Warum, zum Teufel, tut sich das jemand an? Das frage ich mich immer wieder, wenn irgendwo ein 24 Stunden Rennen am Programm steht. Motorsport ist etwas, das mich schon früh fasziniert hat. Aber das selber aktiv auszuüben erfordert schon ziemliche Zugeständnisse.
Eine gewöhnliche Arbeitswoche umfasst fünf mehr oder weniger harte Arbeitstage und führt bei den meisten Menschen schon dazu, am Wochenende nur mehr die Fernbedienung in die Hand zu nehmen. Ein bisschen Sport schauen im Fernsehen. Es gibt schier unzählbare Möglichkeiten, wie man sich in seiner Freizeit die Zeit vertreiben kann. Irgendetwas, bei dem man zur Ruhe kommt, um die Batterien für die kommenden Tage wieder aufzuladen. Ein Hobby zu haben bietet sich da natürlich immer an. Wandern gehen, zum Beispiel, ein Buch lesen oder mit der Modeleisenbahn im Keller spielen, meinetwegen. Aber dann gibt es da einen Menschenschlag, für den wäre das alles nichts, weil zu langweilig, zu leise und überhaupt: ohne Motor läuft nichts! Herzlich willkommen in der Welt des Motorsports, einer Welt, die für Menschen wie Tatjana Hanser und Fritz Rabensteiner der Himmel auf Erden ist. Auch, wenn man dafür in die grüne Hölle muss.
24 Stunden Rennen, weil Formel 1 so schnell vorbei ist
Motorsport fasziniert so viele Menschen rund um den Globus, aber nur wenigen ist es vergönnt, sich aktiv diesem Vergnügen zu widmen. Autorennen zu bestreiten ist schließlich keine billige Angelegenheit, der Materialaufwand ist enorm, die Rennstrecken sind nicht immer um die Ecke und außerdem sehen Mamas ihre Kinder lieber beim Socken stricken als hinterm Steuer eines Rennwagens. Aber wer Benzin im Blut hat und den Geruch von verbranntem Gummi gerne in Fläschen abfüllen würde, um es dann als Parfum zu verkaufen, der lebt Motorsport mit Haut und Haar. Rennen fahren ist kein Hobby, es ist viel mehr eine Lebenseinstellung. Wer selber schon mal bei einer Amateurveranstaltung oder nur bei einer ambitionierten Runde mit dem eigenen Auto auf einer Rennstrecke Blut geleckt hat, der kommt nur schwer wieder davon los. Wen der Virus Rennsport erst gepackt hat, der ist unheilbar damit infiziert und träumt vielleicht davon, selbst mal bei einem Team wie WS Racing einen Cockpitplatz zu ergattern.
Und dann vielleicht irgendwann in der Königsklasse fahren. Die Formel 1 meine ich damit aber nicht. Die wahre Königsklasse ist für mich ein 24 Stunden Rennen. So ein Formel 1 Grand Prix ist ja schon nach zwei Stunden zu Ende. Da wird bei einem 24 Stunden Rennen gerade zum ersten Mal der Fahrer gewechselt! Als wäre ein normales Rennen nicht schon verrückt genug, wird hier 24 Stunden am Stück gefahren. Der absolute Irrsinn für jeden Außenstehenden und ein Event der Sonderklasse für jeden Fan. Eine unglaubliche Belastung für Autos, Fahrer und ihre Crews. 24 Stunden, in denen das Material ständig hart an der Belastungsgrenze bewegt wird. 24 Stunden, in denen die Fahrer hochkonzentriert bei jeder Witterung mit Vollgas um die Strecke zirkeln und um Positionen kämpfen. 24 Stunden, in denen das Team ständig auf alles vorbereitet sein muss, weil solche Rennen ihre eigenen Gesetze haben.
24 Stunden Feiermarathon für die Fans
Die Fans durchleben in der Zwischenzeit ihren eigenen Marathon. 200.000 Motorsportbegeisterte versammeln sich jährlich beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring – ehrfürchtig die grüne Hölle genannt – und feiern sich, ihre Teams und jedes Überholmanöver, das sie hautnah miterleben dürfen.
Campiert wird direkt an der Rennstrecke und die Griller laufen zur Hochform auf. Zu später Stunde vermischt sich dann der Geruch von Benzin und Bier, von verbranntem Gummi und gegrillten Würstchen zu einer gemeinsamen Duftwolke. Das ist der Geruch vom 24 Stunden Rennen am Nürburgring!
Und warum tut man sich das jetzt an? Weil dabei sein zwar alles ist, aber gewinnen eben doch das Höchste. Genau das gelang dem WS Racing Team 2015 beim 24 Stunden Rennen am Nürburgring, man wurde Sieger in seiner Klasse. Für ebendiese Momente tut man sich das an. Fritz Rabensteiner steigt übrigens am 5. September wieder ins Cockpit des Opel Astra OPC Cup und nimmt an den 24 Stunden von Barcelona teil, während Tatjana Hanser bereits am 20. Juni wieder in der VLN Serie ins Lenkrad greift.
WS Racing setzt auf Wellwasser
Begonnen hat alles damit, dass der Tiroler Weinhändler Dietmar Meraner nach dem „besten Wasser zu einem guten Wein“ suchte. Über intensive Recherchen, ob heimische Wässer durch spezielle Technik qualitativ verbesserbar sind, stieß Dietmar Meraner auf eine High-Tech-Wasseraufbereitungsanlage, die diesen Kriterien entsprach. [caption id="attachment_268" align="alignleft" width="389"] Dietmar Meraner, Geschäftsführer von Wellwasser[/caption] Dietmar Meraner: “ Man könnte glauben, wir haben kein Problem mit Quantität und Qualität unseres Wassers. Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad. Hoch oben entspringt unser Wasser aus reinen Quellen und wird in dieser Qualität bis zu den Gebäuden geleitet. Dort fängt allerdings vielerorts das Problem an: Z.B. ältere oder undichte Leitungen sowie unsaubere Anschlüsse sorgen immer wieder für Kontaminierungen des Wassers. Wellwasser hat sich mit seinem dreistufigen Filtersystem zum Ziel gesetzt, die Quellqualität zu sichern. Die dreistufige Filteranlage wird unmittelbar vor der Wasserentnahme installiert und reinigt bzw. sichert das Wasser vor dem Zapfen. Es wird entkeimt und von schlechtem Geschmack, üblen Gerüchen und Verunreinigungen befreit. Fritz Rabensteiner, Pilot bei WS Racing, darf sich auch im nächsten Jahr wieder über die Unterstützung durch Wellwasser freuen. Die Innsbrucker Firma ist dadurch auf zahlreichen Rennstrecken in Europa präsent. Doch die Kooperation geht noch weiter. Teamchef Thorsten Willems: „Wir haben heuer einen extrem heißen Sommer erlebt. Stellen sie sich einmal vor, dass sie in dieser Hitze Auto fahren, mit geschlossenen Fenstern, die Heizung auf das Maximum gedreht, mit einem dicken Wollpullover, Handschuhen, einer Mütze und Stiefeln. Wir versuchen daher, die Fahrer dazu zu bringen, so viel wie möglich zu trinken. Aber kein gefärbtes Zuckerwasser aus dem Tetrapack. Sondern kristallklares Wellwasser mit einem Zusatz aus Mineralien und Salzen um gegen die Hitze anzukommen. Durch die hohen Temperaturen kann ein Fahrer im Verlauf des Rennens ein paar Kilogramm abnehmen, natürlich im Training ebenso. Wir reden hier von kiloweise Wasser im Sinne von Schweiß, der Salze und Mineralien enthält. Um sicherzustellen, dass sie während des Rennens so gut wie möglich hydriert sind, müssen sie während des gesamten Wochenendes fast ständig trinken. Es ist extrem wichtig, dass der Flüssigkeitshaushalt der Fahrer stimmt.“ Fahrer und Teammanager Fritz Rabensteiner ergänzt: „Natürlich gibt es hier ein athletisches Element, denn ein Fahrer muss körperlich fit sein, weil sein Herzschlag ansteigt wie bei jedem Sportler im Wettkampfmodus. Doch dann gibt es da auch noch das psychologische Element. Ein dehydrierter Fahrer wird an Konzentration verlieren. Und dieses 'Benzin' für Körper und Geist liefert uns die High-Tech Wasseraufbereitungsanlage von Wellwasser. Aber nicht nur für die Fahrer, sondern auch für alle anderen Teammitglieder. Die Mechaniker zum Beispiel müssen gut hydriert sein, da sie jeden Tag lange arbeiten und es schon von morgens an heiß sein kann. Es ist wichtig, dass sie sich konzentrieren, wenn sie es mit stressigen Situationen wie den Boxenstopps zu tun bekommen. Ein kleinster Fehler von ihnen kann sehr ernste Folgen haben. Und zu guter Letzt können wir den Gästen in unserer Hospitality mit Wellwasser eine tolle Erfrischung anbieten.“
Fritz Rabensteiner rüstet für 2019 auf
In der P9-Challenge machte 2018 der Tiroler im roten Overall in der Klasse 2 die Pace. Von Fritz Rabensteiner ist die Rede. Man erinnert sich. Der Serienname P9 wird aus der überwiegenden Zahl der Fabrikate, die am Start sind, abgeleitet. "P" steht für Porsche und die "9" steht für den Typ 911 der Sportwagenkonstrukteure aus dem deutschen Zuffenhausen. Fritz Rabensteiner brach 2018, wenn man so will, dieses Gesetz. Und das mit Erfolg. Der Manager aus der Reisebranche trieb einen Audi R8 GTWS in der P9-Challenge zu einigen Klassensiegen und damit zum Gesamterfolg in dieser Kategorie. Mit einer 420 PS starken Eigenentwicklung von RaceIng waren das Team WS Racing aus dem Saarland und ihr Fahrer aus Österreich in dieser Saison oft des Maß der Dinge. Der engagierte "50er" begann erst 2014 mit dem Automobilsport. Erste Rennen wurden im Rahmen der Langstrecke am Nürburgring unter die Räder genommen. Dort, nicht weit vom saarländischen WS-Teamsitz entfernt, pilotierte Fritz Rabensteiner einen Opel Astra Tourenwagen. Und das führte dann schnell zum Kampf um den Klassensieg beim 24h-Rennen in der "Grünen Hölle Nürburgring", der 2015 auch prompt gelang. Aber ein Mann, der den Rennsport liebt, will nicht nur auf einer Rennstrecke kämpfen. Auch andere tolle Strecken reizen. Die P9-Challenge achtete von Beginn an darauf anspruchsvolle Rennstrecken ins Programm zu nehmen. Die Formel-1-Strecken von Hockenheim, der Nürburgring sowie der Red Bull Ring im heimischen Österreich übten auf den Tiroler stets eine besondere Anziehung aus. Und natürlich der legendäre Salzburgring. Der ist für jeden Vollblutracer ein absolutes Muss. 2016 pilotierte Fritz Rabensteiner einen Porsche 997 GT3 Cup. Später setzte WS Racing wie bereits erwähnt einen Audi R8 GTWS ein. 2018 kämpfte sich der Fahrer aus Schwaz bravourös auf den 6. Rang der P9-Gesamttabelle vor. Zwei weitere gute Resultate hätten am Ende Platz 4 bedeuten können. Sogar Platz 3 wäre möglich gewesen. Verhindert haben dies geschäftliche Verpflichtungen. "Alle Rennwochenenden konnte ich nicht bestreiten, leider", so der Österreicher, und schob ein "... schade", nach. Und WS Racing rüstet weiter auf. 2019 wird wieder ein Audi R8 eingesetzt, und zwar ein 495 PS starker V10 Audi LMS GT4, das Kundensportfahrzeug von Audi Customer Racing. Man darf gespannt sein wie oft Fritz Rabensteiner im kommenden Jahr aufs Stockerl steigen wird. Aufs Stockerl nach ganz oben, versteht sich. HTS Fotocredit: Kevin Adolf - FlimFlam Media
mitcaps verlängert Kooperation mit WS Racing
Bereits frühzeitig in der laufenden Saison bestätigte Wilfried Röttgers, Geschäftsführer der mitcaps GmbH aus Mainz, die Vertragsverlängerung für 2019 und startet somit in die dritte gemeinsame Saison mit WS Racing. Die mitcaps GmbH, ein Managed Service Provider für den international tätigen Mittelstand, hat sich auf Premium ITK Lösungen spezialisiert. Ein Rundum-Sorglos-Paket für Kunden mit Anforderungen im WAN, VOIP, Video, Security und neue SDWAN Highspeed Dienstleistungen. In der Zusammenarbeit mit WS Racing nutzt die mitcaps GmbH dabei das komplette Portfolio in den Bereichen PR / Media, Business-Networking und Events. „Es ist schön zu sehen, dass ein Partner sich so aktiv in die Kooperation mit einbringt, die einzelnen Bereiche unseres Konzeptes so mit lebt und daraus dann auch einen entsprechenden Mehrwert generiert. Dabei orientieren wir uns an der Firmenphilosophie und deren Leitmotiven, die wir durch den Rennsport bzw. die Plattform Motorsport ideal transportieren können, denn wie sonst kann man „Highspeed Datennetze“ besser visualisieren, als durch erfolgreichen Motorsport. Im Namen des gesamten Teams möchten wir uns bei Wilfried Röttgers für das Vertrauen und Engagement bedanken und freuen uns auf die kommende Saison“, so Teamchef Thorsten Willems. Als Premium Partner richtet WS Racing nicht nur Events zur Kundenbindung und Team-Motivation für die mitcaps GmbH aus, sondern durch die Netzwerkintegration konnte das Unternehmen bereits zahlreiche neue Kundenkontakte gewinnen und das eigene Netzwerk erweitern. Die mitcaps GmbH ist dabei als „Attraktiver Arbeitgeber Rheinland – Pfalz“ und als „MINT Minded Company“ ausgezeichnet und setzt im Bereich Arbeitsplatzattraktivität neue Maßstäbe. W. Röttgers, mitcaps GmbH: „Als Boutique-Anbieter arbeiten wir mit Leidenschaft für guten Kundenservice, erzielen echte Mehrwerte für unsere Mittelstandskunden und mit gleicher Leidenschaft investieren wir in unsere Partnerschaft mit WS Racing. Innovationen entstehen häufig dann, wenn Partner gemeinsam für ein Ziel brennen und sich mit einer „Geht-nicht-gibt’s-nicht“ Mentalität engagieren. Raus aus der Komfortzone und neue Konzepte starten. WS Racing bietet uns diese Möglichkeiten. Neben einer intensiven Medienarbeit, Kunden-Thinktanks und Durchführung von Adrenalin-Events, die dabei unterstützen neue Konzeptionen/Strategien oder das Hervorbringen von Innovationen zu beleben. Business in eine andere Atmosphäre zu verlagern und Ziele auf neuen Wegen zu erreichen. Auch die jetzigen Kooperationen mit Outdoor against Cancer oder Giti Tire Europe sind Schritte, die neben dem Innovationscharakter neue Ideen und neue Netzwerkpartner mit sich bringen. Für uns war daher sehr frühzeitig klar, dass wir das Team auch 2019 bei allen Schritten unterstützen und partnerschaftlich am Erfolg arbeiten, sowohl für die mitcaps GmbH als auch WS Racing.“
Girl Power bei WS Racing
GITI Tire Europe und der Rennstall WS Racing bestreiten die Rennsportsaison 2019 in einem gemeinschaftlichen Projekt. Zur Weiterentwicklung der Rennsportreifen „GitiCompeteGTR1“ kommt ein Audi R8 LMS Ultra in der Klasse SP8 zum Einsatz, der auf Reifengrößen der aktuellen GT3 Fahrzeuge starten wird. Ergänzend gründeten GITI TIRE und WS Racing das weltweit erste Damenteam, das beim 24h-Rennen 2019, bei 6 VLN-Rennen sowie dem 24h- Qualifikationsrennen an den Start gehen wird. Das Projekt wird von Giti Tire als Hauptpartner und von Volkswagen als Kommunikations-Partner unterstützt. Hierbei ist aber nicht nur die Fahrerbesetzung weiblich, sondern das gesamte Team ist weiblich aufgestellt. Einzige Ausnahme: Statt der üblichen Grid-Girls werden dem Damenteam 2 Grid-Boys für das 24h-Rennen 2019 zur Seite stehen. Die Zusammenstellung des Teams erfolgt unter anderem über ein Casting. Fahrerinnen, die bis Mai 2019 über alle notwendigen Lizenzen verfügen, können sich ebenso zum Casting anmelden wie Mechanikerinnen, Mechatronikerinnen, Ingenieurinnen sowie Helferinnen und Organisatorinnen. Zum Einsatz kommt ein neuer VW Golf GTI TCR der Volkswagen Motorsport GmbH, der mit 350 PS und einem DSG-Getriebe an den Start gehen wird. Als Kundensport-Team wird das Ziel für das Damen sehr hochgesteckt sein und der Fokus auf dem sportlichen und medialen Erfolg liegen. Ihr wollt mehr über das Girlspower-Team 2019 wissen?Hier unser Youtube Interview. https://www.youtube.com/watch?v=G_W473S_AsA&t=25s Für weitergehende Informationen und Rückmeldungen:Bewerbungen: willems@ws-racing.com Presse: petra.thaller@thaller-media.deMarketing: rabensteiner@ws-racing.com Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit GITI Tire Europe und hoffen auf zahlreiche Bewerbungen zu unserem Projekt. Gleichzeitig danken wir allen Partnern, die diesen Schritt ermöglicht haben.
Dr. Michael Posselt zum Weltfondstag 2018
Heute, am 19. April, jährt sich wiederum der Weltfondstag. In den letzten Jahren haben sich Investmentfonds sehr gut entwickelt. Wieso investieren trotzdem nach wie vor nur sehr wenig Menschen in Aktien(fonds)? Leider ist es nach wie vor so, dass viele Menschen mit Aktien oder überhaupt mit unternehmerischen Investments Risiko und Spekulation verbinden. Dabei ist die unternehmerische Tätigkeit das Rückgrat unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Dieses Bewusstsein zu vermitteln sehe ich als eine meiner/unserer wichtigsten Aufgaben als Vermögensberater oder Finanzdienstleister – nehme hier aber gerne auch die Medien in die Pflicht. Nur allzu oft wird nämlich unzensiert über Börsencrashs und Milliardenverluste geschrieben, die so in den Köpfen der Menschen hängen bleiben, während der nachfolgende Aufschwung nur geringen medialen Niederschlag findet. So sind beispielsweise die Verluste (wer war eigentlich damals investiert und damit als Anleger betroffen?) der letzten Finanzkrise vielen noch im Kopf, während die Gewinne der mittlerweile fast zehnjährigen Hausse – vor deren Ende und dem nächsten Crash nun aber wieder gewarnt wird - niemand so richtig mitbekommen hat. Eine Untersuchung des österreichischen Finanzjournalistenforums im Vorjahr hat ergeben, dass selbst wer vor 11 Jahren (im Juni 2007), also kurz vor der Finanzkrise sein Geld in Aktien investiert hat, in den darauffolgenden Jahren 51 Prozent Gewinn erzielt hätte.* Und das, obwohl der Aktienmarkt dazwischen massiv eingebrochen ist und Anlegern Verluste von mehr als 50 Prozent bescherte. Hätte man zu diesen Tiefstkursen gekauft, wären die Gewinne noch deutlich höher ausgefallen. Immerhin braucht es nach einem 50 prozentigen Kursverlust eine Verdoppelung (+100 Prozent), um wieder auf den ursprünglichen Stand zu kommen. Dr. Michael Posselt Wäre es dann nicht besser gewesen, erst später in den Aktienmarkt zu investieren? Natürlich wäre es besser gewesen, erst nach der Krise in den Markt einzusteigen. Weil man den optimalen Ein- (und Ausstiegszeitpunkt) aber ohnehin nie erwischt, sind regelmäßige Zahlungen ideal. Laut Zahlen des deutschen Fondsverbandes BVI lagen die durchschnittlichen Renditen von Sparplänen zwischen 2007 und 2017 in aller Regel noch über den Erträgen von Einmalinvestments. So hat ein Anleger, der im Frühjahr 2007 begann, regelmäßig Anteile von globalen Aktienfonds zu kaufen, nach zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von 7,7 Prozent pro Jahr erzielt; Sparpläne mit europäischen Aktien warfen im Schnitt 6,4 Prozent pro Jahr ab. Ein Grund für diese höhere Rendite ist, dass Sparplan-Anleger auch in der Börsenkrise regelmäßig investierten und im Rückblick genau diese Raten die höchsten Erträge erzielten. Weil Sparpläne gerade in der Anfangsphase ziemlich widerstandsfähig gegen Kurseinbrüche sind, eigenen sie sich besonders gut für Anleger, die sich bisher nur auf konservative Veranlagungen beschränkt haben und die Minizinsen leid sind. Für alle, die mit einem Sparplan den ersten Schritt an die Börse setzen wollen, gilt ganz besonders: Der richtige Zeitpunkt für eine ertragreiche Geldanlage ist jetzt. Sollten Anleger ihr Vermögen nicht möglichst breit streuen? Natürlich ist eine breite Streuung in der Vermögensanlage sinnvoll und notwendig. Allerdings ist es derzeit so, dass die klassischen Portfoliobausteine die zur Risikodiversifikation und –reduzierung herangezogen werden, nämlich Anleihen keine Zinsen abwerfen und dazu auch noch mit einem relativ hohen Verlustrisiko behaftet sind. Viele Experten sprechen dabei schon von zinslosem Risiko anstelle eines risikolosen Zinssatzes, den man früher mit solchen festverzinslichten Anlagen erzielen konnte. Ähnliches gilt für viele Immobilien, die mittlerweile auch sehr teuer sind und kaum mehr eine einträgliche Rendite erwirtschaften. Auch hier ist nicht in Stein gemeiselt, dass die Preise, wenn die Zinsen wieder einmal steigen, nicht auch einmal fallen können. Gibt es dann eigentlich keine Alternativen zu Aktien? Doch, um sich an Unternehmen beteiligen zu können, muss man nicht unbedingt an der Börse investieren. Private Equity (als Alternative zu Public Equity) ist ein riesiger Markt. Aber auch via Crowdinvesting oder direkte Unternehmensbeteiligungen kann man sich in der Wirtschaft engagieren und an der unternehmerischen Wertschöpfung partizipieren. Für vorsichtige Anleger und zur Depotabsicherung fallen mir dann noch Gold und Silber ein, das trotz boomender Konjunktur weit unter dem letzten Höchststand notiert. * Analyse des österreichischen Finanzjournalistenforums in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Finanzdienstleister der Wirtschaftskammer Österreich, Juli 2017. Dr. Michael Posselt ist gewerblicher Vermögensberater, Fachgruppenobmann der Wirtschaftskammer Tirol sowie allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. dr. posselt & partner KG Sankt Margarethen 152B 6220 Buch in Tirol www.drposselt.com