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Schneeschuhwandern in Serfaus-Fiss-Ladis: Dinge, die einfach zusammengehören!
Nichts ist beliebig. Nichts ist einfach so, wie es ist. Deshalb müssen wir aufpassen. Vor allem auf die richtige Balance und darauf, dass alles stimmt. Hotel und sportliche Aktivität müssen zusammenpassen. Ansonsten stimmt einfach nichts. Bin ich da ein wenig eigen und übertreibe ich? Mag sein. Aber für mich ist diese Kohärenz absolut unabdingbar. Deshalb mein Plädoyer für das Hotel Puint, für Serfaus-Fiss-Ladis und fürs Schneeschuhwandern, die unbedingt zusammengehören. Keine Frage, das Schneeschuhwandern boomt. Und langsam muss ich mir fast schon Sorgen machen, dass es mit Einsamkeit, unberührter Natur und Alternative zum sonstigen Breitensport bald schon vorbei sein wird. Dass einem auf Schritt und Tritt ein anderer Schneeschuhwanderer begegnet, der Entspannung beim Schneeschuhwandern sucht und findet. Dann ist alles hinfällig. Und ich muss mir andere Übereinstimmungen suchen. Denn darum geht es: Um eine Übereinstimmung der eigenen inneren Welt. Der Gestimmtheit, wenn man es so nennen will. Schneeschuhwandern in Serfaus-Fiss-Ladis: Wie bitteschön soll man der Natur und der Region noch näher kommen? (Bild: TVB Serfaus-Fiss-Ladis) In der richtigen Stimmung für Serfaus-Fiss-Ladis? Diese Gestimmtheit muss auch eine Entsprechung in der äußeren Welt finden, ansonsten ist es mit der Stimmung sehr schnell wieder vorbei. Anders gesagt: Wenn ich auf Natur, Unberührtheit und relativer Ruhe gestimmt bin und ich dann mit lautstark redenden Jugendlichen in einer Schlange beim Skilift anstehe, wird meine Stimmung bald eher verdorben sein. Und in dieser Sache ist es faktisch: Ich bin in letzter Zeit immer weniger auf Warteschlagen, Aprés Ski und Party gestimmt. Zum Glück findet sich in Serfaus-Fiss-Ladis zwar ein sehr gutes Skigebiet. Und natürlich auch die eine oder andere Party. Aber wer anders gestimmt ist, kann das auch links liegen lassen, die Schneeschuhe anschnallen und den Winter anders genießen. Zu meiner Gestimmtheit gehört in letzter Zeit auch verstärkt, dass ich mich für Kulinarik interessiere. Nein, weniger für das Überkandidelte, sondern für das Bodenständige und doch Feine und Schmackhafte. Ein Hotel in Ladis hat es mir in dieser Sache besonders angetan. Vor allem die traditionelle Tiroler Küche wird hier auf besonders schmackhafte und originelle Weise zubereitet. Denn das ist mir wichtig: Ich möchte nicht irgendwo sein, sondern ich möchte im Hier und Jetzt sein, in der Region, in Tirol, in Serfaus-Fiss-Ladis und das auch auf Schritt und Tritt merken. Nichts ist schlimmer als die grassierende Austauschbarkeit, die zum Teil in großen Tourismusregionen um sich greift. Gehen um der Natur nahe zu kommen, nicht um das Ziel zu erreichen: Wo sonst gibt es das außer beim Schneeschuhwandern? In dieser Hinsicht möchte ich eine These aufstellen: Schneeschuhwandern ist DIE Möglichkeit, der Region, der Natur und deren Eigentümlichkeiten ganz nahe zu kommen. Natur ist niemals austauschbar, sondern stets authentisch und unterscheidet einen Ort vom anderen. Die unberührte Natur ist so etwas wie der letzte verbliebene Raum, der nicht von touristischen Attraktionen, die oft dazu neigen die Eigenheiten und Besonderheiten der jeweiligen Region zu nivellieren, okkupiert wurde. Wenn ich also Schneeschuhwandern gehe, dann trete ich ganz direkt und unverfälscht in Kontakt mit der Natur, der Region, den Eigenarten und Besonderheiten. Vielleicht ist es das, was mich am Schneeschuhwandern in Serfaus-Fiss-Ladis so fasziniert. Und auch regionales Essen gehört für mich zu diesem von mir jetzt hier und jetzt gesetzten Rahmen mit dazu. Nichts ist schlimmer als Essen, dem man nicht mehr anmerkt und „anschmeckt“, woher es stammt und auf welche kulinarische Tradition es sich bezieht. In dieser Hinsicht: Ein Plädoyer für die Vielfalt, ein Plädoyer für die Unterschiedlichkeit der einzelnen Regionen. Ein Hoch auf die regionale Küche und auf Serfaus-Fiss-Ladis. Und ein Aufruft, diesen Winter Schneeschuhwander zu gehen!
Advent in Serfaus: Worum bitte geht´s bitte im Advent?
Worum geht´s eigentlich im Advent? Ganz einfach beantwortet bedeutet „Advent“ so viel wie „Ankunft“. Da wir in unserem Kulturkreis mehrheitlich christlich geprägt sind warten wir dann auch noch auf etwas ganz Bestimmtes: auf das Fest der Geburt Jesu. Wir bereiten uns also, no na net, auf Weihnachten vor. Eigentlich logisch und glasklar. Dennoch habe ich das Gefühl, dass wir im Advent so einiges aus den Augen verloren haben. Und in Serfaus ein paar Dinge besser gemacht werden als anderswo. Seien wir einfach mal ehrlich: Wer wühlt sich schon gerne durch das Gedränge beim einen oder anderen Christkindlmarkt in der einen oder anderen Großstadt? Ich persönlich nicht. Und eigentlich sind solche Massenaufläufe mit Zwangsbeschallung nur nach ein paar Tassen schlechtem Glühwein zu ertragen. Dann komme ich auch, ein wenig angeheitert von ein paar Tassen Glühwein, der garantiert am nächsten Tag Kopfweh verursachen wird, mit ein paar Einkäufen und Produkten nach Hause, die man wenig wohlwollend am besten als Ramsch bezeichnen würde. Zumindest aber als Geschenke, die man nicht mal seinem schlimmsten Feind schenken würde. In dieser Sache darf die Funktion und die Relevanz von so manchem Christkindl- oder auch Adventmarkt in Tirol und darüber hinaus nachhaltig bezweifelt werden. Zumindest meiner ganz bescheidenen Meinung nach. Zusammen stehen in Serfaus. Das hat man sich in der Region im Advent vorgenommen. Advent in Serfaus: Auch so geht´s! Ich klinge ja fast schon wie jemand, der die gute abendländische Kultur des Christentums verteidigt. Und der dazu aufruft, weniger zu konsumieren und mehr zu meditieren, damit auch innere Ruhe einkehrt. Wobei: Ist Meditation überhaupt christlich? Egal. Ihr wisst schon was ich meine. Ich möchte jedenfalls meine Sehnsucht nach ein bisschen mehr Ruhe im Advent ausdrücken. Und da das Wetter heute, jetzt wo ich gerade diesen Beitrag schreibe, von Spätsommer in erste winterliche Andeutungen umkippt muss ich mir ernsthaft überlegen, wie ich meinen Advent verbringe. Zwischen Zwangsbeschallung, Glühwein und Ramsch möchte ich es jedenfalls nicht tun. Also muss eine Alternative her. In Serfaus ist mir diese kürzlich über den sprichwörtlichen Weg gelaufen. Und somit kann der Advent fast schon kommen. Was mir hier auch noch gefällt: Da haben sich offenbar die Betriebe der Region zusammengetan, um wirklich etwas Schönes auf die Beine zu stellen. Das Motto mit „zama stiahn im Advent“ ist aus meiner Sicht schön gewählt. Denn geht es nicht auch darum? Um Zusammenhalt? Darum, dass die soziale und menschliche Kälte, die oft unterm Jahr herrscht, zumindest für ein paar Woche in ein gemeinsames Miteinander umgewandelt wird? Ich weiß, ich klinge schon wieder moralistisch. Aber ein wenig träumen wird man ja wohl noch dürfen, oder? Glühwein gibt es in Serfaus selbstverständlich auch, weihnachtliche Köstlichkeiten und vielleicht das eine oder andere Produkt, das man nicht unbedingt braucht finden sich auch dort. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, dass hier etwas Grundlegendes verstanden wurde: Es geht nicht nur um Glühwein und Konsum, sondern auch um „Werte“. Auch wenn das Wort spätestens seit Frank Stronach ein wenig negativ behaftet ist. Im Winter generell schön mit einigen wunderbaren, ruhigen Orte: Die Region Serfaus-Fiss-Ladis! Ich hatte jedenfalls nie gedacht, dass ich das sage. Schließlich ist der Glaube eigentlich nicht so meine Sache. Und dennoch glaube ich, dass ein bisschen Religion, ein bisschen Vorfreude auf Weihnachten im eigentlichen Sinne den Menschen in unserem Kulturkreis so schlecht gar nicht täte. Schon mal allein deshalb, weil die Fokussierung auf die eigentliche Bedeutung von Advent und von Weihnachten dazu führt, dass man sich nicht voll in den Weihnachts- und Einkaufsstress stürzt, sondern vielleicht auch ein paar Augenblicke für Stille und Besinnlichkeit reserviert Vielleicht gehört da auch dazu, das nächste Mal nicht auf die großen, naheliegenden, bekannten Christkindl- und Adventmärkte zu setzen, sondern eben ein bisschen mehr in die Ferne zu schweifen als normalerweise. Vielleicht sollte man in diesem Advent nicht auf das Laute, sondern auf das Leise, Delikate setzen. Ich habe das Gefühl, dass sich das in Serfaus im Advent finden lässt. Weshalb ich auch den Plan hege, ein paar Tage länger zu bleiben und mich im Hotel Puint niederzulassen, das mir auch zum Refugium gegen Hektik und Weihnachtsstress werden wird. Der Plan ist also schon mal geschmiedet. Jetzt muss nur noch der Advent kommen. Der Blick aus dem Fenster verrät mir jedenfalls schon mal, dass der Winter nicht mehr allzu fern ist...
„Kunst am Berg“ in Serfaus-Fiss-Ladis: Kultur und Natur verstehen sich blendend!
Ich erinnere mich immer gerne zurück an das eine oder andere Seminar in meiner mehr oder weniger glorreichen Studentenzeit. Eine der Fragen, bei denen es um alles oder nichts ging war die Frage, was denn eigentlich Ästhetik sei. Landläufig versteht man darunter ja vielleicht die Lehre vom Schönen und von der Schönheit an sich. Das ist aber eigentlich Quatsch und weit gefehlt. Ästhetik kommt vom altgriechischen „aisthesis“ und bedeutet nicht viel mehr als Wahrnehmung oder Empfindung. Damit lässt sich eine ganz wunderbare Brücke zu einer Veranstaltung in Serfaus-Fiss-Ladis schlagen, die mir kürzlich auffällig wurde. Denn genau darum geht es im Grunde. Ich möchte es erst einmal abkürzen. Wir kamen auf ein interessantes Ergebnis, was Ästhetik jetzt nun wirklich ist. Und wir gelangten zu etwas, das erstaunlich kompatibel mit dem Alltag ist. Seid ihr bereit? Ihr werdet überrascht sein, wie einfach die Antwort ist: Ästhetik ist das, was auffällig wird. Man könnte also, noch etwas vereinfachter, sagen, dass alles, was irgendwie aus dem Rahmen fällt, grundsätzlich zumindest von der Ästhetik zum Thema gemacht werden kann und ein Thema für die Ästhetik ist. Ich gehe einen Weg entlang und etwas fällt aus dem Rahmen. Voilá: Schon habe ich mit dem Thema Ästhetik zu tun, ohne dass ich es eigentlich will. Und ohne dass ich diesen Begriff eigentlich bis ins kleinste Detail in seiner Geschichte und Geschichtlichkeit kennen muss. Ob die in Serfaus-Fiss-Ladis wohl einen ähnlichen Begriff im Auge hatten, als sie die „Kunst am Berg“ ins Leben gerufen haben? Ehrlich gesagt: Ich weiß es nicht. Aber das alles lässt sich herrlich gut und naheliegend mit dieser Theorie aufschlüsseln. Denn was für einen Grund sollte es geben, dass ich mir Skulpturen oder sonstige Kunstwerke auf die Berge stelle? Es ist ja nicht gerade so, dass ich mir überlege, wo ich Kunst noch hinstellen kann und wo sie noch nie gestanden ist. Von Platznot in Sachen Museen und Galerien habe ich auch noch nie etwas gehört. Es muss also, das unterstelle ich jetzt einfach mal, eine Intention hinter dem Projekt „Kunst am Berg“ in Serfaus-Fiss-Ladis geben. Kunst am Berg in Serfaus-Fiss-Ladis: Handwerk und Kunst, die hoch hinaus will. Natur und Kultur in Serfaus-Fiss-Ladis: Zwei Aspekte, die sich vortrefflich ergänzen! Warum stelle ich mir also Kunstwerke, Skulpturen oder sonstiges Zeugs auf die Berge? Sind diese Berge nicht schon schön genug? Sind diese Natur- und Kulturlandschaften der Region Serfaus-Fiss-Ladis nicht an sich schon sagenhaft schön? Sozusagen naturschön und natürlich schön? Brauche ich da wirklich noch Kunst um diese Schönheit zu unterstreichen? Ich würde sagen: Nein, eigentlich nicht. Ich würde vielmehr sagen: Es geht um den Kontrast. Um das „Auffällig-Werden“. Um die Entgegensetzung von Natur und Kultur. Vom Natürlichem und Geschaffenem. Interessant wird es dann, wenn zum Beispiel mit den Materialien Holz und Stein gearbeitet wird, wie es bei "Kunst am Berg" in Serfaus-Fiss-Ladis der Fall ist. Dann wird vielleicht deutlich, dass diese auf der Hand liegenden Entgegensetzung vielleicht brüchig wird und so gar nicht haltbar ist. Denn auch Natur ist an sich immer schon bearbeitet. Sei es durch Wanderwege, sei es durch die Pflege der Natur oder sei es durch Almbewirtschaftung oder ähnliches. Die Kunst wird dann zu einer Möglichkeit, diesen sich auflösenden Gegensatz zu thematisieren. Indem wir etwas Gemachtes, Geschaffenes auf den Bergen sehen und wahrnehmen, kommen solche Fragen überhaupt erst auf. Die Natur selbst ist zu natürlich und selbstverständlich, damit sie solche Fragen aufwerfen könnte. Erst die Verdichtung und die Künstlichkeit von Kunst schafft Momente und Augenblicke des ästhetischen Erlebens, das zur Reflexion über Natur und Kultur führen kann. Eigentlich ist es ja in der Region Serfaus-Fiss-Ladis auch ganz ohne Kultur schön, oder? Mein besonderer Tipp: Am 11.10. findet ein Abschluss-Symposium von „Kunst am Berg 2014“ statt, bei der alle teilnehmenden Künstler anwesend sein werden. Da gibt es wohl Zeit und Raum genug, um obige Fragen zu klären oder aufzugreifen. Und noch einen Tipp hätte ich für euch parat: Bleibt doch etwas länger in Serfaus-Fiss-Ladis! Eine Empfehlung für ein schönes Hotel wäre zum Beispiel das „Hotel Puint“. Denn Kunst braucht viel Zeit und man sollte sie nicht mal so inflationär an einem Tag „konsumieren“…
Kulinarik und Moral, oder: Kulinarisches Wandern in Serfaus-Fiss-Ladis
Bertolt Brecht ist immer wieder für das eine oder andere schöne Zitat gut. Vor allem „Erst kommt das Fressen, dann die Moral“ ist weitum bekannt. Im Heute ist das eigentlich überholt und hat sich umgekehrt: Zuerst kommt die Moral, dann das (Fr)essen. Das hat mehr mit den kulinarischen Wanderungen in Serfaus-Fiss-Ladis zu tun, als man auf den ersten Blick vermutet. Der gute Bertolt hatte mit obiger Aussage wohl vor allem eines im Sinn. Er wollte darauf hinweisen, dass sich der Mensch mit ziemlicher Sicherheit zuerst um sei eigenes Wohlergehen und seine eigenen Grundbedürfnisse kümmert, bevor so etwas wie Moral überhaupt erst entstehen kann. Sprich: Zuerst muss er zumindest mal satt sein, damit er überhaupt darüber nachdenken kann, ob es andere Menschen gibt, die vielleicht nicht satt sind. Nicht der schlechteste Ort um zu genießen: Der Planskopf in Fiss. Ich will aber auf etwas anderes hinaus. Ich bin nämlich der festen Überzeugung, dass sich die Aussage von Brecht im Heute umgekehrt hat: „Zuerst kommt die Moral, dann das Fressen.“ Ich habe nämlich so den Eindruck, dass man im Heute ein moralischer und "guter" Mensch sein muss, der den Hunger anderswo immer schon mitdenken muss, wenn er sich kulinarischen Höchstgenüssen hingibt. Ist es eigentlich überhaupt legitim, dass wir in einem derartig gastronomisch ausdifferenzierten Land leben, in denen wir uns Gedanken über Dinge machen, über die andere, die hungern, nur lachen könnten? Wir machen uns Gedanken über geschmackliche Feinheiten und über kulinarische Spitzfindigkeiten, während es anderswo am Notwendigsten in Sachen Nahrung und Ernährung fehlt. Kulinarik und Moral oder: Wandern in Serfaus-Fiss-Ladis Es ist zunächst ein Faktum, dass wir in Überfluss leben und dass wir uns in Details in Sachen Kulinarik verlieren, die anderswo keine Rolle spielen. Die Frage ist aber: Müssen wir das immer im Hinterkopf haben, wenn wir genießen? Es ist zumindest in der Kausalität ein überzeugendes Argument, dass wir ein kulinarisch so ausdifferenziertes Angebot haben, weil wir eben schon lange keinen Hunger mehr haben. Unsere Gedanken verlagern sich von grundlegenden Fragen der Ernährung und des Überlebens hin zu Spitzfindigkeiten und Feinheiten, um die sich nur Menschen kümmern können, die Hunger gar nicht (mehr) kennen. Müssen wir uns schuldig fühlen, weil wir lieber genießen anstatt das Ungleichgewicht der Welt verändern zu wollen? Muss die Moral immer an Bord sein und sich in unseren absoluten, unverfälschten und "amoralischen" Genuss einmischen? Wandern in Serfaus-Fiss-Ladis, am besten auch noch mit kulinarischer Unterstützung: Kann denn das unmoralisch sein? (Bild: TVB Serfaus-Fiss-Ladis) Ich behaupte: Definitiv nein! Wir müssen uns nicht Schritt auf Tritt schlecht fühlen, nur weil wir die Möglichkeit haben, gut zu essen. Wir müssen uns bei unserer nächsten kulinarischen Wanderung und Serfaus-Fiss-Ladis nicht unwohl fühlen, weil wir jetzt den kulinarischen Genuss schon aus den Hotels und Restaurants dieser Welt auslagern und nach immer neuen Möglichkeiten suchen zu genießen und zu schmecken. Angebote wie dieses in Serfaus-Fiss-Ladis sind lediglich Ausdruck einer um sich greifenden, sich immer mehr verästelnden Differenzierung des „Systems“ Ernährung und Kulinarik. Ein System, das mit der Zeit zunehmend komplexer wird, sucht nach immer mehr Möglichkeiten, sich zu entwickeln. Und hat dabei zugleich natürlich auch das Problem, für die Menschen interessant zu bleiben. Wir alle sind Teil dieses „Systems“ Kulinarik und wir haben alle schon sehr viel gekostet, probiert und erfahren. Den kulinarisch gebildeten Menschen kann nichts mehr so schnell vom Hocker hauen. Und wenn die Möglichkeiten im geschmacklichen Bereich schon fast ausgeschöpft sind, dann muss halt der Ort, der Kontext des Genießens, verschoben und erweitert werden. Die „Kulinarik-Wanderung“ in Serfaus-Fiss-Ladis kann definitiv in diesen Bereich eingeordnet werden. Was ich sagen möchte: Haltet mir die Moral raus aus dem System Kulinarik! Genuss ist amoralisch. Genuss kann meiner Meinung nach nur unter der Kategorie des Geschmacks gefasst werden, nicht unter Kategorie der Moral, die immer wieder politisch und fast schon klassenkämpferisch konnotiert ist. Wenn ich mir z.B. über biologische Lebensmittel Gedanken mache, dann unter dem Gesichtspunkt der Qualität und des Geschmackes. Menschen, die ihre Moral nicht mal beim Genießen ablegen können, nerven mich eigentlich unsäglich. Wenn ich genieße, dann genieße ich. Wenn ich gehe, dann gehe ich. Wenn ich politisiere, dann politisiere ich. Wenn ich wandere, dann wandere ich. Wie zum Beispiel demnächst in Serfaus-Fiss-Ladis. Jedenfalls ist am Zitat von Brecht dann im Heute für mich doch noch was dran: "Erst kommt das fressen, dann die Moral". Ich würde es anders sagen: Moral hat beim Essen (für mich) nichts zu suchen. Die Welt verändern kann und sollte man auf einer anderen Ebene.
Das „Verfahren“ Blasmusik: Die "Bergtöne“ in Fiss
Vor kurzem fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Es ereignete sich bei den „Innsbrucker Promenadenkonzerten“ vor rund 3 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt ging mir auf, dass Blasmusik vielleicht doch mehr war als ein bisschen „Humpta“ mit möglichst niedrigem musikalischen Anspruch für ein mitklatschfreudiges Publikum, das man so 1 zu 1 auch in den Musikantenstadl setzen könnte. Weit gefehlt. Blasmusik kann auch Kunst sein. Oder zumindest ein künstlerisches Verfahren. Ich bin ja nun wahrlich nicht der Blasmusikexperte schlechthin. Blasmusik war mir bisher immer suspekt und ich hatte auch den musikalischen Anspruch an diese Musik bisher nicht allzu hoch angesetzt. Mittlerweile ist mir aber aufgegangen, dass auch die Blasmusik ein nicht wenig ausdifferenziertes System ist. Lieber möchte ich es ein „Verfahren“ nennen, um mit musikalischem Material umzugehen. Ich bin der Meinung, dass man daran die musikalische Qualität von Blasmusik messen kann. Zumindest habe ich mir diesen Reim darauf gemacht. Die „Versuchsanleitung“ ist dabei relativ einfach. Ich möchte eine Art "Bewertungsschema" für Blasmusik vorstellen und dieses dann auch gleich mal am Beispiel „Bergtöne. Fiss – Ein Dorf voller Klänge“ testen. Eine Veranstaltung in der Region Serfaus-Fiss-Ladis, die am 18.06. + 20 .06. + 22.06.2014 über die Bühne gehen wird. In Fiss geht es bald in Sachen Blasmusik anspruchsvoll und doch bodenständig zur Sache (Bild: TVB Serfaus-Fiss-Ladis) Blasmusik in Fiss ist keine Kunst – und das ist gut so! So, wohl an: Wenn Blasmusik also ein Verfahren ist, dann muss sie sich daran messen lassen, wie dieses Verfahren mit seinem Umfeld umgeht. Man wird sich also ansehen müssen, in welchen kulturellen Kontext die jeweilige Kapelle oder auch das jeweilige Ensemble eingebettet ist. Bildet die jeweilige Kapelle die kulturelle Realität ab, geht sie mit dieser auf kreative Weise um? Sprich: Es gibt ja schließlich nicht nur Volksmusik, sondern auch Pop, Jazz, klassische Musik. Das alles ist Teil „unserer“ Kultur. Blasmusikkapellen, die sich nur auf rein volksmusikalisches Liedgut konzentrieren müssen sich erstmals den Vorwurf gefallen lassen, eventuell nur Folklore anzubieten. Musik für Touristen, die sich gerne mal „echte“ und „authentische“ Musik aus der Region anhören möchten. Eine perfekt inszenierte Idylle, die mit der musikalischen und kulturellen Realität dann schon aber auch gar nichts zu tun hätte. Eine Kapelle hat in diesem Spannungsfeld von Innovation und kreativem Umgang mit der eigenen Tradition zu agieren. Dann ist die Musik, die dabei herauskommt, zwar nicht immer gut, da auch noch Aspekte wie spielerische und musikalische Qualität bewertet werden müssten, aber immerhin ist die Kapelle dann originell. Was ja auch schon mal nicht nichts ist. Zwischen Innovation und Bodenständigkeit: Die "Bergtöne" in Fiss (Bild: TVB Serfaus-Fiss-Ladis) Das „Verfahren“ Blasmusik ist dabei wie folgt zu beschreiben: Ein musikalisches Verfahren, das musikalisch vielfältige Einflüsse in ein mitreißendes, durchaus massenkompatibles Ergebnis verwandelt. Blasmusik ist NICHT kammermusikalisch, allzu feinsinnig oder gar „Kunstmusik“, obwohl sie künstlerisch sein kann. Blasmusik kommt aus dem „Volk“ und ist für die breite Masse komponiert und gespielt. Das geht allerdings nicht damit einher, dass musikalische Anspruchslosigkeit vorherrschen muss. Der breiten Masse kann behutsam auch einiges an Neuem zugemutet werden. Das Kernprogramm muss allerdings auch aus Stücken bestehen, die bekannt sind und zu denen man vielleicht hin und wieder sogar mit klatschen kann. Muss ja keine Sünde und kein absolutes No-Go sein. Blasmusik bewegt sich also im Spannungsfeld zwischen musikalischen Neuerungen, sinnvollen Erweiterungen des Repertoires mit einem gleichzeitigen Blick auf Bodenständigkeit und Nachvollziehbarkeit. Blasmusik ist stets mit der Region und mit einem etwas abstrakten und vielleicht auch nicht ganz unproblematischen Begriff von Heimat verbunden. Schauen wir uns dann also noch die Kapelle an, die bei „Bergtöne“ in Fiss zu hören sein werden. Das ist zum einen die „Stadtmusik Landeck“ zum anderen die „Stadtmusik Sursee“ und last but not least „Die Algunder“. Zu allererst fällt natürlich auf, dass der Name der Veranstaltung auf eine landschaftliche Besonderheit der Region Bezug nimmt: auf die Berge. Da wäre sie also schon im Namen eingeschrieben, die zuerst vorgeschlagene Bodenständigkeit in der Blasmusik. Blasmusik wächst immer organisch, kommt aus der Region und aus der Volkskultur hervor. Interessant ist auch, wenn man sich die Dirigenten der jeweiligen Kapellen ansieht, das einem hier überraschend oft eine akademische Ausbildung ins Auge fällt. Ohne Konservatorium geht anscheinend auch in der Blasmusik gar nichts mehr. Und die Stadtmusik Landeck spielt auch mal locker lässig, neben dem „üblichen“ Repertoire, Dimitri Schostakowitsch. Und das auch noch gut und mit klanglichen Möglichkeiten, die ein „normales“ Ensemble vielleicht nicht hätte. Spannend ist deren Interpretation allemal. Und erfrischend anders. Bei den "Bergtönen" in Fiss traut sich so manche Kapelle auch weit abseits ihres üblichen Repertoires... Ich möchte jetzt gar nicht in die Tiefe gehen. Das kann man nämlich bei „Bergtöne. Ein Dorf voller Klänge“ in Fiss tun. Ich habe aber so die grobe Vermutung, dass das mit der Blasmusik wie man sie sonst kennt und eben nicht liebt, wenig zu tun hat. Da wird feinste Kost geboten, die sich in musikalischer Hinsicht wirklich nicht verstecken muss. Wen da die Euphorie packt und wer dann vielleicht auch mal, an passender Stelle natürlich, mal mit klatscht, dem darf wohl ausnahmsweise verziehen werden. Wer weiß: Vielleicht werde sogar ich am lautesten klatschen? Man würde sehen. Demnächst in Fiss. In diesem Sinn: Was meint ihr zu meiner Definition von Blasmusik? Gibt es gröbere Einwände oder habt ihr gar eine ganz eigene Definition? Nur her damit!
Ein Sommer mit "Murmli" in Serfaus
Ich weiß schon. Letztlich hatte ich die Sachen mit dem Murmli-Trail ein wenig kritisch gesehen. Und grundsätzlich frage ich mich schon immer noch, ob die Natur denn nicht genug ist und ob man dazu auch noch Maskottchen braucht, um die Kinder zu „bespaßen“. Jetzt aber, beim Durchlesen des Programmes des Murmli-Club Serfaus möchte ich mein Bild ein wenig revidieren. Und die Sache aus etwas anderer Perspektive sehen und zur Diskussion stellen. Darf ich vorstellen: Murmli! Hier rechts im Bild zu sehen (Foto: TVB Serfaus-Fiss-Ladis) Nachdem ich beim letzten Blogbeitrag die Frage gestellt hatte, ob wie uns nicht vielleicht zu Tode amüsieren und das schon bei Kindern anfängt möchte ich jetzt die These bzw. Formulierung der „Wiederverzauberung der Welt“ in den Raum stellen. Der Ausgangspunkt ist dabei einfach: Die Aufklärung und der rationale Blick haben die Welt zwar wissenschaftlich mehr oder weniger erklärbar gemacht. Aber halt auch ein bisschen langweilig und kühl. Der rationale und kühle Blick analysiert, misstraut und ist grundsätzlich schon mal skeptisch. Außerdem kann er vermutlich mit einem Maskottchen wie Murmli wenig anfangen. Man könnte es auch so formulieren: Derjenige, der rein seinen intellektuellen und rationalen Fähigkeiten vertraut, der hat den Dingen das Geheimnis genommen und glaubt auch nicht mehr an das Geheimnis hinter den Dingen und der Welt. Derjenige will alles erklären. Auch irgendwie langweilig, oder? Einfach gesagt: Derjenige, der die Welt als entzaubert und erklärbar betrachtet, der ist auch absolut Erwachsen. Dass Kinder die Welt anders sehen, wissen wir ja bereits. Und vermutlich sind sie auch mit dem Murmli-Club in Serfaus völlig einverstanden. Oder was glaubt ihr? Angebote im Murmli-Club Serfaus - das kann sich sehen lassen... Die Beschreibung liest sich in diesem Fall wieder recht versöhnlich, auch für einen Skeptiker wie mich, der aber dennoch hin und wieder das Kind in sich entdeckt. Klettern kommt hier genauso vor Mountain-Biken. Und auch Erlebnis-Pädagogen sind dem Vernehmen nach bei diesen Angeboten im Spiel. Das Angebot für die „Juniors“ klingt nicht unspannend: „Survival Camp“, d.h. ein ganzer Tag im Wald. Dabei können z.B. Tiere entdeckt und Waldhütten gebaut werden. Ein Angebot also, das, aus meiner Sicht, den Kindern die Natur und das ganz spezielle Erlebnis in der Natur näher bringt. Wenn das mit spielerischen Mitteln mit Pfeil und Bogen passiert, dann soll mir das Recht sein. Das Ergebnis zählt und der Zweck heiligt die Mittel. Und ich bin mir sogar sicher, dass den Kindern auch von der Methodik her gut gefällt. Offenbar beliebt bei den Kindern: Murmli! (Bild TVB Serfaus-Fiss-Ladis) Auch der Kommentar von einem Leser hat mich nachdenklich gemacht, ob ich im Falle der Freizeitgestaltung auf dem richtigen Weg bin. Sinngemäß: Der Murmli-Park sei eines der Highlight es letzten Sommers gewesen. Das mag sein. Aber vor allem eine Sache ist interessant: ein solcher Park ist viel Wert, wenn einem nach 8 – 10 Wochen Sommerferien mit Kindern die Ideen ausgehen. Das ist natürlich ein Argument. Und spricht auch im gleichen Maße für den Murmli-Club in Serfaus. Man muss ja nicht gleich von einer Bespaßung der Kinder reden, nur weil einem diverse Freizeitangebote in Serfaus die „Arbeit“ abnehmen. Die man ja als Vater oder Mutter eh nicht durchgehend leisten kann. Oder hattet ihr schon einmal fast 10 Wochen lang in den Sommerferien grandiose Ideen, wie ihre eure Kinder unterhalten könntet? Kinder neigen zu Langeweile. Ob das jetzt eine Problem unserer Zeit ist oder ein ganz normaler Zustand von Kindern, ist schwer zu eruieren. Vielleicht sollte man also dankbar sein für Angebote wie den Murmli-Club? Ich würde sagen: Ja. Solange wird nicht nur von solchen Clubs und Angeboten umgeben sind. Sie können definitiv eine willkommene Abwechslung sein. Letztlich gab es nur eine Entscheidung, die diese Diskussion auf eine neue Ebene hieven könnte: Ich musste demnächst, im frühen Sommer mit meiner Familie nach Serfaus in den Murmli-Club. Am besten man lässt die Kinder entscheiden und lässt seine ganzen rationalen Argumente für oder wider mal außen vor. Im „Hotel Puint“ findet man Ruhe vor zu viel Gedankenschwere. Vielleicht würden wir uns also demnächst vom „Hotel Puint“ in den Murmli-Club nach Serfaus aufmachen. Und uns selbst ein Bild machen und unsere Kinder zu Wort kommen lassen. Die Welt gehört ja bekanntlich, wie schon der gute alte Herbert Grönemeyer wusste, in Kinderhände. Dann wäre die Welt vielleicht wieder ein etwas besserer Ort. Mit ein wenig mehr Zauber und Phantasie. Vielleicht ist der Murmli-Club also der Beginn einer neuen, besseren und harmonischer Weltordnung. Zumal wenn wir dadurch wieder das Kind in uns entdecken. Ein weiterer Tipp auf dem Weg das Kind in sich zu entdecken könnte die Super Sommer Card sein. Und wenn alle Stricken rissen, dann gab es immer noch die hauseigenen Wanderungen im Hotel Puint, welche die Chefs des Hauses Norbert und Martin Kirschner höchstselbst durchführten. [kkstarratings]