Die „Kaiserwinkl Golfwoche“ – So ein Mist! Verpasst!

Mist. Jetzt war es zu spät. Es hätte alles so schön sein können. Wenn ich mich nur mehr bemüht hätte und endlich meinen eigenen inneren Schweinehund und meine Vorurteile bezwungen hätte. Wenn ich über meinen eigenen Schatten gesprungen wäre. Ich hätte das Beste aus beiden Welten vereinen können und die beste aller möglichen Welten wäre für mich denkbar und möglich geworden. Doch jetzt hilft jammern auch nichts mehr.

Der Sachverhalt ist einfach: Die Kaiserwinkl Golfwoche fand vor kurzem statt. Und ich kann, aus welchem unentschuldbaren Grund auch immer, noch immer nicht Golfspielen. Vielleicht war ich ja im falschen „Millieu“ aufgewachsen und im falschen kulturellen und sozialen Kontext sozialisiert worden. Für mich war Golfspielen immer noch ein wenig spießig.

Ein Sport für Leute, die viel Geld haben und diesen Sport nutzen um beim Spielen wichtige Geschäfte abzuschließen von denen ich nichts verstehe. Diese Menschen sind aber, so dachte ich bisher, geistig eher im kleinbürgerlichen Umfeld anzusiedeln. Von Bildungsbürgertum usw. keine Spur. Eher ein Umfeld von Leuten, die sich für wichtiger hielten als sie es tatsächlich waren. Sport für Leute, die ihren Garten gerne ordentlich hatten und auch sonst Wert darauf legten, dass alles seine Richtigkeit haben musste.

Die Kaiserwinkl Golfwoche: Anlass meine Vorurteile revidieren?

Jetzt, mit meinen 35 Jahren auf dem Buckel und fast so vielen Lenzen, die ich seither erlebt hatte, hatte ich endlich verstanden, worum es ging. Golf war mehr als nur ein Sport. Golf war Entspannung und Herausforderung zugleich. Ich kenn mich ja eigentlich nicht aus, aber in meiner Vorstellung geht es beim Golfspielen auch darum, seine Bewegungen und seinen Abschlag zu perfektionieren. Es geht darum die perfekte Bewegung, den perfekten Schwung zu finden. Es geht um eine Annäherung an die Perfektion, die nur sehr schwer zu erreichen ist.

Die Bewegung selbst, die Annäherung, der Schwung, das Wissen, dass mit einem gezielten Schlag, den man so lange geübt hatte, der ganz große Wurf gelingen könnte, ist kontemplativ. In meiner Vorstellung ist das kein kräftezehrender Sport, sondern ein Sport, beim dem es auf Präzision und Konzentration ankommt. Ein Sport quasi, bei dem sich auch die eigene Mitte und die eigene Balance finden lässt. Nur wer die perfekte innere Balance hat und sich im richtigen Augenblick ganz auf die Situation einlassen kann, dem gelingt der perfekte Abschlag. Bitte widersprecht mir. Aber ich denke so falsch liege ich nicht. Denn meine Ferndiagnosen werden, zumindest meiner Meinung nach, immer besser. Oder wie seht ihr die Sache?

Im Kaiserwinkl passen Golf und Wellness hervorragend zusammen 

Zu dieser These, dass es beim Golfen auch um das finden der eigenen Balance und der eigenen „inneren Mitte“ ist, passte aus meiner Sicht auch die Idee der Golfwoche, sich mit Hotels der Region auf ein Packerl zu hauen und gleich das volle Paket anzubieten. Golfen, schön gut. Vielleicht hat ja dort auch der eine oder andere, wenn er sich ganz auf das Jetzt konzentriert, eine Art Erleuchtungserlebnis. Oder schafft es zumindest die „Leichtigkeit des Seins“ zu genießen. Kann sein, muss aber nicht sein.

Nachhelfen kann man diesem Zustand der inneren Ruhe und der Harmonie in dem einen oder anderen Hotel in der Region. Ich habe gehört, dass es dort auch zum Teil „fernöstliche“ Massagen geben soll. Klang interessant. Und auf den ersten Blick wie ein Widerspruch. Und wenn schon: Golfspielen und Ayurveda? Ja bitte! Warum nicht?

Für mich war diese Verbindung von Golf und Wellness die beste aller möglichen Welten. Endlich hatte ich verstanden. Und mit Hilfe der richtigen Massage, der richtigen Dosis Wellness kann ich auch vergessen, dass ich gar nicht Golfspielen kann. Stattdessen würde ich mich, falls es nichts mit dem Golfspielen werden würde,  auf mich und mein Wohlbefinden konzentrieren und diejenigen Golfspielen lassen, die es wirklich können. Ein wenig neidisch bin ich aber schon auf euch, Golferinnen und Golfer, die ihr beides haben könnt: den perfekten Schwung und Abschlag und die perfekte Massage. Aber im Leben kann man halt leider nicht alles haben…

Und da ich jetzt die „Kaierwinkl Golfwoche“ schon mal verpasst hat, entweder bewusst oder unbewusst, musste ich jetzt bald Nägel mit Köpfen machen. Zum Glück gab es im Kaiserwinkl genügend Möglichkeiten um in wunderbarer Umgebung Golf spielen zu lernen. Na dann. Es konnte (bald) losgehen. Auf zum Golfspielen in den Kaiserwinkl! Denn: Die nächste Golfwoche im Kaiserwinkl kommt bestimmt. Ich würde gerüstet sein.

Die „Kaiserwinkl Golfwoche“ – So ein Mist! Verpasst!
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Von in Tirol