Blochziehen in Fiss: der Bär war los

Als ob er´s gewusst hätte, der gute alte Winter. Bisher ja, sagen wir mal euphemistisch, zaghaft und mild, zeigte er sich am 26.01. von seiner winterlichen Seite. Bei der Abfahrt in Innsbruck präsentierte sich die Stadt in einer weißen Hülle, gemeinhin auch Schnee genannt. Unser zwei Mädls waren verwundert ob des seltenen Ereignisses, irgendwie aber auch erfreut und bestens gelaunt. Gute Voraussetzungen für einen Ausflug nach Fiss, zum Fisser Blochziehen.

Fast 100 Kilometer und einige Erklärungen später, warum und ob die Hexen nur verkleidet waren und warum sich unter den Masken immer nur Männer versteckten, waren wir auch schon in Fiss. Und bahnten uns alsbald unseren Weg zum Kulturhaus, wo alles seinen Anfang nehmen sollte. Bestens positioniert (die Bilder mögen als Beweis dienen) erwarteten wir zu viert den Schlag der Glocke.

Mitgezählt: 1 x, dann 2 x, als es war also 12:30. Es ging los. Die Spannung stieg, auch bei unseren Kleinen, die sich zunehmend in Richtung Zaun drängten, um besser zu sehen. Scheinbar ohne Angst vor den kommenden Hexen, Mohrelen, Bajatzl, Bären und vielem mehr. All diese Figuren schickten sich an, den Winter auszutreiben. Bei empfindlichen Minusgraden und Neuschnee in Fiss keine, wie vor wenigen Tagen noch erwartet, allzu leicht Aufgabe.

Die engen Gassen entlang beim Fisser Blochziehen…

Nachdem allerlei interessante Gestalten an uns vorbei geschlendert, gelaufen und gehüpft waren, wurde es Zeit für die zweite Station. Dort sollte der Bär gefangen werden, allerlei Hexensprüche aufgesagt und endlich auch der Bloch selbst eine enge Gasse hinauf gezogen werden. Trotzdem, dass sich langsam der Frost auch in unseren Füßen breit machte, konnten wir nicht umhin, den vorbeiziehenden Bloch zu bestaunen. Unter lauten „Hüa“ Rufen vom Fuhrmann wurde hier eine sage und schreibe 35 m lange Zirbe die engen Gassen entlang gezogen. Mit Hilfe des frisch gefangenen Bären. Keine schlechte Leistung.

Was danach kam, bekamen wir leider, kältebedingt und wegen akutem Jammern unserer Kinder, nicht mehr mit. Ob wir kalte Füße aufgrund der Temperaturen bekamen, oder ob doch eine Überdosis Hexen und Hexengejaule daran Schuld war, konnten wir nicht mit Gewissheit sagen. Später erzählte man uns jedenfalls noch vom „Miasmann“, der sich im Laufe des Nachmittages ebenfalls noch ins Blochziehen einreihte…

Mitterweile waren wir ins etwas ruhiger Ladis geflohen. Und auch dort gab es allerhand zu sehen. Beim nächsten Mal in 4 Jahren würden wir vielleicht anders planen: Ein paar schöne Tage in einem Hotel in Ladis und dann gemütlich, entspannt und frisch gestärkt zum Fisser Blochziehen. Die Jause, die wir nachmittags im „Hotel Puint“ zu uns nahmen verstärkte jedenfalls den Wunsch, das Puint beim nächsten Blochziehen und im besten Fall schon lange vorher zu unserem Stammhotel zu machen.

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Von in Puint