Kärnten ist in der Mode – Teil 2

1964 titelte DIE ZEIT: „Kärnten ist in der Mode: Österreichs warmer Süden – Playboys und Schwammerlkenner. Reisenotizen von Hans Homberg“. In dem Artikel wird auch der Wiener Spötter und Feuilletonist Daniel Spitzer zitiert, der vor mehr als 150 Jahren zynisch geschrieben haben soll: „Bis jetzt ist Kärnten nur wenig von Touristen besucht. Solange nicht ein Engländer von irgendeinem 7000 Fuß hohen Berg herunterfallen und sich den Hals brechen wird, ist keine Aussicht vorhanden, daß Kärnten in die Mode kommt!“ Heute ist Kärnten in (der) Mode. Und zwar mehr als je zuvor.

Wenn man heute mit Menschen jenseits der rot-weiß-roten Grenzen spricht – zum Beispiel mit jenen die in den kommenden vier WM-Wochen Özil, Podolski und Co die Daumen drücken – dann glänzen normalerweise bei den Worten „Tirol, Berge, Schnee“ – die Augen derer. Doch neben all der Alpen-Hütten-Romantik, kennen unsere germanischen Nachbarn noch eine zweite, äußerst charmante Seite unseres kleinen, schönen Landes. Die Kärtner Seen.

Höre ich meinen Hamburger, Berliner, Dortmunder und Osnabrücker Bekannten zu, wie sie von ihrem letzten Sommerurlaub erzählen, dann endet das meist in einer Superlativ-Orgie. Dann fallen Sätze wie: „Ach. Die Leute in Kärnten sind einfach so freundlich. Und der Dialekt, der ist einfach so bezaubernd“. Oder: „Wieso soll ich denn ans Meer fahren? Seit Jahren machen wir unseren Sommerurlaub in Kärnten. Am Wörthersee passt doch einfach alles. Das Essen. Die Menschen. Wir haben hier schon richtig viele Freunde“. Neben den auffällig umgänglichen und gastfreundlichen Menschen wird dann meist noch über Essen und natürlich über das einzigartige Feeling rund um Kärntens Seen geschwärmt. Die liebliche Natur – die südländisches Flair versprüht, die kilometerlangen Promenaden, die unzähligen Wander- und Radwege und auch die Kultur nicht zu vergessen. Kärnten ist definitiv in Mode – auch ohne Engländer die von irgendeinem Hügel fallen.

Kärnten positioniert sich seit Jahren als familienfreundliche Genuss- und Entspannungsregion für aktive Urlauber. Ein Spagat der für auf den ersten Blick als durchaus gewagt erscheint. Auf den zweiten Blick werden hier aber vor allem erfahrene Kärtnen-Urlauber mit Sicherheit zustimmen. Wie nirgendwo anders haben es die einzelnen Seen nämlich geschafft ihr Profil zu schärfen und ihre Eigenheiten und Vorteile geschickt zu platzieren. Neben den „kälteren“, wilderen, ursprünglicheren und „Sportler-freundlichen Oberkärntner Seen, gibt es mit dem Wörthersee auch noch das Nizza des Alpenvorlandes. Das gesellschaftliche Zentrum der „sehen-und-gesehen-werden“-Klientel also.

Sogar zu Zeiten, als Wiener Spötter wie Daniel Spitzer Kärnten noch keine touristische Zukunft prophezeiten – war einer der wärmsten Alpenseen schon ein beliebter Ausflugspunkt. Schon im Jahre 1885 gibt es erste Aufzeichnungen von Gästen die den Klopeinersee besuchten. Schnell entwickelte sich der im Süden des Landes gelegene See zu einer beliebten Sommerfrische-Destination. Heute haben dort aktive Urlauber, die gerne „radeln“ und wandern, ebenso viel Freude wie Familien, Fischer oder Kulturbegeisterte.

Wer Kärnten im Sommer 2014 besucht – könnte (je nach Ort und Zeit) so manchem Playboy und auch Schwammerlkenner begegnen. Enes ist aber auf jeden Fall (bis heute) sicher – Kärnten ist in (der) Mode.

Kärnten ist in der Mode – Teil 2
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Von in Klopeiner See