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Präziser als der Mensch
An der Orthopädie der Klinik Innsbruck werden seit Kurzem Knie- und Hüftprothesen mittels OP-Roboter eingesetzt. Eine Methode, die es so in Österreich bisher noch nicht gab. Wenn ein Knie- oder Hüftgelenk (meist durch Arthrose) zu stark abgenutzt ist, dann muss es durch ein künstliches Implantat ersetzt werden. Die Operation an sich ist jahrelange Routine und weit über 80 Prozent der Patienten sind hochzufrieden. „Wir wollen uns damit aber nicht zufrieden geben“, erklärt Martin Thaler, Leiter des Endoprothesenzentrums an der Orthopädie in Innsbruck. „Wir wollen auch die letzten 20 Prozent unserer Patientinnen und Patienten zufriedenstellen und dabei bekommen wir von unserem neuen Roboter Unterstützung.“ Arbeiten im Millimeterbereich Bei der Endoprothetik, also dem Ersatz von geschädigten Körperteilen durch Implantate, sind vor allem zwei Dinge wichtig für den Erfolg der Operation, erklärt Michael Nogler, Professor für Experimentelle Orthopädie: „Wie genau entferne ich den beschädigten Körperteil, in diesem Fall das Kniegelenk und wie genau sitzt das neue künstliche Gelenk?“ Alte, geschädigte Gelenke werden mittels Fräse oder Säge entfernt, wobei hier im Millimeterbereich gearbeitet wird. Genau dabei hilft der neue Roboter. Er kann exakt die richtige Menge Knochenmaterial an der richtigen Stelle abtragen. Markierungen am Bein helfen dem Roboterarm mittels Kameras bei der Navigation. „Der Roboter führt meine Hand“, erklärt Oberarzt Michael Liebensteiner, „aber er sägt nur, wenn ich den Auslöser betätige. Ich habe also die volle Kontrolle, aber der Roboter führt mich an die richtige Stelle und gemeinsam schaffen wir ein präzises Arbeiten unterhalb der Millimeterschwelle.“ Mit Hilfe seiner Kameras kann er dann außerdem den präzisen Sitz der Prothese überprüfen. Die Einsatzgebiete des Roboters sind künstliche Knie- und Hüftendoprothesen, wobei er in Zukunft regelmäßig als „Kollege“ im OP dabei sein wird. „Eine Prothese muss große Belastungen aushalten und je genauer sie individuell angepasst ist, desto weniger Schmerzen versursacht sie und der Verschleiß ist noch dazu geringer. Hier erwarten wir, dass die Patientinnen und Patienten schneller nach Hause gehen können und ein besseres Langzeitüberleben des Gelenks. Genau diese letzten Prozent Präzision wollen wir mit unserem Roboter erreichen“, so Martin Krismer abschließend. Text: Johannes Schwamberger Bilder: Univ.-Klinik für Orthopädie (Titelbild), Gerhard Berger

Endometriose – wenn die Regel zur Qual wird
Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die etwa 10% der Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Seit Schauspielerin Lena Dunham ihren Endometriose-Leidensweg öffentlich gemacht hat, ist die Erkrankung zwar bekannter. Dennoch dauert es bis zur Diagnose mitunter lange. Jede zweite Frau kennt Regelschmerzen. Doch manchmal sind diese so stark, dass sogar ein Transport ins Krankenhaus nötig ist. Häufig ist die Ursache für die unerträglichen Krämpfe Endometriose. Die chronische Erkrankung betrifft jede zehnte Frau. Bei Frauen, die extreme Regelschmerzen und einen unerfüllten Kinderwunsch haben, ist es jede zweite. [caption id="attachment_2045" align="alignright" width="214"] Beata Seeber, stv. Direktorin der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin in Innsbruck.[/caption] Bei Endometriose siedeln sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut an Stellen, wo sie nicht hingehören – etwa an die Beckenwand oder die Eierstöcke. Dort beginnen sie zu wuchern und Zysten zu bilden. Die Folgen reichen von extremen Regelschmerzen bis hin zu Schwierigkeiten schwanger zu werden. Gute Behandlungsmöglichkeiten Dabei stehen viele Behandlungsmöglichkeiten zur Auswahl: hormonelle oder Schmerztherapie etwa, aber auch unterschiedliche operative Eingriffe. Eine zusätzliche Ernährungsumstellung, psychologische Unterstützung und Physiotherapie können die Lebensqualität der Patientinnen stark verbessern. Im Endometriosezentrum an der Innsbrucker Klinik arbeiten deshalb MedizinerInnen aus unterschiedlichen Bereichen, PsychotherapeutInnen und DiätologInnen eng zusammen. „Diese Interdisziplinarität ist unsere große Stärke“, erklärt die Leiterin des Zentrums Beata Seeber, stv. Direktorin der Univ.-Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin. „Es gibt uns die Möglichkeit, für jede unserer Patientinnen ein individuelles Behandlungskonzept zu erstellen.“ [caption id="attachment_2050" align="alignleft" width="217"] Siegfried Fessler, Oberarzt an der Univ.-Klinik für Gynäkologie in Innsbruck.[/caption] Bei einer Operation werden Endometriosezysten und -herde entfernt sowie Verwachsungen gelöst. Gleichzeitig kann die Eileiterdurchgängigkeit überprüft werden. Angst vor großen Narben müssen Patientinnen, die operiert werden, nicht haben. „Wir können diesen Eingriff minimalinvasiv, also mittels Schlüssellochchirurgie vornehmen“, beruhigt Siegfried Fessler, Oberarzt an der Univ.-Klinik für Gynäkologie. „Zum einen ist diese Operation oft nötig, um die Diagnose Endometriose zu bestätigen. Zum anderen können wir das Problem in 90 Prozent der Fälle bereits im Rahmen dieser Operation lösen.“ Nur in ca. zehn Prozent der Fälle ist ein zweiter Eingriff notwendig. „Unser Ziel ist aber immer, der Patientin die Schmerzen zu nehmen und wenn nötig eine Schwangerschaft zu ermöglichen“, so Fessler abschließend.

Wenn das Aufschieben zur Regel wird
Prokrastination – das bedeutet, unangenehme Aufgaben immer weiter zu verschieben, bis ernsthafte Konsequenzen erfolgen. Eine Störung, die die Betroffenen leiden lässt – doch bis heute nicht als Krankheit gilt. Die gute Nachricht vorweg: Etwa 80% der Menschen schieben unangenehme Aufgaben regelmäßig vor sich hin. Das kann das Lernen auf eine Prüfung sein, die Steuererklärung oder das Entrümpeln des Dachbodens. Wer jedoch bis zur letzten Konsequenz aufschiebt, seine Ausbildung abbricht oder gar den Job verliert, sollte sich dringend professionelle Hilfe suchen. „Prokrastination hat nichts mit Faulheit oder Willensschwäche zu tun – es handelt sich dabei viel mehr um ein ernsthaftes Problem der Selbststeuerung“, erklärt Natalie Prantl-Salchner, Coach bei `mcb Coaching und Beratung. Um diese Störung in den Griff zu bekommen, gibt es im Rahmen einer Therapie eine Fülle von Möglichkeiten. Schritt für Schritt „Zuerst erarbeiten wir realistische Zielsetzungen. Dabei wird der Fokus vom Idealen auf das Machbare gelegt. Das bringt große Erleichterung für unsere Klientinnen und Klienten“, so Prantl-Salchner. Schnelle Verhaltensänderungen sind dabei wenig sinnvoll, vielmehr wird Schritt für Schritt die Routine geändert. „Am Anfang werden die einfachsten Aufgaben erledigt. Das wirkt motivierend“, so die Therapeutin, „dann wird protokolliert, wie lange unangenehme Aufgaben wirklich dauern. Hier ist die Wahrnehmung nämlich häufig verzerrt.“ In einem weiteren Schritt werden Ablenkungsquellen identifiziert. Das Internet ist oft der Hauptübeltäter – wer dazu neigt, häufig seine sozialen Netzwerke zu checken, sollte sich Offline-Zeiten verordnen. Neue Medien haben einen ähnlichen Effekt auf das Gehirn wie Drogen – jedes Like auf Facebook, jedes Herzchen auf Instagram, jede neue Nachricht auf Whatsapp setzt im Gehirn Dopamin frei und erzeugt somit ein Glücksgefühl. Um ein ähnliches Glücksgefühl für alltägliche Aufgaben zu erhalten, muss eine höhere Anstrengung unternommen werden. Biorhythmus beachten Sich ein Zeitlimit zu setzen und zu versuchen, nicht allzu perfektionistisch zu sein, ist ein weiteres Mittel, sich aus der Prokrastinationsspirale zu befreien. Wer lange für eine Aufgabe Zeit hat, braucht dafür häufig auch lange – gerade Perfektionisten neigen dazu, sich dann zu verzetteln. Drin Natalie Prantl-SalchnerCoach in der Abteilung Coaching und Beratung ´mcb der tirol kliniken Auch der eigene Bio-Rhythmus spielt eine große Rolle – den gilt es, genau zu kennen. Prantl-Salcher rät: „Es ist sinnvoll, wichtige Aufgaben in den persönlichen Leistungsphasen zu erledigen. Ein Langschläfer wird frühmorgens noch größere Probleme haben, nicht aufzuschieben.“ Zum Schluss noch eine gute Nachricht: Das Aufschieben ist gut behandelbar, oft reichen nur wenige Therapiesitzungen aus, um die Störung zu beseitigen. „Prokrastination ist erlerntes Verhalten. Das bedeutet, man kann es auch wieder verlernen“, macht Prantl-Salchner den Betroffenen Mut. Die Abteilung Coaching & Beratung ´mcb unterstützt die Mitarbeiter der Tirol Klinken GmbH unabhängig von Hierarchie und Funktionsebene in beruflichen und persönlich/familiären Problemstellungen durch individuelles Coaching, Individualtraining und Beratung.

Die Brücke zwischen Krankenhaus und zuhause
Eine Erkrankung, ein Unfall oder höheres Alter können dazu führen, dass Patienten zu Hause Pflege oder Betreuung benötigen. Das private Umfeld ist in so einer Situation stark gefordert, denn viele Betroffene sind dabei auf ihre Familie angewiesen. In den tirol kliniken bieten das Entlassungsmanagement Pflege (EMP), aber auch die Schulung „Familiäre Pflege“ spezielle Beratung und Tipps für Angehörige. Michaela Brunner und Margarethe Rüf vom EMP an der Klinik Innsbruck erzählen von ihrem Alltag. Das Entlassungsmanagement Pflege Die speziell ausgebildeten Pflegemitarbeiter planen und koordinieren die Entlassung. „Wir kümmern uns um die Versorgung zu Hause. Das reicht von kostenloser Beratung zu Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten über die Organisation von mobilen Pflegediensten oder -hilfsmitteln und weiteren Angeboten wie Hausnotruf und Essen auf Rädern bis hin zur Koordination z. B von mobiler Hospizbetreuung,“ sagt Michaela Brunner. Um ein bedarfsgerechtes Entlassungsmanagement umzusetzen, sind viele Informationen und meist mehrere Besuche beim Patienten nötig. „Mit diesem Angebot möchten wir die Betroffenen und ihre Angehörigen optimal auf die Pflegesituation zuhause vorbereiten.“ Voraussetzung ist die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen auf der Station und in anderen Bereichen wie der Sozialarbeit, dem Palliativ Konsiliardienst, den Memory Nurses oder den Diätologen und Physiotherapeuten. Wichtig ist auch der Informationsaustausch zwischen Krankenhaus und extramuralen Einrichtungen oder Diensten. Nur so kann ein fließender Übergang ohne Versorgungslücke entstehen. „Wir beraten aber nicht nur die Angehörigen, sondern schulen auch unsere Kollegen aus der Pflege bei speziellen Fragestellungen“, so Brunner. Das Zuhause sicher und angenehm gestalten „Viele ältere Menschen möchten so lange wie möglich selbstständig zu Hause leben. Daher geben wir auch gerne Tipps, um die eigenen vier Wände nach einem Krankenhausaufenthalt angenehm und sicher zu gestalten“, so Margarethe Rüf. Schon kleine Dinge können vor einem Sturz schützen, Unfälle vermeiden oder schlichtweg den Alltag erleichtern. „Stolperfallen reduzieren, um eine barrierefreie Mobilität zu unterstützen. Rutschgefahr vermindern, indem Klebestreifen auf Teppichen oder Stufen angebracht werden. Einrichtungshilfen wie ein Duschsitz oder Badewanneneinstieg, aber auch erhöhte Sitzflächen und Möbel wie das Bett oder ein Waschtisch unterstützen enorm. Das sind nur ein paar Hinweise, die von Angehörigen mitgedacht werden können.“ Schulung „Familiäre Pflege“ Wenn Angehörige die Betreuung und Pflege von pflegebedürftigen Personen zu Hause übernehmen, sollten sie auch gut auf diese herausfordernde Aufgabe vorbereitet werden. Die Schulung „Familiäre Pflege“ ist ein gemeinsames Projekt der Krankenhäuser in Innsbruck, Reutte und Zams und unterstützt Angehörige dabei, diese notwendigen Informationen bereits zeitnah im Krankenhaus zu erhalten. In einer kostenlosen, zweiteiligen Schulung erhalten die Teilnehmer praktische Ratschläge und nützliche Anleitungen. „Wir informieren über sichere Raumgestaltung und Umgebungsanpassung, Hygiene, Körperpflege und Inkontinenz. Ein wichtiger Teil ist auch die Mobilisation und das Thema Sturz. Neben aktiver Hilfestellung für den Alltag gibt es auch umfangreiche Fortbildungsunterlagen“, sagt Margarethe Rüf, die bei den Schulungen als Trainerin unterrichtet. INTEGRI (CompuGroup Medical APA-FotoserviceTesarek) Das Feedback der Teilnehmer ist sehr positiv. Es werden Dinge angesprochen, die häufig tabu sind, wie z. B. die Körperpflege. Der Austausch untereinander sowie Tipps und Tricks helfen, auch sensible Themen gut in den Griff zu bekommen. Die Einheiten dauern jeweils 2,5 Stunden und starten um 16:00 Uhr. Die Teilnahme ist vorerst für Angehörige von Krankenhauspatienten vorgesehen. Mitte Oktober wurde dieses Projekt mit dem österreichischen „Integri-Preis 2018“ in der Kategorie „Innovative Versorgungsinitiativen“ ausgezeichnet. Wenn sich viele Puzzleteile zu einem Bild zusammenfügen „Unsere Arbeit ist spannend und schön – gerade wenn man sieht, was man mit kleinen Dingen schon bewirken kann. Aber sie ist manchmal auch sehr fordernd. Speziell bei komplexeren Fällen ist es wichtig, zwischen den Zeilen zu lesen, nicht zu werten und mit viel Empathie auch nicht ausgesprochene Bedürfnisse zu erkennen“, so Michaela Brunner. „Oft ist unsere Arbeit viel mehr als nur die Organisation einer Gehhilfe. Wir nehmen eine vermittelnde Rolle ein, die in viele Richtungen reicht – das verlangt nach Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Als Kienaesthetics-Trainerin mache ich gerne einen Vergleich: Jede menschliche Bewegung braucht ihre Zeit, ihren Raum, ihre Anstrengung. Dasselbe gilt auch bei einem Gespräch, sei es mit dem Patienten und deren Angehörigen, wie auch in unserem Alltag. Informationen, Sichtweisen und Standpunkte werden gesammelt und zu einem Bild zusammengefügt“, erklärt Margarethe Rüf. Quelle Titelbild: Shutterstock

Kleine Handgriffe mit großer Wirkung
Mira strampelt fröhlich vor sich hin. Sie ist aufgeregt – gleich zeigt sie Babsi Kirschner, welche Fortschritte sie seit ihrem letzten Treffen gemacht hat. Mira ist sechs Monate alt, Babsi Kirschner ist Kinderphysiotherapeutin an der Klinik Innsbruck. Seit Miras Geburt arbeiten die beiden an ihrer Bewegungsentwicklung. Während der Therapieeinheit erzählt die Physiotherapeutin von ihrer Arbeit. Warum brauchen Babys Physiotherapie? Es gibt unterschiedliche Gründe, warum Säuglinge und Kinder bei uns in Behandlung sind. Manchmal entstehen Probleme rund um die Geburt, das können Blutungen während der Schwangerschaft oder eine Frühgeburt sein. Auch das Gewicht ist ein entscheidendes Kriterium für Physiotherapie, denn alle Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1,5 Kilogramm zählen zur Risikogruppe. Wird beim Kind eine Beeinträchtigung festgestellt, kann es sich in der motorischen Entwicklung schwer tun. Gerade diese Babys möchten wir genau beobachten und begleiten. Mira und ich arbeiten an ihrer funktionellen Asymmetrie, die durch ihre Muskelhypotonie verstärkt hervortritt – dafür sehen wir uns alle zwei Wochen. Bei einer Muskelhypotonie fehlt es den Babys an Muskelstärke und -spannung. Das Baby rinnt mir dabei sprichwörtlich durch die Finger. Bei der funktionellen Asymmetrie schaue ich besonders darauf, ob das Kind seine Arme und Beine symmetrisch einsetzen kann oder den Kopf auf beide Seiten gleich weit dreht. Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit einer Therapie zu starten? Das lässt sich schwer eingrenzen. Kinder, die einen schwierigen Start haben, werden direkt von der Geburt weg, bereits auf der Intensivstation von uns betreut. Neben den stationären Patienten der Kinderklinik kommen aber auch viele ambulant zu uns. Grundsätzlich lassen wir den Neugeborenen und ihren Eltern ein, zwei Wochen Zeit, um mal zuhause „anzukommen“. Außer sie haben mit der Atmung Probleme, dann starten wir bereits früher, denn Bewegungs- und Atemtherapie gehen Hand in Hand. Asymmetrien sind nicht immer eindeutig erkennbar – gerade wenn es das erste Kind ist, tun sich Eltern schwer, das richtig einzuschätzen. Auffällig wird es meist dann, wenn das Baby z. B. beim Stillen den Kopf nicht auf die andere Seite bewegen kann oder an einer Brust nicht trinkt. Mira ist bereits von der Station weg bei mir in Behandlung. Wie lange dauert die Therapie? Wir in der Physiotherapie begleiten die Kinder meistens bis zum freien Gehen, denn in dieser Zeit tut sich sehr viel in der Entwicklung. Wenn sich das Kind gut entwickelt, legen wir die Therapie großmaschig an. Da reicht es, wenn wir alle vier bis sechs Wochen eine Einheit vorsehen. Die Abschlussuntersuchung machen wir ca. sechs Wochen nach freiem Gehen, so haben die Kinder genug Zeit die neu erlernten Bewegungsabläufe zu festigen. Danach schaut sich ein Arzt das Kind nochmals an und entlässt es aus der Therapie. Auch die Zuweisung erfolgt immer über einen Arzt. Wie läuft eine Therapieeinheit ab? In der Therapie fördern und unterstützen wir die sensomotorische Entwicklung, damit das Kind im Alltag möglichst selbständig sein kann. Die Behandlung erfolgt im Regelfall in Zusammenarbeit mit den Eltern. Beim ersten Treffen gehe ich auf die Eltern ein – haben sie Fragen oder Bedürfnisse, sehen sie ein Problem? Mir ist es wichtig, dass sie sich wohl fühlen und mir vertrauen, denn ohne die Eltern bin ich hilflos. Ich lasse mir ihre Geschichte erzählen: Wie war die Geburt, die erste Zeit? Wie schläft das Baby? Trinkt es ausreichend? Speziell wenn Kinder nicht in der Klinik geboren wurden, sind diese Informationen für mich eine wichtige Grundlage. Ich schaue mir auch an, wie die Eltern mit dem Kind umgehen – wie sie es halten, hinlegen oder ausziehen. Denn bei diesen Kleinigkeiten können sich, gerade wenn eine Asymmetrie vorliegt, ganz leicht unbewusst Fehler einschleichen. Und ich beobachte natürlich auch, wie sich das Baby alleine verhält. Wie liegt es da, ist es unsicher oder unzufrieden? Jedes Kind muss mit seinen speziellen Bedürfnissen, Problemen und Ressourcen gesehen werden. Auf Basis dieser vielen Puzzleteile plane ich eine passende Therapie. Auch die Dauer der Einheit variiert, je nachdem wie gut das Kind mitmacht. Manchmal schläft es ein oder ist hungrig. Da muss man flexibel sein. Nach welchem Konzept wird gearbeitet? Ich arbeite nach Bobath in der Pädiatrie. Dieses Konzept basiert auf neurophysiologischen Grundlagen, ist auf motorisches Lernen aufgebaut und bezieht das gesamte Umfeld, also die Familie und das Setting zuhause mit ein. Bei Bobath geht es um Handgriffe, die bestimmte Muskelgruppen ansprechen und damit die Position des Babys stabilisieren. Ziel ist es, dass das Kind durch Unterstützung bestimmte Bewegungen erlernt. Diese Unterstützung wird sukzessive abgebaut, bis es die Bewegung alleine kann. Später geht es dann weniger um Griffe, sondern viel mehr um die Umgebungsgestaltung. Das können Hindernisse am Boden sein oder verschieden hohe Ebenen, auf die das Kind klettern soll. Das lässt sich daheim gut umsetzen. Natürlich gibt es auch noch weitere Konzepte, nach denen in der Physiotherapie gearbeitet wird, etwa Vojta oder Therapie nach Castillo Morales. Es kommt ganz auf den Elterntyp oder auf das Kind selbst an – wir wählen das Konzept, das zur Familie passt. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen spielt in meinem Beruf eine wichtige Rolle. Unser Team besteht aus Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten und Psychologen. Manchmal braucht es einfach ein weiteres Paar Hände. Und mit Hilfe meiner Kollegen können wir unsere kleinen Patienten umfassend behandeln. Was können Eltern zur Therapie beitragen? In der Therapieeinheit erarbeiten wir gemeinsam Übungen. Die Eltern probieren die Handgriffe selbst aus, um sie zuhause gut umsetzen zu können. Sie sollen verstehen, warum wir was machen und was wir dadurch erreichen möchten. Diese Übungen lassen sich auch gut in den Alltag integrieren, z. B. beim Wickeln oder nach dem Baden. Die Eltern müssen sich nicht extra eine Stunde Zeit nehmen, um mit dem Kind zu trainieren. Aber es ist wichtig, dass sie diese Übungen immer wieder einbauen, denn es bringt nichts, wenn ich das Kind eine Stunde pro Wochen behandle und zuhause nichts passiert. Da stehe ich auf verlorenem Posten. Miras Eltern sind besonders dahinter – sie hat bereits viele Fortschritte gemacht. Mir ist es auch wichtig, dass Eltern die Umgebung kindgerecht und die Therapie spielerisch gestalten. Das ist gewollt und entspricht dem Alltag von Kindern. Sie sollen sich selbst und die Umwelt entdecken. Denn wenn sie Dinge ganz alleine können, macht das auch was mit ihrem Selbstwert. Für mich gibt es nichts Schöneres, als sich Zeit zu nehmen und in Ruhe sein eigenes Kind zu beobachten. Man ist oft überrascht, was der Sprössling schon so alles kann. Bilder: Seiwald

Dem Abfall auf der Spur
Aus den Augen, aus dem Sinn. Im Alltag verschwenden die wenigsten Menschen einen Gedanken daran, was mit ihrem Müll passiert. In einem Großbetrieb wie der Klinik Innsbruck fallen ungeheure Mengen von Abfall an. 3.200 Tonnen sind es pro Jahr, Tendenz steigend. Dafür, dass dieser möglichst nachhaltig und sicher entsorgt wird, ist Kornelia Giersig seit nunmehr 19 Jahren verantwortlich. Sie leitet die Abteilung Ökologie mit insgesamt 15 Mitarbeitern. 60 Abfallarten werden an der Klinik gesammelt Ihre Aufgabe ist so vielfältig wie der anfallende Abfall. Von Patientenakten, die dem Datenschutz unterliegen, gefährlichen Abfällen aus den Labors und Werkstätten über medizinischen Müll bis zu Speiseresten und gewöhnlichem Hausmüll reicht die Palette. Rund 60 verschiedene Abfallarten werden an den tirol kliniken getrennt erfasst, gesammelt und entsorgt oder verwertet. Je eine Seite umfassen die Trennrichtlinien für den medizinischen und den nicht-medizinischen Bereich. Nachhaltigkeit als oberster Grundsatz „Der Grundsatz der Nachhaltigkeit steht ganz oben. Das bedeutet einen personal-, kosten- und ressourcenschonenden Umgang. Dass Wertstoffe gesammelt und verwertet werden, das ist mir nicht nur ein berufliches, sondern ein persönliches Anliegen“, schildert Giersig. 920 Tonnen Speisereste werden zu Energie Von den 3.270 Tonnen Abfall ist rund die Hälfte tatsächlich Müll, ein Viertel sind Wertstoffe und das restliche Viertel Speisereste. 6.000 Mahlzeiten werden in den tirol kliniken pro Tag zubereitet. Aus den 920 Tonnen verbleibenden Speiseresten im Jahr wird Biogas und somit Energie produziert. Ausgefeiltes Konzept sorgt für Sicherheit Es ist ein ausgefeiltes Konzept, das sicherstellt, dass heikle Abfälle richtig entsorgt werden. So sind die Behälter mit einer Absenderkennung versehen, durch die sie zurückverfolgt werden können. Zusätzliche Sicherheitsebenen garantieren den Schutz der Mitarbeiter. Das ist besonders bei Resten oder Verpackungen der Chemotherapien (rund 8.400 kg pro Jahr), anderen Chemikalien, Lösungsmitteln, radioaktiven Stoffen (Kostenpunkt ca. 150.000,- Euro pro Jahr) oder infektiösen Abfällen wichtig. Diese werden nur in speziellen Containern und mit hoher Sicherheitsstufe transportiert. Aber auch verletzungsgefährdende Gegenstände wie Spritzen, Skalpelle oder Ampullen werden nur in Sicherheitsbehältern gesammelt. Weniger Keime als Restmüll daheim Als Doktorin der Mikrobiologin hat Giersig eine enge Schnittstelle zur Hygiene. Sie weiß: „Ein roter Sack (medizinischer Abfall) enthält weniger Keime als der Restmüll zuhause. Die Entsorgung muss so sicher sein, dass Krankheitserreger dort bleiben, wo sie sein sollen.“ Das wird durch kurze Stehzeiten, Genauigkeit, Desinfektionsmittel und ganz wichtig: Schulung der Mitarbeiter erzielt. „Wir führen laufend Schulungen durch. Im Vorjahr haben wir so 2.000 Kolleginnen und Kollegen erreicht.“ Vom Müllkübel auf der Station bis in die Abfallzentrale Wir machen uns heute auf die Spur des Abfalls und verfolgen seinen Weg von der Entstehung bis zum Abtransport vom Gelände nach. Auch hier ist schnell zu erkennen: Das Konzept ist wohl durchdacht. Von Kleinigkeiten bis ins Detail. Die Entsorgung beginnt in den Stationsstützpunkten, wo die Pflege dafür verantwortlich ist. Die Mülleimer sind mit Farben und Symbolen versehen, um eine möglichst hohe Treffsicherheit beim Trennen zu erreichten. Bedient werden die Behälter vorzugsweise mittels Fußpedal, die Hände kommen in der Regel nicht in Kontakt, was der Verbreitung von Keimen vorbeugt. Müllsäcke per Strichcode nachverfolgbar Jede Station hat einen Ausgussraum und jeder Stock einen Entsorgungsraum, der sich in der Nähe des Aufzuges befindet. Die Müllsäcke werden mit Strichcode-Aufklebern versehen und können so elektronisch erfasst, zurückverfolgt und verrechnet werden. Hier packt das Reinigungspersonal die Müllsäcke schließlich auf kleine Wägen. Diese werden von den 35 Mitarbeitern des Hol- und Bringdienstes nach unten gebracht. Durchs unterirdische Labyrinth in die Entsorgungszentrale Unterirdisch befindet sich das Versorgungsnetz der Klinik Innsbruck. Hier herrscht reger Verkehr. Die aneinandergehängten Müllwägen werden von einer Elektrozugmaschine gezogen. So schlängeln sich diese Züge schließlich durch das unterirdische Labyrinth der Klinik-Gänge. Ihr Weg führt zum Herzstück der Abfallentsorgung. Hier stehen die großen Container, die von den Mitarbeitern im letzten Schritt in Handarbeit befüllt werden. In Sekundenbruchteilen entscheiden sie, wo ein Sack hingehört. Das klingt einfacher als es in Wirklichkeit ist. Nicht jeder „Gelbe Sack“ beispielsweise landet im Verpackungsmüll. Sind durch die halb durchsichtige Hülle Fehlwürfe zu erkennen, wandert der Sack in den Abfall. Dafür reicht schon ein medizinischer Plastikhandschuh oder ein Infusionsbesteck. Präzise Handarbeit Mit großer Präzision werden sie mit kraftvollen Würfen an ihr endgültiges Ziel, zumindest am Klinikgelände, befördert. Die nach rechts und links fliegenden Säcke mögen nach Chaos aussehen, folgen aber einer genauen Ordnung. Kommt es hier mit den Großcontainern zu Problemen, stauen sich in kürzester Zeit die Abfallwägen in den Gängen. Was den Augen der meisten Klinikbesucher verborgen bleibt, könnte also im schlimmsten Fall den Betrieb lahmlegen. Heute ist die Presse in einem Container defekt, deswegen verschieben die Mitarbeiter ihre Pause nach hinten, um einen Berg Kartonagen aufzuarbeiten. Kontinuierlich immer besser werden Kornelia Giersig wirkt zufrieden. Ihr geschulter Blick hat zwar auch bei diesem Rundgang ein paar Kleinigkeiten entdeckt, die sie auf ihre innere Verbesserungs-to-do-Liste setzen wird. Aber nur so kommt die Entwicklung voran. „Wir besuchen jedes Jahr alle Stationen, besprechen und analysieren mit den Mitarbeitern, um Verbesserungspotential auszuloten. Das fließt in einen Kontrollbericht ein. Dann beginnt sich das Rad neuerlich zu drehen. Mit dem Ziel, jedes Jahr ein bisschen besser zu werden“, schildert Giersig.

Mit Nahrungsergänzungsmittel zur Bikini-Figur
Sommer, Sonne, sexy. Die Publikumszeitschriften und Special Interest Magazine bewegen sich in der Bikini Zone. Tipps und Tricks für Bauch, Beine und Po sind in Mode. Natürlich ist auch die Ernährung Bestandteil der Sommerfigur, denn vermeintlich formt nur das Nahrungsergänzungsmittel mit zusätzlichen Vitaminen und Proteinen Sixpack & CO. Was ist dran an Nahrungsergänzungsmitteln (NEM)? Sind sie unsere Freunde oder unsere Feinde? Milliarden Euro Business Vom Vitaminpräparat über das Pflanzenextrakt bis hin zu Omega-3-Fettsäuren: Jeder dritte Österreicher greift zu NEM und gibt dafür bis zu 300 Euro im Jahr aus. Deutschland beziffert den Jahresumsatz mit solchen Präparaten mit 1,2 Milliarden Euro; für Österreich würde dies rund 100 Millionen Euro bedeuten. Stolze sechs Milliarden Euro setzt die NEM-Branche jährlich in Europa um. Was genau sind NEM? Nahrungsergänzungsmittel dienen keinesfalls als alleinige Nahrungsquelle NEM sind Lebensmittel. Diese sind im Artikel 2 der EG-Basisverordnung 178/2002, welche die grundlegenden Prinzipien des europäischen Lebensmittelrechts festlegt, als alle Stoffe definiert, die nach vernünftigem Ermessen vom Menschen aufgenommen werden. Gemeint sind damit Substanzen, die über den Verdauungstrakt in den menschlichen Körper gelangen. NEM bestehen aus Einfach- oder Mehrfachkonzentraten von Nährstoffen oder sonstigen Stoffen mit ernährungsspezifischer oder physiologischer Wirkung. Wofür sind NEM bestimmt? NEM sind zur Ergänzung der normalen (allgemeinen) Ernährung bestimmt. Sie dienen keinesfalls als alleinige Nahrungsquelle. Deshalb können sie eine abwechslungsreiche Kost nicht ersetzen. Unter „normaler Ernährung“ ist die Ernährung eines Gesunden gemeint. Somit können NEM laut ihrer rechtlichen Definition keine Ernährungsmängel ausgleichen, die durch eine ungesunde, einseitige Speisenauswahl entstehen. Was müssen NEM können? Diät-Wunder-Pille wird es nie geben. NEM müssen eine ernährungsspezifische oder physiologische Funktion im menschlichen Körper aufweisen. Im Gegensatz zu Arzneimitteln dienen NEM nicht zur Heilung, Linderung oder Verhütung von menschlichen Krankheiten. Dennoch dürfen sie nicht völlig wirkungslos sein. Die Beurteilung der ernährungsspezifischen bzw. physiologischen Wirksamkeit eines NEM erfolgt entsprechend dem allgemein anerkannten Stand der (Ernährungs-)Wissenschaft. Machen mich NEM schlank für den Strand? Nein. Schlank für den Strand oder bei Wunsch weniger gewichtig macht nur eine negative Energiebilanz. Das heißt, wenn der Körper mehr Kalorien verbrennt als er aufnimmt. Die Diät-Wunder-Pille oder das Zusatzprotein-Präparat, das den 15 Jahre alten Neoprenanzug eng anliegen lässt, wird es nie geben. Veganer aufgepasst Bei veganer Ernährung fehlen ohne die Zufuhr entsprechender Alternativen, die in tierischen Lebensmitteln enthaltenen Nährstoffe. Daher rät die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) Menschen, die sich vegan ernähren möchten, dauerhaft ein Vitmin-B12-Präparat einzunehmen, gezielt nährstoffdichte Lebensmittel und angereicherte Lebensmittel auszuwählen und auch zu Nährstoffpräparaten zu greifen. Brauchen alle Sportler NEM? Antioxidative Supplemente sind für Sportler in den meisten Fällen nicht notwendig Sport führt zu oxidativem Stress und daher ist es notwendig Antioxidantien – am besten in Form von Multivitaminpillen/-pulvern – hochdosiert zuzuführen, vor allem um die Leistungsbereitschaft zu steigern und die Regenerationszeit zu verkürzen. In der Tat ist diese gängige Meinung falsch. Mittlerweile zeigt die wissenschaftliche Datenlage, dass antioxidative Supplemente in den meisten Fällen nicht notwendig sind und sich sogar negativ auf den Trainingseffekt auswirken. Das heißt, wenn kein Mangel an Makro- und Mikronährstoffen besteht – was bei gesunden Sportlern in der Regel der Fall ist – sollten keine Antioxidantien gegeben werden. Denn das körpereigene antioxdidative Enzymsystem wirkt der Überproduktion von Sauerstoffradikalen, das bei sportlicher Aktivität entstehen kann, entgegen. Hohe Dosierungen von Supplementen wie Vitamin E und C stören den natürlichen Anpassungsprozess des Körpers und können zu einem Ungleichgewicht führen. Risiken von NEM Eine Supplementierung im Hochdosisbereich bringt nichts, möglicherweise schadet sie sogar Die Studienlage ist heute so gut, dass man weiß: Eine Supplementierung im Hochdosisbereich bringt nichts, möglicherweise schadet sie sogar. Neue Studien beweisen beschleunigtes Krebswachstum durch hochdosierte Vitamin A, E und Betacarotin Präparate, mitunter fördern sie Krankheiten und steigern das Sterberisiko. Während junge, gesunde, gut ernährte Menschen Vitaminpillen ohnehin nicht brauchen, müssen ältere, chronisch kranke sowie durch das Rauchen vorgeschädigte Personen damit rechnen, ihre Befindlichkeit weiter zu verschlechtern – also just Leute, von denen man dachte, dass speziell sie solche Stoffe benötigen. Antioxidantien werden dann Selbst zu Radikalen. Sie wandeln sich von anti- zu prooxidativ, das System kippt. Tipps im Umgang mit NEM Eine gesunde Ernährung (ausgeglichene Energiebilanz, Fettsäuren, Protein- und Mikronährstoffaufnahme) machen die Zunahme von NEM obsolet. Denn eine Mangelversorgung an Vitaminen ist selten. Außer bei Veganern, die zu wenig B-Vitamine aus natürlichen Quellen beziehen oder bei Sportlern bei Höhentraining und extremer Belastung (Race across America). Bei älteren Personen, die sich kaum im Freien aufhalten, können Engpässe bei Vitamin D auftreten. In solchen Fällen kann – medizinisch geprüft – eine zusätzliche Ergänzung sinnvoll sein. Der Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der Expertin Univ.-Doz. Dr. Dr. MPH Barbara Prüller-Strasser, M.Sc. Danke dafür.

Verletzungsfrei Skifahren: 7 Tipps die wirken
Das Kitzbühel-Wochenende ist Geschichte. Ein weiteres Mal hat die wohl berühmteste Abfahrt des Alpinen Skiweltcups einen Sieger gefunden, aber auch Fahrer abgeworfen. Unter den diesjährigen Gestürzten finden sich prominente Namen wie Aksel Lund Svindal, Georg Streitberger oder Hannes Reichelt. Für Svindal und Streitberger ist die Saison, dank zweier Kreuzbandrisse, sogar vorzeitig beendet. Doch nicht nur im Profi-Sport passieren immer wieder schwere Verletzungen. Auch im Hobby-Bereich zählt Skifahren zu den risikoreicheren Sportarten. Damit das Erlebnis aber ein wahrer Genuss bleibt und nichts mit Verletzungen zu tun hat, haben wir für euch „7 Tipps für “ zusammengesucht. So macht Skifahren Spaß und Freude. 1. Mach‘ es wie die Profis Wer kennt das nicht? Vor jedem Sport, egal ob Tennis, Fußball oder Skifahren, irgendjemand erinnert einen immer daran: „Aufwärmen nicht vergessen!“ Was lästig klingt, macht aber durchaus Sinn. Gerade beim Skifahren, wenn die Temperaturen um den Nullpunkt liegen, ist Aufwärmen dringend nötig. Wie das am einfachsten geht? Am Parkplatz, gleich nach dem Umziehen und Ski aus dem Auto holen, einfach mit den Armen rudern, mit der Hüfte kreisen und Kniebeugen machen. Dabei schaut man nicht nur unglaublich motiviert und professionell aus (fast wie die Skistars beim Warten vor dem Starthaus), sondern tut seinem Körper etwas Gutes. Die einzelnen Muskeln kommen so auf Betriebstemperatur und den ersten Schwüngen steht nichts mehr im Weg. https://www.youtube.com/watch?v=LOhVPsiRQAQ 2. Die Ski-Saison beginnt im Sommer Auf den ersten Blick klingt diese Aussage vielleicht etwas komisch – die Ski-Saison beginnt im Sommer? - aber sie stimmt. Wer Skifahren will, sobald der erste Schnee fällt, der sollte sich bereits im Sommer darauf vorbereiten. (machen die Skistars ja genau gleich) Der Skisport beansprucht den gesamten Körper. Es ist also durchaus ratsam nicht völlig untrainiert auf die Piste zu gehen. Wer es schlau angeht, der nutzt die warmen Temperaturen und die vielen Sonnenstunden im Sommer und beginnt schon hier mit gezieltem Aufbautraining. Dafür braucht es nicht viel – übertreiben muss man ja auch nicht. Lockeres Ausdauertraining und ab und zu ein paar Liegestütze, Crunches, Kniebeugen oder ein ausgedehnter Spaziergang tun es auch. Wichtig: Nicht nur auf Maximalbelastung (große Muskeln), sondern auch auf die Ausdauer achten. Positiver Nebeneffekt: Muskeln schützen Knochen, Sehnen und Bänder! 3. Dem eigenen Körper zuhören und auf ihn vertrauen Unser Körper weiß es in den meisten Fällen besser. Während der durchschnittliche Hobby-Sportler dazu neigt ehrgeizig zu sein und sich selbst manchmal zu überschätzen, macht unser Körper das genaue Gegenteil. Er gibt frühzeitig Signale und zeigt seinem Besitzer deutlich - mir gehen die Kräfte aus! Auch wenn die Ski-Karte teuer war und man sie unbedingt bis zur letzten Fahrt ausnutzen möchte – am Nachmittag passieren die meisten Unfälle. Sobald die Kräfte schwinden, lässt auch die Konzentration nach. Eisige stellen, Bodenwellen oder andere Skifahrer werden dann gerne übersehen. Es lohnt sich deshalb, lieber ein paar Pausen mehr einzulegen und nur Pisten zu fahren die man sich auch selbst zutraut. Wer auf seinen Körper achtet und die Signale nicht ignoriert, der verlässt die Piste bestimmt gesund, munter und fröhlich. 4. Wer früher schlafen geht, ist länger auf der Piste Wer einen Winterurlaub bucht, der möchte oft nicht nur die Pisten unsicher machen, sondern auch abends das Stadt und Land erkunden. Gerade in Tirol gehört das Nightlife, das gemütliche Beisammensitzen und die gepflegte Party einfach mit dazu. Beim berühmten Aprés-Ski kann es schon einmal länger dauern. Zu bekannten Hits lässt es sich eben gut aushalten. Wer am nächsten Tag aber volles Skivergnügen genießen möchte, der sollte vielleicht auf die letzte Runde Jagertee verzichten und lieber ein wenig früher ins Bett gehen. Es wäre doch schade, wenn der Kater einem den kompletten nächsten Tag versaut. Während der Körper mit dem Abbau des Alkohols und dem Schlafentzug beschäftigt ist, passieren oft Missgeschicke, die unangenehm ausgehen können. Lustig haben kann man es aber natürlich trotzdem – keine Frage! 5. Gutes Essen Ja, auch gutes Essen hat etwas mit dem Skifahren zu tun. Unsere Ernährung beeinflusst unsere Konzentration und die braucht man, wenn man die Pisten nach unten gleitet. Beim Frühstück sollte man darauf achten möglichst kohlenhydratreich, aber leicht Verdauliches zu essen. Vollkorn-Produkte, Müsli, Obst und Brot empfehlen sich hier. Im Idealfall isst man zwei Stunden vor der ersten Abfahrt. Mittags heißt es „schnell Kraft zuführen und den Körper nicht allzu sehr belasten.“ Müsliriegel, ein Vollkornbrot, Studentenfutter oder eine Banane schenken schnell Kraft, liegen aber nicht schwer im Magen. Das Abendessen darf dann ruhig ganz im Zeichen des Genusses stehen: kohlenhydratreich, Gemüse, Fisch oder Fleisch – was das Herz begehrt ist hier erlaubt. Sogar ein gutes Glas Wein. Oder zwei. 6. Verhalten auf der Piste Viele Unfälle passieren durch Zusammenstöße. Diese geschehen oft durch das Missachten von Pistenregeln oder das Überschätzen der eigenen Fähigkeiten. Es ist keine Schande, wenn man nach zwei Tagen nicht gleich fährt wie Marcel Hirscher. Ganz im Gegenteil. Viel beeindruckender ist es, wenn jemand seinen Fahrkünsten entsprechend fährt. Lieber einmal runter vom Gas und engere Schwünge, als in die Abfahrtshocke gehen. Gerade bei Passagen, bei denen zwei Pisten zusammenführen, sollte man besonders Achtgeben, kurz anhalten und genau schauen. Auch in Stoßzeiten, wenn sich viele Menschen auf den Pisten drängen, ist besondere Achtsamkeit ratsam. 7. Nicht teuer, aber gut und richtig Die richtige Ausrüstung ist beim Skifahren ein entscheidender Faktor. Wer hier spart oder schlampt, der bezahlt später mit Beulen, Dellen, geschwollenen Füßen und Schmerzen. Gerade bei den Skischuhen empfiehlt es sich genau hinzusehen und nicht die Erstbesten zu kaufen. Ein Skischuh darf weder zu weit, noch zu eng sein. Wer zu weiche Skischuhe kauft, hat später bei schnelleren Abfahrten Probleme. https://www.youtube.com/watch?v=evZVi3IwFGo Die Skier selbst sollten dem Können des Fahrers angepasst sein. Vom Anfänger bis zum Halbprofi – für jeden gibt es den richtigen Ski. Die Bindung sollte vor jeder Saison neu eingerichtet werden. Wenn sich der Ski bei einem möglichen Sturz nicht löst, kann das verheerende Folgen haben. Mittlerweile gehören auch Helme zum Skifahren einfach mit dazu. Nicht vergessen: Nach einem Sturz unbedingt kontrollieren lassen! Beim Kauf der Skibrille empfiehlt es sich darauf zu achten, dass auch ein oranges Glas dabei ist. Vor allem bei schlechter Sicht, sorgt ein oranges oder rotes Glas für höhere Kontraste und den besseren Durchblick. Trotz vieler Regeln, beim Skifahren zählt vor allem eines: Wer es mit Spaß und Freude angeht und dabei ein wenig auf seinen Körper hört, dem kann nicht viel passieren. In diesem Sinne. Der Berg ruft…

Stress, lass nach!
Wenn die To-do-Liste immer länger wird, das Telefon pausenlos klingelt und die Deadlines bedrohlich näherkommen, geht der Puls nach oben. Stress in moderaten Dosen ist durchaus wünschenswert, doch es gilt, den richtigen Zeitpunkt für Gegenmaßnahmen nicht zu verpassen. Stress. Jeder ist manchmal gestresst, viel beschäftigt. Die Arbeit stapelt sich auf dem Schreibtisch, der Kunde am Telefon hat Sonderwünsche und dann wird noch eine Kollegin krank. Es ist – kurz gesagt – einfach etwas viel. „Stress ist eine normale physiologische Reaktion unseres Organismus auf bestimmte Reize, die als Stressoren bezeichnet werden. Stress ist nicht unbedingt nur negativ. Solange wir Möglichkeiten und Instrumente haben, mit dem Stress umzugehen und ihn positiv zu bewältigen, wirkt Stress manchmal sogar beflügelnd. Er kann uns antreiben und zu Höchstleistungen motivieren“, erklärt Mag. Bettina Rachbauer, Coach und Leiterin der Abteilung `mcb Coaching und Beratung der tirol kliniken. Dann handle es sich um den so genannten Eustress, den positiven Stress. Ist die Belastung jedoch sehr hoch und fühlen wir uns über längere Zeit überfordert, wird er chronisch und kann sogar bis zum Burnout führen. „Ein guter Indikator dafür, ob man negativ gestresst ist, sind das körperliche Befinden und die persönliche Stimmungslage. Bei übermäßiger Gereiztheit, Erschöpfung, Nervosität, Schlafstörungen, negativen Gedankenspiralen, Verdauungsproblemen oder Veränderungen des Essverhaltens sollten die Stressquellen eruiert werden und Maßnahmen gegen den Stress überlegt werden“, so Rachbauer. Denn hält der Stresszustand über einen längeren Zeitraum an, beeinträchtigt er unsere Gesundheit und unsere Lebensqualität. „Nicht jeder Mensch ist gleich anfällig für Stress. Zum einen hängt das stark von den jeweiligen Rahmenbedingungen ab, zum anderen auch von der Persönlichkeit“, erklärt Rachbauer. Stressresistenz sei auch eine Frage der Bewältigungsstrategien. Kippt eine Stresssituation, sei das selten nur auf das Berufsfeld bezogen – dann kommen meistens mehrere Faktoren zusammen. Etwa ein überforderndes Berufsleben und eine private Krise. „Es hängt auch davon ab, wie man auf Druck reagiert und welche Möglichkeiten zum Ausgleich man selbst schafft. Sich selbst gut zu kennen und zu wissen, wie man den Stress möglichst schnell abbauen kann, hilft hier sehr“, führt sie weiter aus. Eine Frage der Bewertung Die Voraussetzung, um Stress zu vermindern, ist dessen Auslöser zu erkennen. Dabei unterscheidet man innere und äußere Stressoren. Bei äußeren Stressoren wie etwa Termindruck können eine Adaptierung des Zeitmanagements oder organisatorische Änderungen helfen. Sind Rolle, Aufgabe und Verantwortungsbereich klar definiert, lässt sich Stress gut in Schach halten. Ist das Pensum dennoch zu hoch, empfiehlt es sich, Inseln zu schaffen: definierte Pausen von Telefon und Mails, realistische Zeitfenster für einzelne Aufgaben. „Wenn Sie viel zu tun haben, priorisieren Sie die Aufgaben. Fragen Sie sich, was dringend und wichtig ist und erledigen Sie das zuerst“, rät Rachbauer, „auch die unangenehmen Aufgaben sofort vom Schreibtisch zu bekommen, kann Erleichterung schaffen.“ Wie man eine Situation bewertet und bewältigt, spielt jedoch häufig eine größere Rolle als Arbeitspensum und Deadlines. Eine wesentliche Stressquelle sind etwa hohe Erwartungen, Perfektionismus und negative Glaubenssätze wie „Das schaffe ich nie“. Sie lassen sich in den Griff bekommen, indem man sie erkennt und ihre Ursache ausmacht. Oft liegt der Schlüssel hier in der eigenen Biografie. Fragen Sie sich: Muss wirklich immer alles bis ins letzte Detail perfekt sein? Kann ich meine Aufgaben nicht auch an Kollegen abgeben? Wieso ist es mir so wichtig, der Beste in meinem Bereich zu sein? „Meistens sind die Antworten zu diesen Fragen schon sehr aufschlussreich“, so Rachbauer. Work-life-Balance Ein ausgefülltes Sozialleben hilft, Stress abzubauen. Wer ein stabiles Privatleben hat, mit engen Vertrauten und erfüllenden Hobbys, kann mit Stress besser umgehen. Der individuelle Lebensstil, etwa regelmäßige Bewegung und ein reges Sozialleben, spielen eine große Rolle. Doch was tun, wenn die Zeit knapp wird? „Ich empfehle immer, unterschiedliche Bedürfnisse zu kombinieren – eine Wanderung mit Freunden etwa. Dann geht Bewegung und die Pflege sozialer Kontakte in einem“, so die Beraterin. Auch eine kurze Kaffeepause mit einer Freundin ist immer noch besser, als sie gar nicht zu treffen. Im Arbeitsalltag beeinflussen positive Selbstgespräche und eine klare Struktur die Stimmung und Emotionen und senken so das Stressniveau. Sich selbst zu sagen „Das schaffe ich. Eins nach dem anderen!“ kann viel Druck wegnehmen. Denn Stress findet in erster Linie im Kopf statt … Notfallplan für die Akutsituation In Akutsituationen kann eine einfache Atemübung helfen, sofort ruhiger zu werden. Dazu benötigt man nur 3-4 Minuten Zeit und einen ruhigen Platz. Gehen Sie kurz aus der Situation und setzen Sie sich hin. Atmen Sie ca. 3-4 Sekunden tief in den Bauch hinein und nehmen Sie das Atmen bewusst wahr. Atmen Sie bewusst doppelt so lange aus. Stellen Sie sich dabei vor, Sie würden eine Kerze ausblasen. Das lange, bewusste Ausatmen fördert die Entspannung. Wiederholen Sie die Übung mindestens fünfmal. Die Abteilung Coaching & Beratung ´mcb unterstützt die MitarbeiterInnen der Tirol Klinken GmbH unabhängig von Hierarchie und Funktionsebene in beruflichen und persönlich/familiären Problemstellungen durch individuelles Coaching, Individualtraining und systemische Beratung. https://mcb.tirol-kliniken.at

5 Tipps für einen guten Schlaf
Ausreichender, guter Schlaf ist essentiell für die Gesundheit. Prof. Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck und die zukünftige Präsidentin der World Sleep Society, gibt Tipps für die richtige Nachtruhe. 1. Genügend Zeit einplanen Frauen brauchen etwa acht bis neun Stunden, Männer sieben bis neun Stunden Schlaf pro Nacht. Dauerhaft zu wenig Schlaf kann sogar krank machen. „Ausreichender Schlaf und erholtes Aufwachen sind entscheidend für die Gesundheit. Wer dauerhaft zu wenig schläft, riskiert, im Laufe der Jahre krank zu werden – etwa Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes zu entwickeln“, so Högl. Prof. Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck und die zukünftige Präsidentin der World Sleep Society (Foto: Florian Lechner) 2. Die innere Uhr beachten Es ist nicht egal, wann wir schlafen. „Nach Möglichkeit sollte man nachts schlafen. Am Tag sind die Bedingungen für Schlaf nicht optimal“, erklärt Högl, „das hat unter anderem mit Umweltfaktoren zu tun. Lichtreize unterdrücken die Melatoninausschüttung. Ist der Melatoninspiegel zu niedrig, fühlt man sich eventuell weniger müde.“ 3. Auf die Schlafhygiene achten Um den Schlaf zu verbessern, kann jeder Einzelne viel tun. Spätes Essen, Koffein, Alkohol und andere Suchtmittel können den Schlaf negativ beeinflussen. „Die Melatoninausschüttung kann auch durch kurzes Betrachten eines hellerleuchteten Bildschirms unterdrückt werden“, sagt Högl. Vorm Einschlafen sollte man also nicht am E-Reader oder Smartphone lesen bzw. Fernsehen. Abends die Körperkerntemperatur zu erhöhen – durch ein heißes Bad zum Beispiel –, kann das Einschlafen erleichtern. 4. Schnarchen bekämpfen Schnarchen ist nicht nur für die Person nervig, die im selben Raum schläft, sondern auch für den Schnarcher selbst. Oft bemerkt er gar nicht, dass der Schlaf nicht so erholsam ist, wie er sein sollte. Regelmäßiges Schnarchen sollte medizinisch abgeklärt werden, dahinter könnte eine Schlaf-Apnoe stecken – diese kann etwa durch spezielle Nasenmasken behandelt werden. Nicht hilfreich sind hingegen so genannte Anti-Schnarchtropfen und Vorrichtungen, die den Schnarcher wecken sollen. 5. Schlafstörungen auf den Grund gehen „Chronisch ist eine Schlafstörung dann, wenn sie mindestens seit 3 Monaten und dann an mindestens drei Tagen pro Woche vorliegt. Kommt noch Tagesmüdigkeit dazu, sollte das abgeklärt werden“, erklärt Högl. Durch ein ausführliches Gespräch kann häufig der Grund für die Schlafstörung herausgefunden werden. Auch Medikamente können Schlafstörungen hervorrufen.

Blutspenden – jeder Tropfen hilft!
45 Minuten, 450 ml und ein Leben kann gerettet werden. Blut spenden können alle gesunden Frauen und Männer ab dem Alter von 18 Jahren. Nicht nur für Patienten, sondern für die Spender gibt es zahlreiche Vorteile. Spenderblut ist nach wie vor eines der wichtigsten Notfallmedikamente, ohne das in der modernen Medizin vieles nicht realisierbar ist. Das gespendete Blut kommt nicht nur nach Unfällen mit starkem Blutverlust zum Einsatz, sondern auch nach Transplantationen oder Chemotherapien. Alleine um den Bedarf der Tiroler Krankenhäuser decken zu können, benötigt man jährlich ca. 40.000 Blutkonserven, die von ca. 33.000 Spendern geleistet werden. Der Organisationsleiter des Blutspendedienstes in Tirol, Mag. Manfred Gaber, beantwortet im Interview die elementaren Fragen über das Blutspenden. Was passiert beim Blutspenden? Mag. Manfred Gaber, Organisationsleiter des Blutspendedienstes in Tirol Der Prozess einer Vollblutspende ist sehr einfach und dauert maximal 45 Minuten, wobei das alleinige Blutabnehmen sogar nur zehn Minuten in Anspruch nimmt. Vor dem eigentlichen Blutspenden gibt es eine kurze Vorregistrierung, Voruntersuchung und ein ärztliches Gespräch samt Ausfüllen des Fragebogens. Bei jeder Vollblutspende werden 450 ml abgenommen und in einer Vollblutkonserve gespeichert. Nach dem Blutspenden sollte man sich noch 15-20 Minuten Zeit nehmen, um etwas zu trinken bzw. zu essen. Besonders Thrombozyten werden dringend gebraucht. Warum und wofür? Thrombozyten sind Bestandteil der Blutgerinnung und zum Beispiel für Stammzellentransplantationen bei Leukämie unerlässlich. Weil Thrombozyten nur sechs Tage aufbewahrt werden können, kann nicht auf Vorrat gespendet werden. Die lange Dauer der Spende (ca. 1,5 Stunden) und die aufwändigen Lagerumstände (Aufbewahrung bei Zimmertemperatur und ständiger Bewegung) sind Gründe, weshalb es essentiell ist, regelmäßige Thrombozyten-Spenden zu erhalten. Aufgrund des Aufwandes und als Anreiz für jeden Spender wird jedoch eine Aufwandsentschädigung in Höhe von ca. 40 Euro ausbezahlt. Wer darf Blut spenden? Grundsätzlich darf jede gesunde Person, die 18 Jahre alt ist und über 50 kg wiegt, in Österreich Blut spenden. Frauen können vier bis fünfmal, Männer maximal sechsmal im Jahr Blut spenden. Dabei muss zwischen den Spenden ein Abstand von acht Wochen eingehalten werden. Eine Thrombozyten-Spende ist alle zwei Wochen möglich. In bestimmten Fällen z.B. bei vorhergehenden Erkrankungen, Impfungen oder Auslandsaufenthalten, wird der Spender nicht zum Blutspenden zugelassen. Beispielsweise muss man nach einer Gelbfieber- und Masern-/Mumps-/ Rötelnimpfung vier Wochen warten, bis man erneut blutspenden darf. Auch nach Operationen und Tätowierungen ist eine Karenzzeit von sechs bzw. vier Monaten vorgesehen. Sollte man Auslandsreisen außerhalb Europas antreten, ist man zudem sechs Monate für eine Blutspende gesperrt. Ausnahmen sind die USA oder Kanada, hier wird die Karenzzeit auf vier Monate reduziert. Hat das Blutspenden auch Vorteile für mich? Ja! Nach der Blutspende bekommt man einen Laborbericht seines Blutes zugeschickt, der einem Informationen über seinen Gesundheitszustand gibt, da das Blut nach der Spende auf beispielsweise HIV, Hepatitis A und B untersucht wird. Des Weiteren hat man natürlich das gute Gefühl, einem Menschen geholfen oder sogar das Leben gerettet zu haben. Man bekommt außerdem einen Blutspenderausweis, der einem im Notfall selbst das Leben retten kann, da auch die Blutgruppe abgedruckt ist. Wo und wann kann ich in Innsbruck Blut spenden? In Innsbruck kann man in der Blutbank unter der Woche täglich Blut spenden: Montag bis Mittwoch: 8:00 bis 15:30 UhrDonnerstag: 11:00 bis 19:00 UhrFreitag: 8:00 bis 15:30 Uhr Landesweit organisierte Termine sind auf der Homepage www.blut.at einsehbar bzw. auf der Facebook-Seite ausgeschrieben. Möchten Sie Blut oder Thrombozyten spenden? Vor allem in den Sommermonaten kommt es zu bedrohlichen Engpässen, da viele der regelmäßigen Spender Studierende sind. Wenn Sie gerne spenden möchten, können Sie unter +43(0)50504-22935 einen Termin vereinbaren. Text: Paul Graziadei

Gut vorbereitet auf die Reise
Ein Urlaub in tropische und subtropische Regionen birgt häufig Gefahren einer folgenschweren Infektionserkrankung. Vorbereitungen mit etwaigen Impfungen und Prophylaxen spielen eine wichtige Rolle, um Tropenkrankheiten zu verhindern. In der Reiseplanung sollte man auf einige Dinge achten, die jedoch häufig vernachlässigt werden. Hepatitis A und B, Malaria oder das ZIKA-Virus oder eine Durchfallserkrankung können unliebsame „Mitbringsel“ aus Reisen in tropische Länder sein. Experte Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Infektiologie/Tropenmedizin, Immunologie, Rheumatologie, Pneumologie), bringt Licht in dieses Thema. Univ.-Prof. Dr. Günter Weiss, Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Infektiologie/Tropenmedizin, Immunologie, Rheumatologie, Pneumologie) Was muss man bedenken, wenn man eine Fernreise plant? Generell sollte man sich bei der Urlaubsplanung nicht nur nach einem geeigneten Hotel erkundigen, sondern auch hinterfragen, welche möglichen Gefahren dort „lauern“, welche Infektionen übertragen werden können und ob es auch spezifische Einreisebestimmungen gibt, die bestimmte Impfungen verlangen. Abhängig ist dies aber auch davon, wie man seinen Urlaub ausrichtet (nur im Hotel oder „Backpack-Reise“ durch ein tropisches Land). Es ist auch wichtig, sich darüber zu informieren, wie spezifische Infektionen übertragen werden und ob in der Region, in der man seinen Urlaub verbringt, diese Infektion überhaupt auftritt. Innerhalb von Ländern kann es große regionale Unterschiede geben. Basierend darauf, geht es auch darum zu wissen, wie man sich vor solchen Infektionen schützen kann (z. B. Impfung, entsprechende medikamentöse Prophylaxe, Vorsichtsmaßnahmen beim Essen, Insektensprays, angepasstes Risikoverhalten). Welche Impfungen sind in diesem Zusammenhang sinnvoll? Man sollte generell seinen Impfstatus überprüfen. Häufig vernachlässigt wird die Tetanusimpfung. Viele Leute unternehmen in ihrem Urlaub Dinge, die sie zuhause nicht machen würden. Somit nimmt man ein höheres Verletzungsrisiko in Kauf und läuft Gefahr, an dieser Infektion zu erkranken. Eine zusätzliche Überprüfung, ob man gegen Masern geimpft ist oder ob ein ausreichender Impfschutz besteht, ist wichtig, da es weltweit durchaus zu Ausbrüchen dieser Krankheit kommen kann. Weitere Impfungen sind dann länderspezifisch durchzuführen. Was muss man bedenken, wenn man mit Kindern eine Fernreise plant? Wenn man mit kleinen Kindern in tropische Regionen fährt, besteht das Risiko einer Malariainfektion. Da Kinder unter 5 Jahren besonders gefährdet sind, an Malaria zu erkranken und unter Umständen daran zu sterben, nimmt man mit einer Reise in diese Gebiete ein erhebliches Infektionsrisiko in Kauf. Prophylaktische Maßnahmen (wie Insektensprays, imprägnierte Bettnetze oder eine Medikamentenprophylaxe) können zwar das Risiko erheblich reduzieren, jedoch besteht doch ein Restrisiko, wenn diese Medikamente beispielsweise aufgrund von Erbrechen oder Durchfall des Kindes nicht aufgenommen werden. Durchfallserkrankungen sind die häufigsten infektiösen Probleme bei Reisen in tropische und subtropische Gebiete. Die Übertragung erfolgt durch mit Keimen kontaminierte Lebensmittel oder Wasser. Deshalb ist die Vermeidung von diesen Risiken essentiell. Dazu gehört gekochtes oder gefiltertes Wasser zu trinken und nur Nahrungsmittel zu verzehren, die ausreichend gekocht sind oder geschält werden können. Ist man gefährdet, im Urlaub an Hepatitis A oder B zu erkranken? Vor dem Reiseantritt sollte man vorsichtshalber im Impfpass kontrollieren, ob man gegen Hepatitis A und B geimpft ist. Hepatitis A wie auch Hepatitis E, für letztere gibt es keine Impfung, werden v.a. durch Nahrungsmittel übertragen. Es ist deshalb ratsam, im Urlaub auf bestimmte Speisen wie ungeschältes Obst und Eis, zu verzichten. Im Gegensatz zu bakteriellen Infektionen, die eine relativ kurze Inkubationszeit haben, verläuft eine Erkrankung an Hepatitis A und E lange unbemerkt. Die Symptome treten bei den meisten Personen erst dann auf, wenn sie schon längst wieder daheim sind. Sollten Krankheitszeichen, wie Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Fieber sowie gelbe Augen auftreten, sollte ein Arzt besucht werden. Demgegenüber wird Hepatitis B durch Blutkontakt und Geschlechtsverkehr übertragen. Auch wenn man vor Hepatitis B durch Impfung gefeit ist, kann man durch ungeschützten Geschlechtsverkehr eine Reihe von anderen Infektionen (Geschlechtskrankheiten wie Syphilis oder Gonorrhoe), aber auch andere Virusinfektionen HIV oder Papillomaviren erwerben, weshalb es generell aber auch im Urlaub essentiell ist, diese Risiken zu kennen und sich davor zu schützen. Danke für das Gespräch! (Text: Paul Graziadei)

Diabetes – wenn das Leben zu süß ist
Diabetes – „die Herausforderung des 21. Jahrhunderts“. Was auf den ersten Blick übertrieben klingt, hat einen Funken Wahrheit in sich. Alleine in Tirol leben zurzeit 60.000 Personen mit der Diagnose Diabetes. Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch erhöhte Blutzuckerwerte gekennzeichnet ist. Die Krankheit, die wörtlich übersetzt „honigsüßer Durchlauf“ bedeutet, wird in zwei Typen unterschieden: Diabetes Typ I und Diabetes Typ II. Diabetes Typ I, der früher als Jugenddiabetes bezeichnet wurde, betrifft zumeist jüngere Menschen. Es wird immer Insulin benötigt, um den Blutzuckerspiegel zu senken, da die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produzieren kann. Beim Diabetes Typ II spielt hingegen Übergewicht eine elementare Rolle. Aufgrund der noch vorhandenen Restfunktion der Bauchspeicheldrüse wird eine „Lifestyle-Modifikation“, also eine Änderung des bisherigen Lebensstils, vorgenommen und vorerst kein Insulin verschrieben. Agnes Loidl, Diabetesberaterin am LKH Hochzirl - Natters, Standort Natters, beantwortet die grundlegenden Fragen zu dieser Erkrankung. Wie wird Diabetes festgestellt? Diabetes kann anhand der Symptome festgestellt, aber auch im Labor mittels einer Analyse der Blutzuckerwerte diagnostiziert werden. Während sich beim Typ I Symptome in Form von großem Durst (5-6 Liter am Tag), häufigem Wasserlassen, ständiger Müdigkeit und trockener Haut zeigen, verläuft der Typ II Diabetes eher schleichend. Die betroffenen Personen fühlen sich ebenfalls müde, antriebslos, und haben vermehrt Durst. Häufig wird Diabetes Typ II durch einen Zufallsbefund diagnostiziert, wenn andere Beschwerden abgeklärt werden. Welche Anlaufstellen gibt es in Tirol für Menschen mit Diabetes? In den tirol kliniken stehen die Stoffwechselambulanzen, Diabetesberater und Diätologen an den verschiedenen Standorten Hochzirl - Natters, Hall und Innsbruck zur Verfügung. Dort werden sowohl Einzelberatungen als auch Gruppenschulungen angeboten. Letztere können sehr hilfreich für Menschen sein, die in einem Einzelgespräch etwas zurückhaltender sind. Sie profitieren von den Fragen anderer. Außerhalb der tirol kliniken veranstaltet AVOMED (Ärzte, Diätologen und Diabetesberater) fast monatlich Gruppenschulungen. Warum muss man Blutzucker messen und was bedeutet Unter- bzw. Überzucker? Idealerweise verwendet jeder Diabetiker ein Blutzuckermessgerät. Durch das regelmäßige Messen lernt er, bei welchen Nahrungsmitteln die Werte besonders steigen. Unterzucker ist eine Akutsituation, auf die sofort reagiert werden muss, da die Gefahr einer Bewusstseinseintrübung bis zum Bewusstseinsverlust besteht. Möglichst schnell ein süßes Getränk oder ein Traubenzucker entspannen die Situation. Eine ständige Überzuckerung schädigt das Gefäßsystem (Herz, Niere, Augen, Füße). Wie wichtig sind ausreichende Bewegung und gesunde Ernährung für Diabetiker? Bewegung ist das Um und Auf für Diabetiker, da diese einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Die Patienten können durch Bewegung ihren Blutzuckerverlauf stabilisieren. Bei Menschen mit Typ II Diabetes sind enorme Veränderungen des Blutzuckers zu erkennen, vor allem wenn sie zuvor kaum Sport betrieben haben. Natürlich spielt auch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung eine große Rolle. Die Diabetesberater der tirol kliniken helfen in der Beratung bei Blutzuckermessgeräten, Insulinpens und Insulinpumpen sowie Fußschulung etc., die Diätologen helfen in der Ernährungsberatung mit maßgeschneiderten Tipps weiter. Kann Diabetes vererbt werden? Die Gefahr einer Vererbung des Diabetes Typ I bei einem erkrankten Elternteil liegt bei nur etwa 5%. Bei Typ II Diabetes ist das Risiko deutlich höher. Sind beide Elternteile an Diabetes Typ II erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung an die Kinder bei 90%, bei einem erkrankten Elternteil bei 50-60%. Wie kann ich meinen Blutzuckerspiegel auf Reisen stabil halten? Liegt man im Urlaub den ganzen Tag am Strand und bewegt sich wenig, ist der Blutzuckerwert höher. Auch auf Reisen sollte nicht ständig gegessen oder Snacks zu sich genommen werden, sondern regelmäßige Mahlzeiten eingehalten werden. Wer im Urlaub übermäßig viel Sport treibt bzw. in Bewegung ist, muss aufpassen, nicht in eine Unterzuckersituation zu geraten. In den Beratungen wird erklärt, wie man sich als Diabetiker auf Reisen am besten verhält und das Insulin in warmen Ländern transportiert (z.B. mit Kühltaschen). Danke für das Gespräch. Diabetesberatung in den tirol kliniken Seit 1990 ist das Ziel der tirol kliniken, Diabetes-Patienten bestmöglich zu begleiten, zu informieren und zu unterstützen. Die Diabetesberater der einzelnen Standorte treffen sich daher laufend, um sich auszutauschen, aber auch neue Angebote und Unterlagen zu entwickeln, damit Patienten in jedem Haus dieselben Informationen erhalten. Durch individuelle Beratung können Menschen mit Diabetes mit Ihrer Erkrankung lernen umzugehen. Es genügt nicht, nur einmal zu einem Gespräch zu gehen – in jeder Schulung lernen Betroffene Neues. Auch wenn im Internet diverse Tests und Anleitungen zu finden sind, kann Diabetesberatung bzw. eine Behandlung im Krankhaus nicht ersetzt werden. Sollten Sie deshalb typische Symptome von Diabetes verspüren, zögern Sie nicht und besuchen Sie eine der vielen Anlaufstellen für Diabetes in den tirol kliniken. (Text: Paul Graziadei)

Kräuter – das gesunde i-Tüpfelchen auf jedem Essen
Kaum ist der Schnee im Frühling geschmolzen, spitzelt auch schon das Grün des Schnittlauchs aus der Erde und wird bereits sehnsüchtig erwartet. Nach eingelagerten Kartoffeln, Kraut und Rüben ist nun endlich wieder Zeit für Frisches. Und ganz egal ob Suppe, Salat, Smoothie oder Süßes – frische Kräuter verleihen jeder Speise lustvollen Pep. Gesund durch Vitamine und Mineralstoffe „Kräuter stehen uns im Garten als Erstes zur Verfügung, wenn die Vegetationsphase wieder beginnt. Bei uns zu Hause freuen sich dann schon alle auf die ersten Kasspatzeln mit Schnittlauch aus dem Garten oder Suppe mit frischem Maggikraut. Der Frühlingsklassiker ist ein Berg aufgeschnittener Schnittlauch, in den die ganze Familie ihr Butterbrot tunkt“, erzählt Seraphine Klotz. Die Diätologin und Lehrende am Studiengang Diaetologie an der fh gesundheit weiß aber natürlich auch um den ernährungsphysiologischen Mehrwert der Kräuter: „Sie punkten mit hohem Mineralstoff- und Vitamingehalt. Kalium, Kalzium, Eisen und Vitamin C sind es insbesondere, von denen unser Körper profitiert.“ Salz sparen durch Kräuter In ihrer Wirkung auf den Körper lassen sich Kräuter in verschiedene Gruppen unterteilen. „Petersilie, Kresse oder Basilikum wirken entwässernd, Dill und Fenchel stimulieren den Magen-Darm-Trakt, Rucola, Löwenzahn oder Salbei haben einen hohen Anteil an ätherischen Ölen und Bitterstoffen, die den Appetit anregen“, erklärt Klotz. Für alle Kräuter gilt: Sie bringen Geschmack ins Essen und helfen so in der Küche beim sparsamen Einsatz von Salz. Wichtig für alle, die unter hohem Blutdruck leiden. Die Volksheilkunde schreibt Kräutern noch viele weitere positive Wirkungen zu. Von der Stärkung des Immunsystems über entzündungshemmende Wirkung bis zu Krebsprophylaxe. Nicht alles davon lässt sich allerdings zum heutigen Zeitpunkt wissenschaftlich beweisen. Kräuter machen das Banale zu etwas Besonderem Seraphine Klotz ist begeisterte Gärtnerin und so sprießen in ihrem privaten Garten immer Schnittlauch, Maggikraut, Majoran und Bergbohnenkraut: „Das sind meine Favoriten, ohne die gar nichts geht“, lacht sie. Im Garten und in der Küche probiert sie gerne aus. „Es darf auch einmal ein Kuchen mit Zitronenmelisse oder ein Kartoffelsalat mit Borretschblüten sein. Ich mag es, viele verschiedene Geschmacksnuancen in die Speisen zu bringen und für Überraschungsmomente am Gaumen zu sorgen. Kräuter sorgen für Abwechslung, machen das Banale zu etwas Besonderem und haben noch dazu einen gesundheitlichen Mehrwert.“ Vorsicht bei der Zubereitung Während die Mineralstoffe in den Kräutern auch der Trocknung standhalten, gehen die Vitamine dabei großteils verloren. Vom Garten oder Markt direkt auf den Teller, dazu rät die Expertin. Schnelle und schonende Verarbeitung bewahrt die Inhaltsstoffe. Einfrieren ist ebenfalls vitaminschonend und für Petersilie, Dill oder Schnittlauch gut geeignet. Vom Stängel befreit, aufgeschnitten und mit etwas Wasser vermengt, lassen sich in einer Eiswürfelform Kräuter optimal und bei vollem Gehalt portionieren. „Beim Kochen mit Kräutern gibt es eine einfache Faustregel“, verrät die Expertin. „Jene mit harten Blättern wie Rosmarin, Oregano oder Thymian werden mitgekocht, jene mit zarten Blättern wie Schnittlauch, Petersilie oder Basilikum schneidet man am besten erst kurz vor Verwendung auf und gibt sie zur Speise.“ Beim Kochen gehört nach Möglichkeit ein Deckel auf den Topf, da sich die so verführerisch duftenden und Geschmack bringenden ätherischen Öle sonst rasch verflüchtigen. Weitere schnelle Küchentipps In geringen Mengen unterstreicht Rosmarin andere Kräuter, nimmt man mehr, überdeckt es. Oregano und Majoran entfalten durch Trocknung noch mehr Aroma, gemeinsam in einer Speise eingesetzt, konkurrieren sie allerdings miteinander. Ysop verändert beim Kochen den Geschmack, hier heißt es ausprobieren. Apropos Blüten: Bohnenkraut, Kapuzinerkresse, Borretsch oder Gänseblümchen schmecken nicht nur köstlich, sie sehen auf Speisen auch hübsch aus und lassen das Auge gleich mitgenießen. Große Mengen zu Smoothies oder Pesti verarbeiten Der Anteil an Vitaminen und Mineralstoffen in Kräutern ist also verhältnismäßig hoch. Allerdings: Meist kommen sie nur in geringen Mengen zum Einsatz. „Die Regelmäßigkeit macht’s“, sagt die Lehrende im Bereich der angewandten Ernährungstherapie und empfiehlt Kräuter zur Verfeinerung fast jedes Essens. Wer gleich auf eine geballte Ladung zurückgreifen möchte, dem legt Seraphine Klotz Smoothies oder Pesti ans Herz: „Für einen Green-Smoothie eignen sich zum Beispiel Brennnessel gemixt mit einem Stück Obst. Bis zu 50 Gramm frische Kräuter wandern so in eine Portion. In einem Pesto sind die Kräuter ebenfalls hoch konzentriert. Geeignet sind zum Beispiel Bärlauch oder Basilikum. Auch hier gilt: je frischer, desto besser.“ Seraphine Klotz hat ihr Interesse für Ernährung und Kochen zum Beruf gemacht und nach der Matura die Ausbildung zur Diätologin absolviert. Seit dem Jahr 2014 unterrichtet sie hauptberuflich am Studiengang Diaetologie an der Fachhochschule für Gesundheit. Freiberuflich arbeitet sie weiterhin mit KlientInnen im Bereich Ernährungsberatung und verbindet somit Praxis und Wissensweitergabe.

Vom Schnupfen bis zur Reanimation
Sebastian Tschaikner ist stellvertretender Pflegeleiter in der MZA-Notaufnahme der Innsbrucker Klinik. Also der Notaufnahme in der Anichstraße, im Norden des Areals. Im Gegensatz zur unfallchirurgischen Notaufnahme im Süden landen hier die „unblutigen“ Fälle. Herzinfarkte, Schlaganfälle, Rauchgasvergiftungen. An Wochenenden und Feiertagen auch Notfälle der Psychiatrie, Neurochirurgie, Augen-, Haut- und Frauenklinik. Anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai haben wir Sebastian zum Interview getroffen. Wie kann man sich den Bereich vorstellen, in dem du arbeitest? Es ist ein ambulanter Bereich. Wir verfügen auch über einen kleinen stationären Bereich, aber hier bleiben die Patienten maximal 24 Stunden. Das sorgt natürlich für besondere Abwechslung, es wird nie eintönig. Man hat jeden Tag mit neuen Menschen zu tun und lernt ständig was Neues. Das macht es natürlich spannend, in unserem Bereich zu arbeiten. Anders als die unfallchirurgische Notaufnahme habt ihr es ja mit einem größeren Feld zu tun. Das stimmt. Wir betreuen bis zu sieben Fächer (Neurologie, Innere Medizin, Haut, Augenheilkunde, Gynäkologie, Psychiatrie und Neurochirurgie). Gerade diese Abwechslung macht es natürlich besonders interessant. Zu uns kommen aber nicht nur Notfälle wie Reanimationen oder Schlaganfälle. Wir sehen auch viele Patienten mit „einfachen“ Beschwerden wie Husten, Heiserkeit – sogar wegen Zeckenbissen und Muttermaluntersuchen sind die Menschen bei uns im Wartebereich. Wir von der Pflege sind für die sogenannte Manchester Triage – also die Ersteinschätzung zuständig. Das heißt, wir schauen, wie schlecht es einem Patienten geht, damit die dringenden Fälle immer am schnellsten drankommen. Für uns ist jeder Patient gleich wichtig, allerdings können wir nicht alle gleichzeitig versorgen. Wenn jemand mit einem „kleineren“ Problem kommt, dann kann es schon sein, dass er warten muss. Warum hast du dich für diesen Job entschieden? Ich wollte schon immer etwas mit direktem Menschenkontakt machen und nach der Matura habe ich zwischen Medizinstudium und Pflege geschwankt. Schlussendlich habe ich dann am AZW die Pflegeausbildung gemacht und diese Entscheidung nie bereut. Hier hat man noch mehr Kontakt zu den Menschen und das entspricht voll und ganz meinen Fähigkeiten. Was sind die größten Herausforderungen in deinem Beruf? Was unseren Job abwechslungsreich macht, ist auch gleichzeitig eine der größten Herausforderungen. Die Unplanbarkeit. Unsere Ressourcen sind schließlich immer die gleichen und mit diesen Ressourcen müssen wir unsere Patienten bestmöglich versorgen. Egal, ob gerade weniger los ist oder ein regelrechter Ansturm herrscht, wie zum Beispiel zur Grippezeit. Eine weitere Herausforderung ist die Organisation untereinander im Team. Und dann ist noch wichtig, genau die Patienten zu erkennen, die am schnellsten Hilfe brauchen. Nicht immer geht es dem am schlechtesten, der am lautesten schreit! Was ist das Schönste am Pflegeberuf? Das Schönste an meinem Beruf ist die immer wiederkehrende Erkenntnis, etwas bewegen zu können. Man ist in der Lage, eine Situation zu lösen und die meisten Patienten können in einem besseren Zustand nach Hause gehen. Wenn nicht, dann können wir zumindest dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Spannend ist auch die Teamarbeit. Oder kritische Situationen, wie Reanimationen. Wenn sie gut ausgehen, dann ist das natürlich ein Erfolgserlebnis. Oft sind es die kleinen Dinge, die besonders schön sind. Als junger Pfleger hab ich mich zum Beispiel um einen älteren Mann gekümmert, der wiederbelebt werden musste. Jahre später ist er wegen etwas anderem zu uns gekommen. Er selbst hat sich nicht mehr an die kritische Situation erinnert, aber für mich war es toll zu sehen, wie ausgezeichnet es ihm trotz der vergangenen Reanimation gegangen ist. Wie ist es in den tirol kliniken zu arbeiten? Gerade hier im Akutbereich spielt Teamwork eine elementare Rolle und das wird hier im Haus auch gut umgesetzt. Natürlich gibt es bei dieser Größe auch immer wieder Probleme, aber im Großen und Ganzen sind die Ressourcen vorhanden, damit unsere Patienten bestmöglich betreut werden können. Außerdem haben wir die Möglichkeit, viele eigenen Ideen einzubringen. Die Leitung nimmt diese Ideen ernst und viele Dinge, die in der Notaufnahme inzwischen gang und gäbe sind, waren ursprünglich Ideen von Mitarbeitern, die unsere Abteilung weitergebracht haben.

Im Laufschritt über die Alpen
Eine Woche – 3 Länder – 255 km und 16.400 Höhenmeter. Der Gore-Tex ® Transalpine-Run überquert in 7 Etappen und Tagen die Alpen – somit eines der härtesten, aber zugleich auch spektakulärsten Trailrun-Events der Welt. Was für die meisten Menschen ein undenkbares Vorhaben ist, ist für Trail-Läufer Markus Schuster, Koch am LKH Hochzirl - Natters, Standort Natters, und seine Laufpartnerin Yvonne Keil ein großes Ziel. Zahlreiche Trailrunner träumen davon, einmal in ihrem Leben die Alpen zu überqueren. Der Gore-Tex ® Transalpine-Run bietet am 2. September 2018 die Möglichkeit, diesen Traum zu erfüllen. Nach dem Start in Garmisch-Partenkirchen heißt das große Ziel, in 7 Tagen, somit am 8. September, den letzten Etappenort Brixen zu erreichen. Vorher geht die beschwerliche Tour durch Österreich. Insgesamt werden 300 Teams zu je 2 Läufern aus über 40 Nationen an den Start gehen. Markus Schuster und seine Laufpartnerin Yvonne Keil werden in diesem Wettkampf für die tirol kliniken und das ISAG starten und diesen Event für einen guten Zweck nutzen. Wohl wissend, dass nur etwa die Hälfte der Teilnehmer den Gore-Tex ® Transalpine-Run auch beenden wird, hat Yvonne Keil trotzdem nur ein einziges Ziel vor Augen. „Schon jetzt träumen wir bereits von der Zielankunft in Brixen“, erzählt die erst 23-Jährige aus Innsbruck. Vorbereitung Die Vorbereitung auf einen so fordernden Wettkampf muss natürlich perfekt geplant werden. Seit September 2017 trainieren die beiden Trailrunner 3- bis 5-mal pro Woche, um beim Gore-Tex ® Transalpine-Run in der bestmöglichen körperlichen Verfassung zu sein. Während der Vorbereitung wird auch auf die speziellen Bedingungen des Events eingegangen. So sind die beiden Extremsportler im Winter z. B. mit Spikeschuhen Trailstrecken abgelaufen, um sich auf die teilweise eisigen Bedingungen auf über 3.000 Meter einzustellen. Zusätzlich werden an mehreren Tagen hintereinander längere Läufe absolviert, um ein ungefähres Gefühl für die 7-tägigen Strapazen des Gore-Tex ® Transalpine-Runs zu bekommen. Um Abwechslung in das Trainingsprogramm zu bringen und auch Wettkampfsituationen in der Vorbereitung zu haben, nehmen die beiden an drei Trail-Bewerben teil. Bereits am 28. April wird der Innsbruck Alpine (65 km) absolviert. Darauf folgen der Stilfserjoch Marathon (inkl. 2.500 Höhenmeter) und der Stubai Ultra Trail (65 km + 5.500 Höhenmeter). Während der Vorbereitung absolvieren die beiden auch eine sportmedizinische Untersuchung am ISAG. „Der Fokus dieser Untersuchung liegt auf der Beurteilung des Ist-Zustandes der Leistungsfähigkeit. Vor einem derart anspruchsvollen Wettbewerb sollte auf alle Fälle eine Leistungsdiagnostik gemacht werden, damit die Sportler keine Risiken eingehen“, erklärt der Leiter des Instituts für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus, Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger. Ernährung Eine gesunde bzw. nachhaltige Ernährung ist ein weiterer Grundbaustein für einen erfolgreichen Verlauf des Gore-Tex ® Transalpine-Run. Während der Vorbereitung schauen Markus Schuster und Yvonne Keil stets darauf, dass die „Speicher“ nach dem Training wieder gefüllt werden und der Körper mit ausreichend Vitaminen, Kohlenhydraten, Eiweißen und Ballaststoffen versorgt wird. In den jeweiligen Etappen wird es sehr wichtig sein, ausreichend Riegel und Bananen zu essen, die dem Körper während der Höchstbelastung genügend Energie liefern. Regeneration Bei Etappen mit bis zu 48 km und 3.100 Höhenmetern spielt die Regeneration danach eine essentielle Rolle. Nur so kann am nächsten Tag wieder die maximale körperliche Leistungsfähigkeit abgerufen werden. In den Unterkünften im Etappenzielort werden die Athleten ausreichend medizinisch versorgt. Um die Muskeln wieder aufzulockern, stehen Masseure bereit. Nach der körperlichen Anstrengung gilt es, die Speicher wieder aufzufüllen und dem Körper genügend Schlaf zur Erholung zu liefern. „Ein gutes, aber vor allem richtiges Frühstück vor dem Startschuss ist wichtig, um wieder voll loslegen zu können“, ergänzt der ausgebildete Lauftrainer Markus Schuster. Dauer des Gore-Tex ® Transalpine-Run als größte Hürde Wenn die beiden an den Wettkampf denken, wissen sie, dass neben der extremen Anzahl an zu laufenden Kilometern und Höhenmetern die Zeitspanne von einer Woche die wohl größte Hürde des Events sein wird. Außerdem ahnt Markus Schuster bereits jetzt: „Jede einzelne Etappe wird es in sich haben und auch eine etwas kürzere Distanz kann aufgrund verschiedener Tücken, wie Gletscher oder Kletterpassagen, zur extremen Herausforderung werden.“ „Wir beide sind uns der Größe der Challenge bewusst, allerdings werden wir stets das Ziel vor Augen haben, eine von wenigen Läufern zu sein, die den Gore-Tex ® Transalpine-Run erfolgreich beenden werden!“, bestätigen Markus Schuster und Yvonne Keil. (Text: Paul Graziadei)

Und plötzlich ist alles anders …
Die fast 80-jährige Maria M. lebt ein ganz normales, selbständiges Leben. Bis ein unglücklicher Sturz alles verändert. Maria M. ist eine rüstige, ältere Dame. Mit ihren 79 Jahren ist sie „flott unterwegs“, wie man so schön sagt. Sie geht wandern mit ihren Freundinnen, lebt alleine in ihrer kleinen Wohnung, putzt selbst, kocht selbst und sonntags kommen die Kinder und Enkelkinder immer zum Mittagessen. Doch dann passiert es: Als sie an einem Sonntagmorgen ihre Wohnung verlässt, bleibt sie an einer losen Bodenfliese hängen, verliert das Gleichgewicht und stürzt unglücklich die Treppe hinunter. Sie kann nicht mehr aufstehen und ruft die Nachbarn zu Hilfe, die gleich die Rettung verständigen. Maria M. ist unter Schock und klagt über Schmerzen in der Hüfte. Im Krankenhaus erzählt sie dem Arzt recht detailliert, was passiert ist und ruft noch selbst ihre Tochter an. Nach einem Röntgen wird ein Schenkelbruch diagnostiziert. Ihre Tochter ist sofort ins Krankenhaus gekommen und bleibt bei ihr auf der Station, bis sie in den OP gebracht wird. Maria M. ist etwas aufgeregt, aber hat bald ihren Humor zurück. Kurz vor dem Eingriff scherzt sie noch mit dem Krankenpfleger. Die OP verläuft ohne Komplikationen, als Maria M. aufwacht, ist sie zunächst sehr müde. Doch plötzlich wird sie zappelig, reißt die Infusionsnadel heraus und will aufstehen. Eine Pflegerin kann sie beruhigen. Maria M.‘s Tochter kommt zu Besuch, ihre Mutter scheint sie jedoch nicht zu erkennen. Stattdessen erzählt sie davon, dass das Mittagessen nicht geschmeckt hat, obwohl sie gar kein Mittagessen bekommen hat. Untertags schläft Maria M. viel, abends ist sie dafür hellwach und sehr unruhig. Die Tochter ist besorgt und spricht mit dem Pfleger. Mit ihrer Mutter stimme etwas nicht. Die zuständige Ärztin erkennt dann schnell: Maria M. hat ein Delir. Prävention statt Behandlung Das Delir ist kein seltenes Phänomen, es wird allerdings geschätzt, dass 60% der Fälle nicht erkannt werden. Je älter der Patient ist, je kränker, umso wahrscheinlicher ist es, dass er ein Delir erfährt. „Für die Pflege sind die Informationen der Angehörigen sehr wichtig. Verhält sich der Patient anders als sonst? Erkennt er seine Besucher? Mag er plötzlich sein Lieblingsessen nicht mehr? Das alles können wichtige Hinweise sein“, erklärt Dr. Renate Groß, Fachärztin an der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie I. Sie setzt sich sehr für Delirprävention ein – denn bereits im Vorfeld lässt sich viel machen. „Mit den richtigen Maßnahmen könnten 30-40% der Delir-Fälle verhindert werden“, ist Groß überzeugt. Die richtigen Maßnahmen wären: angepasste Kommunikation (langsam und laut sprechen), Schaffung eines bekannten Umfelds (der bekannte Pyjama oder Morgenmantel, viel Besuch von Nahestehenden, Fotos oder Lieblingsgegenstände etc.), Orientierungshilfen anbieten (z. B. Wochentag oder Datum häufig zu wiederholen) und benötigte Hilfsmittel zur Verfügung stellen (Brille, Hörgerät). „Für die Ärzte ist es auch sehr wichtig zu wissen, welche Medikamente eingenommen werden. Manche Wirkstoffe können ein Delir begünstigen, andere wiederum dürfen nicht abgesetzt werden“, erklärt Groß. (Eine Checkliste für einen bevorstehenden Krankenhausaufenthalt und einen Medikationsplan zum Download finden Sie hier.) Am häufigsten tritt ein Delir bis zu drei Tage nach einem Eingriff auf, nach sieben Tagen wird es schon sehr unwahrscheinlich. Schwerwiegende Folgen „Wichtig ist, die zugrundeliegenden Ursachen schnell zu finden und zu eliminieren. Das kann Dehydrierung sein, eine Infektion, aber auch der Entzug eines Schlafmittels, das der Patient sonst immer eingenommen hat. Häufig sind mehrere Faktoren im Spiel“, so Groß. Es gibt kein kausales Medikament, um Delir zu behandeln. Zum Einsatz kommen Psychopharmaka gegen einige Symptome. Wird ein Delir zu spät oder gar nicht erkannt, kann das schwerwiegende Folgen haben. Ein Delir kann Demenz verursachen, zwei Drittel der Delir-Patienten haben bis ans Ende ihres Lebens (zumindest leichte, aber merkliche) kognitive Beeinträchtigungen. Auch die Mortalität steigt mit einem Delir: 35-40% der Patienten sterben in dem Jahr, in dem das Delir aufgetreten ist. Renate Groß engagiert sich sehr im Kampf gegen Delir. „Wir können viele Fälle verhindern. Tritt es dennoch auf, muss man schnell reagieren. Der Zeitfaktor ist nicht zu unterschätzen! Wenn alle zusammenarbeiten, der Informationsaustausch gut funktioniert und die Angehörigen sensibilisiert sind, lässt sich viel bewirken.“

Bessere medizinische Angebote für Frauen und Männer
Am Weltfrauentag rücken unterschiedliche Chancen von Männern und Frauen in den Mittelpunkt. Diese bestehen in allen Bereichen – auch in der Medizin. Die Gendermedizinerin Margarethe Hochleitner spricht im Interview über Errungenschaften und Herausforderungen. Wofür ist die Gendermedizin gut? Gendermedizin soll bessere medizinische Angebote für Frauen und Männer schaffen. Alle schulmedizinischen Erkenntnisse sollen an allen Diversity-Gruppen geprüft werden. Bei Studien ist es etwa unverzichtbar, die Kategorie Geschlecht mitzudenken, Unterschiede zu erkennen und dementsprechend die medizinischen Angebote zu gestalten. In der Vergangenheit hat sich etwa gezeigt, dass manche Medikamente, z. B. Antiarrhythmika (Medikamente zur Therapie von Herzrhythmusstörungen, Anm.) bei Frauen und Männern anders wirken, da es große Unterschiede im Reizleitungssystem gibt. Nicht nur das: Diese Medikamente haben Frauen massiv geschädigt. Das hatte Todesfälle zur Folge! Inzwischen sind diese Medikamente nicht mehr im Handel. Auch beim Schlafmittel Zolpidem, dem damals in den USA meistverkauften Schlafmittel, gab es Zwischenfälle. Es zeigte sich, dass bei Frauen das Medikament in der Leber langsamer abgebaut wird – und die für Männer vorgesehene Dosis bei Frauen massive Einschränkungen der Reaktionsfähigkeit zur Folge haben kann. Nachdem es zu Unfällen kam, wurde von der amerikanischen Zulassungsbehörde eine neue Untersuchung verlangt und es gelten nun für Frauen 5 mg als Maximaldosis, bei Männern nach wie vor bis 10 mg. Das war erst vor zwei Jahren. Wie entstand die Gendermedizin? Sie kommt ursprünglich aus der Women’s Health Bewegung der 1960er-Jahre. Damals wurden Medizindaten überhaupt nicht gegendert, inzwischen gibt es in allen Ländern Frauengesundheitsberichte und auch die Statistik Austria hat das „Geschlecht“ als Kategorie aufgenommen. Mittlerweile entwickelte sich aus Women’s Health und Men’s Health die Gendermedizin. Hier geht es um Frauen und Männer. Und in verschiedenen Bereichen der Medizin zeigen sich unterschiedliche Nachteile für Frauen oder Männer. In welchen Bereichen gibt es denn Unterschiede? Wo sind Männer benachteiligt, wo Frauen? Männer sind zum Beispiel bei Krebs benachteiligt. Sie erkranken häufiger und haben eine schlechtere Prognose. Das liegt auch am Immunsystem. Das weibliche Immunsystem ist aktiver, was auch am Östrogen liegt. Das ist günstig bei Krebs und Infektionserkrankungen, weniger günstig bei Autoimmunerkrankungen, wie Lupus erythematodes. Dazu kommt, dass etwa Brustkrebs als rein weibliches Phänomen gilt. Wussten Sie, dass meist mehr Männer an Brustkrebs sterben als an Hodenkrebs? Auch bei Osteoporose sind Männer klar im Nachteil, galt doch Osteoporose bis vor kurzem als reine Frauenkrankheit. Aber natürlich altern auch männliche Knochen und sehr viele Ursachen von Medikamenten wie Cortison bis diversen Krankheiten führen zu Osteoporose. Heute schätzen wir ein Drittel der Osteoporose-Fälle betrifft Männer! Eine Knochendichtemessung wird jedoch kaum bei Männern angewandt. Bei Herzkrankheiten sind dafür Frauen schlechter dran. Hier zeigt sich, dass Frauen weniger Zugang zu Spitzenmedizin haben und es jedes Jahr mehr weibliche als männliche Herztote in Österreich gibt. Der Geschlechterforschung wird häufig vorgeworfen, sie betreibe „Gleichmacherei“. In der Medizin ist offenbar das Gegenteil der Fall. Die Genderstudies verfolgen einen ganz anderen, einen geisteswissenschaftlichen Ansatz – und sind auch ideologisch geprägt. Bei der Gendermedizin geht es um medizinische Fakten, um Hormone, Chromosomen, sekundäre Geschlechtsorgane. Wir stützen uns auf naturwissenschaftliche, messbare Erkenntnisse. Wo gibt es Ihrer Meinung nach noch viel zu tun? Derzeit ist es so, dass Medikamente zwar an Männern und Frauen getestet und auch getrennt ausgewertet werden müssen, aber das Geschlecht in der Grundlagenforschung noch keine Rolle spielt. Wird etwa ein Wirkstoff nur an männlichen Labormäusen getestet und zeigt keine Wirkung, wird er nicht weiter beachtet – selbst wenn bei Frauen die Ergebnisse ganz andere wären. Laut EU-Recht können Patientinnen und Patienten eine Behandlung nach dem state of the art einklagen, aber es fehlen weitgehend noch gegenderte Richtlinien, Guidelines. . Es werden jetzt auf EU-Ebene Factsheets für Medizinpersonal aber auch Patientinnen und Patienten zu unterschiedlichen Erkrankungen, etwa koronare Herzerkrankungen, erarbeitet. Das erhöht den Druck, auch gegenderte Richtlinien zu Prävention, Diagnose, Therapie und Rehabilitation zu erstellen. Und das geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Gendermedizin ist in der Pflichtlehre aller Gesundheitsberufe in Tirol bereits verankert: Medizinische Universität, AZW, FH Gesundheit, in der ÄrztInnenfortbildung und an den Universitätskliniken gibt es seit 20 Jahren ein Frauengesundheitszentrum als Anlaufstelle für Patientinnen. Aufgrund des hohen Patientinnenaufkommens wäre ein Ausbau dieser Ambulanz bzw. ein Angebot auch in den anderen Tiroler Krankenhäusern wünschenswert. Danke für das Gespräch!

Ein Stück Normalität
Wenn Kinder und Jugendliche länger ins Krankenhaus müssen, verliert das Thema „Schule“ scheinbar an Bedeutung. Damit die SchülerInnen nicht komplett den Anschluss verlieren und die Schulfehlzeiten sich in Grenzen halten, besuchen sie die Heilstättenschule. Sechs Klassen, rund 60 Schüler. Die Heilstättenschule der tirol kliniken ist größer als viele Dorfschulen. Trotzdem wissen viele nichts von ihrer Existenz. „Im Krankenhaus hat natürlich die Therapie und Gesundwerdung oberste Priorität. Wir spielen aber eine wichtige Rolle für die Kinder. Wir geben ihnen das Gefühl der Normalität“, erzählt Andreas Waidhofer, Direktor der Heilstättenschule. Drei der sechs Klassen sind am Kinderzentrum angesiedelt – hier findet der Unterreicht meist direkt am Bett statt. Die drei anderen Klassen sind an der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Hall angesiedelt. Das Gebäude ist ganz neu – seit es Ende November in Betrieb gegangen ist, hat die Innsbrucker Heilstättenschule dort ihren zweiten Standort. Andreas Waidhofer, Direktor der Heilstättenschule Innsbruck/Hall. Der Stundenplan wird sozusagen um den Therapieplan „herumgebaut“. Die SchülerInnen haben also eine Stunde Mathematik, gehen dann für eine Stunde zur Therapie und kommen danach wieder. Unterrichtszeit ist von ca. 8:00 bis 12:30 Uhr. „Die Schule an der Kinder- und Jugendpsychiatrie stellt besondere Anforderungen an die Lehrerinnen und Lehrer“, erklärt Waidhofer. Im Neubau in Hall werden PatientInnen mit Suchtproblematik, Essstörungen und anderen psychischen Erkrankungen behandelt. „Wir sind hier pädagogisch tätig, nicht therapeutisch! Und klar ist, dass die Therapie immer Vorrang hat“, stellt der Schuldirektor fest. Niemand wird hier gezwungen, in die Schule zu gehen, dennoch tun es die meisten der PatientInnen. Das hat zahlreiche Vorteile: Es ergibt sich eine geordnete Tagesstruktur für die Kinder und zumindest ein Stück normales Leben. Außerdem können so übermäßig viele Schulfehlzeiten verhindert werden. Damit der Unterricht gleichwertig zu dem in der Stammschule ist, pflegen die LehrerInnen der Heilstättenschule engen Kontakt mit den Lehrpersonen der Kinder. Somit lernen die PatientInnen jene Inhalte, die auch in ihrer Schule gerade auf dem Lehrplan stehen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, Schularbeiten zu schreiben und versäumen somit nicht allzu viel. „Die Schularbeiten werden von den Lehrpersonen der Stammschule erstellt und sie korrigieren sie auch. Das ist für die Kinder besonders wichtig – sie möchten vor den gleichen Aufgaben stehen wie der Rest der Klasse“, erklärt der Direktor. Individueller Unterricht – individuelle Methoden Da sich jede Klasse aus SchülerInnen unterschiedlicher Schulstufen zusammensetzt, findet ein sehr individueller Unterricht statt. „Gruppenarbeiten gibt es eher selten, auch Frontalunterricht ist nicht möglich“, erklärt Waidhofer. An der Heilstättenschule wird ein anderer Ansatz verfolgt als an Regelschulen: Hier geht es um betont kindgerechten Unterricht, die Lehransätze sind weniger auf Leistung ausgerichtet, auch die Lehrmaterialien sind andere. Wenn Jugendliche aus höheren Schulen an die Kinder- und Jugendpsychiatrie kommen, werden sie mitunterrichtet und erhalten ebenfalls eine individuelle Betreuung. Diese ähnelt oft eher einem Coaching als dem klassischen Schulunterricht. Nach der Entlassung halten die SchülerInnen anfangs häufig noch Kontakt zu den Lehrpersonen. „Je länger ein Kind bei uns ist, umso stärker wird die persönliche Bindung“, sagt Waidhofer. Doch meist bricht der Kontakt nach einiger Zeit ab, wenn jene Lebensphase, in der die Kinder- und Jugendpsychiatrie wichtig war, für die Kinder abgeschlossen ist. „Die Arbeit mit psychisch kranken Kindern und Jugendlichen ist für unsere Lehrpersonen eine große Herausforderung, die Erfolgserlebnisse sind klein und selten, dennoch arbeiten hier alle sehr engagiert“, ist der Direktor sichtlich stolz auf sein Team. Die Heilstättenschule ist eine Pflichtschule und umfasst alle Schulstufen von der ersten bis zur neunten. Die LehrerInnen sind ausgebildete PflichtschulpädagogInnen. Die Heilstättenschule ist eine Innsbrucker Schule, die drei Klassen in Hall sind ein dislozierter Standort.

Der Olympia-Arzt
Am 9. Februar werden die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang eröffnet. Ganz nah mit dabei ist Wolfgang Schobersberger, Mitarbeiter der tirol kliniken. Dabei ist er nicht als Athlet, sondern als Arzt. Und mit einer Extra-Portion Verantwortung. „Ich bin mit dem IOC seit den Youth Olympic Games 2012 in Innsbruck in engem Kontakt“, erzählt der Sportmediziner und Direktor des ISAG (Institut für Sport-, Alpinmedizin und Gesundheitstourismus) der tirol kliniken und der UMIT. Und seither ist er beratend für das IOC tätig, etwa bei den YOG 2016 in Lillehammer. „Durch diese Verbindung hat sich meine neue Aufgabe ergeben.“ Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schobersberger, Direktor des ISAG der tirol kliniken und der UMIT. Die neue Aufgabe – damit meint Schobersberger seine Tätigkeit als Vorsitzender der Medizinischen und Wissenschaftlichen Kommission der Winterspiele. Was sperrig klingt, ist ziemlich aufregend. Schober sberger hat eine „kommunikative Mittlerfunktion“ zwischen den Teamärzten und den Ärzten des Komitees. Er koordiniert das internationale Expertenteam, das aus Notfallmedizinern, Sportärzten, Physiotherapeuten, Pharmazeuten, Laborexperten, Antidopingexperten und Wissenschaftern besteht. Außerdem ist er Vorsitzender der TUE-Kommission. Erkrankte Athleten dürfen mit Attest ihres Arztes Substanzen einnehmen, die an und für sich auf der Dopingliste stehen. Diese Atteste werden von der Kommission genau geprüft. Auch bei einer Erkrankung während der Spiele wirft die TUE-Kommission ein Auge auf die Medikamenten-Einnahme. „Wird ein Sportler krank, erhält er die notwendigen Medikamente – ganz unabhängig davon, ob sie verboten sind oder nicht“, stellt Schobersberger klar, dass die Gesundheit stets an erster Stelle steht. Wissenschaft bei Olympia Doch das ist noch nicht alles: Das IOC führt während Olympischer Spiele bereits seit vielen Jahren ein Forschungsprojekt durch. Dabei werden Verletzungen und Erkrankungen der teilnehmenden Athleten evaluiert. Aus diesen Untersuchungen ergeben sich Erkenntnisse für die Prävention und Prophylaxe von Sportunfällen und Erkrankungen. Diese Analysen gehören ebenfalls zum Aufgabenbereich der Medizinischen und Wissenschaftlichen Kommission des IOC in Pyeongchang. Und damit zu dem von Wolfgang Schobersberger. Ob er aufgeregt ist? „Ich war bereits bei sechs Olympischen Spielen in der einen oder anderen Form beteiligt. Aber es ist jedes Mal wieder etwas Besonderes.“

UV-Licht – Gefahr für das menschliche Auge
Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Steger Foto: Privat Beste Schneelage, strahlender Sonnenschein, niedere Temperaturen – alles lockt auf die Skipiste. Doch beim winterlichen Vergnügen ist vor allem hinsichtlich der Augen Vorsicht geboten. Die Probleme, die entstehen können sind ebenso vielfältig wie die Ursachen. Besonders kritisch zu sehen: das UV-Licht. Wie Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Bernhard Steger von der Univ.-Klinik für Augenheilkunde und Optometrie in Innsbruck erklärt, fängt die Problematik damit an, dass sich im Winter im Vergleich zum Sommer mehrere Umweltfaktoren entscheidend ändern. Das beginnt bei der Kälte und der geringen Luftfeuchtigkeit, die nicht nur im Freien, sondern auch in den Häusern vorliegt. Steger: „Selbst wer regelmäßig lüftet, bekommt nur trockene Luft in die Räume, da kalte Luft keine Feuchtigkeit halten kann.“ Auch durch die winterliche Kälte werden die Augen einer enormen Belastung ausgesetzt. Foto: Pixabay Luftfeuchtigkeit regulieren Der Facharzt empfiehlt dementsprechend dringend, in Gebäuden die Luftfeuchtigkeit zu regulieren. Nach Möglichkeit sollte diese nie unter 50 Prozent sinken. In Abhängigkeit davon, wie weit die Luftfeuchtigkeit sinkt, können auch Hilfsmittel wie Luftbefeuchter verwendet werden. Ein besonderes Problemfeld ist auch das UV-Licht. Dr. Steger: „Es ist eigentlich paradox, da der Winter ja die dunkle Jahreszeit mit kürzeren Tagen ist. Im Sommer sind wir der direkten Sonneneinstrahlung zwar stärker ausgesetzt, die großteils grüne Umgebung reflektiert jedoch weniger als zehn Prozent vom Licht. Im Winter werden durch den Schnee hingegen mehr als 90 Prozent reflektiert. Aus dieser zusätzlichen indirekten Strahlung resultiert eine fast doppelte UV-Belastung, gerade im Spätwinter mit bereits deutlich höherem Sonnenstand.“ Das UV-Licht wird unterschätzt Fakt ist, dass das UV-Licht großteils massiv unterschätzt wird. Dabei ist das Auge davon noch deutlich mehr betroffen als die Haut. Während gerade bei Wintersportlern die Haut aber oftmals durch Sonnencremes geschützt wird, findet das Auge bei der präventiven Behandlung kaum Beachtung. Zudem fehlt an der Augenoberfläche jedes schützende Hautpigment. Im Augeninneren liegende Strukturen wie Netzhaut und Linse können ebenfalls durch UV-Licht geschädigt werden. Die Pupille stellt dabei als natürliche Blende einen wirkungsvollen Schutzmechanismus dar. Bei hellhäutigen Personen mit heller Augenfarbe ist die Regenbogenhaut jedoch teilweise lichtdurchlässig und bietet einen entsprechend geringeren Selbstschutz für das Auge. Das menschliche Auge reagiert auf äußere Einflüsse wie Kälte und Wind durch einen Schutzreflex mit verstärkter Tränenproduktion. Dennoch sind Trockenheitsgefühl, Brennen, Ermüdungserscheinungen, Rötung und sogar Sehverschlechterung häufige Konsequenzen. Bei der Skiausrüstung muss unbedingt auch auf den Schutz der Augen geachtet werden. Foto: Pixabay Schutz durch eine Skibrille Dr. Steger rät jedenfalls dringend dazu, sich beim Wintersport mit einer hochwertigen Skibrille zu schützen. Aber Achtung: Eine konventionelle Sonnenbrille, die an den Seiten normales Tageslicht durchlässt, verbessert die bestehende Problematik nicht, sondern kann sie sogar verschärfen. Durch seitlich einfallendes Licht bleibt die Pupille weiter, wodurch dann letztlich noch mehr UV-Licht ins Augeninnere gelangt. Wirkungsvoll ist nur eine Skibrille, die auch vor Schneeblindheit, die nichts anderes ist als ein Sonnenbrand auf der Augenoberfläche, schützt. Laut Dr. Steger ist Schneeblindheit eine äußert schmerzhafte Angelegenheit, bei der es oft Tage dauert, bis sich der Betroffene davon erholt. Neben dem UV-Licht bietet die Skibrille auch Schutz vor Wind und Eiskristallen, die für die Augenoberfläche ebenfalls schädlich sind. Bernhard Steger: „Wer nicht aufpasst und öfters mit schlechtem Sonnenschutz im Skigebiet oder auch mit der Rodel unterwegs ist, hat ein höheres Risiko chronischer UV-Schädigungen der Augenoberfläche, wie Flügelfell und Lidspaltenfleck. Diese Erkrankungen führen zu einer bleibenden Rötung und Fremdkörpergefühl im Auge, beeinträchtigen das Sehvermögen und müssen manchmal sogar chirurgisch entfernt werden.

Tipps gegen das Vergessen
Verena Friedrich ist Memory Nurse an der Klinik Innsbruck. Sie arbeitet mit ihren Patienten gegen das Vergessen. Was gefällt Ihnen besonders an Ihrem Job? Demenz ist bunt und bunt sind auch die Möglichkeiten, diese Erkrankung zu begleiten. Die Realität geht vom Patienten aus – ich nehme mir Zeit, gehe auf ihn ein und begleite ihn. Kreativ, flexibel und wertfrei. Und jedes Mal wird man aufs Neue überrascht. Gerade diese Individualität gefällt mir an meiner Arbeit. Als Memory Nurse unterstütze ich das betreuende Personal durch Pflegeberatungen. Wir erarbeiten für jeden Patienten ein individuelles Betreuungskonzept – das gibt den Betroffenen Halt und Sicherheit. Wir sehen uns aber auch als eine Art „ Vernetzer“ der unterschiedlichen Berufsgruppen. Denn nur gemeinsam entstehen die besten Ideen und ein „rundes“ Konzept. Mir macht meine Arbeit, die auch viele Tätigkeiten im Büro beinhaltet, sehr viel Freude und ich bin dankbar, dass wir von allen Seiten so viel Unterstützung erhalten. Welche Tipps können Sie Betroffenen oder Angehörigen geben, wie hält man sein Gedächtnis fit? Spielen Sie Karten und Würfelspiele. Das trainiert Ihr Gehirn besser als Kreuzworträtsel, weil man sich immer wieder auf neue Karten oder Würfelkombinationen einstellen muss. Dabei ist Ihr Gehirn im Höchstlaufmodus und es macht zudem richtig Spaß. Oder belegen Sie Sprachkurse. Eine neue Sprache zu lernen, stellt Ihr Gehirn vor große Herausforderungen und erweitert Ihren „Gehirnspeicher“ massiv. Schon bei Kindern wirkt sich Zweisprachigkeit laut Studien positiv auf die Gehirnentwicklung aus. Wenn Sie viel vergessen, arbeiten Sie mit Post-it‘s, die Sie auf die Ausgangstüre kleben. Spätestens beim Verlassen Ihrer Wohnung werden Sie den Zettel entdecken und sich erinnern. Wie sieht es bei der Ernährung, beim Lebensstil aus? Eine gesunde und energiereiche Ernährung ist wichtig. Speziell schon im „ Midlife“-Alter, also schon ab dem 50. Lebensjahr. Denn bereits dort kann sich ein ungesunder Lebensstil wie schlechte Ernährung, Rauchen oder Übergewicht negativ auf Ihre Gedächtnisleistung im Alter auswirken. Achten Sie auf ein gesundes Gewicht und einen guten Blutdruck. Lassen Sie auch Ihren Vitamin-D-Spiegel beim Hausarzt kontrollieren. Ein Mangel kann Ihre Hirnleistung ebenfalls schwächen. Auch erholsamer und ausreichender Schlaf – also eine gute Schlafhygiene – ist für Ihr Gehirn wichtig. Regelmäßiger schlechter Schlaf kann laut Studien Ursache für eine Störung der Hirnleistung sein. Halten Sie Ihren Haushalt möglichst klein und übersichtlich. Vielleicht ist das ein guter Zeitpunkt, um einmal so richtig „auszumisten“. Weniger ist übersichtlicher. Gehen Sie regelmäßig an die frische Luft und machen Sie Spaziergänge. Das ist gesund für Geist und Körper. Mens sana in corpore sano. Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper, sagten schon die alten Römer. Und wie wichtig ist soziale Interaktion? Sehr wichtig. Pflegen Sie regelmäßig Kontakte in Ihrem Bekanntenkreis. Denn Freundschaft bereitet Freude und aktiviert. Gemeinsam macht vieles mehr Spaß. Grundsätzlich: Tun Sie Dinge, die Ihnen Spaß machen. Nehmen Sie bei Vereinen oder Gruppenaktivitäten teil. Dadurch bleiben Sie aktiv. Und zuletzt: Versuchen Sie manches mit Humor zu nehmen, das macht das Leben um einiges lustiger! An wen können sich Betroffene und Angehörige in den tirol kliniken wenden? Wenn Sie Unterstützung in der Pflege und Betreuung brauchen, können Sie sich gerne an uns Memory Nurses wenden. Wir sind speziell ausgebildete Pflegepersonen, die Betroffene und Angehörige beraten. Sie erhalten Informationen zu Hilfsmitteln oder zum Umgang mit schwierigen Situationen, aber auch Tipps und Gestaltungsmöglichkeiten für Aktivierung, Sicherheit und Orientierung im häuslichen Umfeld. Demenz braucht Kompetenz & Memory Netzwerk Demenz braucht Kompetenz ist eine Initiative der tirol kliniken für mehr Sensibilität für Menschen mit Demenz und akuter Verwirrtheit im Krankenhaus. Ende 2017 stehen Ihnen in den tirol kliniken bereits 11 Memory Nurses (bereichsübergreifend) und 173 Memory Beauftragte (Stationen/Funktionsbereiche) zur Verfügung. Als Multiplikatoren und Ansprechpersonen vor Ort bilden sie das Experten-Netzwerk für die Weiterentwicklung und nachhaltige Umsetzung in der Praxis. Hier finden Sie Ansprechpartner, Tipps und Informationen rund um die Initiative. Praxistag „Demenz – den Alltag meistern“ Am 30. November 2017 findet der zweite Praxistag „Demenz – den Alltag meistern“ an der UMIT in Hall statt. Bei der Veranstaltung erhalten Betroffene und Interessierte Informationen zu Demenz, können Experten befragen und haben die Möglichkeit, sich zu vernetzen. In einem Vortrag, fünf Workshops und einer Gedächtnisstraße werden die brennendsten Themen behandelt und aktuelles Wissen geteilt. Ein paar freie Plätze gibt es noch. Hier geht es zur Anmeldung.

Schlaganfall – jede Sekunde zählt
Die Risikofaktoren sind so vielfältig wie die Symptome. Und auch junge Menschen sind keinesfalls vor einem Schlaganfall gefeit. Das Positive: Bei Früherkennung sind die Chancen auf eine vollständige Heilung inzwischen sehr groß. Univ.-Prof. Dr. Stefan Kiechl, leitender Oberarzt an der Innsbrucker Universitätsklinik für Neurologie und Präsident der Österreichischen Schlaganfall-Gesellschaft, weiß: „Es hat vor allem in Sachen Therapie in den vergangenen Jahren eine dramatische Weiterentwicklung gegeben. Inzwischen können wir sagen, dass sieben von zehn Patienten nach einem Schlaganfall wieder völlig gesund werden.“ Risikofaktoren für einen Schlaganfall Der Hauptrisikofaktor schlechthin ist der Bluthochdruck. Der lässt sich freilich medikamentös gut behandeln. „Wichtig ist allerdings, die Werte zu kennen“, weiß Prof. Kiechl und rät dringend zu präventiven Maßnahmen. Dies kann eine jährliche Gesundenuntersuchung ebenso sein wie das eigenverantwortliche Messen mit einem problemlos im medizinischen Fachhandel erhältlichen Gerät. Einer erhöhten Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, setzen sich auch Raucher aus. Kiechl: „Die Gesamtzahl der Raucher ist zwar rückläufig, bei Jugendlichen gibt es inzwischen aber leider eine Besorgnis erregende Zunahme. Vor allem auch junge Frauen haben enorm aufgeholt und greifen immer öfters zur Zigarette.“ Auch ein ungesunder Lebensstil trägt zu einem erhöhten Schlaganfallrisiko bei. Mangelnde Bewegung, falsche Ernährung und Alkohol im Übermaß sind allesamt schädliche Faktoren. „Gerade ausreichend Bewegung sollte für uns wieder zu einer Selbstverständlichkeit werden. Dabei sprechen wir von Aktivitäten im wenig intensiven Bereich. Ob das dann Gehen, lockeres Laufen oder Radfahren ist, bleibt jedem selbst überlassen. Auch die Verwendung von leicht zu erwerbenden Schrittzählern kann sich rentieren, wenn man sich dann immer neue Ziele setzt“, erklärt Kiechl. Um einen Schlaganfall auszuschließen, sollten auch die Blutfette regelmäßig kontrolliert werden. Liegt der Wert für das schlechte LDL-Cholesterin über 190, ist jedenfalls eine medikamentöse Behandlung anzuraten. Bei niedrigeren Werten hängt es davon ab wie viele Gefäßrisikofaktoren vorliegen. Das Risiko für einen Schlaganfall steigt auch bei Diabetes. Wobei es auch hier inzwischen hervorragende Medikamente gibt, um es zu senken. Symptome eines Schlaganfalls Die Symptome eines Schlaganfalls sind laut Prof. Kiechl großteils sehr einfach zu erkennen. Typisch ist, dass sämtliche Beschwerden plötzlich, also dem Namen der Erkrankung entsprechend schlagartig, auftreten. Dazu zählen halbseitige Lähmungen, hängende Mundwinkel, Probleme beim Sprechen, halbseitige Gefühlsstörungen und starke Gleichgewichtsstörungen. Kopfschmerzen treten beim häufiger auftretenden ischämischen Schlaganfall hingegen kaum auf. Um diese Zeichen schnell zu erkennen, haben die tirol kliniken zum letzten Weltschlaganfalltag ein Video produziert. Viel Aufklärungsarbeit in Tirol Wie Prof. Kiechl betont, wurde gerade in Tirol in den vergangenen Jahren in Sachen Schlaganfall sehr viel Aufklärungsarbeit betrieben. Dazu zählt auch der so genannte Schlaganfallpfad, in den unter anderem alle Krankenhäuser des Landes, die Sozialversicherungsträger, der Tiroler Gesundheitsfonds und die tirol kliniken integriert sind. „Unser Ziel war es, dass alle Personen in Tirol, unabhängig von ihrem Wohnort, bei einem Schlaganfall bestmöglich versorgt werden. Speziell in ländlichen Regionen wird die Abwicklung mit dem Notarztsystem abgestimmt, die Alarmierung erfolgt über die Leitstelle. Entwickelt wurde für Tirol auch eine eigene Schlaganfall-App, die bereits viele tausend User hat und unentgeltlich erhältlich ist. Trotz aller Hilfsmittel bleibt aber natürlich die Zeit der entscheidende Faktor. „Wenn es Verdachtsmomente durch entsprechende Symptome gibt, soll unbedingt sofort die Rettungskette in Gang gesetzt werden. Jede Sekunde zählt. Und jede Verzögerung gefährdet den späteren Heilungsprozess“, so der Neurologe. Erstklassige Therapie Prof. Kiechl weiß auch von erstklassigen Therapieformen, die es in der Schlaganfall-Nachsorge inzwischen gibt. Allen voran steht die Katheder-Therapie, die seit rund vier Jahren routinemäßig angewendet wird. Häufig Anwendung findet nach wie vor die intravenöse Thrombolyse-Therapie zur Auflösung eines Gerinnsels. Kiechl: „Beide Therapie-Formen zeigen auch eine gute Wirkung bei älteren Patienten, vorausgesetzt, diese sind ansonsten körperlich fit.“ Es ist klar, dass das Schlaganfallrisiko mit zunehmendem Alter steigt. Durch ungesunden Lebensstil sind aber immer mehr junge Menschen gefährdet. Laut Prof. Kiechl werden an der Klinik Innsbruck jede Woche auch Patienten unter 50 Jahren eingeliefert. Erfreulich: In Tirol gibt es gemeinsam mit Finnland und Schweden europaweit die höchsten medizinischen Erfolgsraten in Sachen Schlaganfall überhaupt. Laufen für die Gesundheit Der diesjährige Weltschlaganfalltag findet am 29. Oktober statt. An diesem Tag organisiert die Österreichische Schlaganfall Gesellschaft auch den „Fit for Brain Run“ im Wiener Prater. Start ist um 14:00 Uhr.

Sicher im Krankenhaus
Ein Krankenhausaufenthalt ist häufig eine Ausnahmesituation. Patienten können jedoch viel dazu beitragen, ihre Zeit im Krankenhaus angenehm und sicher zu gestalten. Jährlich am 17. September wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz der „Tag der Patientensicherheit“ in Krankenhäusern, Arztpraxen, Pflegeheimen und anderen Gesundheitseinrichtungen gestaltet. Das Thema begleitet uns natürlich an 365 Tagen im Jahr, aber an diesem Aktionstag soll noch einmal besonders daran erinnert werden: Patientensicherheit bedeutet, Patienten vor vermeidbaren Schäden infolge einer medizinischen Behandlung zu bewahren. Heuer steht der Internationale Tag der Patientensicherheit ganz im Zeichen der Kommunikation im Gesundheitswesen. Unter dem Motto "Speak Up! Wenn Reden Gold ist" werden Mitarbeiter und auch Sie als Patienten ermutigt, etwas zu sagen, wenn Ihnen bei der Behandlung etwas ungewöhnlich vorkommt. Sie können damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit während einem Krankenhausaufenthalt leisten. Helfen Sie mit und äußern Sie im Zweifel lieber einmal zu oft Bedenken. Wenn es um Ihre Sicherheit geht: Ihre Informationen sind wesentlich! Es ist sehr wichtig, dass Sie als Patient alle derzeitigen gesundheitlichen Beschwerden bekannt geben – auch wenn diese nicht mit der Erkrankung in Zusammenhang stehen, wegen der Sie in Behandlung sind. Informieren Sie bitte auch über Diäten, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche sowie homöopathische Arzneimittel, falls Sie solche anwenden. Eigene Medikamente nur nach Rücksprache mit dem Arzt Verordnete Medikamente bekommen Sie von unseren Pflegemitarbeitern. Mitgebrachte Medikamente dürfen nur nach Rücksprache mit unseren Ärzten eingenommen werden. Bitte füllen Sie diesen Medikationsplan vor der Aufnahme ins Krankenhaus aus. Diese Informationen unterstützen unsere Mitarbeiter bei Ihrer Behandlung. Fragen Sie bei Unklarheiten gerne nach. Das Patienten-Identifikationsband Um Verwechslungen vorzubeugen werden Sie bei der Aufnahme gebeten, während Ihres gesamten stationären Aufenthaltes ein Patienten-Identifikationsband zu tragen. Es kann öfter vorkommen, dass Sie nach Ihrem Namen oder Geburtsdatum gefragt werden. Bitte haben Sie dafür Verständnis – es geschieht zu Ihrer Sicherheit. Wenn Sie Sorge haben, dass eine Verwechslung vorliegen könnte, zögern Sie nicht, unsere Mitarbeiter anzusprechen. Ihr Beitrag zur Infektionsvermeidung Ein wichtiger Teil der Infektionsvermeidung ist die Händehygiene. Dass gilt für Angehörige, Patienten und unsere Mitarbeiter. Um aktiv mitzuwirken sollten Sie darauf achten, sich regelmäßig die Hände zu waschen oder zu desinfizieren. Wenn Sie beobachten, dass das medizinische Personal die Händehygiene vergessen hat, sprechen Sie die Mitarbeiter an. Erinnern Sie bitte auch Ihre Angehörigen und Freunde daran, wenn sie zu Besuch kommen. Zur Händehygiene können Sie Ihre Hände waschen oder, noch effektiver, eine Händedesinfektion durchführen. Wir empfehlen Ihnen die Händedesinfektion insbesondere nach einem Toilettenbesuch, vor dem Essen, nach dem Schnäuzen, Husten oder Niesen, vor dem Betreten und beim Verlassen von Stationen sowie bei Durchfall und Erbrechen. In besonderen Situationen kann es auch vorkommen, dass Ihnen unsere Mitarbeiter zu einer Händedesinfektion raten. Desinfektionsmittelspender finden Sie im Patientenzimmer oder im Eingangsbereich der Abteilungen. Bei Fragen oder Anregungen zur Krankenhaushygiene wenden Sie sich bitte an das Personal. OP-Markierung bei geplanter Operation In den meisten Fällen wird vor der Operation die zu operierende Seite bzw. Stelle mit einem wasserfesten Stift markiert. Bei Unklarheiten zögern Sie bitte nicht, unsere Ärzte darauf anzusprechen. Sollte die Markierung nur mehr schwach zu sehen sein, informieren Sie unsere Mitarbeiter für eine erneute Markierung. Weitere Patienteninformationen finden Sie hier. „Speak Up“ heißt zu reagieren und sich gegenseitig anzusprechen, wenn die Sicherheit im Krankenhaus gefährdet ist. Diese Initiative soll gemeinsam mit anderen Maßnahmen einen entscheidenden Beitrag zur Patienten- und Mitarbeitersicherheit leisten. In der Aktionswoche vom 18. bis 22. September wird in den tirol kliniken mit vielen kleinen Maßnahmen wie Infokarten, Plakaten und Beiträgen auf den Ambulanzbildschirmen rund um das Thema informiert. Leisten auch Sie beim nächsten Krankenhausaufenthalt einen Beitrag. Die Einrichtungen der tirol kliniken sind Mitglied der Österreichischen Plattform Patientensicherheit. Details zum Tag der Patientensicherheit finden Sie auch unter www.plattformpatientensicherheit.at und www.tagderpatientensicherheit.at.

Die Gesundheit des Menschen liegt im Darm
Er ist gleichermaßen eines der empfindlichsten und wichtigsten Organe des Menschen: der Darm. Hinlänglich bekannt ist auch, dass die Darmgesundheit Grundvoraussetzung für ein langes Leben ist. Vernachlässigt wurde allerdings der psychische Aspekt. Denn der Darm steuert gewissermaßen auch die Emotionen eines Menschen. Darm-Hirn-Achse Ein Experte hinsichtlich Darmerkrankungen ist Primar der Abteilung für Innere Medizin am LKH Hall Univ.-Prof. Dr. Ivo Graziadei, der aufzeigt: „Die Wichtigkeit der Darm-Hirn-Achse zur Erklärung verschiedenster Magen- und Darmbeschwerden hat massiv an wissenschaftlicher Bedeutung gewonnen und ist Inhalt zahlreicher aktueller Studien. Bei vielen Magen-Darm-Erkrankungen handelt es sich nämlich um so genannte funktionelle Störungen, die ihre Ursache ganz wesentlich in der Psyche haben. Substanzen wie Serotonin, Dopamin oder Histamin regulieren nicht nur die Funktionen des Gehirns und des Nervensystems, sondern spielen auch in der Funktion des Darmes eine zentrale Rolle.“ Hochaktive Immunzellen Beim erwachsenen Menschen ist der Darm, der unterteilt ist in Zwölffingerdarm, Dünndarm, Blinddarm mit Wurmfortsatz und Dickdarm, 5,5 bis 7,5 Meter lang. Wegen der feinen Darmzoten beläuft sich seine Oberfläche auf nicht weniger als 32 Quadratmeter. Die Gesamtheit der unzähligen Mikroorganismen im Darm, im Speziellen Bakterien und Pilze, wird als Darmflora bezeichnet. Der Darm ist durchsetzt mit hochaktiven Immunzellen, welche die diversen Bakterien und andere Schadstoffe verarbeiten müssen. Gemeinsam mit der Leber fungiert der Darm überdies als wichtiger Abwehrmechanismus. Gerät die mikrobiologische Zusammensetzung im Darm durcheinander, können neben Magen- und Darmbeschwerden auch Stoffwechselstörungen die Folge sein. Vor der Behandlung steht immer eine umfangreiche Anamnese an. Vielfältige Symptome Was sind nun die typischen Symptome, die bei einer Darmerkrankung auftreten? Zu allererst sind Schmerzen in verschiedener Intensität und unterschiedlicher Lokalisation im Bereich des Bauches zu nennen. Weiters können Veränderung des Stuhlverhaltens, Übelkeit (teilweise mit Erbrechen) und gegebenenfalls Gewichtsabnahme – häufig auch hervorgerufen durch Mangelzustände – auftreten. Von den funktionellen Darmerkrankungen, zu denen der Reizdarm, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und bakterielle Fehlbesiedelung zählen und mit herkömmlichen bildgebenden Verfahren nicht darstellbar sind, sind organische Darmerkrankungen, die infektiös oder nichtinfektiös sein können, zu unterscheiden. Beispiele für organische Darmerkrankungen sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, wie der Morbus Crohn, oder auch bösartige Tumore. Darmpatienten genießen in den Tirol Kliniken eine optimale Betreuung. Darmgesundheit unterstützen Um etwaige Erkrankungen im Darm zu diagnostizieren, ist zunächst eine umfangreiche Anamnese nötig. Es folgen Blutuntersuchungen, eventuell eine Endoskopie mit Probeentnahmen der Darmschleimhaut und diverse bildgebende Verfahren, wie Ultraschall, Computertomografie oder MRT. Zur funktionellen Diagnostik stehen zusätzlich Messungen der Stärke der Darmkontraktion sowie Atemtestanalysen zu Verfügung. Prof. Graziadei: „Wichtig ist zu erwähnen, dass die Kosten für diese Untersuchungen von den Krankenkassen getragen werden.“ Von wesentlicher Bedeutung, um die Gesundheit des Darms zu erhalten, ist vor allem eine abwechslungsreiche Kost, wobei der mediterranen Küche der Vorzug zu geben ist. Negativ auf die Darmfunktion wirken sich unter anderem Übergewicht und mangelnde Bewegung aus. Die weiteren Intervalle zwischen den Untersuchungen richten sich grundsätzlich nach dem Erstbefund. „Bewusst gesund – aus dem Bauch“ Auch die Tiroler Gesundheitsgespräche im Studio 3 am Donnerstag, den 14. September, um 19.30 Uhr widmen sich dem Thema Darmgesundheit. Die Podiumsgäste Univ.-Prof. Dr. Dietmar Öfner-Velano, MAS, MSc (Uniklinik Innsbruck), Mag. Anna-Elisabeth Purtscher (FH Gesundheit) und Univ.-Prof. Dr. Barbara Sperner-Unterweger (Uniklinik Innsbruck) und Univ.-Prof. Dr. Herbert Tilg (Uniklinik Innsbruck) diskutieren mit ORF-Moderatorin Barbara Kohla über Erkrankungen: Wurzeln und Ursachen – Welche Anzeigen sind zu beachten, wann soll man einen Arzt aufsuchen?Darm und Psyche: Welche Zusammenhänge gibt es?Darm und Ernährung: Was ist wichtig, um den Darm gesund zu erhalten? Der Eintritt ist frei. Bitte melden Sie sich unter Tel. 0512 566 533 oder studio3.tirol@orf.at an.

Klinikbrücke: 20 Jahre freiwillig
Ein wenig seiner Freizeit verschenken, helfen, etwas Gutes tun – vor allem Frauen im Pensionsalter engagieren sich ehrenamtlich. Etwa beim Verein Klinikbrücke an den tirol kliniken. Dieser feiert heuer seinen 20. Geburtstag. Ein Resümee. „Angefangen hat alles mit zwei Ehrenamtlichen“, erzählt Britta Weber, die Geschäftsführerin des Vereins Klinikbrücke, „mittlerweile sind bei uns 93 Personen ehrenamtlich tätig.“ Im Jahr 2016 waren sie 3497 Mal im Einsatz: als Besuchsdienst, Ambulanzbegleitung oder Lotsen. Unterwegs sind die guten Seelen an allen Standorten: Klinik Innsbruck, Landeskrankenhaus Hall, Landes-Pflegeklinik Tirol und im Landeskrankenhaus Hochzirl - Natters. Der Lotsendienst ist in den großen Krankenhäusern Innsbruck und Hall unentbehrlich. Nicht immer ist es einfach, sich auf dem komplexen Gelände zurechtzufinden und zur richtigen Ambulanz oder Station zu gelangen. Der Besuchsdienst wiederum ist dazu da, Patienten abzulenken, zuzuhören und kleinere Besorgungen zu machen. Etwa wenn es keine Verwandten oder Freunde gibt oder sie verhindert sind. Die Ambulanzbegleitung hingegen versucht die Wartezeit zu verkürzen und Ängste zu nehmen. Derzeit läuft noch der Pilotversuch eines Projekts, das auf kognitiv eingeschränkte bzw. demente Patienten zugeschnitten ist – dafür werden die Ehrenamtlichen eigens ausgebildet. Alles in allem geht es immer um eines: Für jemanden da sein, der sonst gerade niemanden hat und Hilfe braucht. Der Verein Klinikbrücke wird heuer 20 Jahre alt. Was hat sich seit den Anfängen verändert? Britta Weber muss nicht lange nachdenken: „ Das Gesprächsbedürfnis ist viel größer geworden. Die Patientinnen und Patienten brauchen Gesellschaft, eine Person, der sie sich anvertrauen können. Früher standen Besorgungen und kleine Einkäufe im Mittelpunkt, das ist heute nicht mehr so.“ Diese veränderten Bedürfnisse hätten wohl mit der gesellschaftlichen Entwicklung zu tun – alle seien viel beschäftigter, müssten viel arbeiten und Frauen, die früher diese Aufgaben in erster Linie übernommen hätten, seien nun auch berufstätig. Wie wird man Ehrenamtlicher? „Im Prinzip kann jeder ehrenamtlich bei uns tätig sein – Voraussetzung ist allerdings psychische Gesundheit. Wer gerade in einer Trauerphase steckt, sollte vielleicht noch etwas warten. Im Erstgespräch versuchen wir herauszufinden, welche Erwartungen bestehen und ob sie realistisch sind“, erklärt Britta Weber. Nach dem Erstgespräch hat der Interessierte die Möglichkeit, in die Tätigkeit „reinzuschnuppern“ und mit einem Ehrenamtlichen mitzugehen. „Wenn dann von beiden Seiten aus alles klappt, erfolgt eine praktische Einschulung und ein verpflichtender Kurs“, erklärt Britta Weber. Natürlich gibt es in der Tätigkeit auch Regeln: Die Ehrenamtlichen unterliegen der Schweigepflicht und dürfen auch nicht alle Aufträge von Patienten erfüllen – Geldgeschäfte etwa sind tabu, und die beginnen bereits mit dem Abheben von Geld vom Bankomaten. Beim Spazierengehen dürfen sie auch das Krankenhausgelände nicht verlassen. Eine Ausnahme bildet hier nur die Landes-Pflegeklinik Tirol. Bezahlung bekommen die freiwilligen Helfer keine. „Aber wir versuchen, ihnen möglichst viel zu bieten. Es gibt regelmäßig Fortbildungen und wir veranstalten auch Feste und Treffen“, erzählt Britta Weber. Die Ehrenamtlichen verstehen sich untereinander oft sehr gut, knüpfen Freundschaften und treffen sich auch außerhalb des Krankenhauses. Doch die wohl größte Motivation, für die Klinikbrücke tätig zu sein, ist sicher das Gefühl etwas Gutes zu tun und das Lächeln der Menschen, die sich für die Hilfe bedanken. Finanziert wird der Verein durch die tirol kliniken und Subventionen. Im November wird es eine Informationsveranstaltung für Interessierte geben, nähere Infos und den Termin finden Sie dann auf www.klinikbruecke.at

Erste Liebe – viele Fragen zur Verhütung
Wer kennt ihn nicht, den berühmten Dr. Sommer aus der Bravo, der uns im pubertären Alter mit Tipps zu Sex und Verhütung versorgte? Aufklärungsunterricht schwarz und weiß war einst für viele die einzige Möglichkeit, sich über Liebesdinge zu informieren. Vor allem dann, wenn`s bei den eigenen Eltern diesbezüglich an Gesprächsbereitschaft zu einem vermeintlichen Tabu-Thema mangelte. Traute Zweisamnkeit (Foto: Pixabay) Die Zeiten haben sich zum Glück geändert, die Gesellschaft ist auch in Sachen Sex offener geworden. Und für Jugendliche gibt`s inzwischen Anlaufstellen, wo in direkten Gesprächen die vielen Fragen zur ersten Liebe und damit zur Verhütung beantwortet werden können. Eine beispielgebende findet sich unter anderem an der Innsbrucker Klinik – die First Love Ambulanz im HNO-Gebäude, Haus 13, im ersten Stock. Ein Team aus jungen Frauenärztinnen und Pflegemitarbeiterinnen stellen Ansprechpartnerinnen und sorgen für eine kompetente Beratung. Der Ablauf einer Beratung Die Terminvereinbarung erfolgt telefonisch über die Leitstelle der Klinik für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin (Tel. 050 504-230 68). Das Ärzteteam der First-Love-Sprechstunde besteht aus Dr. Sarah Feigl, Dr. Katharina Winkler-Crepaz und Dr. Katharina Feil. Am Termin kommt der /die Jugendliche in die Ambulanz und meldet sich zunächst an der Leitstelle an. Die kurze Wartezeit wird genutzt, um einen Fragebogen mit persönlichen Daten wie z.B. Risikofaktoren einschließlich bisheriger Erkrankungen (nicht bei anonymer Behandlung) auszufüllen. Nach der Begrüßung gehen die Expertinnen individuell auf die Fragen der Jugendlichen ein und nehmen sich dabei viel Zeit zum Erklären. Häufig sind es keine konkreten Fragen, die die Jugendlichen in die First Love Ambulanz führen, sondern es besteht der Wunsch nach Erläuterung der unterschiedlichen Verhütungsmethoden, deren Anwendung und Wirksamkeit. Nach drei Monaten gibt es dann einen Kontrolltermin, um die Verträglichkeit und Zufriedenheit der Methode (z.B. der Pille) zu überwachen. Ein wichtiger Bestandteil der Beratung ist der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten, sowie die HPV-Impfung, die bis zum 12. Geburtstag gratis und bis zum 15. Geburtstag vergünstigt in Österreich erhältlich ist. Ebenso wird der Ablauf einer frauenärztlichen Untersuchung erläutert und anhand eines Modells demonstriert. Auch die Brust-Selbstuntersuchung wird erklärt. Selten wünschen die Jugendlichen auch direkt eine gynäkologische Untersuchung. Die Untersuchung selbst wird ausführlich erklärt, der Ultraschall kann auf einem Monitor mitverfolgt werden. Im Anschluss bekommen die Jugendlichen je nach Bedarf Informationsbroschüren, die viele Themen rund um das Erwachsenwerden, den eigenen Körper, Gesundheit und Sexualität ansprechen. Für die weiteren Kontrollen wird den jungen Frauen empfohlen, sich einen niedergelassenen Frauenarzt/Frauenärztin zu suchen. Klinik-Angebot seit elf Jahren - Hilfe bei der Verhütung Das Angebot an der Klinik Innsbruck gibt es inzwischen seit elf Jahren und wird laut Dr. Katharina Feil sehr gut angenommen. Auffällig ist, dass es vor allem Mädchen sind, die davon Gebrauch machen. Möglicherweise ein Zeichen dafür, dass sich junge Männer für die Verhütung immer noch nicht zuständig fühlen. Somit liegt die Last der Verhütung großteils bei den Mädchen, die oftmals auch alleine für die Kosten aufkommen. Das Team der First Love Ambulanz: Prof. Dr. Bettina Toth (Foto: Tirol Kliniken)Dr. Katharina Winkler-Crepaz (Foto: Tirol Kliniken)Dr. Katharina Feil (Foto: Tirol Kliniken)Dr. Sarah Feigl (Foto: Tirol Kliniken) Großteils sind es Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren, welche die First Love Ambulanz aufsuchen. Sie kommen vorwiegend aus der Stadt, doch auch niedergelassene Landärzte, denen selbst meist die Zeit für Aufklärungsarbeit fehlt, können Zuweisungen tätigen. Eine Überweisung ist aber nicht unbedingt notwendig. Jeder kann auch direkt an der Ambulanz einen Termin vereinbaren. Oft bringen die Mädchen auch eine Begleitung mit. Handelt es sich dabei um den Freund, so bleibt dieser freilich meistens vor der Tür sitzen. Hier scheint es nötig zu sein, noch einige Hemmschwellen zu beseitigen. Mädchen aus anderen Kulturkreisen schauen nur sehr selten in der First Love Ambulanz vorbei. Erstuntersuchungen sind möglich Angeboten werden in der First Love Ambulanz auch gynäkologische Erstuntersuchungen. Wird dies nicht gewünscht, kann es auch bei Aufklärungsarbeit vor dem ersten Besuch beim Frauenarzt bleiben. Feil: „Da kommen wir voll und ganz den Wünschen der Besucherinnen nach. Alles ist freiwillig.“ Auch Schulvorträge zum Thema Verhütung finden sich im Programm. Diese werden entweder in einem Seminarraum der Klinik oder aber direkt in den Unterrichtsräumlichkeiten gehalten. Untersuchungsraum an der Gynäkologischen Endokrinolgoie (Foto: Tirol Kliniken) Die First Love Ambulanz Beratung ist kostenlos, also ohne Krankenschein und auf Wunsch auch anonym. Eine Terminvereinbarung ist vorab nötig, unter der Nummer 050 504-230 68 Die Sprechstunden finden jeden Dienstag und Donnerstag von 13.30 bis 15.00 Uhr statt. Im 1.Stock der HNO-Klinik (Haus 13), Eingang Anichstraße

Leben retten durch Organspende
Durch eine Organspende kann nicht nur das Leben schwerkranker Menschen gerettet werden. Eine Transplantation stellt die Leistungsfähigkeit wieder her und verbessert die Lebensqualität erheblich. An der Innsbrucker Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie befindet sich eines der größten Transplantationszentren Österreichs. Seit Beginn des Transplantationsprogrammes im Jahr 1974 wurden dort bis heute über 6.600 Organe verpflanzt. Unser Gesprächspartner, Priv.-Doz. Dr. Stephan Eschertzhuber, ist leitender Oberarzt an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und Transplantreferent für Westösterreich und Südtirol. Was ist eine Transplantation und welche Organe können transplantiert werden? Eine Transplantation ist eine Operation, bei der Organe und Gewebe von Spendern entnommen und in die Körper der Empfänger übertragen werden. Bei den Organen handelt es sich um Nieren, Leber, Herz, Bauchspeicheldrüse, Darm und Lungen. Auch Gewebe kann transplantiert werden, wie z. B. Herzklappen, die Hornhaut der Augen, aber auch Teile der Haut, der Blutgefäße oder des Knochengewebes. An unserem Zentrum wurden auch schon neun Hände transplantiert. Welche Organe können von lebenden Menschen gespendet werden? Was sind die Vorteile? Gesunde Patienten können Organe wie die Niere oder einen Teil der Leber weitergeben. In seltenen Fällen ist es auch möglich, einen Lungenlappen zu spenden. Gerade bei einer Nierentransplantation sind leider sehr wenige Organe vorhanden und Spender müssen oft lange warten. Diese Wartezeit kann durch eine Lebendspende verkürzt werden. So ein Eingriff lässt sich auch viel besser planen. Doch der Anteil der Nieren-Lebendspende ist in Österreich, verglichen mit anderen Ländern, nach wie vor sehr gering. Die Gründe dafür sind uns leider nicht bekannt. Hier gäbe es durchaus Spielraum nach oben. Die Leber-Lebendspende wird nur im Setting angeboten, dass Erwachsene einen Teil ihres Organs an Kinder spenden. Diese Transplantation wird in Österreich derzeit ausschließlich an unserer Klinik in Innsbruck durchgeführt und ist ein besonders wertvolles, lebensrettendes Verfahren. Denn gerade für Kinder stehen sehr wenig geeignete Organe zur Verfügung. Kann ich mich freiwillig für eine Lebendspende bereit erklären? Ja. Als gesunder Erwachsener kann man eine sogenannte altruistische Organspende durchführen. Man spendet eine Niere, ohne den Empfänger zu kennen. Das ist eine der höchsten Formen der Nächstenliebe. Um jedoch selbst keinen gesundheitlichen Schaden zu nehmen, muss man vorab – im wahrsten Sinne des Wortes – auf Herz und Nieren untersucht werden. Gehe ich ein großes Risiko ein, wenn ich eine Niere spende? Natürlich ist damit ein Risiko verbunden. Denn sollte die verbleibende Niere erkranken, wird man selbst dialysepflichtig oder könnte eine Transplantation brauchen. Es ist aber so, dass wir hier ein sehr gutes Vor- und Nachsorgeprogramm haben. Z. B. wird der Blutdruck besser eingestellt und es werden häufiger Untersuchungen durchgeführt, um die Lebensqualität und Gesundheit der Spender zu erhalten. Die Chancen an einer Niereninsuffizienz zu erkranken, ist somit gleich hoch wie bei der normalen Bevölkerung. Ist in Österreich wirklich jeder Mensch automatisch Organspender? Grundsätzlich ja. Es gibt dazu eine gesetzliche Regelung – das österreichische Transplantationsgesetz. Und darin ist die Widerspruchlösung gegen die Organspende festgelegt. Das bedeutet: Jeder Verstorbene ist potenzieller Organspender, außer er hat zu Lebzeiten eine Entnahme ausdrücklich abgelehnt. Durch diese Widerspruchslösung müssten wir theoretisch mehr Organspender haben. Bei uns ist es jedoch Standard, dass wir die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen fragen. Und dabei lehnen viele eine Organspende ab, ohne zu wissen, was der Verstorbene eigentlich gewollt hätte. Wir akzeptieren somit einen Widerspruch, obwohl wir gesetzlich nicht dazu verpflichtet sind. Natürlich verstehen wir die Beweggründe der Angehörigen. Man muss sich aber vor Augen führen, dass jede nicht durchgeführte Organspende den Tod eines Menschen auf der Warteliste bedeutet. Ist die Organspende bei uns in Österreich anonym? Ja, in Österreich versuchen wir, den Kontakt zwischen Spender- und Empfängerfamilie streng zu vermeiden. Denn es könnten Forderungen gestellt werden oder emotionale Dinge geschehen, die nicht gewünscht sind. Wir bieten über unsere Transplantkoordination jedoch an, Gedanken oder Informationen in anonymisierter Form auszutauschen. Gerade bei Kindern ist es vielen Empfängerfamilien ein großes Anliegen, sich zu bedanken. Und dieser Dank ist für Spenderfamilien oft sehr wertvoll, denn sie konnten, trotz eigenem Verlust, einem anderen Menschen das Leben retten. Wir fungieren als Bindeglied: Jeder Brief wird vorab von unser Koordinationsstelle geprüft. Nur so können wir sicher sein, dass keine unerlaubte Information geteilt oder ein direkter Kontakt hergestellt wird. Wie lange warten Betroffene auf ein Organ? Im internationalen Vergleich sind die Wartezeiten in Österreich geringer als in unseren Nachbarländern. Nichtsdestotrotz ist es so, dass wir nicht alle Patienten rechtzeitig transplantieren können und sie auf der Warteliste versterben. Die Wartezeit bei einer Niere liegt in Österreich bei ca. dreieinhalb Jahren. Hier gibt es aber ein gut etabliertes Überbrückungsprogramm mittels Dialyse. Bei anderen Organen sind die Wartezeiten wesentlich kürzer – z. B. dreieinhalb Monate bei einer Leber. Das liegt aber auch daran, dass diesen Patienten die Zeit fehlt, um so lange zu überleben. Denn die durchschnittliche Überlebensdauer liegt hier bei zweieinhalb Monaten. Wie viele Transplantationen werden in Innsbruck durchgeführt? Seit 1974 wurden an unserem Zentrum rund 4.100 Nieren, über 1.500 Lebern, knapp 600 Bauchspeicheldrüsen sowie mehr als 440 Herzen, rund 250 Lungen und 30 Därme transplantiert. Das sind bis heute mehr als 6.600 verpflanzte Organe, davon 242 im letzten Jahr. Euregio-Tour – Radeln für den guten Zweck Bei der Euregio-Transplant-Radtour treten über 100 Teilnehmer vom 14. bis 16. Juli 2017 für einen guten Zweck in die Pedale. Dieses Sportevent führt von Innsbruck zum Gardasee und soll mehr Bewusstsein für Organspende und Transplantation schaffen. In drei Tagen bewältigen die Athleten aus 9 Nationen 390 km und rund 4.000 Höhenmeter. Das Teilnehmerfeld setzt sich nicht nur aus ärztlichem und pflegerischem Personal, sondern vor allem aus ehemaligen Patienten zusammen. Sie können nach ihrer Organtransplantation wieder ein normales Leben führen – und diese Veranstaltung ist der Beweis dafür.

Arbeitnehmer ab 50 haben am Arbeitsplatz andere Bedürfnisse
Arbeit und Gesundheit – vor allem bei Arbeitnehmern ab 50 tut sich hier oft ein Spannungsfeld auf. Im Gespräch: die Rehabilitationsmedizinerin Regina Stemberger. Dr. Stemberger, warum haben Arbeitnehmer ab 50 Jahren andere Bedürfnisse? Wir haben bei uns am Institut für Physikalische Medizin und Rehabilitation sehr viele Patientinnen und Patienten ab 50. Das liegt einfach daran, dass sich ab einem gewissen Alter Verschleißerscheinungen bemerkbar machen – wie etwa der Gelenke. Dazu kommt, dass im Alter auch häufiger onkologische, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Erkrankungen aus dem neurologischen Formenkreis auftreten. Deren Folgen beeinflussen die Patienten. Soziale Kontakte und ein geordneter Alltag geben dem Leben Sinn. Bis 60, 65 stehen diese Menschen ja noch voll im Berufsleben. Genau! Und es ist auch wichtig, sie im Berufsleben zu halten. Denn nicht selten hat das einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden. Denken Sie etwa an die soziale Funktion von Arbeit. Regelmäßig zu arbeiten, bedeutet auch regelmäßige soziale Kontakte. Arbeit bietet auch eine geordnete Tagesstruktur und nicht selten einen Sinn im Leben. Unser Bestreben muss also sein, die Menschen im Arbeitsprozess zu halten. Langes Arbeiten bei Hitze oder im Stehen sind im Alter nicht fördernd. Aber welche Bedürfnisse haben denn Arbeitnehmer mit gesundheitlichen Problemen? Sie können häufig nicht mehr gut mit Faktoren umgehen, die in unserem Arbeitsleben normal sind: lange Arbeitszeiten, langes Sitzen oder Stehen, Hitze, aber auch ein hohes Arbeitspensum. Hier könnten Teilzeitmodelle helfen oder abwechslungsreichere Tätigkeiten. Die Arbeitsbedingungen müssen an den Menschen anpasst werden, nicht umgekehrt. Was können Arbeitgeber tun, um die Gesundheit ihrer Mitarbeiter möglichst lange zu erhalten? Präventiv kann hier viel gemacht werden – und wird auch viel gemacht! Angefangen von kostenlosen Gesundheitschecks, über Sportangebote, Arbeitsplatzberatung, Beratung in fit2work, Beratung durch Betriebsärzte oder Arbeitsmediziner, usw. Symposium „Fünfzig plus: Spannungsfeld – Erwerbstätigkeit und Alter" Am 30.06. und am 01.07.2017 findet das Symposium „Fünfzig plus: Spannungsfeld – Erwerbstätigkeit und Alter" am Arbeitsmedizinischen Zentrum in Hall statt. Dort wird es um die häufigsten medizinischen Problemstellungen gehen, aber auch um Strategien für die Zukunft. Dr. Regina Stemberger ist Leiterin des Instituts für Physikalische Medizin am Landeskrankenhaus Hall, Vizepräsidentin des Berufsverbandes Österreichischer Fachärzte für Physikalische Medizin und Rehabilitation, Vizepräsidentin der Gesellschaft für Neuraltherapie und Österr. Delegierte der UEMS Section Physical and Rehabilitation Medicine.

Faszination Tauchen: Ein Hobby mit Gefahren
Vom Single-Urlaub bis zum Familienabenteuer: Das Tauchen erfreut sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. Ganz egal ob im Meer oder etwa in Tiroler Bergsee – das Erforschen der Unterwasserwelt übt einen fast magischen Reiz aus. Dr. Frank Hartig Foto: techdiving-network Beim Tauchen ist Vorsicht geboten Doch Vorsicht ist geboten. Denn wer glaubt, er könne so eben mal eine Runde tauchen gehen, setzt sich großen Gefahren aus. Tauchmediziner Dr. Frank Hartig, seines Zeichens auch Oberarzt auf der Inneren Medizin I der Universitätsklinik Innsbruck warnt eindringlich: „Durch den beim Tauchen entstehenden Druck wird die Physiologie des Menschen völlig auf den Kopf gestellt. Das Herz-Kreislauf-System wird dabei Höchstleistungen ausgesetzt. Selbst die Wirkung von Medikamenten kann sich unter Druck stark verändern. Bei Kindern gilt, dass die Lungenreife erst im Alter von zwölf Jahren erreicht wird. Davor ist vom Tauchen dringend abzuraten.“ Die Unterwasserwelt hinterlässt faszinierende Eindrücke. Foto: Dr. Frank Hartig Verschiedene Gegebenheiten Was die größten Risiken angeht, so muss zwischen tropischen und alpinen Gegebenheiten beim Tauchen unterschieden werden. Hartig: „Bei Hitze lauert die größte Gefahr darin, dass zu wenig getrunken wird. Pro Tauchgang beträgt der Flüssigkeitsverlust immerhin einen halben bis ein Liter Wasser. Weiters wird für gewöhnlich zwar im Neopren-Anzug getaucht, doch meist fehlt eine Haube als Schutz für den Kopf. Nicht selten kann es dann zu einem Sonnenstich kommen.“ Im Kaltwasser wiederum lauert die Gefahr, wie unschwer zu erraten ist, hauptsächlich in der Kälte. „Kälte, Angst, Dunkelheit, Panik – all diese Faktoren sind zu berücksichtigen. Das Tauchen setzt sowohl eine physische als auch eine psychische Fitness voraus“, erklärt Dr. Hartig. Tauchgänge wollen gut vorbereitet sein, um etwaige Gefahren zu minimieren. Foto: Dr. Frank Hartig Trotz dieser vielfältigen Faktoren, die zu beachten sind, will er die Schönheit des Sports nicht in Abrede stellen, ist er selbst doch auch begeisterter Forschungstaucher und bildet Tauchlehrer aus. Dementsprechend meint Dr. Hartig: „Es gibt ein Happy End! Tauchen ist in letzter Konsequenz ein äußerst sicherer Sport, wenn man sich an klare Regeln hält und eine gute, saubere und strenge Ausbildung absolviert. Das Geheimnis liegt in einer gesunden Selbsteinschätzung, die viele erst lernen müssen.“ Tauchen: Ein Hobby mit Gefahren Nach dem Motto „wir gehen mal eben schnell Tauchen“ zu verfahren und die zweifelsfrei vorhandenen Gefahren zu verharmlosen, ist allerdings der gänzlich falsche Weg, sagt Dr. Hartig, der seit 15 Jahren als Tauchmediziner tätig ist und sich selbst inzwischen in den heimischen Bergseen am wohlsten fühlt.

Dem Biofeedback gehört die Zukunft
Das Biofeedback wird an der Klinik in Hall schon seit geraumer Zeit eingesetzt. Foto: Brigham Young University Biofeedback ist eine etablierte Methode für eine zusätzliche nichtmedikamentöse Therapie bei verschiedenen psychischen Störungen. Neurofeedback ist eine Erweiterung des Biofeedbacks. Beim Neurofeedback werden zusätzlich zum Biofeedback Hirnströme während des Trainings gemessen und durch gezielte Aufforderungen werden die Hirnströme beeinflusst. Seit mehreren Jahren steht Biofeedback am der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie A am LKH Hall zur Verfügung, seit rund 18 Monaten auch die Therapie mit Neurofeedback. Wie im Biofeedback kommt es auch beim Neurofeedback zu einer Rückkoppelung zwischen Körper und Gehirn. Widerstandsmessungen beim Biofeedback Beim Biofeedback werden beispielsweise Pulsfrequenz, Herzfrequenz und Hautwiderstand gemessen. Diese Parameter werden dem Patienten an einem Monitor angezeigt. Der Patient wird geschult, z. B. die Pulsfrequenz so zu beeinflussen, dass ein langsamer Puls eintreten kann. Sobald sich der Puls reduziert, empfindet der Patient Entspannung, die wiederum zu einer deutlichen Verringerung des Stressniveaus führt. Prof. Dr. Josef Marksteiner, Leiter der Psychiatrie und Psychotherapie A am Landeskrankenhaus Hall. Foto: Gerhard Berger Durch die am Computer gewonnenen Rückschlüsse und die jeweiligen Reaktionen des Körpers kann Primar Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner über das Biofeedback dann auf eben diese Reaktionen Einfluss nehmen. Marksteiner: „Beim Biofeedback erhält man ein genaueres Zustandsbild des vegetativen Nervensystems, um anschließend Maßnahmen zur Stressreduzierung zu finden, auf die der Patient anspricht. Das kann zum Beispiel autogenes Training sein. Aber auch Atemübungen kommen dafür in Frage.“ Stressmanagement ist im Umgang mit psychischen Störungen eine äußerst wichtige Maßnahme. Neurofeedback als Weiterentwicklung Eine Weiterentwicklung vom Biofeedback ist das so genannte Neurofeedback. Dabei werden über ein EEG (Elektroenzephalogramm) zusätzlich die Hirnströme Alpha, Beta, Delta und Theta gemessen. Daraus lassen sich dann wiederum verschiedene Aktivitätszustände ablesen, die am Computer deutlich dargestellt werden. Prof. Marksteiner von den tirol kliniken ist überzeugt davon, dass die Behandlungsmethoden wie Biofeedback und Neurofeedback gerade bei Erkrankungen wie ADHS (eine Hyperaktivitätsstörung) oder bei beginnender Demenzerkrankung von großer Bedeutung sein können. „Am Landeskrankenhaus Hall werden derzeit wissenschaftliche Studien über die Wirksamkeit durchgeführt“, erklärt der Experte. Stress in den Griff bekommen Sowohl Biofeedback als auch Neurofeedback sind zusätzliche nichtmedikamentöse Möglichkeiten, den Umgang mit Stress besser in den Griff zu bekommen. Der große Vorteil der Methoden besteht darin, dass der Patient unmittelbares Feedback über seinen psychovegetativen Zustand erhält.

Mehr Lebensenergie am Arbeitsplatz
Ein hektischer Arbeitstag ohne Pausen und zu wenig oder falsches Essen lassen den persönlichen Energiehaushalt schnell sinken. Mag. Anna Elisabeth Purtscher, Studiengangsleiterin für Diaetologie an der fhg, gibt Tipps, wie die Lebensenergie durch einen ausgewogenen Essalltag verbessert werden kann. Was genau ist mit Lebensenergie gemeint? Ausgewogene Ernährung steigert die Lebensenergie. Lebensenergie oder auch Vitalität ist die körperliche, emotionale und soziale Befindlichkeit. Es ist die Energie, die ein Mensch zum Überleben braucht und die Fähigkeit, unter den vorgefundenen Umweltbedingungen zu überleben. Das Energielevel entscheidet über Wohlbefinden, Gemütszustand oder körperliche Leistung. Es sagt aus, wie gut der eigene Körper funktioniert. Der Begriff Lebensenergie wurde ursprünglich vom griechischen Philosophen Aristoteles geprägt und bedeutet tätig sein, Wirklichkeit oder Verwirklichung. In seinem Konzept stehen zwei Worte gegenüber: „Dynamis“ die Möglichkeit, etwas zu tun und „Energeia“, die erbrachte Tätigkeit. Erst wenn die Idee bzw. das Bewusste zur Tat wird, entsteht „Energeia“ also Lebensenergie. Die Herausforderung liegt, wie sonst auch, in der Umsetzung. Ausgewogene Ernährung und körperliche Tätigkeit sind gute Vorsätze, sie scheitern aber oft an Zeitmangel oder einem hektischen Alltag. Diese Faktoren sind aber wichtig für einen gesunden Körper und Geist. Wie reagiert der Körper auf fehlende Lebensenergie und was führt zu diesem Mangel? Müdigkeit, Verdauungsstörungen, Erkältung, Depression oder psychische Stressfaktoren sind typische Zeichen von gestörter Vitalität. Energiemangel hat sich auch schon bei den englischen Seefahrern gezeigt, die durch limitierte Nahrungsmittel an Skorbut erkrankten. Hier wird deutlich wie wichtig ausgewogenes, frisches Essen ist. Einseitige Ernährung wird oft durch Stress ausgelöst, denn hier ändert sich häufig die Lebensmittelauswahl: Man isst und trinkt zu wenig oder tendiert zur Überernährung und greift zu hochkalorischem, aber vitaminarmem Fast Food. Doch gerade in stressigen Situationen verbraucht der Körper viele Nährstoffe und verlangt nach Gesundem. Erhält er die richtigen Lebensmittel, kann er die geforderten Leistungen auch besser erbringen. Wie kann man seine Lebensenergie steigern? Anna Elisabeth Purtscher leitet den Studiengang Diaetologie an der fh gesundheit. Aus meiner Sicht gibt es viele Wege, um die eigene Vitalität zu erhöhen: körperliche Bewegung, ausreichend Schlaf oder auch ein gemeinsames gutes Essen mit Freunden und Familie. Als Diaetologin liegt mir natürlich das Thema „qualitativ gutes und quantitativ richtiges Essen“ besonders am Herzen. Diese folgenden fünf Tipps sollen dabei helfen, den Essalltag wieder bewusster wahrzunehmen und so den Energiehaushalt und die Lebensfreude zu steigern. 1. Mehr Freude am Essen Beim Essen geht es nicht um Verzicht, es geht darum, herauszufinden, was dem eigenen Körper gut tut und Freude bringt. Also Essen ohne schlechtes Gewissen. Wesentlich ist nur, dass entsprechend der bekannten Ernährungspyramide die Nahrungsauswahl auf „guten Beinen“ steht. Das bedeutet viel Flüssigkeit, vorzugsweise Wasser, Getreideprodukte, Salat, Gemüse und Obst – davon darf es jede Menge sein. Etwas vorsichtiger sollte man bei Fleisch sowie Fleischwaren und besonders bei fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln sein. Es ist auch entscheidend, wie gegessen wird: Sich für jedes Essen Zeit nehmen und nicht nur schnell den Hunger stillen, nur so hat eine Mahlzeit Erholungswert. Bewusst Pause machen heißt auch, nicht direkt am Arbeitsplatz zu essen. Dafür gibt es Gemeinschaftsräume oder den Speisesaal. Gerade gemeinsames Essen verbindet und fördert die soziale Interaktion, das Wir-Gefühl im Team. Im Sommer kann man sich einen Ort im Freien suchen und zusätzlich Sonne und frische Luft tanken. Durch eine gute Sauerstoffzufuhr – z. B. durch regelmäßiges Lüften – vergeht die Müdigkeit und man ist wieder fit für die nächste Tätigkeit. Mir ist klar, dass eine ausgiebige Pause bei vielen medizinischen Berufsgruppen nicht täglich möglich ist. In diesem Fall ist es umso wichtiger, auf ausgewogene und nährstoffreiche Lebensmittel zu achten. Um nicht auf das ungesunde Angebot angewiesen zu sein oder mit dem Kauf von Essen Zeit zu vergeuden, könnte man zum Beispiel bereits etwas von Zuhause mitnehmen oder vor Arbeitsbeginn eine Jause besorgen. 2. Mehr Konzentration durch mehr Flüssigkeit: Wasser – Quelle des Lebens Ständige Flüssigkeitszufuhr soll zur Gewohnheit werden. Meldet sich der Durst, leidet der Körper bereits an Flüssigkeitsmangel. Der sinkende Wasseranteil schränkt die Leistungsfähigkeit ein, führt zu Übelkeit, macht müde und kann sogar die Nieren schädigen. Daher sollte man die ständige Flüssigkeitszufuhr, bestenfalls durch Wasser, in den Arbeitsalltag integrieren und zur Gewohnheit machen. Um die Tagesration zu erfüllen, macht es Sinn, regelmäßig über den Tag verteilt Wasser zu trinken. Sitzungen können oft lange dauern, auch hier sollte es nicht an kalorienarmen Getränken fehlen. 3. Mehr Leistung durch Pflanzliches Speziell die Produktgruppe aus dem pflanzlichen Bereich hat einen positiven Aspekt für Gesundheit und Körper. Denn vitamin- und mineralstoffhaltige Lebensmittel wie Getreide, Salat, Gemüse und Obst wirken leistungssteigernd, fördern Stoffwechselprozesse und den Aufbau von Körperzellen. Durch ihre hohe Nährstoffdichte hält auch das Sättigungsgefühl lange an. Gerade Getreideprodukte sind ein wichtiger Treibstoff und Energielieferant. Hier gibt es jedoch Unterschiede, denn Produkte aus Vollkorn haben mehr Vitamine und Mineralstoffe als jene aus Weißmehl. Leichte Snacks wie Obst oder Gemüsesticks zwischendurch halten das Blutzuckerbild konstant und helfen dabei, den Stress gut zu bewältigen. 4. Mehr Frische durch Frisches Pflanzliche Eiweiße geben dem Körper zusätzliche Power. Der Körper braucht täglich eine ordentliche Portion frische Nahrungsmittel. Gerade pflanzliche Eiweiße wie in Gemüse, Getreide oder Kartoffeln sind leicht verdaulich und geben dem Körper zusätzliche Power, indem Energiereserven aufgebaut werden. Tierisches Eiweiß z. B. in Fleisch sollte hingegen mit Vorsicht und nicht jeden Tag genossen werden. Der hohe Anteil an Purinsäure schadet dem Körper. Gerade bei der Lebensmittelauswahl für das tägliche Essen muss auf Qualität und Frische geachtet werden. Es macht einen großen Unterschied, ob das Fleisch „hochfrisiert“ aus der Industrie oder frisch vom Biobauern kommt. Denn naturbelassene Produkte enthalten ausgewählte Nährstoffe, die bei konservierten Lebensmitteln fehlen und von Zusatzstoffen und Salz überragt werden. Meine Empfehlung: Gönnen Sie sich den Luxus und setzen Sie auf Frische – schließlich geht es um Ihre Gesundheit. 5. Mehr Regionalität und Saisonalität Österreich bietet das ganze Jahr eine große Vielfalt an frischen Lebensmitteln. Je regionaler und saisonaler man seine Lebensmittel auswählt, desto frischer isst man. Österreich hält das ganze Jahr über eine große Vielfalt an gesunden und schmackhaften Produkten bereit: Warum also das Angebot nicht nutzen und zugleich unsere heimischen Landwirte unterstützen. Im Frühjahr sind in Tirol Kohlrabi, Spargel und Radieschen die besten Vitaminspender. Der Sommer bietet Gurken, Zucchini und Beeren. Wenn Endiviensalat, Kürbis und Birnen erhältlich sind, weiß man, dass der Herbst eingekehrt ist. Und in der kalten Jahreszeit liefert Wintergemüse wie Kraut, Lauch oder Rohnen wertvolle Nährstoffe. Auch frische Milch- und Vollkornprodukte sowie Lagergemüse wie Karotten, Zwiebel und Kartoffel sollte man in den wöchentlichen Speiseplan einbauen. Die österreichische Ernährungssouveränität ist auf jeden Fall gewährleistet. Mit einer Lebensmittelauswahl, die sich an einheimischen, regionalen und saisonalen Produkten orientiert, wird der Essalltag nachhaltig gestaltet und ein unmittelbarer Beitrag zur Ernährungsökologie geleistet. Essen gehört zu den schönen Dingen des Lebens. Doch leider ist der Essalltag in den letzten Jahren etwas verkümmert. Es hat sich eine Schere zwischen zelebrierten Festmahlen mit enormer Vorbereitungszeit und dem hastigen Verzehr von oftmals falschen Lebensmitteln im Arbeitsalltag aufgetan. Schön finde ich, wenn das Festmahl am Feiertag und das tägliche Essen miteinander einen Beitrag zu einem gesunden Leben mit mehr Lebensenergie leisten. Richtiges Essen und Trinken bedeutet mehr Lebensenergie, mehr Lebensfreude, mehr Lebensqualität. Ganz im Sinne: Jedes Ma(h)l ein Genuss. Mehr Energie am Arbeitsplatz ist aber nicht nur ein Thema der richtigen Ernährung. Auch im Energiemanagement tut sich einiges an den tirol kliniken. Hier geht's zu unserer Kampagne 5 mal mehr Energie am Arbeitsplatz.

Aromapflege als Prophylaxe
Haben Sie bei einer Erkrankung schon einmal zu einer alternativen Heilmethode gegriffen? Oder zählen Sie zu jenen, die gerne auch prophylaktisch tätig sind, um erst gar nicht krank zu werden? Dann sind Sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch schon einmal mit der so genannten Aromapflege in Kontakt gekommen. Während in den USA diesbezüglich noch reichlich geforscht wird, ist man am LKH Hochzirl - Natters, Standort Natters schon deutlich tiefer in die Materie vorgedrungen. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Monika Hintersonnleitner, die sich schon seit den neunziger Jahren intensiv mit der so genannten Aromapflege beschäftigt, weiß, dass diese eben gerade in der Prophylaxe von unschätzbarem Wert sein kann. Aromapflege-Experten in Natters Seit dem Jahr 2008 sind in Natters im Rahmen der komplementären Pflege so genannte „Aromapflege-Experten“ tätig. Frau Hintersonnleitner ist die führende Kraft in diesem Bereich. „Das gesamte Personal erhielt eine 16-stündige Basisausbildung. Damit haben wir hervorragende Grundlagen geschaffen, um die Aromapflege in die gesamte Pflegeplanung mit einzubeziehen. Grundsätzlich ist bei der Aromapflege zwischen Anwendungen auf der intakten Haut und Geruchsanwendungen zu unterscheiden. Verwendet werden können dazu praktisch alle kaltgepressten Öle aus biologischem Anbau; wie Mandel, Jojoba, Olive, Sesam und Sonnenblumen“, sagt Frau Monika Hintersonnleitner. Monika Hintersonnleitner füllt die kaltgepressten Öle für die Aromapflege selbst ab. Häufige Anwendung in Prophylaxe In der Prophylaxe kann das diplomierte Pflegepersonal des LKH Hochzirl - Natters im Bereich der Aromapflege vollkommen eigenständig agieren. Vier typische Beispiele sind • die Dekubitus-Prophylaxe mit Hautschmeichleröl (gegen Wundliegen) • die Thrombose-Prophylaxe mit Immortellen-Pflegeöl • die Pneumonie-Prophylaxe mit Durchatemöl (gegen Lungenentzündung) • die Kontraktur-Prophylaxe mit dem Gelenkig-und-Fit-Öl (gegen steife Gelenke) Ein gern genommenes Produkt von Monika Hintersonnleitner ist auch das Tonka-Wohlfühlöl, das unter anderem für einen besseren Schlaf und Entspannung sorgt. Ätherische Öle zur Geruchsanwendung sind weit verbreitet Weit verbreitet, auch im privaten Bereich, ist im Rahmen der Aromapflege die Anwendung von Ätherischen Ölen. Auch hier einige Beispiele: • Eukalyptus Radiata hilft sanft bei Verkühlungen • Lavendel ist ein typisches Mittel für einen erholsamen Schlaf • Bergamotte (orangenartig) wirkt entspannend und aktivierend gleichermaßen • Pfefferminze lindert Kopfschmerzen (soll im Nackenbereich aufgebracht werden) und hilft bei Übelkeit. Wichtig: Kinder unter sechs Jahren sollen keinesfalls mit Pfefferminze behandelt werden! • Zitrone und Orange wirken unter anderem als Stimmungsaufheller Ätherische Öle können über Riechfleckerln oder Duftdosen ebenso angewendet werden wie über diverse Duftlampen. „Wichtig ist, dass nicht dauernd nachbeduftet wird. Hier gilt eindeutig das Motto, dass weniger mehr ist“, erklärt Monika Hintersonnleitner. Auch eine uralte Methode findet in der heutigen Zeit wieder viele Anhänger – das Ölziehen. Dabei wird am Morgen mit einem kaltgepressten Öl der Mundraum gespült, um diesem diverse Giftstoffe zu entziehen. Außerdem wird das Ölziehen zur Stärkung der Zähne und des Zahnfleisches angewandt. Die Öle werden bei der Aromatherapie unter anderem auf die intakte Haut aufgetragen Hohe Qualität ist entscheidend Wichtig ist es laut Monika Hintersonnleitner, auf eine hohe Qualität der zur Anwendung gelangten ätherischen Öle und fetten Pflanzenöle zu achten. So kann etwa das beste kaltgepresste Pflanzenöl seine wichtigen Inhaltsstoffe verlieren, wenn es in hellen Flaschen extremer Lichtzufuhr ausgesetzt wird und die Lagertemperatur nicht passt. Diese fehlerhafte Lagerung ist leider auch immer wieder in Supermärkten zu beobachten. Achtung: Leinöl soll schon im Geschäft im Kühlregal gelagert sein und innerhalb von acht Wochen verbraucht werden. Es enthält sehr wertvolle Inhaltstoffe wie z. B. die Omega3-Fettsäuren, welche für unser Immunsystem sehr wertvoll sind. Zu 100 Prozent reine ätherische Öle sollen aus biologischem Anbau stammen. Diese sind im guten Reformhaus erhältlich. Im Vergleich zu billigen Duftölen, die für Allergien und Unverträglichkeiten mitverantwortlich sind, soll auf hohe Qualität geachtet werden. Unser Wohlbefinden und die Gesundheit werden davon profitieren.

Kinder: Keine Angst vorm Krankenhaus
Der kleine Jonas wartet nervös auf die nächste Untersuchung. Sein Hase Klopfer hat sich das Ohr gebrochen, er muss schnell verarztet werden. Ein Teddyarzt eilt schon zur Hilfe. Jonas weiß, hier ist er genau richtig: im Teddybärkrankenhaus Innsbruck. Einmal jährlich findet das Teddybärkrankenhaus Innsbruck in der Kinderklinik statt. Veranstaltet wird das Projekt von der Austrian Medical Students' Association, kurz AMSA. In dieser Woche können Kinder zwischen drei und sechs Jahren mit ihren kranken und verletzten Kuscheltieren zu den Teddyärzten kommen und bei der Behandlung ihrer Schützlinge mithelfen. Von Hasen und Bären mit Bauchschmerzen bis hin zu einem Adler mit gebrochenem Schnabel ist alles dabei: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Heuer kamen rund 1500 Kinder in die Innsbrucker Klinik. „Wir wollen den Kindern bei ihrem Besuch zeigen, dass die Leute im weißen Mantel auch ganz normale, nette Menschen sind, die nur helfen möchten“, erzählt Hannah Kranebitter, eine der Organisatorinnen. Vor allem soll den Kleinen die Angst vor den Ärzten und dem Krankenhaus auf spielerische Weise genommen werden. Von der Aufnahme bis zur Nachsorge Beim verarzten des Kuscheltiers. Im Teddybärkrankenhaus gibt es alles, was es eben auch in einem richtigen Krankenhaus gibt. Die Kinder besuchen nacheinander die typischen Stationen: Zuerst wird das Kuscheltier bei der Anmeldung vorgestellt und die Beschwerden geschildert. Danach gehen die Kinder mit ihren Schützlingen in den Wartebereich, bis sie zur Untersuchung gerufen werden. Angefangen beim Röntgen über das Blutabnehmen bis hin zur Chirurgie. Dort muss auch mal ein gebrochenes Bein gegipst oder ein schmerzender Blinddarm herausoperiert werden. Anschließend geht es noch in die Zahnklinik. Dort wird das Zähneputzen mit dem Kuscheltier und natürlich auch bei sich selbst geübt. Die angehenden Zahnmediziner achten besonders darauf, den Kindern die Angst vor dem Zahnarztstuhl zu nehmen. Deshalb steht extra ein originaler Stuhl bereit, auf dem gemeinsam mit dem Kuscheltier Platz genommen wird. Zum Schluss holen die Kinder in der Apotheke noch ein Rezept für ihr Kuscheltier ab. „Nebenbei wird noch spielerisch ein gesunder Lebensstil vermittelt. Wir erklären den Kindern, dass das verletzte Kuscheltier viel Schlaf braucht und gesund Essen muss, um wieder ganz fit zu werden“, so Hannah Kranebitter. Teddyärzte im Einsatz 300 Teddyärzte waren im Einsatz Insgesamt helfen 300 Human- und Zahnmedizinstudenten in dieser Woche, die Kinder und ihre Kuscheltiere zu betreuen. Für die Studenten ist es „ein guter Weg, den Umgang mit Kindern zu üben. Beim Studium kommt man kaum dazu“, erzählt Tobias Abfalter, Projektleiter des Teddybärkrankenhaus Innsbruck. Geplant und durchgeführt wird das Ganze von einem Organisationskomitee, und das ehrenamtlich in der Freizeit. Die intensive Vorbereitung startet bereits zwei Monate vorher: Es müssen Sponsoren gesucht, Termine mit Kindergärten vereinbart und Einladungen an Ehrengäste verschickt werden. Organisatorin Hannah Kranebitter und Projektleiter Tobias Abfalter In der eigentlichen Woche sind es dann viele Stunden Arbeit. „Die bereiten uns aber durch die zahlreichen strahlenden Kinder- und Studentengesichter viel Freude“, berichten Hannah und Tobias. Auch die kreativen und lustigen Geschichten der Kinder oder das tolle Feedback und die Wertschätzung für das Projekt sorgen für positive Erfahrungen innerhalb des Teams. Es wird auch besonders darauf geachtet, dass alles authentisch rüberkommt und den Kindern dabei das Wichtigste vermittelt wird: Es ist nicht schlimm, ins Krankenhaus zu müssen oder zum Arzt zu gehen.

Eine Reise ins Gehirn: Was uns menschlich macht
Unendliche Weiten. Auf die trifft nicht nur das Raumschiff Enterprise auf seiner Reise durch den Weltraum, auch das menschliche Gehirn hat für Wissenschaftler noch viel unerforschtes Terrain aufzubieten. Wozu die grauen Zellen in unseren Hirnwindungen fähig sind, fasziniert, überrascht, erstaunt. Auch wenn viele Fragen noch unbeantwortet sind, machen Medizin und Forschung stetig Fortschritte. Davon profitieren natürlich auch die Patientinnen und Patienten. Zum Beispiel durch präzisere Eingriffe oder kürzere Operationen. Von der Physik zur Erforschung der Hirnentwicklung Radiologe Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Recheis beschäftigt sich seit Jahren mit dem menschlichen Gehirn. Jemand, der sich intensiv mit dem menschlichen Gehirn beschäftigt, ist Physiker Wolfgang Recheis von der Abteilung für experimentelle Radiologie an der Universitätsklinik Innsbruck. Wie kommt nun ein Physiker zur Hirnforschung? In diesem Fall ein wenig wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. „Das ist mir passiert“, erzählt er. Ganz konkret hat das mit dem Ötzi zu tun. Jener Gletschermumie aus der Jungsteinzeit, die im Jahr 1991 in den Ötztaler Alpen in Südtirol gefunden worden war. Ötzi und Gregor Baci: Populären Fällen auf der Spur Das kam so: Anfang der 1990er-Jahre wurden in der Radiologie gerade einige neue Methoden entwickelt und vorangetrieben. Erste 3D-Datensätze wurden erstellt und Modelle angefertigt. Die Universitätsklinik Innsbruck wendet dieses Verfahren seit dem Jahr 1993 an. „Der Ötzi-Datensatz fungierte als Eisbrecher. Gebaut wurde dieser damals beim Autohersteller BMW und hat rund 10.000 Euro gekostet“, erinnert sich Recheis, der dies einige Jahre später in seiner Promotion wissenschaftlich aufgearbeitet hat. Ein Fall, den Wissenschaftler mit „CSI-Methoden“ untersuchen und der noch längst nicht abgeschlossen ist. Einem weiteren populären Fall haben sich die Innsbrucker Wissenschaftler ebenfalls angenommen. Nämlich jenem von Gregor Baci, einem Edelmann aus dem 16. Jahrhundert. Nachdem eine Lanze seinen Kopf durchbohrt hatte, soll er noch über ein Jahr überlebt haben. Ein Gemälde dieser schaurigen Geschichte ist im Innsbrucker Schloss Ambras zu bewundern. „Wir konnten über ein 3D-Modell nachweisen, dass dies tatsächlich möglich wäre“, schildert Recheis. Standard bei Operationsplanung von komplexen Eingriffen Heute ist das Verfahren an der Klinik Standard. Jährlich werden in Innsbruck rund 100 Modelle angefertigt. Daten aus dem Computertomografen bilden die Grundlage. Daraus entsteht mittels 3D-Drucker das Modell. Insbesondere in der Kiefer- und Neurochirurgie wird so bei komplexen Eingriffen die Operationszeit deutlich verkürzt. Das kann beispielsweise nach Sportverletzungen, wenn bei Hirnschwellungen die Schädeldecke geöffnet werden muss oder nach Krebserkrankungen der Fall sein, wenn Knochen rekonstruiert oder Implantate angefertigt werden müssen. Vorbereitung und Planung werden damit also einfacher und exakter. Aber zurück zum menschlichen Gehirn. Über den Ötzi kam Wolfgang Recheis zur Erforschung der Hirnentwicklung und hat sich so im Fach Anthropologie, der Wissenschaft vom Menschen, habilitiert. Offen sein für das, was kommt, das legt Recheis daher auch seinen Studierenden ans Herz, wenn es darum geht, die berufliche Zukunft zu planen. „Wenn man flexibel bei der Jobsuche ist, findet man seinen Platz.“ Das „Menschsein“ sitzt im Frontallappen Was ist es nun, was den Menschen menschlich macht? Es ist die Intelligenz, das komplexe Denkvermögen, ganz wesentlich aber die Fähigkeit zur sozialen Interaktion und Empathie. Diese Bereiche sind im Frontalhirn, also im Bereich über den Augen angesiedelt. Es sind Eigenschaften, die bei unseren Vorfahren nur schwach ausgeprägt waren. Aber dazu später mehr. Neben den Menschenaffen zählen Delphine, Ratten und Raben zu den intelligentesten Tieren. Das Volumen des Gehirns spielt dabei eine zentrale Rolle. „Der Spruch, dass man das Denken den Pferden überlassen soll, weil diese den größeren Kopf haben, kommt nicht von ungefähr“, schmunzelt Recheis. Allerdings, so ergänzt er, zählt nicht die tatsächliche Größe, sondern das Verhältnis des Hirnvolumens zur Körpergröße. Was das angeht ist eben der Mensch am weitesten entwickelt. Europäer mit Neandertaler-Genen Das führt uns weiter zu einer spannenden wissenschaftlichen Frage, die Recheis sehr beschäftigt: Warum nämlich der Neandertaler ausgestorben ist, obwohl sein Gehirn deutlich größer war, als das des Homo Sapiens (also des heutigen Menschen). Eine klare Antwort gibt es darauf (noch) nicht. Nachweisen lässt sich allerdings, dass der europäische Mensch einen kleinen Prozentanteil von Neandertaler-Genen aufweist. Die Vorfahren des modernen Menschen entwickelten sich in Afrika in der Gegend des heutigen Äthiopien und Kenia. Klimatische Veränderungen mögen dafür ausschlaggebend gewesen sein, dass unsere Vorfahren von den Bäumen stiegen und in die Steppe zogen. Dort entwickelte sich der aufrechte Gang, um Feinde möglichst rasch erkennen zu können. Die Hände wurden frei, die Menschen lernten Werkzeuge zu benützen und Feuer zu machen. Das hat die Entwicklung wohl nochmals entscheidend vorangebracht. Dass die Menschen heute immer noch vom Kochen am offenen Feuer fasziniert sind und gerne grillen, dürfte also auch genetisch bedingt sein. Über dem Feuer ließ sich nämlich das Fleisch zubereiten. „Damit war die Vorverdauung erledigt. Die kräftigen Kiefer wurden nicht mehr benötigt und bildeten sich zurück. Gleiches gilt für die ausgeprägte Kaumuskulatur“, schildert Recheis. Weniger Muskeln, mehr Gehirn Diese Muskulatur setzte am Schädelkamm an und durch ihren Wegfall blieb mehr Platz fürs Gehirn. Und zwar war es gerade der Frontallappen, der sich so stärker ausbilden konnte. Ganz entscheidend für unser Menschsein, wie wir schon erfahren haben. Unfälle oder Erkrankungen, die den Frontallappen betreffen, haben daher oft Einfluss auf die Persönlichkeit, die sich sogar grundlegend verändern kann. Bezeichnet wird das als „frontale Enthemmung“. Aggressivität, die Nichtbeachtung sozialer Konventionen, mangelndes Taktgefühl, übermäßiger Sexualtrieb oder Suchtverhalten können die Folge sein. Mehr Lebensqualität durch Messung aktiver Hirnregionen MRI vom Gehirn Um bei Eingriffen möglichst keine Regionen des Gehirns zu beeinträchtigen, die für Sprache oder Motorik zuständig sind, können vorab Tests mittels funktionaler Magnetresonanztomografie (fMRI) durchgeführt werden. Den Patienten wird beispielsweise eine motorische Aufgabe gegeben und die fMRI zeigt an, welche Hirnregionen dabei aktiv sind. Damit kann eine geplante Operation im Idealfall entsprechend angepasst und die Lebensqualität entscheidend verbessert werden. Aktuell arbeitet die Abteilung für experimentelle Radiologie an der Quantifizierung von Krankheiten auf der Grundlage von radiologischen Daten. Außerdem wird die Entwicklung des Micro-CT vorangetrieben. Dadurch wird es möglich, während einer Operation Tumore sichtbar zu machen, Wartezeiten erübrigen sich und die OP-Qualität wird verbessert.

Mit weniger Zucker bei Kindern zu mehr Gesundheit
Auch meine Wenigkeit isst gerne Süßes. Etwas mehr Bedacht beim Konsum von Zucker und eine gesunde Portion Bewegung können aber auf keinen Fall schaden. Weniger Zucker bei Kindern und Jugendlichen ist besonders heutzutage ein wichtiges Thema geworden. Dinge wie Smartphones oder Spielkonsolen waren zur Jugendzeit des Autors Fremdwörter, und Freizeit fand größtenteils im Freien statt. Heute bilden zuviele Fertigprodukte, Süßigkeiten oder Fast Food und fehlende Bewegung einen fatalen Mix: Immer mehr Kinder in den heimischen Schulklassen sind anfällig für Übergewicht oder auch Adipositas. Je früher wir auf gesunde Ernährung achten - das ganze Jahr durch und im Idealfall von Kindesbeinen an - desto länger erhalten wir unsere Lebensqualität. Eine gewisse Menge Zucker - wie er in natürlicher Form in den meisten Lebensmitteln vorkommt - ist für unseren Körper wichtig. "Zucker, wie ihn unser Körper braucht, ist in verschiedenen Lebensmitteln enthalten. Durch Essen wir Brot oder Nudeln, nehmen wir ebenso Zucker zu uns. Eine andere Art der Verpackung ist Obst", meint Frau Priv.-Doz. Dr. Sabine Scholl-Bürgi, Oberärztin an der Innsbrucker Kinderklinik auf die Frage, in welcher Form wir Zucker in gesunder Weise zu uns nehmen können. Weniger Zucker bei Kindern: konsumieren junge Österreicher zu viel davon? Ein Schokocroissant zum Frühstuck - ist das gesund? Werbung und Lebensmittelindustrie verkaufen uns Dinge als attraktiv oder „gut für die Seele“ und Kinder werden natürlich dadurch angelockt. Erfrischungsgetränke, Pommes und Ketchup, ein Schokocroissant zum Frühstuck oder gar die Snacks für die Zugfahrt zwischen Schule und Zuhause - all das steht bei vielen Kindern auf der Tagesordnung. Doch diese Produkte enthalten eine große Menge an industriellem Zucker. Daher ist es so wichtig, auf die Dosis aufzupassen. Die Currywurst aus der Kantine und der Burger aus dem Fast-Food-Laden sollten nur in Maßen verzehrt werden, genauso wie andere Lebensmittel, die zwar unschuldig aussehen, aber im Übermaß schädlich werden können (wie etwa Marmelade, Müsliriegel, Fruchtjoghurt oder sogar salzige Knabbereien). Wer in jungen Jahren einen vernünftigen Umgang mit Nahrungsmitteln lernt, profitiert für sein ganzes Leben. Dafür sind in erster Linie Eltern, aber auch weitere Erzieher (wie z.B. in den Schulen) verantwortlich. Ein Pausenbrot mit etwas Butter ist relativ schnell geschmiert, dazu Apfel oder Banane und eine Flasche frisches Leitungswasser - nicht die überzuckerte Variante mit Fruchtgeschmack aus dem Supermarkt. Fertig ist die gesunde Jause! Es ist nicht nur gesünder, sondern auf Dauer auch viel günstiger. Fast-Food sollte nur in Maßen verzehrt werden. Ganz ohne muss es ja auch nicht sein. Wer trotzdem nicht komplett auf Süßes verzichten möchte, kann ja mal dieses Rezept ausprobieren. Auf dieser Seite gibt es viele weitere gesunde Rezeptideen. "Schau, dass du immer genug Salz, Mehl und Zucker eingelagert hast", hat der Opa des Autors ihm bei jedem Besuch ans Herz gelegt. Der alte Herr machte beide Weltkriege mit. Mehl wurde aus dem eigenen Getreide selbst gemahlen, Salz und Zucker mussten teuer gekauft werden. Als Bergbauer "verbrannte" er zeitlebens außerdem jede Menge Kalorien. Im Vergleich dazu verbringen wir heute sehr viel Zeit im Sitzen. Das hat auch eine Auswirkung auf Kinder, denn sie machen all das, was sie beobachten, nach und werden dadurch bequemer. Wie viel Zucker ist in unseren Getränken? Der Körper verwandelt Zucker in Energie "Zum Erledigen der vielen täglichen Aufgaben während eines menschlichen Lebens braucht unser Organismus Energie in Form von ATP“, erklärt Dr. Scholl-Bürgi. "Hergestellt wird dieses ATP in den Mitochondrien (das sind die Kraftwerke unserer 100 Billionen Körperzellen). Den Rohstoff für die Energiegewinnung bekommen diese Kraftwerke mehrmals täglich." Zucker ja - zu viel Zucker wiederum lieber nicht! Nach der Nahrungsaufnahme werden alle Nährstoffe aufgespalten und Traubenzucker ("Glukose") produziert. "In guten Zeiten wird dieser Traubenzucker in den Zelldepots rund um Bauch und Magen eingelagert. In schlechten Zeiten wird damit die Energiegewinnung angeworfen. Gehen die Zuckermoleküle zur Neige, werden die körpereigenen Fettreserven für die Zuckerproduktion angezapft." Diese Arbeit macht unser Körper übrigens 24 Stunden ununterbrochen. "Ohne gewerkschaftlich verordnete Ruhezeit und bis zum letzten Atemzug", so die Oberärztin an der Innsbrucker Unversitätsklinik für Pädiatrie weiter. Gesunde Ernährung: Mehr als eine Modeerscheinung Ungezuckerte Säfte aus natürlichem Obst bieten ein fantastisches Geschmackserlebnis. "Wer sich selbst mal ein Müsli aus Haferflocken, Nüssen, Obst und Joghurt zubereitet hat, erkennt den geschmacklichen Unterschied", so Scholl-Bürgi, "aber auch das Müsli aus dem 750-Gramm-Karton lässt sich verfeinern." Zudem bieten frisch ausgepresste, ungezuckerte Säfte aus Orangen, Äpfeln oder Karotten ein fantastisches Geschmackserlebnis. Mehr Bewegung für Kinder und Jugendliche ... aber auch für Erwachsene Vor wenigen Monaten konnten wir den weihnachtlichen Süßigkeiten kaum widerstehen. Jetzt naht Ostern mit großen Schritten und allerhand Köstlichkeiten. Weit weniger Freude als wir selbst hat unser Körper damit. Eine Invasion von Kalorien und Zucker bedeutet jede Menge Arbeit. Ausreichende Bewegung ist genauso wichtig wie eine ausgewogene Ernährung Die perfekte Kombination besteht für die Medizinerin aus ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung. Das haben wir bestimmt alle mindestens einmal gehört, dennoch ist es erstaunlich, wie viele es trotzdem nicht umsetzen. Gesellschaftliche Ächtung (Stichwort Mobbing) und ein vermindertes Selbstwertgefühl stehen an der Tagesordnung, denn die Werbung vermittelt mit teils spindeldürren Models ein Idealbild des Menschen der Gegenwart. Bewusste Ernährung und die tägliche Turnstunde an allen österreichischen Schulen wären richtungsweisende Schritte. Kinder und Jugendliche sollten eben von uns Erwachsenen lernen, dass man auch Spaß haben kann, wenn man einmal das Smartphone daheim lässt und dafür den Tag auf den Bergen oder im Wald verbringt. Es liegt an uns, ein gutes Vorbild zu werden. Vielen Dank an Frau Priv.-Doz. Dr. Sabine Scholl-Bürgi für die hilfreichen Informationen.

Fasching und Alkohol: So gelangt ihr zu mehr „Trinkeffizienz“ beim Feiern
Der Fasching steuert unweigerlich auf seinen Höhepunkt zu. Faschingsfeste werden gefeiert, wie sie fallen. Damit fließt auch der Alkohol in rauen Mengen. Anlass genug, um einen Experten auf diesem Gebiet zum Gespräch zu bitten. Vorab muss gesagt werden, dass bei den "tirol kliniken" in Bezug auf Alkoholsucht wertvolle Arbeit geleistet wird. Besonders hervorzuheben ist dabei auch das "Therapie und Gesundheitszentrum Mutters". Dieses feiert heuer das 20-Jahr-Jubiläum und hat weitaus mehr Aufmerksamkeit verdient! Mein Gesprächspartner, Ao. Univ.-Prof. Dr. Sergei Mechtcheriakov, ist der Arbeitsgruppenleiter für Abhängigkeitserkrankungen und somit am Department für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik der tirol kliniken tätig. Er hat sich somit mit diesem Thema intensiv wissenschaftlich auseinandergesetzt. Außerdem kommt er - als Wissenschaftler mit russischen Wurzeln - aus einem Land mit einer langen und widersprüchlichen Trinkkultur. Im Gespräch mit gschichten.com wird unter anderem deutlich gemacht, was sich in unserem Körper abspielt, wenn wir trinken oder betrunken sind. Werden wir tatsächlich lustiger, geselliger und freundlicher, wenn wir trinken? Gibt es so etwas wie einen vernünftigen Alkoholkonsum? Und was versteht man unter "Trinkeffizienz" ((c) Prof. Sergei Mechtcheriakov) Markus Stegmayr: Herr Prof. Mechtcheriakov: Was passiert eigentlich in unserem Kopf, wenn wir trinken? Wie verändert sich unsere Wahrnehmung? Prof. Sergei Mechtcheriakov: Es hängt wesentlich davon ab, in welchem Zustand man ist, wenn man Alkohol trinkt. Mit welchem Ziel beginnt man, Alkohol zu trinken? Gehen wir davon aus, dass jemand als normal gesunder Mensch zu einer Party kommt und Alkohol konsumiert. Dieser hat höchstwahrscheinlich das Ziel, sich zu entspannen und sich zu amüsieren. Vielleicht möchte er auch ein wenig in Fahrt kommen und kommunikativer werden. In diesem Fall kann Alkohol seine Wirkung sehr gut entfalten. Alkohol ist in leichten Dosierungen eine enthemmende Substanz. Er wirkt sich auf die Wächter-Neuronen aus - sie kontrollieren unser Verhalten und sorgen dafür, dass wir Grenzen nicht überschreiten. Diese Neuronen werden durch den Konsum leicht betäubt. Damit wird es möglich, dass Dinge geschehen, die ansonsten kontrolliert, verdrängt oder gehemmt werden. Es kann sich somit eine entspannende, leicht euphorisierende Wirkung einstellen. Dabei gibt es aber ein Problem: Alkohol ist trügerisch. Die Wirkung von Alkohol ist sehr unzuverlässig. Man kann ihn relativ leicht überdosieren. Dann stellen sich unangenehme Wirkungen ein. Alkohol und Fasching gehören für viele zusammen. Geht es auch anders? Es besteht die Gefahr, dass man die Kontrolle über sich und seinen Körper verliert. Man schätzt Risiken falsch ein. Die euphorisierende Wirkung kann kippen und das kann zu Frustration oder Aggression führen. Erleichterte Kommunikation wird zuletzt zu Gestammel. Es kommt insgesamt darauf an, wie viele Wächter-Neuronen betäubt werden und welche Person trinkt. Personen, die Alkohol trinken, weil sie sich auf andere Weise nicht entspannen können, sind auf alle Fälle gefährdeter. Die meisten Österreicher trinken aber eigentlich in einem gesunden Maße. Sie trinken entweder gar nichts oder in Maßen. Stegmayr: Wer trinkt in Österreich eigentlich wie viel? Prof. Mechtcheriakov: 15 bis 20 Prozent der Österreicher trinken sehr viel und sind somit gefährdet, ca. ein Drittel dieser Menschen ist abhängig. Man kann davon ausgehen, dass 17 Prozent der Österreicher bis zu 70 Prozent des gesamten Alkohols im Land konsumieren. Österreich liegt im europäischen Vergleich ziemlich weit vorne, was den Pro-Kopf-Konsum betrifft. Man muss aber sehen, dass davon 70 Prozent von den Personen getrunken wird, die an sich viel zu viel trinken. Diesen Menschen kann auch geholfen werden. Aber die Frage ist natürlich, wie konsumiert man richtig? Fasching und Alkohol: Wie trinkt man "richtig"? Stegmayr: Es gibt ja auch einen „Trend“ dahin, am Wochenende viel und exzessiv zu trinken. Wie sehen Sie das? Was ist besser vertragbar: Unter der Woche jeden Tag zwei bis drei Bier oder am Wochenende zehn Bier zu trinken? Prof. Mechtcheriakov: Wenn Sie als erwachsener Mann wochentags ein bis zwei Bier trinken, dann ist alles noch knapp im Rahmen, was die tägliche Höchstmenge an Alkohol betrifft. Ein Bier wäre besser - dann sind Sie nicht in der Risiko-Zone. Aber auch diese Grenze wird oft überschritten. Wenn Sie das mit den ein-zwei Bier aber fünf Mal in der Woche machen und das Wochenende auslassen, dann ist das eher weniger riskant als wenn Sie die Dosis mit fünf Bier oder mehr pro Tag überschreiten - das ist zu viel für unseren Körper. Exzessives Trinken kommt aber nicht nur am Wochenende vor - das gehört bei vielen leider auch unter der Woche zum abendlichen Erholungsprogramm. (Anm. MS: Dieser Text ist hier ergänzend interessant). Alkohol und Fasching: Sind vier Bier schon zwei zu viel? Stegmayr: Wie kann man seinen Alkohol-Konsum steuern? Kann man trinken „lernen“? Prof. Mechtcheriakov: Für Menschen, die nie abhängig waren, ist es prinzipiell gut kontrollierbar, wenn man einige Regeln beachtet. Man darf zum Beispiel dem Rauschzustand nicht "hinterherlaufen". Das würde dazu führen, dass mit der Zeit immer mehr Alkohol benötigt wird, um einen Rauschzustand zu erreichen. Man muss außerdem die wöchentliche und tägliche Alkoholmenge beachten. Auch die Tatsache, dass die Gefahrengrenzen für Frauen grundsätzlich um ein Fünftel niedriger als für Männer sind, ist wichtig. Zwei Tage in der Woche völlig alkoholfrei wären für alle nicht schlecht. Ein Problem ist der Umgang mit Alkohol in der Gesellschaft. Man geht oft mit Alkohol so um, dass man möglichst viel trinkt und dabei dennoch auf den Beinen bleiben möchte. (Anmerkung MS: Dieser Text ist in diesem Kontext weiterführend relevant) Eine bessere Strategie wäre es, eine gewisse „Trinkeffizienz“ anzustreben. Ich versuche dabei, von so wenig Alkohol so viel Spaß wie möglich zu bekommen. Bier trinken mit Freunden? Kein Problem. Ab man sollte stets die Menge im Auge behalten. Gehen wir davon aus, dass man zu einer Faschingsparty geht, sich verkleidet hat und Spaß haben möchte. Wenn ich meine persönliche "Trinkeffizienz" im Blick habe, würde ich nicht anstreben, so viel Alkohol wie möglich zu "vertilgen" und dabei immer noch auf den Beinen zu bleiben. Das Ziel wäre es, Spaß zu haben, entspannt und unterhaltsam zu werden ohne Probleme zu bekommen. Wenn ich Hunger habe, versuche ich ja auch nicht, diesen mit der größtmöglichen Anzahl an Schnitzel zu stillen. Ich stille meinen Hunger, genieße mein Essen und bekomme keine Probleme dabei. So soll es auch mit Alkohol möglich sein. Das gilt auch für den Fasching und die anstehenden Faschingsfeste. Ich plädiere für mehr Spaß bei weniger Alkohol. Das verstehe ich unter „Trinkeffizienz“. Dann kommt man womöglich zur Erkenntnis: „Super, dass ich mit so wenig Alkohol so viel Spaß haben kann!“. Das zeigt, dass ich ein gesunder Mensch bin und ein gutes Verhältnis zum Alkohol habe. Stegmayr: Herr Prof. Mechtcheriakov, ich bedanke mich für dieses interessante Gespräch! Zusatz: Mir bleibt abschließend eines zu sagen: Geht hin, verkleidet euch, habt Spaß bei den anstehenden Faschingspartys. Fasching und Alkohol vertragen sich durchaus gut. Aber behaltet die Trinkeffizienz im Auge!

Tipps einer Hautärztin zur Hautpflege im Winter
Na, super. Plötzlich beim Abtrocknen nach dem Duschen fällt es mir auf: Auf den Oberarmen und den Knien entdecke ich schuppige Stellen, die gereizt sind und etwas jucken. Im Spiegel sehe ich außerdem, dass andere raue Flecken langsam meine Wangen erobern - das sieht gar nicht schön aus! Ich gebe es zu, es ist mir wieder passiert: ich habe meine Hautpflege im Winter vernachlässigt. Jedes Jahr das gleiche Problem, im Winter trocknet die Haut aus und weil es nur ein paar Wochen im Jahr betrifft, vergesse ich das Problem mit den ersten Frühlingsblumen wieder. Der Alltagsstress in den kalten Monaten lenkt mich ständig ab und am Wochenende will ich nur rauf auf die Berge und die Skipisten genießen. Wer hat da Zeit, sich richtig um die Hautpflege zu kümmern? Diesmal sieht es aber ernster aus, sehr unästhetisch, also wird es Zeit sich genauer zu informieren, es nicht nur als gegeben hinzunehmen, sondern der Sache auf den Grund zu gehen. Welche Faktoren verursachen eine Austrocknung der Haut im Winter? Salben und Öle helfen gegen Hauttrockenheit Obwohl es im Internet viel Information über das Thema “Hautpflege im Winter” gibt, hole ich mir lieber fachliche Beratung. Laut Dr. Magdalena Philipp, Assistenzärztin an der Innsbrucker Univ.-Klinik für Dermatologie und Venerologie, nehmen bei der kalten Luft und den Minustemperaturen die Durchblutung der Haut und die Talgproduktion ab, welche aber wichtig für eine intakte Hautbarriere sind. Eine Schädigung der Hautbarriere führt zu einem vermehrten Wasserverlust über die Haut und dadurch wird sie trocken und rissig. Außerdem wird durch den Aufenthalt in geheizten Räumen mit niedriger Luftfeuchtigkeit diese Hauttrockenheit zusätzlich verstärkt. Etwas, was die „natürlichen Fette” (auch Ceramide genannt) der Haut ebenfalls wegspült, ist das lange Duschen oder Baden, denn heißes Wasser fördert zusätzlich die Verdunstung von Feuchtigkeit über die Haut. Da muss ich zugeben, dass ich in den kalten Monaten hier öfters sündige - ich dusche sehr gerne mit zu warmem Wasser ... und regelmäßige Entspannungsbäder sind auch in meinem winterlichen Wellnessprogramm enthalten. Ups! Merke ich mir für die Zukunft. Lieber folge ich dem Rat von Dr. Philipp und dusche ab jetzt kurz (max. 5 Minuten) und bei lauwarmer Wassertemperatur. Sich hin und wieder trotzdem ein Bad oder eine heiße Dusche zu gönnen, sollte aber bei entsprechender rückfettender Pflege kein Problem sein. Regelmäßig rückfettende Pflege zu verwenden unterstützt die Hautfeuchtigkeit im Winter Die Probleme können ernster werden, wenn die Haut nicht regelmäßig mit rückfettender Pflege behandelt wird - so kommt es zu starkem Juckreiz und in weiterer Folge zu einer Entzündung der oberflächlichen Hautschicht (Exsikkationsekzem). Es gibt auch Krankheiten, wie die atopische Dermatitis (oder Neurodermitis), bei denen aufgrund eines genetischen Defekts die Hautbarriere gestört ist. Die Folge ist ein dauerhaftes Auftreten von sehr trockener Haut, weil der Wasserverlust steigt. Vor allem ältere Menschen, bei denen die Talgproduktion bereits abgenommen hat, neigen zu trockener Haut und bei fehlender Therapie zu sogenannten Altersekzemen. In geheizten Räumen hilft z.B. ein Luftbefeuchter, durch die höhe Luftfeuchtigkeit vermindert er das Austrocknen der Haut. „Bei gewissen Konstellationen (Kälte, trockene Luft, alte Menschen, Neurodermitis) ist eine regelmäßige rückfettende Pflege essenziell”, so Dr. Philipp. Die Haut benötigt diese Hautpflege im Winter also von vorne herein und wird jedoch nicht davon abhängig. Wie kann man effektiv die Hautpflege im Winter unterstützen und der Trockenheit vorbeugen? Eine ausgewogene Ernährung ist sehr wichtig für die Hautgesundheit Außer der bereits erwähnten regelmäßigen rückfettenden Pflege, ist auch eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen und Spurenelementen für die Hautgesundheit extrem wichtig. Im Hungerzustand wird nämlich die Talgproduktion herabgesetzt und die Haut wird trockener. Das habe ich mir schon gedacht, aber es ist gut, die Bestätigung von einer Fachexpertin zu hören. Ich gehe mir gleich ein Kilo Orangen kaufen und werde schauen, dass ich jeden Tag mindestens 1-2 Stück Obst esse. Viel Wasser zu trinken, ist natürlich auch empfehlenswert, um den Körper von innen zu hydrieren. Zur Vorbeugung von trockener Haut können durchschnittliche Cremen oder Lotionen verwendet werden, wobei bei sehr trockener Haut Salben oder Öle besser geeignet sind, da diese fetthaltiger sind. Laut Dr. Philipp muss man bei der Gesichtspflege allerdings mit fetthaltigen Produkten sehr sparsam umgehen und diese höchstens einmal täglich verwenden, da es sonst zu einer Überfettung mit Auftreten von Pickeln um Mund und Augen (Periorale Dermatitis) kommen kann. Generell empfiehlt es sich Produkte zu benutzen, die Ceramide, also in der Haut vorkommende Lipide, enthalten. Die Lippen benötigen ebenfalls eine spezielle Pflege. Einerseits sind sie nur von einer dünnen Hautschicht bedeckt, andererseits durch häufiges Befeuchten besonders gefährdet auszutrocknen (Schleckekzem). Naturkosmetik ist heutzutage auch ein großes Thema Naturkosmetik ist heutzutage auch ein wichtiges Thema und pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Mandeln, Soja oder Sesam werden zunehmend zu Kosmetika beigemengt. Patienten mit bereits geschädigter Hautbarriere sollten sogenannte hypoallergene Produkte (ohne Duftstoffe) bevorzugt verwenden, da bei ihnen das Auftreten von Kontaktallergien bereits begünstigt wird. „Falls trotz regelmäßiger rückfettender Pflege noch Ekzeme (also gerötete, entzündete Haut) auftreten oder bestehen, sollte ein Hautfacharzt aufgesucht werden”, so Dr. Philipp. Generell sollte man auch bei Kleidungsstücken vorsichtig sein. Wolle oder synthetische Fasern können die Haut irritieren und somit noch mehr jucken. Baumwollkleidung wird meist am besten vertragen. Auch Waschmittel oder Weichspüler können bei Unverträglichkeit die Haut irritieren, für das direkte Auftreten von trockener Haut sind sie jedoch nicht verantwortlich. Tja, jetzt wo ich mich schlaugemacht habe, werde ich auf alle Fälle einige Punkte meiner Hautpflege im Winter anpassen und aufmerksamer sein, was ich mit meiner Haut anrichte. Hoffentlich schaffe ich es, dass diese Hautprobleme nächstes Jahr nicht wieder vorkommen. Vielen Dank an Frau Dr. Magdalena Philipp für die Informationen!

Wenn ein Promi in der Klinik landet
In der Klinik zu landen, bedeutet für jeden von uns einen Ausnahmezustand. Wenn ein Promi stationär aufgenommen werden muss, ist das für die Klinik ein Ausnahmezustand. Vor dem Arzt sind alle gleich. Egal ob prominent oder nicht. Wer krank ist und Hilfe benötigt, dem wird geholfen. Doch es gibt einen kleinen Unterschied, ob in Patientenzimmer 3 ein Mensch liegt, an dessen Person die Öffentlichkeit großes Interesse hat oder nicht. Wenn ein Skifahrer auf der Streif stürzt, dann sehen das tausende Menschen auf den Bildschirmen zuhause. Sofort möchten alle wissen, wie es ihm geht. Und was passiert ist. Und das ist noch harmlos, es gibt Extrembeispiele. Denken wir nur an den tragischen Unfall von Michael Schumacher beim Skifahren in Frankreich. Die Medien waren in den darauffolgenden Tagen voll mit Meldungen, mit mehr oder weniger richtigen Neuigkeiten über den Gesundheitszustand des ehemaligen Formel-1-Weltmeisters. An Informationen zu kommen, ist für einen Journalisten das Wichtigste überhaupt und genau deshalb bedeutet das für Klinikmitarbeiter besonders viel Arbeit, wenn ein prominenter Patient im Haus ist. Doch was kommt in einem solchen Fall auf eine Klinik alles zu? Ein Blick hinter die Kulissen Johannes Schwamberger leitet den Medienservice der tirol klinike Johannes Schwamberger, zuständig für den Medienservice bei den tirol kliniken, erzählt: „In erster Linie braucht es einen klaren Plan. Ohne Plan endet alles im Chaos.“ Das Wichtigste sei es, „dass Patient, Ärzte und Pfleger in Ruhe an der Genesung arbeiten können. Das zu ermöglichen, ist unsere Aufgabe.“ Eines ist sicher: Wenn ein Promi verunglückt und in die Klinik kommt, finden es „die Medien“ früher oder später auf jeden Fall heraus. Ein Unfall, egal ob auf der Skipiste, auf der Straße oder anderswo, bleibt niemals im Verborgenen. In manchen Fällen wissen die Medien Bescheid, noch bevor der Helikopter am Dach der Chirurgie gelandet ist. Was es dann braucht, sind effiziente, rasche, funktionierende Abläufe. Die wichtigsten Fragen müssen geklärt werden. Was ist der Wille des Patienten oder seiner Familie? Sollen Informationen an die Öffentlichkeit gehen oder nicht? Je nach Patient gibt es hier unterschiedlichste Ansprechpartner und Prozedere. „Als der holländische Prinz Friso von Oranien-Nassau nach seinem tragischen Unfall zu uns in die Innsbrucker Klinik kam, war es für uns als Medienabteilung das Wichtigste, mit dem Königshaus die weitere Vorgehensweise zu besprechen“, erzählt Schwamberger. „Wenn es irgendwie geht, so ist es immer ratsam, Informationen nach außen zu geben. Das hat einen einfachen Grund. Die Journalisten wollen Infos und holen sich diese auch. Wenn ich aktiv bin und kommuniziere, bin ich am Steuer und verhindere ungewollte und störende Aktionen“, erklärt Johannes Schwamberger. Informationsmanagement ist die halbe Miete Dass Journalisten durchaus erfinderisch sind, wenn es darum geht, an Informationen zu kommen und auch vor skrupellosen Aktionen nicht zurückschrecken, zeigen einige Beispiele. „Denken wir nur an die Zeit unmittelbar nach Michael Schumachers Unfall. Von Seiten des Krankenhauses gab es kaum Informationen. Die Journalisten mussten eigene Wege finden“, so Schwamberger. So soll 2013 ein als Priester verkleideter Journalist versucht haben, zu Michael Schumacher vorzudringen. Die Sicherheitskräfte konnten das jedoch verhindern. „Dass manche Fotografen extra auf Hausdächer klettern, um irgendwie ein Bild vom Patienten zu bekommen oder Pfleger Angebote erhalten, um Fotos zu machen, ist auch bei uns schon vorgekommen“, erzählt der Pressesprecher der Innsbrucker Klinik. Um solchen Aktionen vorzubeugen, ist ein geplantes Informationsmanagement wichtig. „Als der Skirennläufer Hans Grugger bei uns im Haus war, gab es einmal am Tag eine offizielle Information über den Gesundheitszustand des Patienten. Die Medien wussten also, dass sie Informationen bekommen und sowohl sie als auch wir konnten in Ruhe arbeiten. Bei Prinz Friso waren unzählige Fernsehstationen vor Ort und wir wussten, dass sie Bilder brauchen und sie auf irgendeinem Weg beschaffen würden. Vielleicht aber nicht auf geordnetem oder legalem Weg. Also haben wir am Eingang eine Absperrung eingerichtet. Dort durften die Kameraleute ihre Kameras aufbauen und die königliche Familie filmen, wenn sie Prinz Friso besuchten. Damit haben wir den Druck aus der Situation genommen“, so Schwamberger. Über eine Woche wurde die Pressearbeit so strukturiert, zum Wohle des Patienten und dessen Familie. Neben der guten Planung und erfahrenen Mitarbeitern ist aber vor allem eine dritte Sache wichtig: Verlässlichkeit. „Der Patient und dessen Angehörige, aber auch die Medien müssen sich auf uns verlassen können. Wenn etwas vereinbart ist, müssen wir uns daran halten. Da kann es nicht sein, dass es einmal keine Medieninformation gibt oder die Journalisten erst Stunden später als vereinbart informiert werden. Verlässlichkeit und Vertrauen sind enorm wichtig“, erklärt Schwamberger. In jeder Krise liegt auch eine Chance Ein weiterer Punkt, den man als externer Beobachter vielleicht nie bedacht hätte, sind die Genesungswünsche für Prominente. „Da ist alles mit dabei. Von netten Karten über Blumen bis hin zu recht aggressiv und fordernd formulierten Tipps, wie wir den Patienten zu behandeln hätten“, erzählt Johannes Schwamberger. So kann es manchmal vorkommen, dass Menschen Medikamente mitschicken oder dem Klinikpersonal raten, den Patienten um Mitternacht zu wecken und ins Mondlicht zu stellen. „So kurios manch ein Vorschlag sein mag, es ist dennoch wichtig, zu antworten und sich zu bedanken.“ Pressearbeit in einer Klinik hat immer auch etwas mit Krisenkommunikation zu tun, immerhin kommen Patienten in den seltensten Fällen aus schönen Gründen ins Krankenhaus. Doch in jeder Krise liegt auch eine Chance. „Wenn ich in einer Krisensituation richtig handle, können positive Effekte entstehen und zwar für alle Beteiligten. Das zu ermöglichen, ist unsere Challenge“, so Schwamberger.

Gemeinsames Kochen gegen den Stress
„Ja hallo, wie geht es dir?“ „Du sorry, i hab einen Stress, Danke der Nachfrage! Ciao.“ O du fröhliche, O du selige, Gnadenbringende Weihnachtszeit! Auf dem Papier ist es das. Doch leider sieht die Realität vor und zu Weihnachten bei vielen Familien anders aus. Die Zeit der Besinnlichkeit erzeugt Stress. Warum ist das so? Was können wir dagegen tun? Und hilft gemeinsames Kochen zu Weihnachten, den Alltag zu entschleunigen? Was ist Stress? Der Disstress ist der Stress, der mich belastet „Und hast einen Stress?“ Diese Frage kommt oft noch vor: „Wie geht es dir?“ Dabei ist Stress per se nicht negativ. Es gibt zwei Arten von Stress. Der Eustress ist der gute Stress. Der Disstress ist sein negatives Pendant. Den Eustress brauche ich: vor einer Prüfung, vor einem Gespräch mit meinem Chef, vor einem Tennismatch. Er versetzt mich in eine Alarmbereitschaft, damit ich meine Leistung abliefere. Der Disstress belastet mich. Er entsteht einerseits durch äußere Auslöser, die ich nicht beeinflussen kann, wie beispielsweise ein beruflicher Abgabetermin; andererseits durch persönliche Stressauslöser, weil ich es allen Recht machen will und nie „Nein sagen“ kann. Woher kommt Stress? Mache ich mir meine Unruhe selber oder wird sie mir aufgezwungen? Der innere Stress ist eine Erwartung an mich, alles erfüllen zu müssen: Die Wohnung muss perfekt geputzt sein. Der Tisch muss perfekt gedeckt sein. Der Weihnachtsbaum muss perfekt geschmückt sein. Der Abend muss wunderschön sein. Der innere Stress ist zum Großteil hausgemacht. Dabei ist es einfach. Das „Müssen“ begrenzt mich selbst, indem ich mir keine Alternative gebe. Wenn ich „müssen“ durch „können“ ersetze, erweitere ich meinen Handlungsspielraum und setze mich nicht unter Druck. Der permanente Stress kann krankmachen und meinen Körper schädigen. Das Cortison regelt nicht nur die Stressreaktion, sondern auch die Hormonausschüttung im Körper. Wenn ich Cortison permanent gleich ausschütte, dann kann sich mein Sexualhormon unterdrücken, was geringe Libido zur Folge hat. Bei Stress ändern sich meine Essgewohnheiten. Ich nehme Kalorien zu mir, in Form von schnell verfügbaren Kohlenhydraten und Fertigprodukten, ich koche mir kein gutes Essen, ich kann nicht mehr schlafen, ich komme nicht zur Ruhe. Daraus kann sich eine chronische Nervosität entwickeln. Weihnachten als Zeit der Besinnung? Kinder empfinden einen positiven Stress, weil alle so aufgeregt sind Weihnachten ist unter den Katholiken das hoch emotionale Fest der Familie, das in der Bedeutung noch vor Ostern liegt. Die gesamte Familie kommt zu Weihnachten zusammen. Alle verbringen auf engstem Raum viel Zeit miteinander. Es ist eine tagelange permanente Auseinandersetzung mit Leuten, die ich nicht so oft sehe. Dabei bin ich verpflichtet fröhlich zu sein. Klar kann das Hektik erzeugen. Auch die Betriebe stehen unter Druck, wenn sich das Jahr dem Ende zu neigt. Jahresabschlüsse, Inventuren und Weihnachtsfeiern klopfen an. Von besinnlicher Zeit ist wenig zu spüren. Generell stehen Erwachsene zur Weihnachtszeit mehr unter Stress als Kinder. Kinder haben positive Emotionen, sie haben weniger um die Ohren, sie malen vielleicht ein Bild für die Mama und ein Bild für den Papa oder im Kindergarten basteln sie etwas. Kinder empfinden einen positiven Stress, weil alle so aufgeregt sind. Für Kinder ist Weihnachten, wenn es richtig abläuft, ein schönes Fest. Patentrezept gegen den Stress? Den gibt es leider nicht. Zu individuell unterschiedlich und mannigfaltig drückt er sich aus. Das Beste ist, erst gar nicht in sein Teufelsrad zu geraten. Jeder sollte auf seine Frühwarnungen hören. Der Körper reagiert beispielsweise mit Magen-Darm-Beschwerden oder Bauchweh auf Stress. Natürlich gibt es Situation, wo Achtsamkeitsregeln nicht mehr helfen, wenn Menschen sich in Situation befinden, wo selbst Therapeuten nicht wissen, wo sie ansetzen sollen. Das ist z.B. bei persönlichen Schicksalen, welche die Existenz gefährden, der Fall. Prinzipiell hilft es, wenn ich auf mich schaue und den Stress selber erkenne. Wenn ich den Schritt zurück nicht schaffe und ihm nicht entfliehen kann, suche ich dann Rettung in der inflationären Ratgeberkultur? Da ist es besser, wenn ich mich an mein nahes Umfeld wende. Hilfe finde ich dann allerdings nur, wenn mich mein Partner unterstützt, indem er mir Tätigkeiten abnimmt und mir nicht meinen Stress unter die Nase reibt. Nein sagen tut gut Lieber nicht am 8. Dezember Weihnachtsgeschenke kaufen Strukturieren ist ein gutes Rezept gegen den Stress. Wenn ich meine Dinge frühzeitig plane und bald erledige, dann verhindere ich hektische Situationen. Dann gehe ich nicht am 8. Dezember Weihnachtsgeschenke kaufen, sondern schließe dieses Projekt bereits im November ab. Auch Gastronomen und Verkäufer können sich auf den 8. Dezember, einem definitiv stressigen Tag, vorbereiten, indem sie am Tag davor früh schlafen gehen und mit ihrer Energie haushalten. Und überhaupt sind meine eigenen Ressourcen das höchste Gut. Wenn mir etwas zu stressig scheint, dann sage ich Nein. Und „Nein sagen“ gibt Kraft. Wenn ich keine Kraft habe und selber nicht funktioniere, dann hat niemand etwas davon. Natürlich ist damit nicht das Einigeln gemeint. Das Aufrechterhalten der sozialen Kontakte ist ein Teil davon. Aber ich umgebe mich mit Menschen, die mir gut tun und die ich mag: keinesfalls mit Energievampiren. Von der Kunst des Aufschiebens? Verursacht Aufschieben, das Prokrastinieren, Stress? Wiederum kommt hier der Mensch als Individuum ins Spiel. Es ist typabhängig und eine Charaktersache. Ich lerne einen Tag vor der Prüfung, 24 Stunden am Stück und das Energiegetränk ist mein bester Lernkumpane. Ich plane meine Hochzeit in zwei Tagen. Klar stehe ich gerade unter Druck. Diesen suche ich aber, damit ich liefere. Er tut mir gut und ich „performe.“ Den Rest der Zeit bin ich gechillt und entspannt. Aufschieben ist also, wenn man immer aufschiebt, nicht negativ, weil ich mich unter Stress setze, damit ich unter Stress meine Leistung bringe. Das ist nicht paradox, sondern gesunder Eustress. Übel wird es, wenn ich unter permanentem Stress leide, der dauerhaft über Jahrzehnte mein Leben bestimmt. Weniger Stress durch gemeinsames Kochen? Gemeinsames Kochen kann sehr entspannen Kommt darauf an, wie ich es mache und was ich mir erwarte. Gemeinsames Kochen ist in der Tat wunderschön und kann sehr entspannen, wenn jeder Beteiligte seine Ansprüche zurückschraubt. Wenn ich die Kartoffel schäle, dann mache ich das auf meine Art. Wenn die Kinder den Tisch decken, dann so, wie es ihnen gefällt. Jeder kann in seinem Element sein. Ansonsten kommt es zu Reibungen. Das Kochen soll als ganzheitlicher Ansatz verstanden werden. Ich gehe mit meinen Kindern einkaufen, damit sie ein Gefühl für Lebensmittel bekommen: am besten auf Bauernmärkte, damit sie sehen, dass die Karotte auch aus Grünzeug besteht. Ich koche gemeinsam mit den Kindern, wobei jeder seine Rolle innehat. Zu Weihnachten schmückt die Familie den Baum. Es wird gemeinsam gegessen und gemeinsam abgeräumt. Nicht nur das Essen ist ein Ritual, sondern sein ganzer Entstehungsprozess. Weihnachten ist die ideale Gelegenheit, um Kochen in das Familienfest zu integrieren und als gemeinsames Erlebnis zu ritualisieren. Es kann bestimmt nicht Teil des Alltags werden, aber es soll Teil des Wochenendes werden. Ein Zeichen der Entschleunigung, indem Essen als Aufhänger dient und ich mich mit Menschen umgebe, die ich liebe. Zumindest in dieser Zeit ist jeglicher Stress in weiter Ferne.

Krebs bei Männern: Früherkennung und Heilung
Pink Ribbon kennt jeder. Die Rosa Schleife ist ein international anerkanntes Symbol, mit dem an die Problematik der Brustkrebserkrankung erinnert wird. Der Oktober ist zudem der pinke Monat. Die Vorsorge für Brustkrebserkrankung steht vier Wochen lang, dank vielfältiger Events und Kampagnen, im Mittelpunkt. Selbst Sport-Teams tragen in dieser Zeit manchmal pink. Dass es einen Männnergesundheitsmonat, nämlich den Juni und ein dazugehöriges Symbol, nämlich den gelockerten Krawattenknopf gibt, wissen nur wenige. Männergesundheit ist wichtig Während des Movembers sammeln die Beteiligten Spenden zugunsten der Erforschung und Vorbeugung gegen Prostatakrebs Männer scheinen die Vorsorge für "männliche Problemzonen" eher auf die lockere Schulter zu nehmen. Dabei ist der Prostatakrebs mit 4.800 Erkrankungen jährlich, die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Circa 1.200 Männer sterben in Österreich jährlich daran. Kein Wunder also, dass neben dem Männergesundheitsmonat Juni und dem gelockerten Krawattenknopf auch andere Bewegungen auf das Thema aufmerksam machen. Die bekannteste nennt sich "Movember". Die Movember Bewegung Diese Bewegung kennzeichnet sich durch schicken Bartwuchs. Daher auch der Name: MOustache (Englisch für Schnurrbart) und noVEMBER (für den Monat in dem die Aktion stattfindet). Bei der Movember Bewegung lassen sich Männer Bärte, vornehmlich Schnurrbärte wachsen, um während des Monats Spenden zugunsten der Erforschung und Vorbeugung gegen Prostatakrebs zu sammeln. Die Bewegung stammt ursprünglich aus Australien, hat mittlerweile aber bereits weite Teile der Welt erreicht. Die als Stiftung organisierte Bewegung wird mittlerweile in weit über 20 Ländern koordiniert durchgeführt. Die gesammelten Spenden gehen direkt an Forschungseinrichtungen. Zudem wird auf die Problematik der Männergesundheit und des Prostatakrebs aufmerksam gemacht. Selbst bekannte Fußballprofis beteiligen sich an der Aktion. Mit 01. November wird das Gesicht glattrasiert, danach wird fleißig gewachsen, oder besser gesagt, wachsen gelassen. Im "Movember" wächst der Schnurrbart, um auf das Thema "Krebs bei Männern" aufmerksam zu machen Auch in Tirol gibt es immer mehr Personen oder Gruppen, die sich an der Bewegung beteiligen und ihren Bartwuchs für die gute Sache dokumentieren. Krebs bei Männern: Das Stichwort lautet "Vorbeugung" Was aber steckt wirklich hinter dieser Aktion und hinter der Thematik Männergesundheit? Was kann man als Mann tun, um positiv auf die eigene Gesundheit einwirken zu können? Das Stichwort lautet Vorbeugung. Sowohl beim Thema Prostatakrebs, als auch beim Hodenkrebs. Heilung ist zu einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr möglich. Obwohl sich Experten jahrelang nicht sicher waren, ob Maßnahmen zur Früherkennung von Prostatakrebs sinnvoll und möglich sind, so zeigen neueste wissenschaftliche Untersuchungen deutlich, dass urologische Früherkennung absolut zu empfehlen ist. Prostatakrebs macht sich erst im fortgeschrittenen Stadium mit Symptomen bemerkbar. Heilung ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Ab dem 45. Lebensjahr ist eine regelmäßige Prostata-Untersuchung deshalb äußerst sinnvoll und wichtig. Wie funktioniert eine solche Untersuchung? Was wird wie getestet? Untersuchungsmethoden zur Früherkennung Prinzipiell stehen zwei Untersuchungen zur Verfügung. Einerseits die sogenannte Tastuntersuchung (digitale rektale Untersuchung, kurz DRU); dabei wird die Prostata vom ausführenden Arzt mit dem Finger über den Enddarm abgetastet. Dabei können oberflächliche, größere Veränderungen der Prostata erkannt werden. Diese Untersuchungsmethode ist in dem meisten fällen nicht schmerzhaft, außer es liegt eine Erkrankung vor. Einige Männer empfinden sie allerdings als unangenehm. Eine Empfindung, die ihre Berechtigung hat, jedoch niemanden von regelmäßigen Maßnahmen zur Früherkennung abhalten sollte. Die zweite Möglichkeit zur Früherkennung ist der sogenannte PSA-Test (Prostata-spezifischer-Antigen-Test). Ein erhöhter PSA-Wert liefert jedoch nicht zwingend die Erkenntnis, dass Prostatakrebs vorliegt. Weitere Ursachen für einen erhöhten PSA-Wert könnten u.a. Dinge wie vorliegende Harnwegsinfekte, eine Prostataentzündung (Prostatitis) oder eine gutartige Prostatavergrößerung sein. Wichtig festzuhalten ist aber, dass nur die Früherkennung des Prostatakrebses die Heilung ermöglicht. Auch wenn nicht alle vorliegenden Erkrankungen operiert werden müssen, da es beispielsweise „ungefährliche Prostatakarzinome“ gibt, liefert dieser Test dennoch wichtige Informationen für die weitere Behandlung. Bildgebende Untersuchungsverfahren sind der klassische Ultraschall und die Magnetresonanztomographie. Die Movember-Bewegung hat bereits weite Teile der Welt erreicht Wie erkennt man Hodenkrebs? Auch beim Hodenkrebs erfolgen die Tests sehr ähnlich. Es gibt den sogenannten Tastbefund, den Ultraschall, die Magnetresonanztomographie und die Laboruntersuchung, einschließlich Tumormarker. Es empfiehlt sich in diesem Bereich die Durchführung von regelmäßigen Checks. Wenn Männern eine Veränderung der Hoden (Änderung der Größe, Schmerzempfindlichkeit etc.) auffallen, sollte im Zweifel ein Arzt aufgesucht werden. Liegt tatsächlich eine Erkrankung vor, hängt die Therapie von der Tumorart und vom Stadium der Erkrankung ab. In erster Linie steht dann eine chirurgische Therapie, die operative Entfernung des erkrankten Hodens, im Vordergrund. Je nach Fortschritt und Ausbreitung der Erkrankung kann zusätzlich noch eine Strahlen oder Chemotherapie durchgeführt werden. Wo bekomme ich Hilfe? Wer führt diese Untersuchungen durch? An wen darf ich mich wenden, wenn akute Beschwerden vorliegen oder ich Tests zur Früherkennung durchführen möchte? Fachspezifische Untersuchungen werden von Spezialisten in den Bereichen Urologie und Andrologie durchgeführt. Die jeweiligen Abteilungen der tirol kliniken in Hall und Innsbruck stehen dafür zur Verfügung. Im Zweifel: Besser einmal zu oft zur Untersuchung, als einmal zu wenig. Vielen Dank an Fabian und Rami fürs Modeln und für die Bilder!

Erkältung und Sport: Eine schwierige Beziehung
Sie kommt. Die kalte Jahreszeit. Die Bewegung im Freien. Die Erkältung. Husten, Schnupfen, Halsweh, Kopfweh, Gliederschmerzen. Muss das sein? Wie kann ich eine Erkältung beim Sport verhindern? Darf ich mit einer Erkältung Sport treiben? Laut einer Umfrage von Statista sporteln 14 Prozent der Befragten trotz einer Erkältung munter weiter. Damit bewegen sie sich auf dünnem Eis, denn eine lebensbedrohliche Herzmuskelentzündung klopft an. Was ist eine Erkältung? Ich habe draußen in der Kälte gesportelt. Jetzt schwillt und rinnt meine Nase. Oh nein! Ich bin erkältet. Weit gefehlt. Ich habe nur eine lokale Entzündung, wo kein Keim beteiligt ist. Morgen kann ich wieder ganz normal meinem Lieblingssport nachgehen. Von einer Erkältung spricht man, wenn Entzündungs-Keime auftreten, im Herbst und im Winter Viren, die hauptsächlich den obersten Respirationstrakt betreffen: Hals, Nasen Ohren und Bronchien. Diese Viren verursachen Symptome: Ich werde müde, fühle mich abgeschlagen, ich huste, habe Halsweh, spüre meine Nebenhöhlen. Entzündungs-Keime treten auf und der Respirationstrakt wird betroffen Bei Körpertemperatur unter 38 Grad spricht man zumeist von einem grippalen Infekt. Grippal bedeutet, dass keine Influenza Viren im Spiel sind. Ich habe keinen schweren Krankheitswert und bin in ein paar Tagen wieder auf dem Damm. Gefährlich ist die wirkliche Grippe, die Influenza, hier bin ich schwer krank. Dann will ich, selbst als passionierter Sportler, null Sport machen. Diese Unlust ist eine gute Differentialdiagnose. Ich liege im Bett, finde jeden Weg zum Klo und sogar das Aufstehen schon mühsam. Mein Kreislauf liegt am Boden und meine Gelenks-Beschwerden fühlen sich an wie Rheuma. Die Anzeige meines Thermometers beginnt bei über 38 Grad. Ich kann nicht trainieren. Wann darf ich nach einer Erkältung wieder anfangen? Ein Richtwert sagt: Wenn ich wirklich Fieber hatte, also über 38 Grad, muss ich mich zwei Wochen auskurieren und mehrere Tage fieberfrei sein, um überhaupt mit lockerem Training wieder beginnen zu dürfen. Je nachdem wie lange und mit welcher Intensität ich krank war, aber alles unter vier bis fünf Tagen macht keinen Sinn. Verliere ich nicht wertvolle Trainingszeit, mit jedem Tag, an dem ich mich nicht aktiv draußen bewegen? Das Gegenteil ist der Fall. Laut Sportmedizinern soll man gar nicht trainieren, wenn man noch nicht den Wunsch hat zu trainieren. Denn zu frühes Training schadet und schwächt den Körper zusätzlich. Bei Fieber über 38 Grad muss man sich zwei Wochen auskurieren Anders verhält es sich beim grippalen Infekt. Vorgestern hatte mein Körper knapp über 37 Grad, gestern war unklar, ob mein Fieber steigt, also hatte ich in der unklaren Phase Sportverbot. Heute ist mein Fieber weg und ich fühle schon wieder Sport in mir. Offenbar hatte ich nur einen banalen Infekt. Ich darf sporteln, aber moderat eine Halbe- bis Dreiviertelstunde mit leichtem Joggen, das heißt weder Bergläufe noch Skifahren, denn auch beim Skifahren treibe ich kurzfristig meinen Puls in die Höhe. Kann ich eine Erkältung rausschwitzen? Das Rausschwitzen einer Erkältung ist eine falsche Volksmeinung. In Wahrheit kann ich keinen einzigen Keim aus der Blutbahn herausschwitzen. Auch in die Sauna gehen bringt nichts. Es gibt keine Studien, die belegen, dass ich dadurch einen grippalen Infekt schneller loswerde. Eher das Gegenteil ist der Fall. Wenn ich schon innerlich glühe, dann belaste ich meinen Körper mit dem einen oder anderen Aufguss von außen zusätzlich. Mit einer Brausetablette hier und der anderen Kapsel dort senke ich meine Körpertemperatur für den Sportbetrieb. Hier liegt ein grober Fehler. Klar verbessern Medikamente meine Symptome. Das heißt ich fühle mich nicht so schlecht, was ja legitim ist, aber die Krankheitsphase wird dabei nicht verbessert. Fit für den Sport bin ich nur, wenn meine Körpertemperatur ohne Medikamente sinkt. Wie kann ich eine Erkältung verhindern? Gesundheitssport schützt generell vor Erkältungen Sport in Form von Gesundheitssport schützt generell vor Erkältungen, weil er das Immunsystem stärkt. Wenn eine Grippewelle im Umlauf ist, meide ich öffentliche Verkehrsmittel, schüttle deutlich weniger Hände und rücke Menschen nicht allzu nahe. Trotzdem bleibe ich umgänglich. Von der Einnahme von hochdosierten Vitaminen, weil gerade Grippezeit ist, halte ich persönlich auch nicht viel. Wichtiger ist, dass ich mich immer ausgewogen ernähre und darauf achte, dass ich mit Vitaminen und Spurenelementen ausbalanciert bin. Wie ziehe ich mich richtig an? Gerade bei Ausdauersport im Freien mit winterlichen Temperaturen steht Funktionsausrüstung im Vordergrund. Ich ziehe mich nach dem Zwiebelprinzip an: Ich trage mehrere dünnen Schichten statt einen dicken Pullover. Beim Laufen setzte ich auf drei Lagen. Ein langarmiges Shirt, das Schweiß auffängt und abtransportiert, als mittlere Lage einen langen Fließpulli und als äußere Schale eine Jacke, die Feuchtigkeit hinaus lässt und Wind abhält. Funktionsausrüstung steht im Vordergrund Sehr wichtig ist, dass ich meine Akren schütze, die Körperteile, wo die Wäsche nicht hinkommt: Hals, Ohren und Kopf. Immerhin gehen 30 bis 40 Prozent, der Körperwärme über den Kopf verloren. Ich ziehe die Haube dem Stirnband vor und wechsle nach dem Sport, wenn ich verschwitzt bin, sofort die Haube, damit mein Kopf trocken bleibt. Ein Garant für eine Verkühlung ist, die Haube nach dem Sport abzunehmen, das öffnet dem kalten Wind Tür und Tor. Was passiert, wenn ich trotz Erkältung Sport treibe? Sport mit Erkältung bedeutet eine große Gefahr für die Gesundheit. Die oben stehenden Tipps können Negativfolgen verhindern. Das Schlimmste, was passieren kann ist eine Herzmuskelentzündung, die infolge einer Infektion auftritt: die so genannte Myokarditis. Auslöser dafür sind häufig Viren aber auch Bakterien, beispielsweise bei einer eitrigen Mandelentzündung. Ich erkenne eine Myokarditis, an Abgeschlagenheit, Schwäche und Herzstolpern. Die Erkrankung ist lebensbedrohlich und kann bei früher Erkennung gut mit Antibiotika behandelt werden und ausheilen. Entscheidend ist eine engmaschige Betreuung, über drei bis fünf Monate, bis man wieder Sport treiben kann. Ohne Freigabe des Arztes darf man keinesfalls auf die Laufstrecke oder den Lieblingshang zurückkehren, selbst wenn man sich selbst schon fit fühlt.

Blutspende-Pause für Tiroler nach Wienreise?
Durch den menschlichen Körper fließen circa 4,5 bis 6 Liter Blut. Das ist soweit noch keine Neuigkeit und sollte den meisten bereits durch den Biologie-Unterricht in der Schule bekannt sein. Irgendwann, haben die Menschen auch den Zusammenhang hergestellt, dass zu viel Blutverlust zum Tod führt. Wer fleißig US-amerikanische Krimiserien schaut, der kennt die typischen Ermittler-Diagnosen: „Der Schlag auf den Hinterkopf war nicht die Todesursache. Er hat zu viel Blut verloren.“ Ohne Blut geht also nichts mehr. Und aus eben diesem Grund sind Blutspenden so enorm wichtig. Wenn ein Mensch beispielsweise bei einem Unfall zu viel Blut verliert oder wenn jemand operiert wird, dann braucht es frisches Blut. Da Blut aber niemand künstlich herstellen kann, muss es jemand spenden. Soweit, so klar. Doch wieso dürfen Tiroler, die sich zwischen Juli und Ende Oktober in Wien aufgehalten haben, zumindest eine Zeit lang kein Blut spenden? Und was hat ein sogenannter West-Nil-Virus mit all dem zu tun? Erregend: Viren, Bakterien & Co Bevor wir diese Frage schlüssig beantworten können, müssen wir von vorne anfangen: Alles beginnt mit dem Wort Pathogenität. Das klingt irgendwie nach einer Superkraft. Ist es auch. Aber keine, die man zur Verbrecherjagd einsetzen könnte, zumindest nicht direkt. Pathogenität ist die grundsätzliche Fähigkeit von Organismen einen bestimmten Organismus krank zu machen. Die Organismen mit dieser Fähigkeit nennt man bei uns auch Krankheitserreger. Diese Krankheitserreger sind Lebewesen oder subzelluläre Erreger (biologische Systeme, die sich ohne eigenes zelluläres System und genetisch autonom vermehren können), die in anderen Organismen gesundheitsschädigende Abläufe auslösen können. Dies können Viren, Bakterien, Protozoen, aber auch Würmer oder Pilze sein. Fast ein jeder kann sich heute noch an zwei der bekanntesten Krankheitserreger der jüngeren Vergangenheit erinnern. H1N1 und H5N1. Anders gesagt: Schweinegrippe und Vogelgrippe. Die unter dem Namen Schweinegrippe bekannte Erkrankung breitete sich im Jahr 2009 von Mexiko ausgehend, über die USA, in die ganze Welt aus. Im Oktober 2009 waren der WHO weltweit 440.000 Infektionen mit dem H1N1-2009-Virus gemeldet worden. Davon verliefen mindestens 5.700 tödlich. Zum damaligen Zeitraum gab es kaum eine Zeitung, kaum einen TV-Sender, der nicht über die sogenannte Schweingrippe und deren rasche Ausbreitung berichtete. Die enorme Aufmerksamkeit hatte auch einen historischen Grund: Ein anderer H1N1-Subtyp hatte 1919/1920 eine Influenza-Pandemie , besser bekannt unter dem Namen „Spanische Grippe“ ausgelöst, an der insgesamt fast 50 Millionen Menschen verstarben. Doch wie passiert so etwas? Wie können solche „Krankheiten“ plötzlich auftauchen und sich über die ganze Welt verbreiten? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir noch folgenden Begriff klären: Emerging disease Emerging diseases sind nichts anderes als neue Infektionskrankheiten. Eine emerging disease kann aber auch eine Krankheit sein, die schon bekannt ist, aber in neue geographische Regionen vordringt, neue Populationen befällt oder schon einmal ausgerottet wurde, aber jetzt wieder auftritt. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Einerseits durch Mutationen der Erreger, durch das Aufspringen auf neue Wirte (wie bei der Vogelgrippe, von Geflügel auf den Menschen) oder durch sich verändernde Ökosysteme, wie beispielsweise bei der Verbreitung des Rifttalfiebers in Ägypten, welches durch Moskitos übertragen wurde. Durch einen Dammbau wurde deren Lebensraum und dadurch auch die Verbreitung des Rifttalfiebers erweitert. Zika-Virus und West-Nil-Virus Moskitos und Stechmücken generell, sind sehr häufig Überträger von Krankheitserregern. Warum? Sie können Erreger von Mensch zu Mensch und von Ort zu Ort übertragen. Durch die sich verändernden klimatischen Gegebenheiten, durch die vielen Personen- und Warentransporte quer über den Planeten, breiten sich die Lebensräume vieler Lebewesen deutlich aus. So wurden zum Beispiel 99% aller Malaria-Fälle in Europa direkt durch (Flug)Reisen verursacht. Ähnlich verhält es sich beim derzeit sehr bekannten Zika-Virus. Reisen in bekannte Zika-Virus-Ausbruchsgebiete sind laut Gesundheitsbehörden tunlichst zu vermeiden. Wer nicht darauf verzichten kann, sollte wenigstens auf konsequenten Mückenschutz achten. Auch der West-Nil-Virus, bekannt seit dem Jahr 1937 und laut mancher These auch der Grund für den Tod von Alexander dem Großen, wurde auf diese Weise verbreitet. Und um zu unserem Ausgangsthema, der Blutspende zurückzukehren: Der Aufenthalt in Verbreitungsgebieten von bestimmten Krankheitserregern, führt zu einer temporären Sperre als Blutspender. Als Vorsichtsmaßnahme, um die größtmögliche Sicherheit der Blutspende-Empfänger zu gewährleisten. Und das Ausbreiten von Krankheitserregern in neue geographische Regionen betrifft auch Österreich. ...und so kam auch das West-Nil-Virus nach Wien Und schon sind wir bei des Rätsels Lösung. Der Grund, wieso Tiroler (und auch andere Westösterreicher und Westeuropäer), die in Wien waren, für kurze Zeit kein Blut spenden sollten, hat etwas mit Stechmücken und deren Verbreitung zu tun. Der West-Nil-Virus gelangte über die Jahre, über Ostafrika, Nordafrika bis nach Osteuropa. 2004 wurde der Virus so beispielsweise in Ungarn und 2008 in Ost-Österreich nachgewiesen. 2014 und 2015 wurden dann in Wien die ersten mit West-Nil-Virus infizierten Blutspender entdeckt. In Wien gibt es also nachweislich Mücken, die diesen Erreger übertragen können, in Tirol nicht. Wer also für ein paar Tage in der Zeit zwischen Juli und Ende Oktober in der Hauptstadt weilt, muss erst einmal 28 Tage mit dem Blutspenden pausieren, bevor man mit Sicherheit ausschließen kann, dass kein Erreger im Blut zu finden ist. Ähnliches gilt übrigens auch für Reisen an den Gardasee... Durch die Verbreitung von Erregern in neue Gebiete ist eine gute Reiseplanung also nicht nur bei Fernreisen sinnvoll. Wer im Sommer eine Reise tut, sei es auch nur eine „kleine“, sollte sich vorab ein wenig informieren, welche Mücken dort so durch die Lüfte fliegen.

Rote Nasen in Tirol – weil Lachen heilen hilft!
Wer nichts mehr zum Lachen hat, verliert schnell seine Lebenskraft. Ein Leben ohne Lachen ist für die meisten Menschen einfach nicht vorstellbar, weil sinnlos und absurd. Was tut man aber, wenn man sich in einer Lebenssituation befindet, die einem das Lachen vergehen lässt? Wenn Krankheiten das Leben erschweren und einen langen Aufenthalt im Krankenhaus erfordern, dann stellen sich manche Menschen die Frage nach dem Sinn. In so einer schwierigen Situation auch noch die Hoffnung zu verlieren, ist natürlich nicht hilfreich. Damit das verhindert wird, gibt es die Clowndoctors der Rote Nasen in Tirol. Die Rote Nasen in TIrol sorgen dafür, dass Kinder im Krankenhaus das Lachen nicht verlernen. © ROTE NASEN Lachen ist die beste Medizin, weiß der Volksmund. Auch wenn Lachen alleine noch keine Krankheiten heilen kann, so hilft es doch, die Stimmung zu erhellen und damit etwas Energie im Kampf um die Gesundheit zu generieren. Eine regelmäßige Betreuung der Patienten durch geschulte Klinikclowns soll nicht nur kurzfristig den Alltag erheitern, sondern im Idealfall sogar die Heilung positiv beeinflussen. Aus dieser Idee heraus entstand der Verein "ROTE NASEN Clowndoctors". Die Geschichte der Rote Nasen in Österreich Am 10. November 1994 wurde der Verein schließlich in Österreich gegründet. Zu Beginn konzentrierte sich die Arbeit alleine auf kranke Kinder, die eine schwere Zeit im Krankenhaus, einer für sie ungewohnten Umgebung, verbringen mussten. Bereits 1999 wurde die Betreuung auf kranke ältere Menschen ausgeweitet und seit 2003 kommen auch Rehabilitationspatienten in den Genuss einer Visite der Clowns, die ihr humoriges Programm immer auf den jeweiligen Patienten und seine Situation abstimmen. Seit 2012 statten die Rote Nasen auch Kindern in sonderpädagogischen Einrichtungen einen Besuch ab. Krank sein ist nie schön. Da freut man sich über den Besuch der Clowndoctors, die gute Laune mitbringen und Patienten aufheitern. © ROTE NASEN Die Rote Nasen in Tirol besuchen alle Krankenhäuser der tirol kliniken, also die Einrichtungen in Innsbruck, Natters, Hochzirl und Hall. Die Clowns treten dabei immer zu zweit auf. Vor jedem Besuch schminken sie sich und informieren sich beim Pflegepersonal über den Zustand des Patienten, damit ein passendes Unterhaltungsprogramm geboten werden kann. Von Zauberei und Tanz bis hin zu Musik und Jonglage reicht dabei das Angebot der Rote Nasen in Tirol, denn jeder der Clowndoctors bringt seine persönlichen Erfahrungen ein. Das Wichtigste ist, dass beim Verlassen eine positive Stimmung zurückbleibt. Wer kann Clowndoctor der Rote Nasen in Tirol werden? Die gute Nachricht gleich vorweg: wer jetzt auch Clowndoctor werden will, muss nicht unbedingt ein Arzt sein. Etwas künstlerisches Talent ist hingegen schon angebracht. Das Auswahlverfahren ist streng und erst nach einer dreimonatigen Probephase werden die Kandidaten ins Clownteam der Rote Nasen in Tirol aufgenommen. Eine soziale Ader sollten die Bewerber neben persönlicher Stärke auch mitbringen. Um jedem Clown zu helfen, seine eigene künstlerische Identität zu entwickeln, gibt es intensive Schulungen durch Schauspiellehrer, Zauberer, Psychologen und Pflegepersonal. Es ist besonders wichtig, in kurzer Zeit auf die jeweiligen Bedürfnisse des einzelnen Menschen eingehen zu können und dementsprechend zu reagieren. Lachen macht gesund, deshalb sind die Rote Nasen Clowndoctors in den Tiroler Krankenhäusern unterwegs, wo sie auch Erwachsene erfreuen. © ROTE NASEN Die Rote Nasen in Tirol kann man aber auch anders unterstützen, zum Beispiel indem man an einem Rote Nasen Lauf teilnimmt. In Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Sportverband Österreichs finden mehr als 60 Läufe in sechs verschiedenen Bundesländern statt. Teilnehmen kann dabei jeder, vom Kind bis zum Rollstuhlfahrer und alle Läufer unterstützen dabei durch ihre Startspende die Arbeit der Clowndoctors der Rote Nasen. Nicht die Schnelligkeit ist dabei entscheidend, sondern der Wunsch ein Lächeln auf Patientengesichter zu zaubern. Lobend erwähnen kann man auch die vielen Firmen in Österreich, so wie Plakativ-Werbetechnik, die immer wieder die Arbeit der Rote Nasen unterstützen. Von Studien bestätigt: Lachen ist gesund Lachen ist gesund, weil es beim Gesund machen hilft. Die Universität Zürich hat im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie im Rehabilitationszentrum Bad Häring festgestellt, dass die Clownvisiten den Patienten guttun und positive Emotionen auslösen. Die Besuche wirken dabei nicht nur auf die Patienten, sondern auch auf die Beobachter, wie Eltern, Angehörige und auch das Pflegepersonal. Die Rote Nasen in Tirol bringen das Lachen ins Spital und schenken den Patienten nebenbei Wertschätzung und Kraft, damit einer schnellen Genesung nichts mehr im Wege steht. Die Rote Nasen Idee ist inzwischen international verbreitet und hat seit ihrem Bestehen rund 4.4 Millionen Menschen besucht und erfreut. Danke an ROTE NASEN für die Bilder und die Informationen!

Kreislaufstillstand! Was tun, wenn neben mir jemand umkippt?
Plötzlicher Kreislaufstillstand ist eine der Haupttodesursachen in Europa. Jede/r von uns kann unvorbereitet in die Situation kommen und miterleben, wie ein anderer Mensch vor unseren Augen zusammenbricht. Doch was tut man in einem solchen Fall? Alfons G. aus Schwaz hat eine solche Situation überlebt. Obwohl er nicht raucht, keinen Alkohol trinkt und regelmäßig Sport treibt, hatte er - auf Grund einer Gefäßverengung - einen Herzinfarkt. Er war damals gerade mit einem Freund unterwegs, um an einem schönen Tag mit dem Rennrad eine ausgedehnte Runde zu drehen. In Münster mussten sie eine Pause machen. Alfons wurde plötzlich schwindelig und übel. Als sie die Tour fortsetzten, kippte er plötzlich von seinem Rad. „Es war als würde jemand das Licht ausschalten“, beschreibt er die Situation. Auch wenn einige Menschen an die Unfallstelle kamen, so wusste nur einer der Zeugen, was zu tun war und traute sich auch zu handeln. Das war Alfons' Glück in dieser lebensbedrohlichen Situation. Schritt für Schritt Leben retten! Worauf kann man achten? Wie hilft man richtig? Hier einige Informationen und Tipps: Ist die Person ansprechbar, bringen Sie ihn in die richtige Position. Bei Herzbeschwerden, Atemnot und Übelkeit geschieht das immer mit erhöhtem Oberkörper. Sorgen Sie für ausreichend frische Luft und lösen Sie engansitzende Kleidung. Um einen Kreislaufstillstand zu erkennen, sind zwei Schlüsselsymptome wichtig: fehlende Reaktion und nicht normale Atmung. In bis zu 40 Prozent der Fälle setzt bei einem Kreislaufstillstand zunächst eine Schnappatmung mit sehr niederer Frequenz und röchelnden Atemgeräuschen ein. Schnappatmung ist keine normale Atmung – zu wenig oder keine Luft gelangt in die Lunge! Die kollabierte Person ist bewusstlos, was jetzt? Kontrollieren Sie die Atmung. Bei normaler Atmung bringen Sie die Person in die stabile Seitenlage und überwachen ihn/sie regelmäßig.Wenn keine normale Atmung feststellbar ist, verständigen Sie unverzüglich die Rettung (Notruf-Leitstelle mit 144) und beginnen Sie mit den Wiederbelebungsmaßnahmen.Legen Sie den reaktionslosen Menschen auf eine feste Unterlage auf den Rücken , am besten auf den Boden.Knien Sie seitlich neben der Person, beugen Sie sich vor und legen Sie den Handballen einer Hand auf die Mitte des Brustkorbs, die zweite Hand darüber. Strecken Sie die Arme durch und beginnen Sie mit der Herzdruckmassage, indem Sie senkrecht nach unten drücken: Drücken Sie 30x schnell und kräftig auf den Brustkorb (mit einer geschätzten Frequenz von 100/Minute). Keine Angst, eine gebrochene Rippe ist weit weniger schlimm, als die möglichen Folgen einer zu schwachen Reanimation.Wenn Sie darin ausgebildet und geübt sind dann bereiten Sie die Mund-zu-Mund Beatmung vor. Um sich selbst vor Krankheiten zu schützen, sollten Sie ein Beatmungstuch verwenden. Legen Sie eine Hand auf die Stirn des Betroffenen, ziehen Sie den Kiefer hoch, verschließen Sie mit den Fingern oder der eigenen Wange die Nasenflügel. Blasen Sie Luft in den Mund des Betroffenen. Achten Sie darauf, dass sich der Brustkorb und der Bauch des Betroffenen synchron mit Ihrer Beatmung heben, so als ob eine normale Atmung stattfinden würde. Wiederholen Sie die Beatmung 2 Mal. Eine erfolgreiche Reanimation kann auch durch eine reine Herzdruckmassage erfolgen.Führen Sie die Herzdruckmassage (mit oder ohne Beatmung) so lange durch, bis er/sie wieder atmet oder die Rettungskräfte eingetroffen sind. Wenn mehrere Notfallhelfer vor Ort sind, sollte die Herzdruckmassage alle zwei Minuten abgewechselt werden, da nach kurzer Zeit die nötige Qualität nicht mehr erreicht werden kann. Bei dem Wechsel sollte die Herzdruckmassage nicht unterbrochen werden. Eine unverzüglich eingeleitete Reanimation kann die Überlebensrate verdoppeln bis vervierfachen und auch die Überlebensqualität steigern. Keine Angst vor dem Helfen! Unterstützung durch die Landesleitstelle In Tirol gibt es eine Landesleitstelle. Beim Absetzen eines Notrufes (Notrufnummer 144) kommt man zu geschultem Personal der Leitstelle Tirol, welches die Reanimation auch telefonisch anleiten kann. Der Leitstellenmitarbeiter wird fragen, ob ein Defibrillator in der Nähe ist. Durch den Einsatz eines Defibrillators 3-5 Minuten nach dem Kollaps kann eine Überlebensrate von 50-70 Prozent erreicht werden. Ist also eine Defibrillation möglich, sollte nicht davor gescheut werden, diese auch durchzuführen. Mut zu Erster Hilfe: Anpacken und Leben retten Der größte Fehler bei Wiederbelebungsmaßnahmen ist, sie NICHT durchzuführen. Viele Notfallzeugen fürchten, bei einer Fehleinschätzung der Situation, dem kollabierten Menschen Schaden zuzuführen. Dem ist nicht so: Studien haben ergeben, dass bei einer falsch durchgeführten Herzdruckmassage, lediglich 1,7 Prozent der Personen Knochenbrüche aufwiesen, 8,7 Prozent Schmerzen im Brustbereich hatten und niemand relevante Verletzungen der inneren Organe aufwies. Verschiedene Kampagnen wie "Drück mich" versuchen, dafür Bewusstsein zu schaffen. Um sich in einer Notfall-Situation selbstbewusst genug zu fühlen, ist es ratsam immer wieder seine Kenntnisse aufzufrischen und sich regelmäßig über Neuigkeiten zu informieren. Der österreichische Rat für Wiederbelebung ist hier eine kompetente Anlaufstelle. Verschiedene Einrichtungen wie z. B. das Rote Kreuz bieten Erste-Hilfe-Auffrischungskurse an. Alfons G. hat überlebt, weil Ersthelfer den Mut hatten zu helfen und die Rettungskette sowie die weitere Versorgung optimal verliefen. Heute ist Alfons G. einer der engagiertesten Botschafter für Erste-Hilfe-Maßnahmen und ermutigt Menschen dazu, aktiv einzugreifen und zu helfen. Er selbst hatte wirklich großes Glück, dass der Chef einer Schlosserei aus Münster vor Ort war. Dieser hatte zudem kurz vor dem Unfall einen Reanimationskurs gemacht. Die beiden sind immer noch in Kontakt. Nach einer REHA und drei Stents kann Alfons G. inzwischen sogar schon wieder Rennradfahren, aber „halt ein bisschen piano“ wie er meint. Die Zusammenstellung der Erste Hilfe Maßnahmen erfolgte in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Michael Baubin, Notfallmediziner und leitender Notarzt beim Rettungsdienst.

Die besten Tipps gegen Sonnenbrand
Groß wie klein freut sich (jahreszeitlich völlig unabhängig) wie ein Christkind über die angenehm wärmenden Strahlen der Sonne. Doch in Zeiten von Klimawandel und einem immer größer werdenden Loch in der Ozonschicht, die unsere Erde vor zu viel ultravioletter Strahlung schützen soll, ist ein sorgsamer Umgang mit der Sonne unbedingt anzuraten. "Hiergeblieben, meine Kleine!", schnappt sich Frau Neumann ihre fünfjährige Tochter Selina, die sich am hoteleigenen Strand in Karpathos gerade in Richtung Wasser gemacht hätte. "Bevor du ins Wasser gehst, müssen wir deine Schwimmflügelchen aufblasen und dich eincremen. Damit du nicht Dermatitis solaris bekommst!" Weil die Kleine nur Bahnhof versteht, erklärt Mama Neumann das Thema mit eigenen Worten: Sonnenbrand "Passen wir beim Baden oder Wandern in der Sonne ein bisschen auf, dann hat diese Dermatitis solaris (das sind Verbrennungen der Unterhaut mit Hautrötungen und Bildung von Bläschen) keine Chance. Wir sagen auch Sonnenbrand dazu. Dazu sollten wir zu starke Sonne (zum Beispiel zur Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht oder wenn Tante Marlies mal wieder zu lange im Solarium liegt, um braun zu werden) so gut es geht vermeiden. Eine Kopfbedeckung und schützende Kleidung ist– speziell für hellhäutige Menschen wie mich oder auch für Kinder wie dich – auch ein guter Schutz". Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor sind bei Kindern besonders wichtig "Möchten wir trotzdem schwimmen oder in der Sonne spielen, dann helfen wir uns mit Sonnencremes oder Sonnenmilch mit hohem Lichtschutzfaktor. Regelmäßiges Trinken von Wasser oder Tees ohne Zucker schützt zwar nicht vor Sonnenbrand, ist aber sehr wichtig, weil wir in der Sonne durch das Schwitzen viel Flüssigkeit verlieren". Sonnenbrand: Gefahr in den Bergen Ortswechsel: Eine Gruppe Erwachsener macht sich gegen 10 Uhr vormittags zu einer mehrtätigen Wanderung ins Hochgebirge auf. Bevor sie losgehen gibt's den obligaten Ausrüstungs-Check und der Guide fragt, ob alle ausreichend Flüssigkeit und Sonnenschutz dabei hätten. "Ich denke, mit dieser Flasche Sonnenmilch sollten wir alle genug haben", meldet sich der 33jährige Martin. "Und wo ist die Kopfbedeckung? Im Rucksack?", fragt der Wanderführer nach, weil nur drei der zehnköpfigen Gruppe ein Cap tragen, obwohl für die kommenden Tage hochsommerliche Temperaturen vorausgesagt wurden. Die Kraft der Sonne darf besonders in den Bergen nicht unterschätzt werden "Ach, ich war gestern noch Haare schneiden und will mir nicht die Frisur kaputt machen", meint die 24jährige Sandra. Den Ärger über diese Aussage kann der Wanderführer nicht verbergen. Höflich aber bestimmt macht er Sandra und die anderen auf den Kiosk aufmerksam und rät ihnen, sich noch ein Käppchen zu kaufen. "Die Kraft der Sonne darf besonders in den Bergen nicht unterschätzt werden. Sonnenbrände müssen nicht sein und wer schon mal an Sonnenstich oder Hitzschlag zu leiden hatte, setzt sich gerne eine Kopfbedeckung auf", ergänzt er. Sonnenstich Eine sehr unliebsame Erinnerung an zu viel Sonne ist der im Volksmund geläufige „Sonnenstich“ (Insolation, Heliosis) als Folge lang andauernder und direkter Sonnenbestrahlung auf den ungeschützten Kopf. Dabei werden die Blutgefäße im betroffenen Bereich der Hirnhäute erweitert und eine Gehirnschwellung kann folgen. Säuglinge und Kinder mit noch nicht zusammengewachsener bzw. dünnerer Schädeldecke und Menschen mit Glatze sind dafür besonders anfällig. Kopfschmerzen, Übelkeit (evtl. Erbrechen und Krämpfe), Schwindel, Herzrasen und Bewusstseinstrübung bis Bewusstlosigkeit deuten auf einen Sonnenstich hin. Im Hochgebirge ist die Intensität der Sonne nochmals höher. Nicht nur ein Hütchen macht sich da sehr gut, sondern auch eine gute Sonnenbrille mit UV/A- und UV/B-Schutz (besonders, wenn man bei Bergtouren in die nivale Zone kommt, wo Schnee und Eis die Sonne besonders stark reflektieren). Hitzeschlag Steigt bei ungewohnt hoher Umgebungstemperatur und hoher Luftfeuchtigkeit die eigene Körpertemperatur auf 41°C und mehr an, wird von einem so genannten 'Hitzeschlag' infolge eines Wärmestaus und eines gestörten Allgemeinzustandes gesprochen. Wenig trainierte Menschen reagieren etwa beim Sport in fast extremer Hitze durch ein Ansteigen der Körpertemperatur. Dauert dieser Zustand länger an, kann es zu Schädigungen des Gehirns und anderer Organe kommen. Auch lebensbedrohliche Schockzustände sind dann nicht auszuschließen. Auf die Dosis kommt's an Mit ein bisschen Hausverstand - den es definitiv nicht im Supermarkt zu kaufen gibt - kann Folgeschäden durch zu viel Sonneneinstrahlung wie den oben erwähnten gut vorgebeugt werden. So sehr wir die Sonne, das von ihr ausgeschüttete Vitamin D und das Glückshormon Serotonin auch lieben, sollten wir es uns mit dem heißen Planeten auf keinen Fall verscherzen. Sollte es allerdings doch mal passieren, helfen oft altbewährte Hausmittel. Sonnenschutz beschränkt sich übrigens nicht auf die Sommermonate. Zu allen Jahreszeiten sollte darauf geachtet werden. Sonne ist gut und schön, aber auf die Dosis kommt's an!

Der Sturz im Alter: Ein Fall mit Folgen?
Statisch und gedämpft scheinen die Neonröhren. Im dünnen Plastikschlauch rinnt das Narkosemittel stetig. Gerlindes niederschmetternde Diagnose Oberschenkelhalsbruch schmerzt schon weniger. Der Sturz im Alter ist häufig: Frakturen von Oberschenkeln, Rippen, Handgelenken, Unterarmknochen und Wirbeln sind tägliches Brot der Unfallchirurgen. Ungefähr 30 Prozent der über 65-jährigen stürzen jährlich; 12.000 Menschen erleiden eine Schenkelhalsfraktur. 20 Prozent der Betroffenen sterben an den Folgen; 30 Prozent bleiben behindert; 50 Prozent werden wieder so mobil wie vor dem Sturz. Gerlinde kennt diese Zahlen nicht. Sie schläft. Warum stürzen ältere Menschen? Die Nähe zum Patienten schafft Vertrauen und beschleunigt den Heilungsprozess. Gerlinde leidet unter Blasenschwäche. Mit schnellem Schritt zur Toilette verhaspelt sie und fällt. Ein Sturz ist meistens multifaktoriell. 80 bis 90 Prozent aller Stürze resultieren aus einer Kombination von Vorerkrankung und Altersveränderung. Neben dem natürlichen Prozess der schwindenden Muskelkraft, fördern Gleichgewichtsstörungen, Blutdruckschwankungen, Herzrhythmus-Störungen, schlechtes Sehen und Depressionen Stürze. Auch Nachlässigkeiten im Alltag sind Risikofaktoren: glatte und nasse Bodenoberflächen, schlechte Beleuchtung, zu lange Hosenbeine, herumliegenden Gegenstände, Unebenheiten wie Türschwellen und Kabel. Wie können Stürze verhindert werden? Use it or lose it, schwirrt durch Gerlindes Kopf. Der eingängige Reim bedeutet: Risikoverminderung durch Bewegung und Training. Gerlinde hat Glück und wird wieder die Alte. Umso bewusster wird sie ab heute fleißig sein. Die beste Vorbeugung gegen Stürze ist regelmäßiges Tanzen, Thai Chi sowie Kraft- oder Ausdauertraining: Ein täglicher Spaziergang von 20 Minuten stärkt den Körper und den Geist. Fittere Semester wappnen sich mit Nordic Walking, Radfahren und Schwimmen. Treppen bergen erhöhtes Sturzrisiko. Geländer und Handläufe geben Sicherheit und verhindern Verletzungen. Als einfaches Hausmittel dient gutes Schuhwerk für innen und außen. Socken oder Patschen ohne Gripp sind auch in jungen Jahren gefährlich. Bei Teppichen sind ein Gleitschutz und flachliegende Kanten sehr wichtig. Im Idealfall entfernt man diese Stolperfallen gänzlich aus dem Wohnraum. Der Rückbau von Schwellen bei Türen und Duschen sowie Rutschmatten sind lohnende Investitionen, die schlimme Stürze verhindern und die Mobilität zuhause erleichtern. Ein wesentlicher Sturzfaktor ist schlechte Beleuchtung. In Kombination mit schwächelnder Sehkraft ist hier besonders Vorsicht geboten. Einfache Gehilfen wie Stöcke und Rollatoren geben dem veränderten Gangbild Hilfe und der Balance halt. Wirksam sind Hüftprotektoren, die im Falle eines Sturzes Brüche vermeiden können. Nach dem Sturz zurück in die eigenen vier Wände Auf der Chirurgie in Innsbruck wird der operationsfähige Patient nach einem Sturz binnen 24-48 Stunden operiert, um Komplikationen zu vermeiden, die bei langer Nichtbehandlung auftreten. Gerlinde steht mit dem High Roller, eine moderne Gehhilfe. Denn frühe Mobilisierung ist nach einer Operation das Wichtigste. Ein alter Mensch, der eine Woche im Bett verbringt, verliert pro Woche ein Kilo an Muskulatur. Ab heute spaziert Gerlinde jeden Tag, denn sie kommt zurück nach Hause. Wie zwei Drittel aller Patienten, die das Tiroler Zentrum für Altersfrakturen behandelt: Hier wird österreichweit Pionierarbeit geleistet. Im akuten Fall einer Fraktur wird sofort abgeklärt, ob Osteoporose vorliegt und welche weiteren Krankheiten der Patient hat. Dazu konsultieren im Team Anästhesist, Unfallchirurg, Geriater und Hausarzt. Der operationsfähige Patient wird innerhalb von 24-48 Stunden operiert, um Komplikationen, die bei langer Nichtbehandlung auftreten, zu vermeiden. Nach der Operation findet der Patient wieder seine gewohnte Umgebung: mit eigenem Gebiss, eigener Brille, eigenem Hörgerät und den lieben Verwandten. Denn ohne vertrauter Kommunikation ist alles nichts. Auch interdisziplinär bleiben Physiotherapeut, Ergotherapeut und Diätologe nah am Patienten. Und Gerlinde bleibt am Ball. Ihre Gehübungen und ihr Ernährungsplan sind neuer Teil ihres alten Alltags.

Allergien – Pollen fliegen heuer früher, schneller, höher?
Ein milder Winter freut drei Gruppen von Menschen am allerwenigsten: Touristiker, Touristen und Allergiker. Körperlich am stärksten, leidet dabei die dritte der drei genannten Gruppen. Wenn die Augen zu Jucken beginnen, sich langsam röten, die Nase anfängt zu rinnen und der Rachen beginnt zu kratzen, dann ist Pollenzeit. Jedes Jahr beginnt das Spiel von vorne. Während der Winter mit seiner toten Natur, den kalten Temperaturen und der frischen Luft für Pollen-Allergiker fast schon paradiesisch anmutet, beginnt mit dem Jahreswechsel so langsam die Leidenszeit. Der Leidensdruck ist ein sehr subjektiver, doch irgendwie kommt es einem so vor, als würde es jedes Jahr noch früher losgehen. Und tatsächlich. Die Aufzeichnungen des Instituts für Botanik in Innsbruck zeigen – in den letzten 25 Jahren hat sich der Beginn der Pollenflugsaison stetig nach vorne verschoben (übrigens ist auch die Baumgrenze in dieser Zeit um 200 Meter angestiegen). Doch beginnen wir lieber von vorne. Was ist Heuschnupfen? Wenn man im Volksmund vom sogenannten Heuschnupfen spricht, dann redet man von einer allergischen Erkrankung, die auf einer Überempfindlichkeit gegen die Eiweißkomponenten der Pollen beruht. Welche Beschwerden hat man, wenn man darunter leidet? Die Beschwerden sind jener einer Erkältung sehr ähnlich und deshalb oft schwer zu unterscheiden. Typische Symptome bei Heuschnupfen bzw. einer Pollenallergie sind: eine blockierte oder rinnende Nase, Juckreiz an den Schleimhäuten, Bindehautentzündung mit juckenden, geröteten und tränenden Augen, Niesattacken mit starker Sekretion, Husten, bis hin zu Asthma oder asthmaähnlichen Anfällen. Viele Menschen sprechen auch von Symptomen die sich wie jene einer klassischen „Bronchitis“ anfühlen. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Wer unter den oben beschriebenen Symptomen leidet, sollte rasch seinen Hausarzt aufsuchen. Dieser kann andere Gründe bzw. Erkrankungen schnell ausschließen und anfänglich die oftmals mühsamen Beschwerden mit Antihistaminika behandeln. Diese gibt es in Form von Nasensprays, Augentropfen, Säften und Tabletten. Antihistaminika stellen eine symptomatische Therapie dar, das heißt, die Symptome werden unterdrückt. Sollten die Beschwerden über einen längeren Zeitraum andauern und nicht mehr unterdrückbar sein, empfiehlt es sich genauer hinzusehen. Hierfür suchen Sie am besten wieder Ihren Hausarzt auf, der Sie an einen Spezialisten (Haut-, HNO- oder Kinderarzt) oder an ein Allergie-Ambulatorium weiterleitet. Leiden Patienten länger an einer (Pollen-)Allergie, so besteht die Hauptgefahr eines sogenannten „Etagenwechsels“. Ein Viertel der Patienten, kann ohne entsprechende Behandlung, über die Zeit Asthma bekommen. Ein anderer Teil entwickelt neue Allergien. So können zu einer klassischen, isolierten Birkenpollen-Allergie mit der Zeit auch andere Allergien wie eine Haustaub-, Hundehaar- oder Katzenhaarallergie hinzukommen. Um diesen Etagenwechsel zu verhindern und um eine Heilung herbeizuführen, gibt es nur eine Möglichkeit der Therapie, die sogenannte Hyposensibilisierung. Dabei wird dem Körper in Form von Injektionen unter die Haut oder durch Tabletten bzw. Tropfen, die unter die Zunge verabreicht werden, das Allergen über längere Zeit regelmäßig zugeführt. Auf diese Weise lernt das Immunsystem wieder, mit Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaaren etc normal umzugehen. Was sind die häufigsten (Pollen-)Allergien? 90 Prozent der Patienten leiden unter Allergien gegenüber Haseln, Erlen, Birken, Gräsern und Unkräutern (wie beispielsweise Beifuß etc.). In seltenen Fällen können auch spezielle Allergien wie beispielsweise gegen Zypressen (sofern vorhanden) oder Ulmen auftreten. Für solche Fälle hat das Institut für Botanik einen eigenen Fragebogen entwickelt, den Betroffene ausfüllen können. Durch Angaben zu Ort und Zeitpunkt, an denen die Allergie-Beschwerden aufgetreten sind, können Computermodelle die oft seltenen Erreger berechnen, erkennen und lokalisieren. Zusammen mit dem Heuschnupfen können sich auch sogenannte Kreuzallergien bei anderen Substanzen entwickeln. Die Eiweißstoffe, auf die der Patient reagiert, können auch in Lebensmitteln vorkommen und beim Verzehr allergische Reaktionen auslösen. Bekannte Beispiele: Birkenpollenallergiker reagieren vielfach mit Juckreiz im Mund oder Schluckbeschwerden auf rohes Steinobst (zB Äpfel) und Nüsse. Kräuterpollenallergiker reagieren mitunter auf Sellerie oder Kräutergewürze. Wie kann ich mich davor schützen? Leider sind die Möglichkeiten, sich vor Pollen zu schützen, beschränkt. Nach Möglichkeit sollte man Freizeitaktivitäten in die Berge über der Waldgrenze verlegen, nach Ausflügen die Haare waschen (um die Pollen nicht ins Schlafzimmer zu verschleppen) und Pollengitter vor den Fenstern verwenden. Darüber hinaus gilt es, wie bereits oben beschrieben entweder die Symptome bekämpfen oder mit einer ursächlichen Therapie (Hyposensibilisierung) beginnen. Des Weiteren empfiehlt es sich genau hinzusehen und sich rechtzeitig zu informieren. Der Pollenwarndienst informiert täglich auf seiner Website beziehungsweise via Zeitung, über die aktuelle Pollenlage. Nach milden Wintern beginnen viele Bäume frühzeitig zu blühen. Mehrere warme Tage in Folge unterstützen diese Entwicklung. Auch sonnenbegünstige Lagen fördern den verfrühten Pollenflug. Hier sollten Allergiker besonders aufmerksam sein. Auch die Wissenschaft arbeitet fieberhaft an einer präziseren Vorhersage. Neueste elektromikroskopische Techniken ermöglichen es mittlerweile beispielsweise, durch Untersuchung des Pollenstandes, lange vor der Blüte, präzise Prognosen über den Pollenflug zu geben. Doch auch hier gilt: die Natur ist nur schwer planbar. Selbst wenn mehrere warme Tage den Pollenflug begünstigen und die Blüte nach vorne verschieben, ein kalter Tag mit Temperaturen nahe am Nullpunkt, können sämtliche Knospen etc. wieder abtöten und ein pollenstarkes Frühjahr zu einem Nulljahr machen. Wie sieht die aktuellen Pollenlage aus? Derzeit blühen im Inntal vor allem Hasel und Erle. Dies ist jedoch stark höhenabhängig. Im Tiroler Außerfern und in Osttirol sieht die Lage anders aus. Hier verzögert sich die Blüte noch etwas. Während die Bäume im Durschnitt immer früher blühen (abhängig von den jeweiligen Temperaturen – von Jänner bis April), ist die Gräser- und Unkrautbelastung recht stabil (ab Mai). Das Jahr 2015, mit seinem Rekordsommer, war eine absolute Ausnahme. Wie die Pollenbelastung 2016 aussieht, ist derzeit schwer vorauszusagen. Sicher ist – mehrere warme Tage in Folge, begünstigen eine frühe Blüte. Wenige kalte Tage (bspw. mit Schneefall) genügen und die Knospen sterben ab. Detaillierte Informationen über die aktuelle Pollenbelastung und regelmäßige Updates liefert der österreichweite Pollenwarndienst. Die medizinischen Informationen im Text basieren auf einem Gespräch mit Univ.-Prof. Dr. Norbert Reider (Leiter der Allergieambulanz an der Klinik Innsbruck)

Preisgekrönte Lehrlinge
Rund 50 Lehrlinge bilden die tirol kliniken derzeit aus – und das in 15 verschiedenen Lehrberufen. Dass die Ausbildung auch hohen Ansprüchen gerecht wird, zeigt sich an den ausgezeichneten Leistungen. Lehre oder weiterführende Schule? Die Entscheidung fällt nicht immer leicht. Eine Lehrausbildung wählen meist jene, denen ein schneller Einstieg in das Berufsleben wichtig ist. Die tirol kliniken sind als Ausbilder besonders beliebt: Jährlich gehen zwischen 200 und 300 Bewerbungen ein – und das, obwohl durchschnittlich nur 15 Stellen verfügbar sind. „Wir möchten unseren Lehrlingen die bestmögliche Ausbildung bieten, deshalb engagieren wir uns in diesem Bereich ganz besonders“, sagt Silvia Pöhli, Lehrlingskoordinatorin der tirol kliniken. Dass sich dieses Engagement lohnt, zeigen die ausgezeichneten Leistungen der Auszubildenden: Mehr als die Hälfte der Lehrlinge schloss das letzte Schuljahr mit einem guten oder ausgezeichneten Erfolg ab. Zwei Lehrlinge machen besonders von sich reden: Christina Happ, die 2015 ihre Lehre zur Bürokauffrau abgeschlossen hat, und der Mechatronik-Lehrling Severin Parger. Die beiden können auf besondere Leistungen bei Landeslehrlingswettbewerben stolz sein. Severin Parger erhielt beim Landeslehrlingswettbewerb das Silberne Leistungsabzeichen. Christina Happ erhielt das Goldene Leistungsabzeichen und wurde im Mai 2015 zum Lehrling des Monats gekürt. Nun hat sie die Chance „Lehrling des Jahres 2015“ zu werden. Das Voting läuft noch bis 30. März 2016. https://vimeo.com/156552207 Siege bei Lehrlingswettbewerben und Verleihung „Lehrling des Monats“ Beim Tiroler Landeslehrlingswettbewerb stellen Lehrlinge ihr Wissen und Können unter Beweis. Einerseits wird theoretisches Wissen abgeprüft, andererseits müssen die TeilnehmerInnen auch praktische Aufgaben lösen. Der dritte Teil des Bewerbs besteht aus einem Fachgespräch. Bewertet wird die Leistung schlussendlich von einer Jury. „Diesen Bewerb zu gewinnen, ist schon etwas ganz Besonderes“, sagt Silvia Pöhli stolz, „dass zwei unserer Lehrlinge so gut bei Lehrlingswettbewerben abschneiden, zeigt uns auch, dass wir mit unserem Ausbildungskonzept auf dem richtigen Weg sind.“ Bei der Verleihung Lehrling des Monats Mai 2015 ließ es sich Landesrat Johannes Tratter nicht nehmen, die Auszeichnung persönlich im AZW an Christina Happ zu überreichen. Im Gespräch sparte er nicht mit Lob für die Lehrlinge: „Die duale Ausbildung hat einen hohen Stellenwert in Österreich, wird aber von der öffentlichen Meinung teilweise unterschätzt. Deswegen ist es mir sehr wichtig, diese tollen jungen Menschen in unserem Land persönlich kennenzulernen. Der Zeitaufwand, den sie für Beruf und soziales Engagement aufwenden, ist enorm, weshalb ich mir auch gerne die Zeit für ein Gespräch mit den Preisträgern und deren Eltern nehme.“ Großes Engagement Die tirol kliniken freuen sich mit Christina Happ über die Auszeichnung „Lehrling des Monats“, Geschäftsführer Stefan Deflorian gratulierte persönlich und stellt klar: „Wir sind ein Unternehmen mit Menschen am Menschen und wir können unsere Aufgabe nur dann gut erledigen, wenn wir hochengagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigen. Christina Happ ist ein gutes Beispiel für berufliches und soziales Engagement.“ Für Christina Happ hat sich das Engagement mehrfach gelohnt: Das AZW freut sich darüber, sie nun als Fachkraft eingestellt zu haben. Seit Ende 2015 hat sie einen Bereich des Schulbüros und viele neue Aufgaben übernommen. Personaldirektor Markus Schwab betont die Wichtigkeit von kompetenten MitarbeiterInnen für die tirol kliniken: „Für das Funktionieren unseres Unternehmens benötigen wir neben den medizinischen Berufsgruppen auch hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den technischen und kaufmännischen Bereichen, die neben fachlicher Expertise besonders auch soziale Kompetenz mitbringen.“ Die ausgezeichnete Ausbildung und die großartigen Leistungen der tirol kliniken-Lehrlinge sind auch ein Grund dafür, dass die Bewerbungen von Jahr zu Jahr mehr werden. Dabei ist sich das Unternehmen natürlich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst: Auch junge Menschen mit Vermittlungshandicaps – etwa wegen sonderpädagogischen Förderbedarfs oder einer Behinderung – finden ihren Platz in den tirol kliniken: Sie können entweder durch einen verlängerbaren Lehrvertrag oder einen Ausbildungsvertrag über eine Teilqualifizierung gefördert werden. Aufwertung des Lehrberufs In der Lehrlingsausbildung steckt viel Energie und Engagement: Die AusbilderInnen üben ihre Tätigkeit freiwillig aus und den Lehrlingen stehen alle Möglichkeiten im Rahmen ihrer Lehre, aber auch zahlreiche Weiterbildungen zur Verfügung. „Ein Viertel unserer Lehrlinge entscheidet sich für Lehre mit Matura, Tendenz steigend“, sagt Pöhli, „das wertet den Lehrberuf noch weiter auf.“ Die Lehrlinge haben auch die Möglichkeit, ein Auslandspraktikum zu machen und im Rahmen von Ausbildungsverbünden auch bei anderen Firmen Kompetenzen zu erwerben. Alle Lehrlinge nehmen außerdem an einem berufsunterstützenden Ausbildungsprogramm teil – für das letzte Lehrjahr ist etwa ein Bewerbungscoaching vorgesehen. „So lernen sie genau das, was sie nach dem Abschluss ihrer Ausbildung können müssen“, erklärt Pöhli, „schließlich möchten wir unseren Lehrlingen die besten Voraussetzungen für ihren beruflichen Weg mitgeben.“

Aus dem Leben einer Krankenschwester
„Ich bin Krankenschwester – was ist deine Superkraft?“ – war 2015 einer der erfolgreichsten Texte im Online-Bereich in Tirol. Doch wieso ist das so? Wieso interessieren sich mehr Menschen für das Schicksal einer Berufsgruppe, als für Trendthemen über angesagte Musiker, Hotels und Events? Grund genug, um sich einmal einen Tag Zeit zu nehmen und genau hinzusehen. Wie sieht der Tag einer Krankenschwester eigentlich aus? Welche Aufgaben und Herausforderungen warten? Wir haben mit einer Kinderkrankenschwester (offizielle Bezeichnung: diplomierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin) gesprochen. 06:40 Uhr – Ankunft. Umziehen. Erster Kaffee. 07:00 Uhr – Übergabe. Die Nachtschicht weiht die Tagschicht ein. Erzählt wie die Nacht verlaufen ist. Gibt es besondere Vorkommnisse? Gibt es etwas Spezielles zu beachten? Patientenpaket. Medikamente, Krankenhauskleidung. 07:10 Uhr – Die Kinder werden zugeteilt. Jeder bekommt drei bis sechs Kinder, die über den Tag hinweg betreut werden. Je nach Grad der Erkrankung und dem damit verbundenen Pflegegrad, bekommt man mehr oder weniger Kinder. Das Wohl des Patienten steht im Vordergrund – die bestmögliche Pflege ist das Ziel. Wie kann man sich das vorstellen? Erst kürzlich gab es ein Kind, dessen Haut sich auf Grund eines Infektes langsam ablöste. Die Wunden müssen äußerst sorgsam und sauber gepflegt werden. Dafür sind immense Ruhe und Geduld gefragt. Wer eine solche Aufgabe übernimmt, braucht Zeit. Ohne ein eingespieltes und funktionierendes Team wäre das nicht möglich. Patientenblatt checken. Welche Medikamente müssen verabreicht werden? 07:30 Uhr – Patientenblatt checken. Welche Medikamente müssen verabreicht werden? In welchem Zeitraum? In welchem Intervall? Überwachung der einzelnen Funktionen. Blutabnahme. Blutdruck-Check. Temperaturcheck. Der Unterschied zwischen Betreuung von Erwachsenen und Kindern? Erwachsenen kann man mehr erklären. Sie verstehen die Tragweite ihrer Erkrankung. Das erleichtert es einerseits, doch andererseits kann dieses bewusste Erfahren und Realisieren auch zu depressiven Zuständen führen. Kinder hingegen leiden symptomatisch. Sie leiden in dem Moment, in dem der Schmerz da ist. Das braucht ein besonderes Gespür, viel Geduld und Ruhe. Doch hat ein Kind einen guten Tag, ist es fröhlich, trotz jeder Krankheit. Dennoch stehen Tricksen und sanftes „Erpressen“ (im Sinne von gut Zureden und einer versprochenen Belohnung) zum Alltag. Eltern spielen bei der Betreuung und Pflege von Kindern eine große Rolle. So können einerseits manche Basispflegeaufgaben von den Eltern durchgeführt werden. Dies erspart den Kindern zusätzlichen Stress. Medizinisch aufwändige und schwierigere Aufgaben werden ausschließlich vom ausgebildeten Pflegepersonal gemacht. Hier können Kinder, Kinder sein. Ein Raum ohne Behandlung. Nur zum Spielen. Wissen: laut Entwicklungspsychologie begreifen Kinder zwischen sechs und neun Jahren erstmals die Endgültigkeit des Todes. Zwischen dem elften und fünfzehnten Lebensjahr ähnelt ihr Todesverständnis schon stark jenem von Erwachsenen. Insider-Wissen: Die Kinderkrankenschwester, mit der ich (der Autor) sprechen durfte, hat mir erzählt, dass sie die Eltern bei Behandlungen gerne aus dem Raum schickt. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die Eltern sollen als Tröster auftreten können, dem Kind das Gefühl geben, nicht alleine zu sein und nicht vom Kind als „Mittäter“ betrachtet werden. 07:40 Uhr – Medikamente etc. vorbereiten. Wie werden die Substanzen eingenommen? Oral oder intravenös? Tägliche Körperpflege steht selbstverständlich auf dem Programm. 08:00 Uhr – Zeit für Körperpflege. An guten Tagen geht alles der Reihe nach. An stressigen Tagen muss man Improvisationstalent beweisen. Was muss beachtet werden? Während all dieser Aufgaben muss immer mitdokumentiert werden. Dies dient nicht nur zur rechtlichen Absicherung, sondern zur Selbstkontrolle. Wurden die richtigen Mengen verabreicht? Zu welchem Zeitpunkt? Etc.? Ende der ersten Runde: circa 09:30 Uhr (an besonderen Tagen kann es auch mal 11 Uhr werden) 09:00 Uhr - Arztvisite. Hier ist das ganze Team versammelt. Auch das Pflegepersonal wird gefragt, erzählt von der Nacht, gibt eine Einschätzung ab und macht Vorschläge, die von den Ärzten aufgegriffen werden. Man arbeitet im Team, zum Wohle des/der Patienten. Nach der Visite geht die tägliche Routine weiter. Besuche werden gemacht. Gepflegt. Gehegt. Leitungen werden gelegt. Funktionen und Werte überwacht. Ständiges Überwachen der Werte gehört einfach mit dazu.Hier werden die Analysen ausgewertet. Auch ein Arbeitsplatz. Gibt es eigentlich oft Notfälle, wie man sie aus Fernsehserien wie Grey's Anatomy oder Emergency Room kennt? Nein! Es wird kaum eine Situation geben, in der ein Arzt im vollen Sprint auf ein Bett hechtet und wie wild den Patienten wiederbelebt. Die Patienten werden durchgehend überwacht. Laufend werden Werte ermittelt, übermittelt und beobachtet. In den seltensten Fällen kommt es zu unerwarteten Situationen. Dennoch kann es zu grenzwertigen Momenten kommen, in denen es Geschwindigkeit, Präzision und rasche Lösungskompetenz braucht. In diesem Untersuchungsraum werden wichtige Untersuchungen durchgeführt. Mit viel Feingefühl und Geduld. Der Tod ist bei dieser Arbeit ein ständiger Begleiter. "Es gibt gute und es gibt schlechte Jahre", sagt mir meine Interviewpartnerin. "Der Tod gehört aber zu unserer Arbeit einfach mit dazu. Jeder von uns hat zwar seinen eigenen Zugang. Doch der Tod ist im Prinzip der unsichtbare Feind, dem man sich jeden Tag aufs neue stellt." Auch wenn tagein, tagaus mit voller Kraft und vollem Einsatz zum Wohle der Patienten gearbeitet und gekämpft wird, ist man in manchen Fällen machtlos. "2015 ist bei uns ein Kind verstorben. 2014 waren es fünf Kinder, die von uns gehen mussten. In solchen Momenten wird man still. Obwohl wir jeden Tag mit diesem Thema konfrontiert sind und wissen, dass der Tod dazu gehört, ist es eine enorme psychische Herausforderung. Für alle Beteiligten. Erst kürzlich ist ein Patient verstorben. Meine Kollegin hat ihn und seine Familie bis zum Schluss begleitet. Da hat man nur einen Wunsch: Dass der Patient in Frieden, möglichst ruhig, ohne großes Leid, ohne großen Schmerz und ohne Angst gehen darf." 12 Uhr - Wer wird entlassen? Ärzte schreiben Entlassungbriefe. Patienten werden verabschiedet. Zimmer hergerichtet und für die nächsten Patienten vorbereitet. 13 Uhr - Pause. Arbeitskollegen übergeben sich gegenseitig die Verantwortung für die Zimmer. Im Schichtbetrieb wird Pause gemacht. Blut abnehmen und die Werte checken. Das ist Alltag. 16 Uhr - Runden 2,3 und 4 werden absolviert. Die Systeme, Werte, Vitalzeichen (Blutdruck, EKG) werden gecheckt. (Diese Checks werden circa alle vier Stunden absolviert - bei Bedarf) 18 Uhr - letzter Check. 18:45 Uhr - Übergabe an den Nachtdienst. 19:15 Uhr - an einem guten Tag verlässt man nach einem 12-Stunden-Dienst pünktlich das Krankenhaus. 19:45 Uhr - Abendessen. Wohlverdienter Feierabend.

Der Garant für medizinische Versorgungssicherheit in Tirol
Die tirol kliniken (bzw. die Vorgängerorganisation TILAK) wurden im Jahre 1990 gegründet und stehen im Eigentum des Landes Tirol. Sie stellen heute den größten Gesundheitsbetrieb in Westösterreich dar und haben seit ihrer Gründung mehr als 2 Millionen Patienten versorgt. Der Auftrag ist klar, die bestmögliche Versorgung der Patienten rund um die Uhr muss gewährleistet sein. Diese Versorgungssicherheit in Tirol garantieren die tirol kliniken mit ihren knapp 8.000 Mitarbeitern, die damit auch der größte Arbeitgeber im Land sind. Die Versorgung wird an mehreren verschiedenen Standorten garantiert. Alleine das Landeskrankenhaus Innsbruck beherbergt 38 verschiedene Universitätskliniken, die eine medizinische Betreuung auf bestmöglichem Niveau bieten und alle Fachbereiche abdecken. Was die Innsbrucker Klinik vor allem im europäischen Vergleich herausragen lässt, ist die Tatsache, dass in jedem einzelnen Fachgebiet rund um die Uhr ein Facharzt anwesend ist und damit die bestmögliche Versorgung in Aussicht stellt. Insgesamt 41 Ambulanzen stellen die Erstversorgung und die Nachbetreuung sicher und für Operationen stehen 62 OP-Säle zur Verfügung. Von der medizinischen Basisversorgung angefangen bis hin zur High-Tech Medizin wird der Tiroler Bevölkerung hier alles geboten. Die Notfallversorgung durch den hubschrauber trägt auch zur Versorgungssicherheit in Tirol bei. Viele Eckpunkte, die zur Versorgungssicherheit in Tirol beitragen Zum Verbund der tirol kliniken gehören weiters auch das Landeskrankenhaus Hall, welches heute bereits das zweitgrößte Krankenhaus Tirols ist. Hier wird der Bevölkerung ein breites Spektrum an medizinischen Behandlungen und Therapien angeboten mit einem Schwerpunkt im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie. Das Landeskrankenhaus Hochzirl-Natters hat an seinem Standort in Hochzirl einen Schwerpunkt im Bereich Geriatrie und ist spezialisiert auf postoperative Nachsorge im Bereich Innere Medizin, sowie Behandlungen von chronischen Erkrankungen und geschädigten Nervensystemen. Eine Besonderheit ist der Einsatz hochmoderner Robotik bei der Rehabilitation nach Schlaganfällen und anderen neurologischen Erkrankungen. Am Standort Natters stehen Pneumologie und Innere Medizin mit einem Schwerpunkt auf kardiologische und onkologische Nachsorge im Vordergrund. Das Landeskrankenhaus Natters in herrlicher Umgebung. Die Landes-Pflegeklinik Tirol ist spezialisiert auf Patienten, die auf einen hohen Pflegebedarf angewiesen sind und ist damit einzigartig in Österreich. An allen Standorten zusammen stehen 2.349 Betten zur Verfügung, davon sind 143 Intensivbetten. Über 119.000 Patienten werden pro Jahr stationär aufgenommen. In Summe vefügen die tirol kliniken über unglaubliche 480.000 m² Nutzfläche. Das sind beeindruckende Zahlen, die zeigen wie gut es um die medizinische Versorgung in Tirol gestellt ist. Die Versorgungssicherheit in Tirol steht auf vielen Beinen Nicht jeder, der medizinische Betreuung braucht, wohnt aber im Großraum Innsbruck. Aus diesem Grund gibt es noch einige Bezirkskrankenhäuser, die über das ganze Bundesland verteilt für die medizinische Versorgung der regionalen Bevölkerung sorgen. Solche Bezirkskrankenhäuser stehen in Lienz, St Johann in Tirol, Kufstein, Schwaz, Zams und in Reutte. Der Besuch eines Krankenhauses ist aber nicht immer notwendig, und meistens ist es auch bequemer einen Arzt vor Ort zu konsultieren. Gut, dass es dafür 1310 niedergelassene Ärzte in Tirol gibt. Welche Ärzte gerade Wochenend- oder Bereitschaftsdienst haben, erfahren sie ganz einfach bei der Ärztekammer Tirol. Einen weiteren Beitrag zur Versorgungssicherheit in Tirol leistet auch die Flugrettung, wie zum Beispiel jene des ÖAMTC. In Tirol alleine betreibt der ÖAMTC 4 Hubschrauberstützpunkte, die das ganze Jahr im Einsatz sind und schnellstmögliche Rettung bieten. Der Einsatz des Hubschraubers ist zum Glück nicht immer notwendig und bei den meisten Notfällen kommt ein Rettungsdienst, so wie ihn das Österreichische Rote Kreuz anbietet, zum Einsatz. Rund um die Uhr und im ganzen Land bekommen alle Menschen die medizinische Betreuung, die sie für ihr Anliegen benötigen. Das ist keine leichte Aufgabe, aber dank Organisationen wie den tirol kliniken ist die bestmögliche Versorgung gewährleistet.

Wie feiert man Weihnachten in einer Klinik in Tirol?
Denken Sie an Weihnachten. Denken Sie an Advent. Was kommt Ihnen in den Sinn? Kekse? Weihnachtsbaum? Geschenke? Punsch? Familie? Das ist schön, wunderschön sogar. Das geht nicht allen so. Doch damit auch jene, denen es nicht so gut geht wie uns, die im Krankenbett liegen und darauf hoffen bald wieder gesund zu werden, auch etwas Weihnachtsstimmung geschenkt bekommen, gibt es in den tirol kliniken viele kleine, schöne Aktionen. Hier ein kurzer Überblick. November 2015. Der Christkindlmarkt in der Innsbrucker Innenstadt hat bereits seine Pforten geöffnet. Der Advent steht unmittelbar vor der Türe. Man spürt ihn förmlich an jeder Ecke. Menschen schlendern zwischen den grünen Holzhüttchen umher, genießen die Stimmung, Punsch und Lebkuchen. Andere sind auf der Suche nach Wichtelgeschenken oder gönnen sich herzhafte Tiroler Kiachln mit Sauerkraut. Die ruhige, die besinnliche, die schöne Zeit, die Weihnachtszeit ist nicht mehr fern. Bald ist es so weit. Im Haus riecht es dann wieder nach frisch gebackenen Keksen, nach Tannenzweigen und Weihrauch. Die Kinder öffnen, voller Ungeduld, Tag für Tag ein Kästchen am Adventskalender und schreiben ihre Briefe an das Christkind. Der Advent ist eine Zeit der Freude und der freudigen Erwartung. Nicht alle können diese besondere Zeit im Jahr im Kreise ihrer Liebsten, in der Geborgenheit der eigenen Familie verbringen, sondern hoffen in der Klinik auf eine schnelle Genesung. Deshalb sind die tirol kliniken, besonders in dieser besinnlichen Zeit, darauf bedacht, ihre Patienten und Patientinnen ein wenig zu verzaubern. Wie das gelingt? Indem man den Weihnachtszauber von draußen, direkt in die Krankenzimmer, der Klinik in Tirol, holt. Die Stationen werden festlich geschmückt, Christbäume werden aufgestellt und so eine ordentliche Portion Weihnachtszauber verbreitet. Advent für die kleinen Patienten Am 5. Dezember kommt der Weihnachtsmann zu Besuch in die tiroler kliniken. Bevor am 24. Dezember endlich das Christkind kommt und die Bescherung stattfinden kann, hat der Nikolaus seinen großen Auftritt. Und das auch in der Klinik Innsbruck. Um die Patienten schon in dieser Zeit in Weihnachtsstimmung zu versetzen, besucht der Nikolaus am 5. Dezember die Kinder auf den Stationen und verteilt Nüsse, Mandarinen und natürlich Schokolade. Doch auch in der restlichen Adventszeit brauchen sich die jungen Patienten nicht sorgen, dass süße Naschereien zu kurz kommen. Denn. Um das Warten zu verkürzen, werden in der Adventszeit auch auf den Stationen Kekse gebacken und das ein oder andere (süße) Weihnachtsgeschenk gebastelt. Im Foyer findet übrigens jedes Jahr ein Kindertheater statt. Strahlende Augen und so manch lauter Lacher sind dabei garantiert. Seelsorge in der Weihnachtszeit Weihnachtsstimmung darf auch an der Klinik Innsbruck natürlich nicht fehlen. Der Advent ist aber nicht nur Zeit der Kekse, sondern auch der Stille und des Innehaltens. Gerade in schwierigen Zeiten ist dies, für jeden einzelnen, etwas Wichtiges. Zur Ruhe, zur Besinnung kommen. Trost und Stärke finden. Die Weihnachtszeit ist nicht nur die Zeit der Geschenke, der Düfte und der Lichter. Sie ist vor allem eine Zeit der Besinnung und der Hoffnung. Besinnung auf die glücklichen Seiten des Lebens, Hoffnung auf Besserung, Genesung oder Versöhnung. Für viele kranke Menschen kann diese Zeit aber sehr hart sein. Sie können die schönste Zeit im Jahr nicht mit ihren Liebsten verbringen. Sie können nicht mit ihnen am Adventkranz die stillen, gemütlichen, leisen Abende genießen, innehalten und dankbar sein. Ganz im Gegenteil. Oft haben manche Menschen die Hoffnung auf ein gesundes Leben aufgegeben. In solchen Fällen ist die Seelsorge in der Klinik Innsbruck zuständig. Die Seelsorger begleiten die Menschen auch in dieser feierlichen Zeit. Dies tun sie nicht nur durch lange, persönliche Gespräche. Sie feiern auch regelmäßig Messen und eine Weihnachtsmesse. Wer Besinnung, Trost oder ein offenes Ohr sucht, findet all dies bei der Seelsorge - abseits von all dem Tumult und der Hektik. An was denken Sie nun, wenn Sie an Weihnachten denken? An lauten Rummel und Vergnügen? Oder eher an die besinnliche Seite, an das bewusste (er)Leben, an das Innehalten? An das dankbar Sein? Neben dem Weihnachtszauber der leuchtet, riecht und klingt, ist es eben oft der Blick nach innen, der einem Trost spendet und Kraft gibt. Vor allem in Zeiten in denen es still wird und man nur eines hofft, bald wieder gesund zu werden. Und dies am besten mit einem Lächeln im Gesicht. Lächeln und liebevolle Worte - das ist die beste Medizin. In diesen dunklen Tagen glänzen Lichter kettenweise heller als das Licht in uns. Wär an der Zeit den Schalter umzudrehen und wieder mehr von sich selbst zu geben warum tun wirs nicht? von Hermann Härtel

Winterdepression: Ursachen, Symptome und Auswege
Eine Depression ist heimtückisch. Sie schleicht sich mit leisen Schritten an und gibt sich zunächst unauffällig. Entfaltet sie ihre volle Wucht, legt sie sich wie eine tonnenschwere Rüstung auf die Betroffenen und zieht sie ins Bodenlose. Eine saisonal bedingte Form ist die Herbst- bzw. Winterdepression. Wie man sie bemerkt und welche Auswege es gibt, erklärt Univ.Prof. Dr. Eberhard Deisenhammer von der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie. Univ.Prof. Dr. Eberhard Deisenhammer von der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie Vermindertes Interesse, Antriebs- und Lustlosigkeit, sozialer Rückzug, Schlafstörungen, womöglich sogar Suizidgedanken. Die Symptome einer Depression sind vielseitig. Viele Betroffene haben keinen Spaß mehr an ihren sonst geliebten Hobbys, andere halten es nicht mal mehr aus, ihren Freunden beim Lachen zuzusehen. Für viele ergibt plötzlich nichts mehr Sinn. Ein Abwärtsstrudel beginnt. Eine besondere Form der Depression ist die sogenannte “Herbst- bzw. Winterdepression”. Der Auslöser kann die Jahreszeit an sich sein. “Mittlerweile weiß man, dass die Menge an Licht, die auf die Erde einstrahlt, im Zusammenhang mit der Häufigkeit dieser Depressionsform steht”, sagt Univ.Prof. Dr. Eberhard Deisenhammer von der Innsbrucker Universitätsklinik für Psychiatrie. Sprich: Im Herbst scheint die Sonne seltener und weniger intensiv und das bringt den Botenstoff Serotonin im Gehirn durcheinander. Es kann jeden treffen “Charakteristisch dafür sind starke Müdigkeit am Tag, vemehrter Appetit und somit mehr Kalorienzufuhr”, sagt Deisenhammer. Eine Herbst- bzw. Winterdepression sei eine saisonal bedingte Sonderform einer depressiven Erkrankung. Treffen kann eine Depression prinzipiell jeden. “Es gibt zwar bei den meisten psychiatrischen Erkrankungen genetische Zusammenhänge, aber nicht in jedem Fall”, sagt der Mediziner. Wer depressive Symptome bei sich bemerkt, sollte sich rasch Hilfe holen, bevor es zu spät ist. Deisenhammer: “Eine Depression geht manchmal von selbst vorbei. Oft ist mit der Krankheit aber ein gewisses Suizidrisiko verbunden.” Erste Ansprechperson sei der Hausarzt, man könne sich aber auch direkt in fachärztliche Hände begeben. Für viele stellt das aber die größte Hemmschwelle dar. Eine Depression kann jeden treffen “Die Stigmatisierung psychiatrischer Erkrankungen ist leider immer noch nicht überwunden. Wir haben sicher ein Stück weit erreicht, dass Menschen leichter dazu stehen können, eine psychische Erkrankung zu haben und sie als ähnlich zu betrachten wie ein gebrochenes Bein oder ein Herzinfarkt. Aber es gibt sicher noch sehr viel zu tun”, sagt Deisenhammer. Tatsächlich habe eine psychiatrische Erkrankung nichts mit Verrücktsein oder Geistesgestörtheit zu tun: “Die menschliche Psyche kann durch bestimmte Ereignisse oder auch biologische Veränderungen beeinträchtigt sein.” Was kann man tun? “Man sollte die Möglichkeit nutzen, das Leiden und die Beeinträchtigung der Lebensqualität durch eine Depression abzukürzen”, sagt Deisenhammer. Wer sich in fachärztliche Hände begibt, könne aus einer Vielzahl an Therapiemöglichkeiten wählen. Tatsächlich sei eine Lichttherapie eine Möglichkeit, die auch im begrenzten Ausmaß eingesetzt werden könne. Eine Möglichkeit der Therapie ist künstliches LichtSpaziergänge in der Sonnen helfen den Botenstoffen im Gehirn auf die SprüngeMedikamente können den Heilungsprozess einer Depression unterstützen “Dabei wird künstlich generiertes Licht über Lichtduschen und Lichtboxen eingesetzt”, so der Mediziner. Wichtig dabei sei, dass das nur so lange wirkt, so lange es angewendet wird - im Idealfall also den ganzen Herbst und Winter lang. Zur Verwendung natürlichen Lichts gebe es wenige Studien. “Aber es ist sehr anzunehmen, dass auch die Nutzung vom Winterlicht, also beispielsweise ein Winterspaziergang in der Sonne, einen positiven Effekt haben kann.” Wenn das nicht ausreicht, gibt es weitere Möglichkeiten. “Es gibt Medikamente, mit denen wir für jeden Patienten eine spezifische, individuelle Therapie finden können”, sagt Deisenhammer. Zusätzlich könne eine Psychotherapie eingesetzt werden, mit der fast allen depressiven Patienten gut geholfen werden kann. Das gesamte Video-Interview: https://www.youtube.com/watch?v=YslF-ANsPkY

Arbeiten in der Alpen Hauptstadt Innsbruck
Hamburg. Frühjahr 2015. Ein Großraumbüro. "Wer will den Auftrag in Innsbruck übernehmen? Sechs Monate vor Ort?" Zwanzig Hände gehen in die Luft, winken und strecken sich. "Ich!" "Ich!" "Nein - lass mich gehen. Ich liebe das Mountainbiken und vor drei Jahren habe ich mit dem Skifahren begonnen." "Nein. Ich bin wie geschaffen dafür. Ich war dort jedes Jahr auf Urlaub. Ich bin der geborene Wanderer. Lass mich!" Der Chef hat nun die Qual der Wahl. Seine Mitarbeiter reißen sich um den Auftrag. Leben und Arbeiten - wo andere Urlaub machen. Das zieht eben. Innsbruck Hauptstadt der Alpen Innsbruck. Die Alpen Hauptstadt. Innsbruck ist die selbsternannte Hauptstadt der Alpen. Die Bezeichnung passt nicht schlecht. Immerhin ist die Stadt mit 120.000 Einwohnern von malerischen Bergen umgeben. Eingebettet, fast behütet liegt sie da, zwischen Nordkette und Patscherkofel. Keine Stunde Autofahrt von München entfernt und nur wenige Minuten von der Grenze zu Italien. Der ideale Ort zum Urlaub machen. Zum Wandern, Radfahren, Mountainbiken, Skifahren, Rodeln und Klettern. Aber auch der ideale Ort zum Arbeiten und Studieren. Das wissen nicht nur Einheimische. Immer mehr Menschen entdecken die Hauptstadt der Alpen für sich und machen Innsbruck zu ihrem Lebensmittelpunkt. Ideale Work-Life-Balance Die Gründe wieso Menschen ihre Heimatstadt, ihr Heimatdorf verlassen sind vielfältig. Der eine geht wegen dem Studium. Die andere aus Liebe. Der dritte, weil er sich wo anders bessere Berufsmöglichkeiten erhofft. Innsbruck ist so eine Stadt in die Leute aus den unterschiedlichsten Gründen ziehen. Einer der häufigsten: Die Lebensqualität. Kaum ein anderer Ort auf dieser Welt hat so viel Sicherheit, Vielfalt und vor allem Lebensraum zu bieten. In wenigen Minuten ist man aus der Arbeit draußen und mitten in der Natur. Kaum wo lassen sich Arbeit und Freizeit so gut mit einander verbinden wie hier. Und dazu gibt es unzählige Firmen und Unternehmen, die attraktive Berufsmöglichkeiten bieten. Eine moderne Ausrüstung auf Weltniveau haben die tirol kliniken zu bieten. Attraktive Arbeitgeber in der Alpen Hauptstadt Eines dieser Unternehmen sind die tirol kliniken. Mit über 8.000 Angestellten an den Standorten in Innsbruck, Hall, Hochzirl-Natters sind die tirol kliniken einer der größten und vielseitigsten Arbeitgeber der Region. Die Beliebtheit unter Arbeitnehmern zeigt sich auch an der Internationalität der tirol kliniken. 616 Personen aus 20 verschiedenen EU-Ländern und 90 Personen aus 25 nicht EU-Ländern, spiegeln die Vielfalt unter den Beschäftigten wieder. Neben einer topmodernen medizinischen Ausstattung auf Weltniveau, machen auch die umfassenden Sozialleistungen (Gesundheitsleistungen, Kinderbetreuung, Sportclub, Mitarbeiterrabatte, Einkaufsgutscheine für Einkaufszentren etc.) die tirol kliniken zu einem attraktiven Arbeitgeber und zu einem Zugpferd der regionalen Wirtschaft. Die Bekanntheit der tirol kliniken ist längst nicht nur auf die Alpenhauptstadt und Tirol beschränkt. Der ausgezeichnete Ruf hat sich über die Landesgrenzen hinaus verbreitet und lockt Arbeitnehmer aus den unterschiedlichsten Bereichen und Ländern nach Tirol - ins Herz der Alpen - in die Hauptstadt der Alpen. Wer sich für eine Karriere bei den tirol kliniken interessiert: Hier geht es direkt zum Karriereportal. Innsbruck: Attraktiver Standort und Lebensmittelpunkt Innsbruck hat offensichtlich einiges zu bieten. Nicht nur die oft beschriebene Natur, die Skigebiete und Wanderwege. Innsbruck ist ein Juwel, mitten in den Bergen. Ja, auch zum Sporteln, aber vor allem auch zum Leben. Die Hofkirche - ein Touristen-Hingucker Wer die Zukunftsprognosen anschaut und sich ein wenig mit der Stadt in den letzten Jahren beschäftigt, der weiß, dass Innsbruck wächst und gedeiht. Viele unterschiedliche Menschen, aus vielen unterschiedlichen Ländern, lernen Innsbruck, die Hauptstadt der Alpen, kennen und schätzen. Und davon können letztlich nur beide Seiten profitieren. Der einzelne der in einer wunderbaren Stadt leben und arbeiten darf und die Stadt selbst, die vielfältiger, offener und kultureller wird. Eine Entwicklung - die allen gut tut. P.S.: Da eingangs Hamburg erwähnt wurde und davon gesprochen wurde, dass alle Hamburger nach Innsbruck möchten. Hamburg ist eine wunderbare, schöne und lebenswerte Stadt und ist hier nur exemplarisch verwendet.

Riesen Rohrpost in Innsbruck
Knapp 50 Kilometer lang ist das Rohrpostsystem der Innsbrucker Klinik. Es ist die größte Rohrpostanlage Europas. "In Richtung Zentrallabor ist heute wieder viel Verkehr", sagt Martin, mit Blick auf seinen Computer, auf dem sich unzählige Punkte auf einem Gewirr von Linien hin und her bewegen. Die Punkte sind "Bomben", also die runden Boxen, die durch die Rohre, die am Computer als Linien dargestellt werden, quer über das Areal der Klinik "geschossen" werden. Und sogar noch weiter. Denn auch das Gebäude am Innrain 66 ist an die Rohrpost angeschlossen, ein gutes Stück außerhalb des Klinik-Areals. Dokumente oder leere Behälter dürfen mit knapp 50 km/h durch die Rohre pfeifen. Werden Laborproben versendet, dann wird die Geschwindigkeit automatisch auf ca. 10 km/h gedrosselt. Damit wird garantiert, dass die wertvolle Fracht keinen Schaden nimmt. Die Blutbank hat überhaupt eine eigene Verbindung in die Notaufnahmen und OPs. Einerseits sind die Rohre dicker, in den Boxen hat mehr Platz. Andererseits ist auf diesen Spezialverbindungen nicht so viel Verkehr, damit die lebensrettenden Blutkonserven möglichst schnell beim Schwerverletzten in der Notaufnahme sind. Chaos unter Kontrolle Ca. 1.000 Boxen sind im Umlauf. Jede hat eine "Heimatadresse", eine Station oder eine Ambulanz und über ein eigenes Programm im Netz der Klinik kann jeder Nutzer nachsehen, wo sich seine Box gerade befindet. Insgesamt gibt es knapp 320 Stationen, an die eine Rohrpost-Bombe geschickt werden kann. Gesteuert wird das programmierte Chaos von einem leistungsstarken EDV-System. Der Computer gibt seine Befehle an die Stationen, die Weichen, die Roboter, die Gebläse und die Service-Zentrale. Das Ziel gibt der Benutzer an der Station ein, an der er die Bombe auf die Reise schickt. Früher musste die Zieladresse über Stellringe an der Box vorgegeben werden. Gesteuert werden die Boxen über Weichen, die aber natürlich nur nach links, rechts oder geradeaus geschaltet werden können. Meist aber ist die Auswahl um ein Vielfaches höher, als nur drei Richtungen. Dann übernimmt eine der 13 Roboter-Zentralen. Sanft werden die Boxen entgegengenommen und zum nächsten Rohr transportiert, wo sie wieder auf die Reise geschickt werden. Das sieht dann so aus: https://youtu.be/CZP2bShmYEw Seit 1977 ist das Rohrpostsystem der Innsbrucker Klinik in Betrieb und wird laufend erweitert und modernisiert. Die Boxen selbst werden regelmäßig gewartet. Wenn eine gewisse Zahl von Fahrten erreicht ist, dann fährt die Box von selbst "in die Box". Dort wird vor allem ein kleiner Ring ausgetauscht, der dafür sorgt, dass die Bomben möglichst reibungslos durch die Rohre pfeifen. Bei rund 7.000 Transportfahrten täglich, hat so manch eine Box bereits eine Strecke zurückgelegt, die knapp der zweifachen Erdumrundung entspricht. Verschüttet im Rohr? Doch was passiert, wenn einmal eine Rohrpost-Bombe stecken bleibt? "Kommt vor, sehr selten, aber es kommt vor", sagt Martin, "wenn zum Beispiel der Verschluss nicht ordentlich zu ist". Wie findet man etwas, was in irgendeiner Mauer der Klinik in irgendeinem Rohr steckt? Die Lösung ist genial. Ein Verschütteten-Suchgerät, ein so genannter Lawinen-Pieps, kommt in eine Box und wird auf die Reise geschickt. Bei der steckengebliebenen Bombe bleibt auch das Suchgerät stecken. Mit dem zweiten Pieps kann Martin dann die "Verstopfung" orten und beheben. Beeindruckend ist, dass währenddessen aber keine Einschränkung im Post-Verkehr herrscht. Die Bomben suchen selbstständig Ersatzwege um an ihr Ziel zu kommen. "Haben wir heuer aber noch nicht gebraucht", sagt Martin und klopft auf Holz und der Bomben-Verkehr in Richtung Zentrallabor hat auch etwas abgenommen. Die Mittagspause naht. Ob auch schon mal die eine oder andere Wurstsemmel herumgebombt wird? "Für den Inhalt sind wir nicht verantwortlich", sagt Martin. Nur dass es pfeift. Rund um die Uhr.