„Wettentspannen“ am Achensee

Wetten, dass ich es schaffe? Ich kann mich schneller entspannen wie ihr. Ich finde schneller Erholung und bin schneller „tiefenentspannt“ und ich bin noch viel schneller wieder einsatzfähig. Im Moment bin ich aber vor allem erschöpft. Von all den vergangenen Weihnachtsfeiertagen, die doch, wie eigentlich immer, weniger ruhig als vielmehr sehr stressig waren. Von all den Neujahrsvorsätzen, die ich jetzt im Februar schon so gut wie alle wieder gebrochen habe. Fürs nächste Jahr würde ich mir vielleicht gar nichts mehr vornehmen, sondern vorsätzlich keinen Vorsätze mehr fassen. Dann lebt man entspannter. Und das ist doch so enorm wichtig, oder?

Eines war jedenfalls klar: Ich brauchte eine Auszeit. Von mir, von meinem Alltag, von meinen Vorsätzen. Das Problem war: Ich hatte kaum Zeit um mir eine solche Auszeit zu nehmen. Es musste also schnell gehen. Einmal entspannen bitte und dann wieder voll erholt zurück in den Arbeits- und Familienalltag. Wenn ich zurückkam aus meiner „Auszeit“, musste ich wieder ein anderer sein, zumindest für ein paar Wochen, bis ich wieder eine solche Auszeit brauchte. Unweigerlich kam mir das schöne Lied von Peter Licht in den Sinn, das ich hier ja schon zitiert habe: „Wettentspannen“. Darf´s ein bisschen Entspannung mehr sein in noch kürzerer Zeit?

Eine „Wohlfühlwoche“ am Achensee…

Intuitiv wusste ich, dass dieser Wettbewerb in Sachen Erholung nicht Teil der Lösung war, sondern Teil des Problems. Man musste den Wettbewerbs- und Leistungsgedanken aus dem Wellness- und Entspannungsdiskurs herausbringen. Wer eine Auszeit braucht, der braucht auch einen Auszeit vom Anspruch, sich möglichst schnell entspannen zu müssen und möglichst erholt wieder aus dem Kurzurlaub zurückzukommen. Nur dann war Erholung möglich.

Ich nahm die Herausforderung an eine Zeit am Achensee zu verbringen, in der es um gar nichts gehen sollte, außer um mich. Ich, befreit von Ansprüchen meines Umfelds und meiner beruflichen Tätigkeiten. Nichts-Tun, nicht als Ansatz wieder neue Kräfte möglichst schnell zu erlangen, sondern Nichtstun als Prinzip. Als Müßiggang, als Genuss, als eine absolute Wohlfühlwoche, in der es um nichts ging – außer ums Wohlfühlen.

Das Angebot im „Posthotel Achenkirch“ am Achensee kam mir in meinem Anliegen sehr entgegen. Wie lange war es her, dass ich mich wirklich rundum wohl gefühlt hatte? Wie lang war es her, dass ich mich nur auf das konzentriert hatte, das wirklich gut tat? Namentlich: 5-Gänge-Menüs am Abend, tagsüber in der größten Bade und Thermenlandschaft Tirols, in der Früh dann ein reichhaltiges Frühstück, das mich auf eine wichtige Mission vorbereitet: Entspannen ohne Druck und ohne das Ziel, mich unbedingt entspannen zu müssen. Wirkliche Entspannung stellt sich nämlich nur dann ein, wenn man sich rund herum wohl fühlt. Und man fast schon vergisst, dass man sich wohlfühlt, weil es zum Normalzustand geworden ist.

Ein Tipp zu guter Letzt, ehe es wirklich ans entspannen gehen kann: Diese Wohlfühlwoche kann man sich selbstverständlich entweder zu zweit oder alleine gönnen, je nach Situation und ja nach Wunsch. Am Achensee ist alles möglich…

„Wettentspannen“ am Achensee
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Von in Tirol