Bevor das E-Bike Einzug gehalten hat, war die atemberaubende Tiroler Bergwelt meist nur Urlaubern mit guter Fitness und entsprechendem Durchhaltevermögen vorbehalten. Aber seit das E-Bike am Markt ist, gehören diese Zeiten wohl endgültig der Vergangenheit an. Einer meiner besten Freunde hat’s ausprobiert und ist komplett aus dem Häuschen.

E-Bike ausleihen

Er hat mir erzählt, dass er letztens im Hotel Trofana Royal in Ischgl war. „Die haben dort eine Verleihstation für Mountainbikes mit Elektromotor eingerichtet. Da warten topmoderne E-Bike-Modelle auf Leute, die mit möglichst wenig Anstrengung in luftige Höhen radeln wollen“. Genau richtig für Menschen wie ihn. Er ist seit gut einem Jahr in Pension. Und seit er das erste Mal diese bequeme Art des Radfahrens ausprobiert hat, ist er fast täglich unterwegs. Ich hab’ fast den Eindruck, dass er gar nicht genug davon bekommen kann.

Allein bei dem Gedanken, wie oft er mir und den anderen Freunden beim Mountainbiken (ohne Motorunterstützung) „fahrt ruhig weiter, ich kann nicht so schnell“ hinterher gerufen habe, lässt ihn „noch jetzt rot im Gesicht“ werden. Ja das war keine Seltenheit und für ihn immer ziemlich peinlich. Aber das war einmal. Heute fährt er mühelos durch die Bergwelt der Silvretta und durch andere Gegenden. Aber ist ja auch kein Wunder.

Eine grandiose Bergwelt erleben
Eine grandiose Bergwelt erleben

Mühelose Anstiege mit dem E-Bike

Es dürfte ihm wohl richtig viel Spaß machen, denn weit zu wandern war für ihn „ja nie ein Problem, was ich von stundenlangem Treten in die Pedale nicht behaupten kann“, hat er mir nach seiner Rückkehr aus Ischgl erzählt. Er hat im Hotel Trofana Royal gewohnt und war unter anderem auch auf der Jamtalhütte. Bis zur Hütte habe es der Weg echt in sich. Zuerst geht’s von Ischgl aus – ohne zuschalten des Elektromotors – am Wildpark und der Waldkapelle vorbei nach Galtür. Knackige 17 % Steigung sind dann eine echte Herausforderung, die man erst mal schaffen muss.

Wellness für’s Auge – die Hütten in Ischgl. (Bild: TVB Ischgl)
Wellness für’s Auge – die Hütten in Ischgl. (Bild: TVB Ischgl)

Oben angekommen, schmeckt die verdiente Jause ganz besonders gut und der Weg zurück nach Ischgl ist dann relativ gemütlich. „Du hast gar keine Vorstellung, wie schön es im Paznauntal und den Seitentälern ist“ hat er gemeint. „Natürlich“ hab ich gesagt, „ich war ja diesen Sommer in Galtür. Und wir waren auch sehr viel unterwegs, unter anderem auf der Heidelberger Hütte und auf der Friedrichshafener Hütte. Nächstes Mal erkunden wir gemeinsam Ischgl und Umgebung“.

Mit dem E-Bike immer besser

Es sei zwar ein gutes Gefühl, wenn er den Elektromotor dazuschalten könne, aber „je öfter ich jetzt eine Biketour mit dem E-Bike mache, umso länger geht’s ohne künstliche Hilfe. Die Steigungen bis zu einer der vielen Hütten im Paznaun, Samnaun und Verwall sind von einer Qual zu einem Genuss geworden“. Wenn ihn dann Wanderer auf den letzten Anstiegen am Weg ins Ziel bewundern und meinen „Du bist aber zügig unterwegs!“, … ja dann ist er zu Recht auch ein kleines bisschen stolz.

E-Bike lässt Natur und Menschen anders erleben

Zugegeben, man muss sich schon ein bisschen quälen wollen, will man die Berge erkunden. Hat man aber a) den berühmten „inneren Schweinehund“ erst einmal gebändigt und ist man b) zum Ausloten der eigenen Grenzen bereit, dann warten zur Belohnung viele unvergessliche Eindrücke: Murmeltiere – die ganz ohne Mobiltelefon ihre Artgenossen mit einem gekonnten Pfiff vor gefräßigen Eindringlingen warnen – Kühe und Schafe auf der Weide, erhaben fliegende Königinnen der Lüfte oder rauschende Gebirgsbäche. Dazu noch viele große wie kleine Wunder der Pflanzenwelt.

Auf die E-Bike-Tour folgt Entspannung

Mahlzeit in der "Heimatbühne"
Mahlzeit in der „Heimatbühne“

Ein weiterer Höhepunkt nach einem Bike-Tag in der Ischgler Bergwelt ist das Relaxen im Hotel Trofana Royal. Der großzügige Wellness-Bereich mit Erlebnisbad, Sauna und unterschiedlichsten Massagen lassen den Körper entspannen. Die kulinarischen Köstlichkeiten von Haubenkoch Martin Sieberer im Anschluss laden zum Genießen ein. Bei traditionallen Gerichten schauen wir in seiner „Heimatbühne“ nochmals auf unseren Bike-Tag zurück. Das ist der perfekte Platz, um schon den nächsten zu planen!