Ein Gedanke an den Spaziergang reicht bereits völlig aus, um meinen vierbeinigen Schatten in ein aufdringliches, aufgeregtes Etwas zu verwandeln. Hinaus, hinaus in die Sonne. Nichtsahnend und unbeschwert wandern wir durch die Gegend. Lotte schnuffelt da, dann dort, ach und da hinten riecht es doch auch so gut und Schwupp-die-wupp ist der Hund auch schon für ein paar Sekunden in den Büschen verschwunden. Wer kennt es nicht – kaum die Leine um, pickt die Schnauze schon am Boden. Nichtsahnend erbricht Lotte, bleibt liegen – Schnauze trocken, Zahnfleisch kreidebleich. Hund unterm Arm geklemmt und ab zur Tierärztin. Kein Zweifel: Vergiftung! „Was, wieso, warum, wo und vor allem WER?!“ Für einen Hund reicht oft schon das Schnüffeln am Gift, um dieses durch die Schleimhäute aufzunehmen. Die Verantwortung für den Schaden liegt meiner Meinung nach jedoch auf beiden Seiten.
Zu Erklärung: Ein Hund hat in fremden Gärten nichts zu suchen, in fremden Gärten liegt oftmals Schneckenkorn und dieses ist und bleibt für Tiere giftig. Um gegen Krankheiten wie Botulismus, eine bakterielle Krankheit, die Kühe qualvoll verenden lässt, vorzubeugen, wird rund um Siloballen oftmals Gift gegen Ratten und Mäuse ausgestreut. Es ist und bleibt ein Ärgernis, wenn Hundebesitzer nicht in der Lage sind das Häufchen ihres vierbeinigen Lieblings wegzuräumen. Und mit wegräumen meine ich nicht, das Befüllen des Gassisackerls mit der Sch* des Hundes, Knoten machen und im Feld/in der Wiese fallen lassen. Man stelle sich nur mal vor wie beim Mähen der Felder einem nur so die Sch* um die Ohren fliegt. Des Weiteren hat sich Plastik im Futter noch nie bewährt. Hier noch einmal schriftlich: Es ist und bleibt ein Irrglaube, dass Gassisackerl auf natürliche Weise verrotten!
Nichts desto trotz … gehört hat man … ja man hört immer wieder die selben Warnungen. Doch allein mir fehlt der Glaube. Der Glaube daran, dass es wirklich Menschen auf dieser Welt gibt, die in ihrem Leben einen so extremen Hass auf Hunde entwickelt haben, der sie dazu fähig macht Giftköder auszulegen. Auf perverse Art und Weise werden Fleischstücke mit Nägeln, Rattengift, Medikamenten, mancherorts mit Rasierklingen oder wahlweise Glasscherben gespickt und ins Gebüsch, frei auf Wiesen und/oder direkt in die Gärten gelegt.
Für Lotte ging die ganze Sache noch glimpflich aus. Unsere Tierärztin spritze ihr Vitamin K, um innere Blutungen aufzuhalten. Mehrere Wochen erhielt Lotte Medikamente, um die Nieren- und Lebertätigkeit anzuregen. Bluttest hier, Bluttest da. Mit Argusaugen beobachten wir jetzt noch genauer wo und was unser Hund erschnüffelt. Was die bewusste Tierquälerei betrifft, da kann ich nur sagen: „Wehe demjenigen… – Schnauze voll!“
Von Anna M. Walcher 2014-10-23 in Gschichten.com