1964 titelte DIE ZEIT: „Kärnten ist in der Mode: Österreichs warmer Süden – Playboys und Schwammerlkenner. Reisenotizen von Hans Homberg“. In dem Artikel wird auch der Wiener Spötter und Feuilletonist Daniel Spitzer zitiert, der vor mehr als 150 Jahren zynisch geschrieben haben soll: „Bis jetzt ist Kärnten nur wenig von Touristen besucht. Solange nicht ein Engländer von irgendeinem 7000 Fuß hohen Berg herunterfallen und sich den Hals brechen wird, ist keine Aussicht vorhanden, daß Kärnten in die Mode kommt!“ Heute ist Kärnten in (der) Mode. Und zwar mehr als je zuvor.
(mehr …)Fischen am Klopeiner See
Mein Blick liegt starr auf der Wasseroberfläche. Ich nehme das Rauschen der Baumwipfel kaum wahr. Ein starkes Lüftchen ist aufgezogen. Das Wasser beginnt unruhig zu werden. Seit Stunden sitze ich schon hier und warte auf den einen Moment, bis es endlich passiert. Bis ich mein Ziel erreicht habe. Wie ein Besessener habe ich den einen Punkt im Fokus, lasse ihn nicht mehr los, fixiere ihn. Es muss endlich geschehen. Und dann passiert es. Fischer Paradies Klopeiner See in Südkärnten Wie aus dem Nichts, im Bruchteil eines Augenblicks geschieht das, worauf ich seit den frühen Morgenstunden gewartet habe. Die Schnur meiner Angel spannt sich. Es passiert so schnell, dass ich zu langsam reagiere und mir die Angel fast aus den Händen gleitet. Doch es ist geschafft. Ein prächtiger Bursche hat angebissen. Endlich. Was für ein Hochgefühl. Der Tag hat sich gelohnt. Ich schaue nach rechts. Meine drei besten Freunde sitzen neben mir. Alle hatten heute schon Erfolg. Jetzt jubeln sie, grölen. Ein High-Five jagt das nächste. Die Bierflaschen zischen. Kollektives zuprosten. Was für ein Wochenende. Männerausflug vom Feinsten. Natur. See. Campingstühle. Kühles Bier. Frische Luft und die besten Freunde. Fischen in Südkärnten. Ein voller Erfolg. Der Klopeiner See ist der größte natürliche See des Bezirkes. Fischen ist aber definitiv nicht nur etwas für einen ausgedehnten Männerurlaub. Fischen ist für jedermann und jede Frau. Egal ob als Familie mit Kindern, die sich für Natur interessieren. Ob als Pärchen, das sich einmal eine Auszeit in der Natur, viel Ruhe und am Abend ein genüssliches Essen zu zweit, unter dem Vollmond gönnen möchte. Oder alleine, wenn man die Stille sucht und zu sich finden möchte. Fischen ist eine wunderbare Freizeitbeschäftigung. Vor allem in der Region Klopeiner See in Südkärnten kann man das Fischen so richtig zelebrieren. Ich habe die schönsten Hotspots, Seen und Gewässer zusammengestellt. Es sollte für jeden etwas dabei sein. Liste der schönsten Plätze zum Fischen in der Region Klopeiner See in Südkärnten Fischen am Klopeiner See Fischen in Familie: in Südkärnten kann man das so richtig zelebrieren Der Klopeiner See ist mit über 110 Hektar Wasserfläche der größte natürliche See des Bezirkes. Er ist bekannt für das Fischen von Karpfen und Hecht. In der Vor- oder Nachsaison kann besonders die Fischerei auf Reinanken und das Fischen in den Morgen- und Abendstunden empfohlen werden. Fischen am Kleinsee Der ideale Ort für anspruchsvolle Angler an Hecht, Wels, Karpfen und Schwarzbarsch interessiert sind. Der Kleinsee ist ein absolutes Kleinod und eines der Topgewässer in Österreich. Der See bietet ideale Lebensbedingungen für eine Vielzahl an Fischen. Fischen am Sonnegger See Ein See fürs Familienfischen. Leicht zugänglich. Dichter Bestand. Auch Freunde der guten Friedfischerei sind hier genau richtig. Karpfen, Graskarpfen, Schleie, Rotfeder, Barsch, Zander und Hechte sind hier in großer Anzahl zu finden. Fischen ist überall außerhalb der Liegewiese am Südufer erlaubt. Fischen in der Drau Nach dem Fischen kann man sich ein genüssliches Essen gönnen Der Völkermarkter Stausee ist eines der bekanntesten Fischereireviere entlang der Drau in Südkärnten. In dem Gebiet rund um den Klopeiner See verläuft die Drau über eine Länge von 54 Kilometern und lädt erfahrene, wie auch eher neue und neugierige Fischer zum Verweilen und Genießen ein. Fischersafari Dank der Fischereisafari wird Fischen am Klopeiner See zu einem kinderleichten, unkomplizierten Vergnügen. Ohne große Bürokratie können Sie eine 3-Tageskarte lösen und gleich mehrere Gewässer der Region Südkärnten nutzen. Ideal für leidenschaftliche Fischer. Fischerparadies Klopeiner See
Warum Südkärnten ideal für den Familienurlaub ist
Die Schule ist vorbei, die Sommerferien haben begonnen. Im ganzen Land rüsten sich nun Familien für den wohlverdienten Urlaub. Während einige schon seit Monaten wissen, wohin es in diesem Sommer geht, planen andere spontan, nach Lust und Laune und vor allem nach dem Wetter. Wer noch auf der Suche nach der perfekten Destination für den diesjährigen Familienurlaub ist - der könnte in der Region Klopeiner See Südkärnten fündig werden. Wieso? Das ist recht einfach erklärt: 1. Schnelle, einfache und angenehme Anreise nach Südkärnten Wer einmal mit Kindern gereist ist, der weiß, dass eine kurze und unkomplizierte Anreise von Vorteil ist. Auch hier bietet der Klopeiner See optimale Bedingungen. Immerhin ist der Klopeiner See von vielen größeren Städten aus, in wenigen Stunden gut erreichbar. Knappe drei Stunden braucht man beispielsweise von Wien (über die A2), Salzburg (über A10) und Linz (über A9). Von Innsbruck aus ist man etwas länger unterwegs. (4,5 Stunden) Familien aus Graz sind in nur 1,5 Stunden raus aus der Stadt und direkt am See. 2. Familienfreundliche Betriebe Manche Hotels verbieten mittlerweile Kinder in ihren Hotelanlagen. Am Klopeiner See ist dies noch anders und die Welt in Ordnung. Hier sind Familien herzlich willkommen. Die Region besticht so beispielsweise durch viele familienfreundliche Betriebe, wie das mit 5 Bären ausgezeichnete Baby und Kinderhotel Sonnelino oder die mit 4 Bären ausgezeichneten Betriebe - Familiengasthof Schmautz und Hotel Marolt. Wer mit Kindern urlauben will, ist am Klopeiner See also goldrichtig. 3. Ausflugsziele für die ganze Familie Kinder sind anspruchsvolle Gäste. Sie wollen unterhalten werden, die Welt entdecken, Neues erkunden. Die Region Klopeiner See Südkärnten bietet alles dafür. Viele spannende und familienfreundliche Ausflugsziele sind schnell erreichbar. Abenteuer im Wald, am See oder am Berg sind garantiert So kann in unmittelbarer Umgebung beispielsweise die Tropfsteinhöhle Griffen erkundet, der Vogelpark Turnersee besucht oder das Abenteuer Natur in der Walderlebniswelt erlebt werden. In der Walderlebniswelt warten, hoch über den Baumwipfeln, mehr als 50 Attraktionen auf 20.000qm auf die Besucher. Wer einen Familienurlaub in Südkärnten plant, sollte sich unbedingt vorher die Liste an familienfreundlichen Ausflugszielen anschauen - es wird sich lohnen. 4. Einzigartige Natur Der Klopeiner See ist der wärmste Badesee Europas, Südkärnten eine der sonnenreichsten Gegenden überhaupt. Dadurch hat die Region alles was sich Familien für ihren Urlaub wünschen. Spannende Erlebnisse im Freien, ereignisreiche Abenteuer im Wald, am See oder am Berg sind garantiert. Der Klopeiner See ist in weniger als einer Stunde komplett umrundbar und bietet so optimale Bedingungen die Kinder einmal selbstständig laufen zu lassen und dennoch nicht den Überblick zu verlieren. 5. Wer nicht probiert (wagt), der nicht gewinnt Wer in diesem Jahr spontan in den Urlaub fahren will und noch nach einem tollen Angebot für einen unvergesslichen Familienurlaub sucht - der sollte es einmal am Klopeiner See in Südkärnten probieren. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
Der Junge, der mit den Waldgeistern sprach
Es lebte einst eine Familie in St. Primus am Turnersee. Der Vater hatte seine junge Frau und seine drei Kinder schon früh verlassen. Die Geschichten über die große Stadt im Osten und all den Reichtum den es dort gab, hatten ihm den Kopf vernebelt. So kam es, dass er in einer sternenklaren Nacht einen Entschluss fasste, aus dem ehelichen Bett aufstand, sich in seine Arbeitskluft warf und seine Familie für immer verließ. Am nächsten Morgen fanden seine Kinder nur noch seinen Hut und seinen Stock, die er beide im Haus vergessen hatte. Die Kinder litten sehr unter dem Verlust ihres Vaters. Nächtelang lagen sie wach, erzählten einander Geschichten über ihn und dachten an glücklichere Tage. Die Mutter weinte viel. All die Freude, die Herzlichkeit und die Wärme waren aus ihrem Gesicht gewichen. Ein dunkler Schatten hatte sich über ihre Augen gelegt und sie trug von diesem Tag an nur noch schwarze Kleider, als wäre ihr Mann verstorben. Nun war es der älteste Sohn, selbst gerade erst einmal dreizehn alt, der all die Verantwortung, die sein Vater ihm hinterließ, übernehmen musste. Er war das neue Familienoberhaupt, musste Stärke beweisen und sich darum kümmern, dass es genug zu Essen gab. So kam es, dass der älteste Sohn sich eine neue Arbeit suchte, die ihm genug Geld einbrachte, um die gesamte Familie ernähren zu können. Auf der anderen Seeseite, zwischen Ufer und den Karawanken am Horizont, erstreckte sich ein großer Wald. Dort, so wusste er, lag tief im Inneren des Waldes eine kleine Gemeinschaft an Waldarbeitern. Sie fällten täglich, pro Mann, drei Bäume und lieferten das Holz in die Hauptstadt im Westen. Dort wurden daraus neue Häuser gebaut, Boote und Kutschen. Die Nachfrage war eine große und so kamen die Waldarbeiter, die eine eingeschworene und vertraute Truppe waren, zu viel Geld. Nach einem Tag Fußmarsch fand der älteste Sohn schließlich die kleine Waldarbeiter Siedlung. Sie lag gut versteckt, auf einer kleinen Lichtung, die die Männer aus dem dichten Wald geschlagen hatten. Es waren furchtbare Gestalten denen er dort begegnete. Männer so groß wie Bären, mit riesigen Händen, breiten Oberarmen und Bärten so wild wie die Männer selbst. Einige kamen gerade vom Holzschlagen zurück, andere saßen vor ihren Hütten und hielten Mahl. Sie starrten ihn mürrisch an und sagten kein Wort. Der älteste Sohn fasste sich ein Herz und ging auf sie zu. Er verlangte nach ihrem Anführer, um ihm sein Leid vorzutragen. Der Anführer war der größte und stärkste von ihnen. Ein ungepflegter, ungehobelter Mann und an die zwei Meter groß. Er lachte den ältesten Sohn aus. Wie wolle er, mit seinen dreizehn Jahren, mit seinen dünnen Armen und schmalen Schultern je einen Baum schlagen? Die ganze Meute lachte. Doch der älteste Sohn ließ sich nicht einschüchtern und bestand auf seinem Wunsch. So kam es, dass der Anführer ihn herausforderte und ihn seine Kraft beweisen lies. Bis zum nächsten Morgen sollte er einen Baum schlagen und den Baumstamm auf den großen Versammlungsplatz legen. Die ganze Nacht lang mühte sich der arme Junge ab. Er vermochte kaum die große, eiserne Axt in die Luft zu heben, geschweige denn, auch nur eine kleine Kerbe in die Rinde der hohen, starken Bäume zu schlagen. Sein Wille, seine Verzweiflung und seine Gedanken an die eigene Familie, ließen ihn jedoch nicht aufgeben. So versuchte er es weiter und weiter. Erst als ihn seine Kräfte komplett verlassen hatten, ließ er die Axt fallen. Kurz bevor er zu Boden sank, stieß er er ein leises Flehen aus und bat alle die, die ihn nun erhören möchten, um ein Wunder. Im gleichen Atemzug fiel er in einen tiefen Schlaf. Komische Träume ereilten ihn. Träume von Waldelfen, Kobolden und Zwergen, die aus dem Wald kamen und anfingen Bäume zu schlagen. Sechs an der Zahl. Noch vor Sonnenaufgang und noch bevor die ersten Waldarbeiter aufgestanden waren, erwachte der älteste Sohn. Schnellen Schrittes lief er zurück zur Siedlung. Als er dort ankam konnte er seinen Augen nicht trauen. Auf dem großen Versammlungsplatz, der gestern Abend, als er aufbrach und alle anderen ins Bett gingen, noch leer war, lagen nun sechs große, dicke, frisch gefällte Baumstämme. Ungläubig ging er auf sie zu. Wie konnte das sein? Als er direkt vor ihnen stand, sah er am Ende der Stämme etwas liegen. Einen Hut und einen Stock. Die gleichen wie sein Vater sie einst trug. Die ersten Waldarbeiter traten aus ihren Hütten. Auch sie konnten kaum glauben was sie sahen. Ihr Misstrauen gegenüber dem vermeintlichen Schwächling schlug rasch um. So kam es, dass sie ihn in ihre Mitte aufnahmen. Von diesem Moment an, war er ein Teil ihrer Gemeinschaft. Er verbrachte viel Zeit im Wald, arbeitete viel. Kaum ein Tag verging, an dem er weniger als sechs Bäume schlug. Er verdiente fortan genug Geld, um seine Geschwister und seine Mutter ernähren zu können. Einmal in der Woche besuchte er sie und brachte ihnen einen großen Sack mit Münzen. Immer wenn er den Wald verließ und ins Dorf zurückkehrte, sahen ihn die anderen Menschen an und tuschelten. Die Geschichte von dem Jungen mit den schwachen Armen und den schmalen Schultern, der in nur einer Nacht sechs Baumstämme schlug, hatte sie erreicht. Nicht nur die Geschichte wird bis heute erzählt. Auch die Lichtung, tief im Inneren des Waldes, zwischen Turnersee und Karawanken, an dem sich das Wunder ereignete, gibt es bis zu diesem Tage. Die Lichtung von dem Jungen, der mit den Waldgeistern sprach.
Der Schock vom Klopeiner See
Vergangene Woche saß ich mit einem befreundeten Pärchen zusammen bei einem Glas Wein. Die beiden sind absolut reisebegeistert. Weder ihre Jobs, noch sonstige Verpflichtungen halten die beiden davon ab alle zwei Monate zu verreisen. Sie haben schon viel gesehen, waren in Asien, Afrika und Südamerika. Dieses Mal sollte es nicht ganz so weit sein. Ein entspannter Bade- und Aktivurlaub zum Frühling sollte es sein. Er kommt ursprünglich aus Kärnten. Ossiacher und der Millstätter See kennt er wie seine Westentasche. Auf mein Anraten legten die beiden, auf ihrem Weg retour aus Kroatien, einen Zwischenstopp am Klopeiner See ein - so ganz zufrieden waren sie damit nicht. Seelach am Klopeiner See, wie Bibione vor 20 Jahren Die beiden schwärmten zwar vom See selbst, der wunderschönen Natur ringsherum und von all den Möglichkeiten sich sportlich auszutoben. Doch vom Zentrum am See waren sie ganz schön enttäuscht. Die beiden erklärten mir, dass sie erst spät aus Kroatien loskamen. In Slowenien stärkten sie sich dann noch bei einem der vielen Gasthäuser am Straßenrand, vor deren Türen die Spanferkel zum Einkehren einladen. So passierte es, dass sie erst gegen 22 Uhr in Seelach am Klopeiner See ankamen. Und es wartete ein Schock. Anstatt des erhofften kleinen Dorfes mit dem typischen Kärntner Charme, gemütlichen Gasthäusern und schnuckeligen Bars, die sich die beiden erwartet und erhofft hatten, fühlten sie sich in der Zeit zurückversetzt. "Genau so sah es früher immer aus, wenn ich mit meinen Eltern nach Jesolo oder Bibione gefahren bin. Plastikstühle auf den Terrassen. Bunte, schreiende Werbetafeln die von günstigen Eisbechern und noch günstigeren Zimmern erzählen. Rummelplatz-Feeling", erzählt sie. Ich kann ihr kaum etwas entgegensetzen. Das Zentrum von Seelach hat wirklich ein wenig den Charme, als sei hier die Zeit vor 20 Jahren stehen geblieben. Aber genau das hat auch seinen Reiz. Mountainbike Paradies und gutes Essen Die beiden erzählen mir, dass sie nach dem Schock gleich ins Bett gegangen sind und den See am kommenden Morgen erkunden wollten. Da wurden sie dann auch wirklich für den Vorabend entlohnt. Begeistert erzählen sie mir von ihrer zweitägigen Mountainbike-Tour am längsten Flow Country Trail Europas und ihrer Wandertour im Geopark Karawanken in Bad Eisenkappel. Der Geopark gehört zum UNESCO-Netzwerk und ist einer von drei grenzüberschreitenden Geoparks in Europa. Anschließend gab es noch die Spezialität des Hauses "Marktstube zur Lotte" - Kärntner Brillenschaf. Auch die Konditorei Reinwald haben es den beiden angetan. Ebenfalls empfahlen mit die beiden den Gasthof "zum Florian". Am Ende kommen sie dann doch noch ins Schwärmen über die Region Klopeiner See und Südkärnten. Artikelbild: © Franz GERDL / Südkärnten
Der Drache von der Petzen
Es war einst der Sohn eines Bauern und seiner Frau. Er war der älteste von drei Brüdern und lebte gemeinsam mit seiner Familie in St. Kanzian am Klopeinersee. Als die Eltern bei einem Brand im Stall ums Leben kamen, war es seine Aufgabe für seine beiden jüngeren Brüder zu sorgen. Da es im Dorf kaum Arbeit gab und auch alle Tiere beim Brand ums Leben gekommen waren, musste er auf der Suche nach Arbeit ins Land hinausziehen, um sich und seine zwei Brüder versorgen zu können. Von einem Wandersmann hörte er, dass es auf der Petzen einen Stollen gab, in dem hunderte Männer Erz und Zink abbauten. Dort bräuchte man noch junge, starke, mutige Männer, die sich weit in den Berg hineintrauten. So beschloss er Richtung Süden zu gehen und sein Glück zu versuchen. Als er nach einem halben Tag Fußmarsch an den Stollen ankam, fand er dort keine Menschenseele. Als wären die Männer überstürzt aufgebrochen, lagen die Pickel, Lampen und Helme wild durcheinander und eilig weggeschmissen auf dem Boden. Der Eingang zum Stollen war dunkel. Das Licht der untergehenden Sonne erhellte nur die ersten Meter. Dahinter war ein dunkles schwarzes Loch. Doch er war mutig und neugierig zugleich. Er nahm sich eine Lampe, entzündete die Kerze und ging tiefer in den Stollen hinein. Als er schon mehr als eine Stunde gegangen war, ertönte plötzlich ein lautes Grollen und Donnern. Die Wände um ihn herum erzitterten und der Boden begann zu beben. Doch er ließ sich von alle dem nicht entmutigen und setzte seinen Weg fort. Der Weg führte ihn immer steiler nach unten, bis er in einer großen Halle, am Ufer eines unterirdischen Sees stand. Sein Licht reichte nur wenige Meter und so konnte er das Ende des Sees nicht erkennen. Zu seiner Rechten sah er kleines Boot. Mit diesem fuhr er auf den See hinaus. Das Grollen wurde immer lauter und das Boot schwankte gefährlich, so dass es fast zu kentern drohte. Auf der Suche nach den Stollenarbeitern, hielt er Stand und fuhr weiter, als plötzlich ein furchterregend aussehender Drache vor ihm aus dem See auftauchte. Ein heller Lichtblitz erleuchtete die unterirdische Höhle. Der Drache senkte seinen Kopf und fragte den jungen Mann, wieso er ihn störe. Auch die anderen Männer hätten dies gewagt und waren vor seinem Zorn getroffen worden. Der Bauernsohn erzählte dem Drachen von seinem Leid. Der Drache erkannte die ehrlichen Absichten und hatte Mitleid mit ihm. Im Tausch dafür, dass der junge Mann im ganzen Land davon erzählen würde, dass im Stollen ein gefährliches Ungeheuer hauste und man dort nicht mehr abbauen solle, gab der Drache ihm mehrere Säcke voller Gold. Der Bauernsohn kehrte reich beschenkt zu seinen Brüdern zurück. Sogleich berichtete er den Dorfbewohnern von seinen Erlebnissen. Diese lachten ihn nur aus und taten seine Erzählungen als Lügenmärchen ab. Die drei Brüder wurden seither geächtet und aus der Dorfgemeinschaft ausgegrenzt. Gierig nach den Schätzen des Berges begannen die Menschen wieder in den Stollen das Erz abzubauen. Der Drache war über so viel Gier und Dreistigkeit erzürnt. Viele dunkle Wolken zogen über dem Land auf und es regnete sieben Tage lang. Seit diesem Tage sind die Stollen auf der Petzen mit Wasser gefüllt. Die drei Bauernsöhne lebten bis zum Ende ihrer Tage gemeinsam auf dem Hof ihrer Eltern und führten danke dem Geschenk des Drachen ein sorgloses Leben.