (baguette gehört – zumindest zum großteil) auch den eigentümern des M-Preis. ok, sagen wir 30 sekunden braucht ein_e angestellte_r. Dann wären bei einem nettoverdienst von 1.200 € monatlich für diese 30 sekunden rund 0,13 € in ansatz zu bringen. Und trotzdem fühle ich mich so richtiggehend verarscht und abgezockt.

      • Alexandra Salvenmoser

        So ein Schwachsinn!

        Die Mitarbeiter von Baguette müssen alle Waren vorbereiten, so auch diese Schnittlauchbrezen (die im Unterland auch als solche verkauft werden!). Da steckt weit mehr Arbeit dahinter als Sie hier angeben.

        Vielleicht bemühen Sie Sich zuerst einmal um wirklich genaue Recherchen bevor Sie allerlei haltlose Behauptungen ins Netz stellen!

  • Stefan Wienerroither

    Dieser artikel spricht mir aus der seele. Ich mache mittlerweilen einen großen bogen um baguette u ruetz.
    Ich bin auch sonjas meinung, dass ruetz noch ein Stück teurer, sprich unverschämter ist.
    Ich habe mir diese Kräuterbreze einmal u nie wieder gekauft. Wenns gut geht war ein viertel der breze durchgeschnitten u beschmiert.
    Abzocke anders kann man sowas nicht mehr nennen.
    Danke für den artikel.

    • Werner Kräutler

      Genauso wie dir, Stefan, ist’s mir ergangen. Es beginnt bereits bei der Bezeichnung ‚Kräuterbreze‘ – Schnittlauchbreze müsste es heißen. Aber das Problem ist ein anderes: schleichend lassen wir uns Preise aufdrücken, die jenseits von gut und böse liegen. Ich werde mich jedenfalls erkundigen, welches Grundnahrungsmittel per Kilo mehr als 18 Euro kostet. Derzeit fällt mir keines ein. Wenn Du eines weißt: bitte.

      • Alexandra Salvenmoser

        Im Unterland heißen sie auch Schnittlauchbrezen!

  • Franz Markt

    Also ich bin langjähriger Baguette Kunde (hab hier sogar einmal im Sommer als Ferialpraktikant gearbeitet) und muss sagen, dass mein täglicher Besuch im Baguette auf dem Weg zur Arbeit fester Bestandteil meiner täglichen Routine ist.

    Das nette Personal ist mir fast schon ans Herz gewachsen und ich kaufe hier (Baguette AZW) inzwischen täglich meinen morgendlichen Kaffee und eine frische Breze (die ich eigentlich ganz gut finde). Es handelt sich beim Baguette aber um keinen Diskonter und auch keinen Supermarkt, sondern um ein Brotfachgeschäft das gastronomische Serviceleistungen bietet und zudem viele seiner Produkte regional produziert (und somit im Gegensatz zu vielen anderen Geschäften bzw. gastronomischen Einrichtungen einen wertvollen Beitrag für die lokale Arbeitsplatzsicherung leistet).

    Dass Kaffeegenuss Geschmacksache ist, muss man auch ganz klar sagen. Geschmäcker sind eben verschieden.

    Vielleicht sollte man oben angeführte Punkte auch alle einmal in Betracht ziehen und seine persönliche Meinung nicht zu sehr der Verallgemeinerung unterwerfen – denn auch das ist Teil konstruktiver Recherchearbeit, wie ich finde.

    • Isabella Kramer

      Ich kann mich dem nur anschließen. Und dass man Gastronomiepreise nicht mit den Preisen der einzelnen Grundzutaten im Supermarkt vergleichen kann ist auch nachvollziehbar.

      Die Tatsache, dass der Großteil unserer Lebensmittel aus fernen Ländern importiert wird (wie hier angeführt aus China), ist sicher nicht von der Hand zu weisen, allerdings müsste es uns als Kunden daher umso wichtiger sein ein lokales, heimisches Unternehmen zu unterstützen, das mit regionalen Zutaten hier vor Ort produziert.

      • Werner Kräutler

        Servus Isabella. Willkommen auf dieser Blogseite. Eine weitere Person im Naheverhältnis zu M-Preis, wie ich unschwer googlen kann. Meine Frage: kannst du mir einen Tipp geben, woher 13 Kleingebäcksorten und 43 Feingebäcksorten stammen, die nicht von der Mölk-Bäckerei hergestellt werden? Erst dann können wir weiter diskutieren, ob die baguette-Qualitäten unterschiedlich zu jenen eines Supermarktes sind. Denn auch Supermärkte verarbeiten Teiglinge, verkaufen sie aber offenbar billiger. Ja, und China ist ja auch noch die Frage.

    • Werner Kräutler

      Servus Franz, danke für den Beitrag. Stimmt, ich beschreibe meine persönliche Meinung. Von dir erwarte ich aber, zuzugeben, dass du immer noch in einem Naheverhältnis zum M-Preis stehst. Und das hat ja auch mit baguette etwas zu tun, oder etwa nicht? Also Objektivität würde ich mir auch von Dir wünschen. Nichts desto trotz muss die Frage erlaubt sein: Wieviel Brot bäckt der Mölk denn wirklich selbst? Das ‚Brotfachgeschäft‘ stellt lediglich 12 der 25 Kleingebäcksorten im Mutterunternehmen her. Bei den Feingebäcksorten sind es zwei (!) der insgesamt 45 Arten. Mit Verlaub – und das frag ich jetzt als Konsument: woher stammen die nicht selbst gebackenen Gebäcke?

    • Ausser Irdischer

      Möchte etwas hinzufügen zu lokalen Arbeitsplatzsicherung:
      Soweit ich informiert bin bekommen die Ruetz und Baguette-mittarbieter ca 1100 Euro netto. das ist ein Hungerlohn!

      Ich würde sofort die Wahnsinnspreise bei Ruetz und Baguette zahlen, wenn die fleißigen Mitarbeiter 500 euro mehr Netto bekommen würden.

      Wer viel verdient kann auch höhere Löhne zahlen.

  • Wer Qualität haben will und tatsächlich zur Regionalität beitragen möchte, sollte ohnehin kleine Bäckereien aufsuchen. Wie etwa die Feinbäckerei Tiefenthaler in Neu-Arzl: https://www.google.at/maps/place/B%C3%A4ckerei+Tiefenthaler/@47.275201,11.440951,17z/data=!3m1!4b1!4m2!3m1!1s0x0:0x80fd602383bdfc57

  • Gaelic Miko

    Also bei MPreis, Ruetz und Co kaufe ich schon lange kein Brot mehr.

    Es schmeckt nur solala, ist nachwenigen Stunden (!) ausgetrocknet und kostet dennoch beinahe soviel wie von einer Kleinbaeckerei.
    Deswegen zahl ich lieber 20% mehr bei einem Fachgeschaeft nicht nicht bei einem der Diskonter. Im Endeffekt habe ich dann besseres Brot und kann es auch bis zum letzten Stueck aufessen.

  • Bettina Hotter

    back to the roots – hab vor einem jahr ca angefangen,mir mein jausenbrot selber zu machen u ins büro mitzubringen, fühlt sich an, als sei man noch schülerin ,auch irgendwie nett, aber jeden tag beim bäcker f eine jause eur 5,– u mehr zu zahlen, ist gar nicht so super; ganz abgesehen davon stört mich das immense missverhältnis unserer preise von brot/lebensmittel vs. einem eur 5,– discounter tshirt; bin kein volkswirtschaftler sondern nur konsument, aber das läuft doch schief…..

  • Veselina Blumrich

    Hallo Werner, danke für deine Recherchen, du hast vollkommen recht, leider gehen trotzdem sehr viele Menschen zum beiden Anbieter. Ich betreibe ein Schulbuffet und verlange für einen Vollkornmugl (vom Bäcker) belegt mit Berger-Schinken und Gouda-Kaese, dazu frische Salat und Gurkenscheiben -2,€, eine warme Bretze kostet bei mir 0,80€und habe den Druck, dass ich günstige, aber qualitative Produkte anbieten muss, damit sich die Schüler eine ordentliche Jause leisten können. Viele gehen aber trotzdem zum Ruetz, und das macht mich sehr traurig. Ich lade dich ein, im September, wenn die Schule wieder losgeht, vorbeizukommen und eine gute Tasse Kaffee und eine gute Jause bei mir zu genießen (so kannst du die Qualität und die Preise vergleichen).lg Veselina Blumrich

  • Alexandra Salvenmoser

    Es ist ein wenig unklar, von wem dieser Artikel tatsächlich verfasst wurde. Entweder von Herrn Werner Kräutler oder von Frau Lisa Reifer – in jedem Fall ist dieser Artikel einseitig informierend.

    Es scheint direkt eine Kampagne gegen die M-Preis-Kette bzw. das Baguette zu sein. Vergleichbar mit anderen Bäckereien wie z.B. Ruetz sind sie nämlich direkt noch billig.

    Was in diesem Artikel jedoch vollkommen fehlt, ist die Tatsache, dass unsere Wirtschaft und Politik Vorschreibungen machen, welche solche Anbieter schlicht und einfach einzuhalten haben. Außerdem dürfte es jedem Kunden klar sein, dass er in einer Bäckerei oder sonstigem Restaurant mehr Steuern abzugeben hat, als wenn er die einzelnen Produkte, aus denen diese Snacks zusammen gesetzt werden, kaufen würde. Niemand ist gezwungen in einem solchen Laden seine *Jause* zu kaufen und kann sie sich zu Hause kostengünstiger selbst herstellen.

    Was soll also damit bezweckt werden?
    Weitaus lieber wäre es den Kunden wohl, würden solche Artikel auf die eigentliche Problematik hinweisen. Wer bestimmt denn letztendlich die Preise? Sind es nicht wir Kunden?

    Wollen nicht gerade Kunden immer alles noch billiger haben? Davon können sich wohl diese Reporter des Artikels nicht ausnehmen, da sie sich bereits über solche Kleinigkeiten maßlos aufregen! Es liegt doch auf der Hand, dass Konzerne und Betriebe sehen müssen, wie sie überhaupt noch Profit machen können. Da ist es naheliegend dass immer billigere Anbieter den Zuschlag erhalten, und sei es dann eben aus China oder Thailand …
    Würden die Kunder mehr Wert auf Qualität legen und bereit sein dafür auch mehr zu bezahlen, würde unsere Wirtschaft nicht so enorm unter Druck geraten.

  • Alexandra Salvenmoser

    Die von Werner Kräutler versäumte, doch von mir eingeholte, Stellungnahme des Betriebes M-Preis + Baguette zu den hier in den Raum gestellten und haltlosen Behauptungen zur Herstellung der Produkte:

    „Eines schon mal vorab: wir versichern
    Ihnen, dass die Bäckerei Therese Mölk bzw. die Firma MPREIS (Baguette)
    keine minderwertigen Rohlinge aus China einkauft!
    Die Bäckerei Therese Mölk wurde bereits
    1925 von Therese Mölk in Innsbruck gegründet. Bis Ende der 90er Jahre blieb
    der Firmensitz in Dreiheiligen ehe man in das neue Betriebsgebäude in Völs
    übersiedelte. Unsere Brotfachfilialen Baguette, aber auch die MPREIS Filialen
    wurden mit dem Brot und Gebäck aus der eigenen Bäckerei versorgt.

    Im Frühjahr 2011 dann der Schicksalsschlag:
    durch Flämmarbeiten am Dach kam es zu einem Großbrand. Die Bäckerei wurde
    komplett zerstört. Von einem auf den anderen Tag konnten keine Brote mehr
    ausgeliefert werden. Jedoch steckte man den Kopf nicht in den Sand. Der
    Großteil des Frischbrotsortiments wurde von Tiroler Bäckereien zugekauft.
    Klein- und Feingebäck bevorzugt auch aus Tirol und Österreich.
    Vereinzelte Produkte, welche wir aufgrund des hohen Einkaufsvolumens nicht
    aus Österreich beziehen konnten, wurden aus dem EU-Ausland beschafft, bevorzugt
    aus Deutschland!

    Nach 2 Jahren intensiver Planungs- und
    Bauzeit konnte im Frühjahr 2013 die neue Bäckerei Therese Mölk in Völs
    ihren Betrieb zurück in die Zukunft starten. Unser Ziel ist es dem Konsumenten
    qualitativ hochwertige und zeitgleich natürliche Brotspezialitäten zu einem
    angemessen Preis anzubieten. Die zugekauften Produkte wurden nach und nach
    von den selbst produzierten Brot- und Gebäcksorten abgelöst. Derzeit stehen
    wir mit unserer neuen Bäckerei immer noch in der Einlaufphase bei einer
    Auslastung von 50 %. Der Großteil der Frischbrote (Großbrote) kommt
    bereits aus der hauseigenen Bäckerei. Diese sind alle mit dem Therese
    Mölk Logo am Preisschild gekennzeichnet. Auch beim Kleingebäck konnten
    wir bereits einen Großteil der zugekauften Ware ablösen und mit dennatürlich hergestellten Therese Mölk Gebäcksorten ersetzen. DieProduktpalette wird laufend erweitert und Ziel ist es, dass
    in Zukunft wieder über 90 % der verkauften Artikel im Baguette aus unserer
    Bäckerei Therese Mölk kommen, also hier in Völs hergestellt werden.

    Im Frühjahr 2014 konnte auch die hauseigene
    Konditorei Therese Mölk in die neue Bäckerei übersiedeln. Auch hier
    wird die Produktpalette (dazu zählen Köstlichkeiten wie Sandkipferl, Dinkelstangerl,
    Bio Linzeraugen, Erdbeer- und Ribiselschnitten, Sachertorten, unvm.) laufend
    erweitert.

    Regionalität und Natürlichkeit
    sind für uns besonders wichtig. Aus diesem Grund beziehen wir auch
    unsere Rohstoffe bevorzugt aus der Region bzw. Österreich.
    Wir verwenden unter anderem ausschließlich österreichische Freilandeier,
    österreichische Kürbiskerne, Honig aus Österreich, Marmelade aus Tirol,
    frische Karotten und Kartoffel aus Tirol für unsere Spezialbrote, und auch
    unser Weizen- und Roggenmehl kommt zur Gänze aus Österreich.
    Wir legen Wert auf die alte Bäckertradition, geben dem Teig lange
    Zeit zu reifen, verzichten auf fertige Backmischungen und backenohne künstliche Zusatzstoffe, wie Aromen oder Geschmacksverstärker,
    verzichten auf Emulgatoren und auf Farbstoffe.

    Derzeit werden für Baguette 25 verschiedene
    Großbrot- und 13 Kleingebäcksorten aus der Bäckerei Therse Mölk angeboten.

    Sollten Sie noch weitere Fragen haben
    stehen wir Ihnen natürlich zur Verfügung, sehr gerne auch in einem persönlichen
    Gespräch.

    Mit freundlichen Grüßen
    Stefanie Graber“

    • Ausser Irdischer

      Ist doch ganz einfach: Ruetz und Baguette haben ein schlechtes image.

      Beide sollen einfach alle Herkunftsquellen (Alle) lückenlos ins internet stellen.

      Das ist Transparenz!!

      Trauen Die sich das!!

  • Ausser Irdischer

    ja auch ich meide ruetz und baguette.

  • Ausser Irdischer

    JA auch ich meide Ruetz und Baguette.

    Nur mal am Thema Nussschnecke dargestellt:

    In Bayern habe ich bei einigen Bäckereien 1,30 bis 1,40.
    Hier in Innsbruck letzte Woche für 1,80 Baguette 1,98 Ruetz!

    Das sind ca 40 bis bis 50 Cent mehr!!!

    Für was? Für das gleiche Produkt. Denn die in Bayern haben selben Kosten. Also gehst um mehr Geld verdienen.

    Auf Kosten der Menschen die hier leben.

  • Ausser Irdischer

    und immer wieder interessant die Innsbrucker preise in die alte wärung umzurechnen:

    nuss schnecke: 1,89 euro = 3,98 DM = 26.01 Schilling
    3,5 mal so teuer wir vor Euroumstellung.

    belegtes brötchen mit käse: 2,30 Euro = 4,60 DM = 31.65 Schilling
    2,5 mal so teuer wir vor Euroumstellung.

    brezel: 0,95 Euro = 1,90 Dm = 13 Schilling
    3 mal so teuer wir vor Euroumstellung.

    kuchen in angesagtem innenstadtcafe:
    3,40 euro = 6,80 DM = 46.79 Schilling
    2,5 mal so teuer wir vor Euroumstellung.

    Noch Fragen?

  • Alex Bauer

    Wenn man bei den 1,60 € noch Arbeitszeit und Miete, Strom, … mit einrechnet, dann finde ich den Preis noch okay. Was zum Aufregen ist, ist doch viel mehr der Preis vom Kaffee und von Getränken. In Deinem Beispiel 2,20 € für den Kaffee … von der 1,60 € Breze habe ich wenigstens was im Magen.

  • Michael

    Lieber Werner, fein recherchiert aber die einfach(st)e Lösung, die du selbst im Text mitlieferst, scheint für dich erstaunlicherweise nicht in Frage zu kommen: kauf dir dein Brot bei einem richtigen Bäcker – solange es die zwei, drei noch gibt (oder back es dir selbst) und mach dir dein eigenes Jausenbrot. Unsere Bequemlichkeit und unser Unwillen für gute Qualität einen fairen Preis zu bezahlen, bereiten den goldenen Boden für jegliche ausbeuterische Industrie. Und da sind wir Konsumenten noch die am wenigsten Ausgebeuteten…