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Wie schmeckt Osttirol, liebe Inge Prader?
Inge Prader. Ein Name, den man nicht nur in Osttirol kennt und schätzt. Auf die Fähigkeiten der Osttiroler Modefotografin vertraut die halbe Welt. Das zeigt nicht zuletzt ihre Liste an Kunden, gespickt mit internationalen Namen wie Wolfgang Joop, Schella Kann, Bundy & Bundy und Swarovski. Sie fotografierte für namhafte Magazine und Zeitungen, wie Financial Times, Harpers Bazar, Vogue oder Esquire. Selbst Stars, wie Dennis Hopper, Wolfgang Joop, Nena, Anna Netrebko oder Ronan Keating standen schon vor ihrer Linse. Dabei fotografiert die gebürtige Osttirolerin, die ihren Lebensmittelpunkt mittlerweile nach Wien verlagert hat, am liebsten Kinder, Tiere und Landschaften. Dass diese Art der Fotografie ihre große Leidenschaft ist, beweist sie mit den Buch "Wie schmeckt Osttirol", erschienen im Brandstätter Verlag. Das Buch liest und schaut sich, wie eine große, wunderschöne Liebeserklärung an Osttirol, seine Menschen, Traditionen und seine Küche. Das Buch ist eine Liebeserklärung an Osttirol Wir haben Inge Prader zum Interview gebeten und mit ihr über Osttirol, ihr Buch und ihr Liebslingsessen gesprochen. Liebe Inge! Kannst du es uns verraten? Wie schmeckt Osttirol - denn nun? Osttirol schmeckt in jeder Hinsicht herrlich. Vor allem dann, wenn regionale und saisonale Produkte verwendet werden, die man im Buch sieht und daraus traditionelle Gerichte frisch zubereitet werden. Wie oft bist du noch "daheim" in Osttirol? Regelmäßig, sporadisch? Der Hauptteil meiner Familie lebt dort. Vor allem meine mittlerweile 95-jährige Mutter versuche ich so oft es sich einrichten lässt, zu besuchen. Früher war ich vielleicht drei bis viermal pro Jahr "drinnen". Aber durch die Arbeiten an dem Buch war ich die letzten 2 Jahren viel öfter dort und habe das sehr genossen. Wie ist die Idee zum Buch eigentlich entstanden? War das ein lange gehegter Herzenswunsch von dir? Das Buckcover. (c) Brandstätter Verlag Die Idee, in Osttirol zu fotografieren, gibt es schon sehr lange, sicher über 10 Jahre. Ausschlaggebend war dann, dass ich in den letzten Jahren begonnen habe für ein paar Kochbücher zu fotografieren. Das ist ein herrlicher Ausgleich und auch eine willkommene Abwechslung zur Welt der Mode und des Glamours. Das hat mir großen Spaß gemacht und ich dachte mir, es gibt eigentlich kein wirklich großes, schönes Kochbuch über Osttiroler Spezialitäten. Beim Ausarbeiten des Konzeptes wurde dann immer mehr daraus. Das Ganze ist von selbst gewachsen. Es wurde mir nämlich zunehmend wichtiger, auch die Menschen dahinter und natürlich die traumhaft schöne Landschaft zu zeigen. Du lebst ja in Wien und hast damit einen anderen, einen neuen Blick auf die "Heimat". Lernt man die eigenen Wurzeln mehr zu schätzen, wenn man weiter weg ist? Ja, absolut. Wie bei so vielen Dingen im Leben, lernt man manches erst schätzen, wenn man es nicht mehr hat oder wenn es nicht mehr selbstverständlich da ist. Wie kam das Buch bisher an? Das Buch kommt erfreulicherweise sehr gut an. Die erste Auflage ist schon ausverkauft und wir produzieren gerade unter Hochdruck nach, damit das Christkind noch viele verschenken kann. Bis jetzt habe ich ausschließlich positives Feedback bekommen. Was ist eigentlich dein Lieblingsrezept im Buch? Gibt es eines, das es dir besonders angetan hat? Ich liebe diese „Ingsanten Nigelen“, dieser frisch gestampfte Mohn schmeckt um vieles besser als der, den ich bis jetzt kannte. Und Schlipfkrapfen sind natürlich ein absolutes „must“, sobald ich daheim bin. Die Idee, in Osttirol zu fotografieren, gibt es schon sehr lange Hast du alle Rezepte bzw. Essen, die im Buch vorkommen selbst ausprobiert? Kochen kann ich leider nicht gut. Mein Mann ist dafür ein sehr guter Koch und hat mich schon in frühen Jahren aus der Küche verscheucht. Aber ich habe mich sehr gerne verscheuchen lassen, da ich wirklich kein Talent zum Kochen hatte. Aber er und meine Freunde haben alle Rezepte nachgekocht, bevor sie in den Druck gegangen sind und ich habe sie beim Essen tatkräftig unterstützt. Das einzige Auswahlkriterium war die Qualität. Wie findet man all die spannenden Menschen und wie wählt man schlussendlich aus, wer ins Buch kommt? Eine große Hilfe war mir mein Jugendfreund Dietmar Kurzthaler. Er ist Tierarzt in Matrei und kennt alleine durch seine Arbeit sehr, sehr viele Menschen. Er isst zudem gerne gut und hat mir so manchen genialen Tipp gegeben und mir auch so manche Türe vorab geöffnet. Das einzige Auswahlkriterium, sowohl bei den Produkten als auch bei den Rezepten, war die Qualität. Sicher habe ich viele tolle Menschen übersehen oder nicht gefunden, bei denen möchte ich mich hier gleich entschuldigen, aber vielleicht gibt es ja einmal einen zweiten Teil. (Anm. Tipps sind jederzeit willkommen!) Kehrst du einmal wieder fix nach Osttirol zurück? Oder lässt die große, weite Welt nicht mehr los? Im Moment kann ich es mir noch nicht vorstellen, aber „never say never“, wer weiß schon was kommt ... Vielen Dank für das Gespräch. "Wie schmeckt Osttirol" ist seit 15. November im Handel, wie im Tyrolia Shop in Innsbruck, erhältlich. Wenn alles nach Plan läuft ist die zweite Auflage des Buches bald verfügbar. Alle Bilder (c) Inge Prader
Mein liebstes Osttiroler Skigebiet
Auf die Frage, welches mein liebstes Osttiroler Skigebiet ist, gibt es nur eine Antwort: das Zettersfeld. Wieso? Das ist einfach zu beantworten. Hier habe ich Skifahren gelernt. Winter um Winter, Tag um Tag bin ich mit der Gondel vom Lienzer Talboden nach oben gefahren. Mal war mein Vater dabei, mal meine Tante, mal meine Cousins und Cousinen. Und es war immer eine riesen Gaudi. Auf dem Zettersfeld habe ich mir einmal bei einem Schneesturm fast meine Nase abgefroren. Ein anderes Mal habe ich den waghalsigsten, spektakulärsten und weitesten Sprung meiner damals noch jungen Karriere hingelegt. Gefühlte fünf Meter Luftstand und dreißig Meter Weite habe ich hinbekommen. Leider gab es damals noch keine Smartphones, die das dokumentieren und beweisen hätten können. "Mein" Zettersfeld: Skifahren in Osttirol Eine von sechs Liftanlagen am Zettersfeld: die Faschingalm Das Zettersfeld, der Name, das Skigebiet, steht einfach für meine Kindheit und Jugend. Aus nostalgischen Gründen kommt mir ein Schmunzeln auf die Lippen wenn ich daran zurückdenke. Im nächsten Augenblick dann eine kleine Träne, viel zu lange war ich schon nicht mehr dort. Bestimmt zwei Winter. Wobei ich zu meiner Verteidigung sagen muss, dass der letzte Winter mit 20 Grad an Weihnachten auch echt eine Ausnahmeerscheinung war. Doch kommen wir kurz zu den Fakten, mein liebstes Skigebiet betreffend. Das Zettersfeld liegt hoch über Lienz im wunderschönen Osttirol. Von der Stadt aus kann man es schon sehen. Ganz oben, dort wo keine Bäume mehr wachsen, fangen die Pisten an. Im Sommer übrigens ein heißer Tipp für wunderschönen Almenwanderungen. Nirgends lässt sich die Natur der Hohen Tauern, die Murmelen (Anm. Murmeltiere) und Vögel und gleichzeitig die Stadt - der Blick auf die Sonnenstadt Lienz ist schon einzigartig - so schön genießen wie hier oben. Im Winter verwandelt sich das Zettersfeld dann in ein ideales Skigebiet für Familien. Nicht zu groß und dennoch vielfältig. (mit zweiten Lienzer Skigebiet Hochstein zusammen, hat es 37 Pistenkilometer). Breite Pisten und einen guten Überblick über das Gelände. Hier durfte ich das eine oder andere Mal alleine "runterfetzen". Selten war ich stolzer. Im Zettersfeld gibt es breite Pisten und einen guten Überblick über das Gelände. Das Osttiroler Skigebiet ist auch als "Sonnenterrasse der Alpen" bekannt Mittlerweile existiert das Zettersfeld, so wie ich es von früher kenne aber nicht mehr. Es hat sich verbessert. Die Sonnenstadt Lienz mit ihren über 2.000 Sonnenstunden, dem prachtvollen Stadtplatz, dem schönen Bauernmarkt, dem Christkindlmarkt und dem stolzen Schloss Bruck, hat gleich zwei Skigebiet zu bieten. Das Zettersfeld, mit dem eher flachen, breiten Almgelände auf der einen Seite und den Hochstein mit seinen steilen, schmalen Pisten, die sogar für den Skiweltcup genutzt werden, auf der anderen Seite. Früher waren beide Gebiete getrennt. Mittlerweile sind sie beiden Skigebiete unter dem Namen Lienzer Bergbahnen zusammengefasst. Ein großer Vorteil für alle Skifahrer. Je nach Sonnenstand kann man also den optimalen Ort wählen. Will man ein paar Stunden eher anspruchsvolle Pisten, fährt man auf den Hochstein, will man Carven, genießen und vielleicht mit dem Snowboard seine Schwünge ziehen, bietet sich das Zettersfeld an. Als Sonnenterrasse der Alpen wird das Zettersfeld auch oft beschrieben. So romantisch dieser Ausdruck klingt, so wahr ist er auch. Das Zettersfeld liegt für Sonnenanbeter und Schönwetterskifahrer - wie ich einer bin - einfach optimal. Sechs Seilbahnen und Lifte gibt es hier. Die höchsten reichen bis auf schneesichere 2.278 Meter Seehöhe. Nicht zu kalt, sonnenreich und dennoch schneesicher. Ich sage ja, das Zettersfeld kann was. Insider-Geheimtipps für Zettersfeld-Fans Braucht es mehr Worte? Skifahren kann so schön sein. Auch für Skifahrer, die nicht den ganzen Tag "durchpreschen" wollen und sich gerne einmal eine Auszeit gönnen, ist das Zettersfeld übrigens optimal. Sogenannte Sonnenlounges abseits der Pisten, schön arrangiert inmitten der Natur laden zum Verweilen und Ausspannen ein. Und wer sich die Lage des Zettersfelds einmal genauer angesehen hat, dem wird eines auffallen. Das Zettersfeld ist nicht nur eine Sonnenterrasse, sondern auch eine Terrasse mit dem besten Blick auf die Lienzer Dolomiten. Natur-Kino vom Allerfeinsten. Ein kleiner Geheimtipp. Auch wenn die Bahn am späten Nachmittag schließt, lohnt es sich hier zu Fuß (Achtung: Stirnlampe nicht vergessen!) oder mit dem Auto hoch zukommen. Es gibt nichts schöneres, als wenn die majestätischen Lienzer Dolomiten, diese hellgrauen Kalkgipfel in ein wunderbares, tiefes Dunkelrot getaucht werden und die Sonne im Westen untergeht. Rodelfreunde sind am Zettersfeld genau richtig Ein zweiter Geheimtipp gefällig? Rodelfreunde sind am Zettersfeld auch genau richtig. In Richtung Faschingalm kann man nicht nur mit den Skiern fahren. Eine schöne, familienfreundliche Rodelsession bietet sich hier immer an. Die Rodelroute geht nicht all zu steil, schön durch den Wald. Ungefährlich aber spaßig. Wer Hunger und Durst bekommt, ist am Zettersfeld übrigens auch nicht alleine. Ganz, ganz oben, an der Bergstation wird man versorgt, bei aller schönstem Panorama. Aber auch an der Talstation gibt es allerhand "Hüttengaudi" und gute Osttiroler Küche. Im Zweifel: einfach ab in Mecki's Dolomiten-Panoramastubn. Falls jemand Lust bekommen hat in mein liebstes Osttiroler Skigebiet zu fahren und sich fragt, passe ich dort hin, dem sei gesagt: Du fährst gerne Ski? Nicht zu wild, aber mit viel Freude und Passion? Du fährst gerne Snowboard und liebst nicht allzu steile, aber breite schöne Pisten? Du liebst die Sonne und ein familiäres Umfeld? Ja! Dann bist du hier genau richtig. Und wer sich auf den Skiern noch nicht so richtig sicher fühlt, der kann einfach mal bei der Skischule Lienz anfragen. Die helfen gerne. Neben den Bergbahnen Lienz gibt es aber auch noch genügend andere Skigebiete in Osttirol. Insgesamt existieren sieben Osttiroler mit zusammengerechent 150 Pistenkilometern. Vom Großglockner, über das Hochpustertal bis ins Defreggental. Ein jeder findet "sein" ganz persönliches Lieblingsskigebiet. Im Zweifel: einfach SkiHit Osttirol wählen und los geht's.
Ranggeln in Osttirol: Ein Traditionssport mit großer Zukunft
Wer glaubt, dass das Ranggeln in Osttirol keine Tradition hätte, der irrt sich. Wer annimmt, dass Ranggeln über keine allzu lange Geschichte in ganz Europa verfügen würde, der ist gewaltig auf dem Holzweg. Macht euch also bereit viel zu lernen. Über Geschichte, Gegenwart und Zukunftsperspektive dieser hochinteressanten Sportart. Bevor wir uns in die Gegenwart begeben, müssen wir weit zurückblicken. Sehr weit. Es wird wohl so in etwa das 13. Jahrhundert gewesen sein. Keltische Ringsportarten waren in diesem Jahrhundert bereits in ganz Europa verbreitet. Es gab schon Ritter, welche dieselben Ranggel-Techniken anwandten, die man auch im Hier und Jetzt noch findet. https://www.youtube.com/embed/T1jpmNomxRo Denn das ist wichtig. Beim Ranggeln geht es nämlich nicht darum, einfach mal wild drauflos zu, eben, "ranggeln", sondern es kommt auf die Technik und die richtigen Griffe an. Begriffe wie Kreuzwurf, Ausheber, Axler, Knipfer, Hufer, Stierer und noch mehr begegnen einem in diesem Traditionssport. Im folgenden seht ihr ein kleines Video, das, obwohl falsch beschriftet, in Matrei in Osttirol aufgenommen wurde:Aber nicht nur die Technik, sondern auch die Adjustierung ist streng geregelt. Die Ranggler trifft man mit kurzärmeligen Hemden an, die in der Mundart auch „Pfoad“ genannt werden. Der Stoff besteht aus festen Leinen mit Nylon vermischt. Die Farbe ist weiß. Ganz entscheidend ist der starke Ledergürtel. Tabu ist es hingegen, als Ranggler Schuhe zu tragen. Jetzt wisst ihr schon einiges. Noch wissen müsst ihr, dass die Ranggelzeit in der allgemeinen Klasse sechs Minuten beträgt. Bei den Schülern und Jugendlichen 5 Minuten. Auch wo man ranggelt ist nicht beliebig. Es handelt sich meist um einen Kreis mit einem Durchmesser von 20-30 Metern im Freien. In der Halle muss der Ring mindestens 70 m² Kampffläche aufweisen. Natürlich gibt es auch Schiedsrichter, die alles genau im Blick haben. Bei verbotenen Griffen muss dieser sofort abpfeifen. Der Sieger wird „Hogmoar“ genannt. Das ist derjenige, der all seine Kämpfe gewinnt und als letzter übrigbleibt. Ranggeln in Osttirol: Vergangenheit und Gegenwart Kommen wir somit nach Osttirol. Genauer noch nach Matrei in Osttirol. Dort wurde der Traditionssport Endes des 18. Jahrhunderts heimisch. Es fanden erste Ranggler-Turniere statt. Das Ranggeln in Osttirol hat eine sehr lange Tradition Wir schrieben das Jahr 1963. In diesem Jahre wurde der Osttiroler Ranggler-Verein gegründet. Die Zeit seitdem war von Höhen und Tiefen gekennzeichnet. 1996 nahm Franz Holzer die Führung der Sektion Ranggeln in die Hand. Natürlich braucht es aber nicht nur einen guten Obmann, sondern auch starke Partner und Unterstützer. Der wichtigste davon war und ist die Raiffeisenbank. Zur Zeit der Übernahme durch Franz Holzer war es nicht allzu gut um diesen jahrhundertealten Traditionssport bestellt. Lediglich vier Ranggler waren damals noch aktiv. Das hieß für Franz Holzer natürlich, dass er seien Fokus auf eine gezielte und wirksame Nachwuchsarbeit richten musste. Das ist ihm ganz offensichtlich gelungen, denn im Jahr 2016 verfügt man über 40 aktive Ranggler in jeder Altersgruppe und Rangglerklasse. Im Heute darf man sich als beste Vereinsmannschaft im Alpenraum bezeichnen. In Tirol fällt einem lediglich der ähnlich gut aufgestellte Ranggler-Verein im Zillertal ein. Unverzichtbar: Die weiße "Pfoad" beim Ranggeln! Im Jahr 2010 gab es gar die erfolgreichste Veranstaltung in der Vereinsgeschichte beim Länderranggeln in Kals am Großglockner. Mit 15 Preisträgern in 10 Klassen hat man nicht weniger als die Hälfte aller Preise gewonnen. Vier Erst-Platzierungen errangen dabei Kevin, Philipp, Simon und Josef Holzer. Franz Holzer und das Ranggeln in Osttirol Was aber braucht es, um wirklich ein Spitzen-Ranggler zu werden? Franz Holzer verrät es mir: „Viel Training. Zwei Mal die Woche zumindest. Auch daheim sollte man Kondition und Kraft noch trainieren. Vier Mal in der Woche wäre also optimal, wenn man wirklich ein Spitzen-Ranggler werden will!“. Auch der Nachwuchs ranggelt fleißig mit! Er verrät mir außerdem, dass die Ranggler früher aus eher bäuerlichen Verhältnissen gekommen seien. Heute sei es hingegen bunt gemischt. Der optimale Zeitpunkt um mit diesem Sport zu beginnen sei 7 Jahre. Er empfinde die Mannschaft im Heute als sehr ausgeglichen, verrät mit der engagierte Obmann und bis vor wenigen Jahren aktive Ranggler Franz Holzer. Was lässt sich abschließend übers Ranggeln in Osttirol sagen? Ganz sicher, dass diese Tradition erhalten bleiben muss. Es würde ganz schön was fehlen, wenn sich der Nachwuchs nicht mehr fürs Ranggeln interessieren würde. Die Sorge ist im Moment zum Glück unberechtigt. Denn den Nachwuchs findet man nicht primär über Inserate, sondern über Mundpropaganda. Es gilt somit die Begeisterung und die Liebe zu diesem Sport weiterzugeben. In den Händen von Franz Holzer gelingt das derzeit bestens. Auf viele weitere Jahre Ranggeln in Osttirol! Titelbild und Bilder: (c) Sportunion Matrei, Sektion Ranggeln
After-Summerparty für Oldies in Osttirol
Die Sommerferien sind vorbei. Die Routine im Alltag kehrt zurück... Für alle? Nein! Eine kleine privilegierte Gruppe genießt noch immer die schöne und bunte Natur der Osttiroler Bergwelt. Die jungen Altern feiern hier ihre After-Summerparty. Osttirol liegt ihnen zu Füßen: sie treffen mehr Gamsböcke als Menschen. Sie wandern und radeln unter der Woche bei angenehmen Temperaturen. Kurzum erklären Sie den Oktober zu ihrem neuen Wonnemonat. Familien, deren Kinder noch nicht die Schulbank drücken und kinderlose Ehepaare machen es den Oldies gleich. Auch sie frönen der Vielfalt Osttirols abseits des Alltäglichen. Das Bergerlebnis der großen Art Peter sitzt am Hochweißsteinhaus und ist zufrieden, fit wie er ist. In vier Tagen hat er den Karnischen Höhenweg auf der Osttiroler Seite von Sillian startend bewältigt. Belesen, wie er ist, hat er die vier Tourenetappen studiert: zur Tages- und Nachtzeit. Überwältigt ist er immer noch: von der greifbaren Ferne seines Pensionsschocks und den Panoramen, den saftigen Farben der Fauna und Flora sowie den exzellent markierten Wanderpfaden. Und nicht zu vergessen sind die kulinarischen Hochgenüsse auf den Wanderhütten. Wandern am Karnischen Kamm Er beschließt, dass er nächstes Jahr wiederkommt. Es gibt noch viel zu entdecken. Beispielsweise die Gipfelbesteigungen von Große Kinigat, Filmoorhöhe, Porze, Monte Peralba und Hohe Warte. Und nächstes Jahr kommt er früher, denn mit Ende September, Anfang Oktober bereitet sich die karnische Natur langsam auf den Winterschlaf vor und die Hütten schließen ihre Pforten. Bis dahin hat er bestimmt schon die Zeit gefunden, seine Wanderausrüstüng auszutauschen und in bessere Qualität zu investieren. Von den Gipfeln der Oststiroler Bergwelt eröffnen sich faszinierende Panoramen E-Biken, Biken und Hiken Idyllisch ist der Fleck Erde im Villgratental. Das natürliche Bergtal ist ein Pol der Ruhe und Ausgangspunkt für Fantastisches: Annemarie testet ihr neues E-Bike, dass sie von ihren Kindern zum Sechziger bekommen hat. Beim ersten Stopp ihrer paradisischen Runde trifft sie bei der Unterstalleralm ihren Schwager in spe mit einem Freund. Zwei Biker und Hiker, die auch von Innervillgraten kommend ihre Drahtesel bis zur Oberstalleralm bewegen. Von dort wandern sie über den malerischen Schwarzsee bis zur Riepenspitze. Annemarie fährt weiter über die Oberstalleralm bis zum Alpengasthof Bad'l Alm Kalkstein, wo sie nach 23 Kilometern und 480 Höhenmetern auf der Terrasse bei einem Radler sonnt. Der Schwarzsee, ein Stück unberührter Natur Akkus im Nationalpark Hohe Tauern und in Lienz aufladen Erika und Heinz, das kinderlose Ehepaar, urlauben im Nationalpark Hohe Tauern. Alle 266 Dreitausender und alle 200 bewirtschaften Hütten können sie nicht besuchen. Zur Qual wird die Wahl ihrer Wanderungen trotzdem nicht, da die unverfälschte Osttiroler Natur einfach überall schön ist. Die charismatische Kleinstadt Lienz Bei einem Abstecher in die charismatische Kleinstadt Lienz erkunden sie Handwerksbetriebe und Boutiquen. In der Milchtrinkstube Pichler bleibt die Welt beschaulich. Beim Trödelmair warten Kleinode und Unikate auf neue Besitzer. Die eingängigen Bilder verarbeiten Sie dann bei Wellness und Kulinarik in ihrem Hotel. Wie man sich bettet, so liegt man Speziell in Osttirol erfüllen die Spitzcial Hotels jeden Gästewunsch. Diese Hotels bieten spitzen Qualität und special Service in einer kongenialen Partnerschaft für Wanderer, Radler, Reiter und Golfer. Die geprüften Hotelbetriebe sind das individuelle Maß des Aufenthalts: ob Wellness nach dem Wandern oder kulinarische Schmankerl am Abend genießen. Jeder findet hier seinen Ruhepol und sein Lieblingsgericht. Das können Peter, Annemarie, Erika und Heinz nur bestätigen.
Urlaub am Bauernhof: Das Sommerabenteuer für Klein und Groß
Woher kommt eigentlich die Milch, die täglich für die Zubereitung des Frühstückskakaos verwendet wird? Wachsen Radieschen im Lebensmittelladen? Wie wird Butter gemacht? Ein Aufenthalt am Bauernhof kann all diese Fragen und noch mehr beantworten. Kinder sind kleine Entdecker, sie erforschen spannende Umgebungen auf der Suche nach Abenteuer. 24 Stunden Entertainment ist gar nicht notwendig und, wenn wir uns ehrlich sind, sind sie auch keine großen Fans davon, von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu hetzen. Auf einem Bauernhof können Kinder sich auch einmal eine Zeit lang selbst beschäftigen, sorglos die Welt entdecken und beim Abendessen von ihren neuesten Erlebnissen erzählen. Kinder lieben die zahlreichen Tieren am Hof Kinder wie Erwachsene brauchen ab und zu Abstand zur gewohnten Umgebung, zu gewohnten Spielen, Menschen, Tieren. Warum nicht einmal statt der Hauskatze eine riesige Kuh streicheln? Sie mit einer handvoll Heu füttern? Einem Pferd eine Karotte geben und dabei lernen, wie man das richtig macht, ohne dass es einem in die Finger beißt. Nicht nur im Süden findet man das Urlaubsglück All das hat sich auch Familie Lener gedacht, als sie auf der Suche nach dem perfekten Urlaubsdomizil war. Man muss ja nicht immer ans Meer fahren, um es fein zu haben. Dank der Empfehlung einer Freundin wurden sie auf Osttirol aufmerksam und zögerten nicht, die Erfahrung selber auszuprobieren. Ein Bergbauernhof in den Hang hineingebaut, inmitten grüner Landschaft, die nicht nur schön aussieht, sondern auch als Nutzfläche für die Bauernwirtschaft dient, sollte ihr Urlaubsdomizil werden. Die beiden Kinder der Familie Lener durften sogleich im Stall beim Melken der Kühe helfen und anschließend die Hühner füttern, auch den Eltern wurde der Einblick in das landwirtschaftliche Leben nicht verwehrt. So konnten die Feldtätigkeiten beobachtet, bei der Zubereitung hausgemachter Butter geholfen oder einfach selbstgemachte Säfte auf der Terrasse genossen werden, alles was eben Spaß macht und der Erholung dient. Der Bauernhof ist der perfekte Ort für Feinschmecker Kulinarisch fehlte es Familie Lener ebenfalls an nichts. Denn gute Küche hat nicht zwangsläufig etwas mit Hauben und Sternen zu tun. Das Wichtigste bei der Zubereitung regionaler Osttiroler Köstlichkeiten sind nämlich frische Produkte, aus der eigenen Landwirtschaft stammend. Zum Frühstück gibt es das hauseigene Brot mit selbstgemachter Marmelade (die Früchte stammen natürlich aus dem eigenen Obstgarten). Heißer Kaffee und am Hof vorbereitetes Joghurt und Topfen passen ebenfalls perfekt dazu. Wer so etwas schon einmal genießen durfte, wird das nicht so schnell vergessen. Urlaub am Bauernhof und Wandern in Osttirol: die perfekte Kombi Der Bauernhof gibt hier also einen guten Einblick in die Vielfalt der Region, in das Handwerk ohne dem wir nicht täglich - auch wieder zurück im Alltag - überleben könnten. Nachdem man den ganzen Tag aktiv oder unterwegs gewesen ist, geht es am Abend barfuß über die Wiese zurück in Richtung Bauernhof. Stille herrscht - höchstens das Summen der Bienen um sich herum ist zu hören. So werden auch die Sinne geschärft. In Osttirol, mitten in der Natur, die Sinne schärfen Neben dem Leben am Bauernhof bietet Osttirol aber auch zahlreiche Ausflugsmöglichkeiten. So schnell wie man auf einem Berg ist, Wasserfälle bestaunen kann, an einer schmalen Klamm vorbei zur nächsten Bergwiese kommt und sich im Bergsee abkühlen kann, so schnell ist man aber auch in der Stadt, kauft bei regionalen Händler ein oder flaniert einfach mit einem Eis in der Hand durch die Straßen. Die beeindruckende Landschaft Osttirols Urlaub am Bauernhof ist nicht nur Synonym für Familienurlaub. Oft ist man auch als erwachsener Mensch einfach ein wenig abgestumpft, erkennt die Zusammenhänge des Lebens nicht mehr, ist in seinem strukturierten und oft auch stressigen Alltag gefangen. Da kann es helfen in eine komplett andere Welt einzutauchen. Statt den Donut des städtischen Coffeeshops zu essen, mit der Bäuerin gemeinsam einen Zwetschkenkuchen zu backen und die Produkte für die Zubereitung dafür sogar aus dem Garten und dem Stall zu holen. Wieder das Bewusstsein für die kleinen Dinge im Leben stärken und als Souvenir herrliche Rezepte mit nach Hause bringen. Urlaub am Bauernhof in Osttirol hat ein großes Angebot. Ob man sich nun lieber selbst versorgt oder auch gerne bekochen lässt. Ob ein Reiterhof mit dem eigenen Pferd um Reiten zu lernen, ein Biobauernhof oder ein speziell auf Kinder ausgerichteter Bauernhof, einfach auf der Homepage durchstöbern und das passende Angebot für sich finden (Tipp: manche Höfe verfügen sogar über barrierefreie Wohnungen). Familie Lener hat für sich die richtige Entscheidung getroffen. Besser kann man eine Region nicht kennelernen als bei “Freunden” den Urlaub zu verbringen - denn so fühlt sich das in Osttirol an!
Osttirol entdecken … mit dem Mountainbike
Egal, ob Abenteurer wie Charles Darwin oder Reinhold Messner die weite Welt bereist haben oder die Nachbarn mit ihren Kindern gerade wieder den Garten erkunden … die Neugier motiviert uns dazu, Neues sehen zu wollen. Seien es historische Stätten, Korallenriffe, Weltmetropolen oder Osttirol. Richtig gehört, denn hier gibt’s vieles zu entdecken. Mit dem Mountainbike. Und mit viel Spaß. Angrenzend an die italienischen Provinzen Bozen-Trient (kurz gesagt Südtirol) und Venetien sowie an Salzburg und Kärnten, bietet der größte Tiroler Bezirk auf seinen etwas mehr als 2.000 km2 eine ganze Menge Entdeckenswertes. Hier findet man zum Beispiel ein gutes Drittel des Nationalparks Hohe Tauern, der in Osttirol im wahrsten Sinn „erlebt“ werden kann. Bei der Abfahrt mit dem Mountaibike Osttirol entdecken. (C) Osttirol Werbung Osttirol entdecken: familienfreundlich bis sportlich anspruchsvoll Wer den Schweiß beim kräftezehrenden Erradeln der Bergriesen auf der Haut spüren und danach wieder zum Tal brausen möchte, fährt am besten rauf „in die Höhe“. Über eine der 40 unterschiedlichen Strecken in der Bike-Arena Lienzer Dolomiten führt beispielsweise die „Zettersfeldrunde“. Start: beim Parkplatz der Zettersfeldbahn in Gaimberg. In Richtung Thurn und über Oberdorf geht’s weiter bis Zettersfeld Hoch-Lienz. Ab dem Gasthof Binder geht’s großteils auf asphaltierter Straße zurück zum Ausgangspunkt. Wer dann immer noch genügend „Körner“ hat, kann die Fahrt zur Lienzer Hütte im Debanttal fortsetzen. Ein faszinierender Vogel: der Bartgeier Tipp im Debanttal: Die Beobachtungsstation auf der Hofalm (am Weg zur Lienzer Hütte) für die im Jahr 2014 wieder angesiedelten Bartgeier gibt es zwar nicht mehr, dennoch erblickt man möglicherweise einen der faszinierenden Vögel mit knapp drei Meter (3m!!!) Flügelspannweite. (Dinge, wie das Klauen von Kindern oder das Reißen von Schafen wurden dem Aasfresser angedichtet). Falls nicht, trifft man mit etwas Glück einen Nationalpark-Ranger. Ausgerüstet mit einem Spektiv von Swarovski Optik und irrsinnig großem Wissen zeigen sie uns die Schönheiten der Natur. Osttirol entdecken: Entweder sportlich ... Mit dem Mountainbike Osttirol gemütlich entdecken. Obertilliach auf 1.450 m Seehöhe im Hochpustertal ist als Biathlonzentrum bekannt, hält aber auch für Mountainbiker einiges bereit. Am Weg zum „Tilliacher Joch“ folgt man an der Bushaltestelle beim Hotel Weiler einem ca. 1 km langen asphaltierten Feldweg hinunter zum Mühlboden. Dort folgt ein leicht ansteigender Schotterweg über flache und steile Passagen durch das Dorfertal. Im Pfaffenboden geht’s weiter zum Klapfsee. Anschließend warten noch einige Kehren hinauf zur Porzehütte (1.942 m) bzw. knapp vorher geht's in steileren Serpentinen auf das Tilliacher Joch. ... oder gemütlich Oder zieht man doch lieber eine gemütliche Fahrt im Tal vor und genießt den Blick nach oben? Hier empfehlen sich – speziell für Familien – zwei Radwege. Wer sich für den Drauradweg entscheidet, kann im Südtiroler Toblach starten und auf insgesamt 366 km sogar bis nach Slowenien radeln. Auf 63 km Streckenlänge führt dieser Weg in rund dreieinhalb Stunden auch durch die Osttiroler Orte Sillian, Abfaltersbach und Lienz bis an die Kärntner Grenze bei Nikolsdorf. Sollten Sie dort den einen oder anderen Segelflieger entdecken, dann wundern sie sich nicht. Der Flugplatz Nikolsdorf ist aufgrund seiner tollen Thermik überaus bekannt und beliebt. [metaslider id=3516] Mit 29 km Streckenlänge und durchschnittlich nur einem Prozent Steigung noch eine Spur beschaulicher ist der Iselradweg zwischen Lienz und Matrei in Osttirol. Wem eineinhalb Stunden gemütliches Radeln mit dem Mountainbike dann doch zu wenig sind, kann am Lienzer Hochstein mit dem „Osttirodler“ eine Sommerrodelfahrt unternehmen oder sich am Flussufer der Isel mit Kindern auf die Suche nach unvermuteten Tieren im Wasser begeben. Der mittlerweile knurrende Magen – ja, Osttirol entdecken macht echt hungrig – lässt sich am besten bei einem Picknick oder in einem der Gasthäuser mit hervorragender Küche beruhigen. Gut gestärkt wartet dann im Nationalparkhaus in Matrei die Ausstellung „Die großen Fünf“. Auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte man sich einen Mountainbike-Ausflug zum Tristacher See, wo man sich im Strandbad erfrischen kann. Ob mehrstündige Moutainbike-Tour oder gemütliches Genießen: Osttirol hat für jeden Geschmack etwas parat. Und es gibt eine ganze Menge zu entdecken. Titelbild: Blick auf den Spitzkofel und den"Goggsteig". (c) Florian Warum
Weitwandern in Osttirol: Ein Paradies
Über Stock und über Stein. Durch Wälder, über Pässe, an Seen vorbei und an Flüssen entlang. So lange einen die Beine tragen. Von Ort zu Ort, von Ziel zu Ziel. Ohne Stress, ohne Hektik. Der Weg ist das Ziel. Das ist die Faszination Weitwandern. Und Osttirol ist ein wahres Paradies, um diese Leidenschaft, diese Faszination ausleben zu können. Weitwandern in Osttirol Der Lasörling Höhenweg ist einer der 13 Weitwanderrouten Insgesamt gibt es in Osttirol 13 Weitwanderrouten. Darunter namhafte, wie den Herz-Ass Villgraten, den Adlerweg, den Lasörling Höhenweg, den Karnischen Höhenweg und den Venediger Höhenweg. Wer sich also eine Portion "Natur pur" gönnen, ein paar Tage vom Alltag fliehen und einen Hauch Abenteuer spüren will, der sollte sich unbedingt die Weitwandertouren Osttirols näher ansehen. Nicht nur der Nationalpark Hohe Tauern, mit seiner unberührten Natur, seiner atemberaubenden Landschaft und seiner vielfältigen Tierwelt, lädt zum Wandern ein. Auch in allen anderen Osttiroler Regionen finden sich wunderschöne Wege, die es sich lohnt zu gehen, zu gehen, zu gehen ... Wer es ganz genau wissen will, für den gibt es eine eigene interaktive Wanderkarte. Unterschied Weitwandern, zu normalem Wandern Eine durchschnittliche Wandertour dauert zwischen zwei und acht Stunden. Je nach Verfassung, Lust und Laune geht es nur kurz auf den Berg oder eben länger. Manch einer schwört auf kurze, steile Anstiege, die einen schnell auspowern, viele Höhenmeter erklimmen lassen und so richtig müde machen. Wieder andere mögen lange, ausgedehnte Wanderungen, die innerhalb eines Tages schaffbar sind und bei denen am Ende meist eine schöne Hütte mit einer ordentlichen Verpflegung wartet. Und hier sind wir schon beim Punkt. Bei einer normalen Wanderung gibt es meist ein Ziel, auf das man zugeht und das man innerhalb von nur einem Tag schaffen möchte. Beim Weitwandern kommt ein altbekannter Spruch zur Anwendung, denn hier ist "der Weg das Ziel". Eine Weitwanderung hat mehrere Etappen. Man braucht also Zeit, Muse und ein wenig Ausdauer. Sonnenuntergang auf der Filmoor Standschützenhütte am Karnischen Höhenweg. Die Faszination Weitwandern Was könnte romantischer sein, als einen Sonnenaufgang auf einem Gipfel zu erleben? Wenn sich am Horizont langsam, glühend Rot der Feuerball abzeichnet und anmutig empor steigt? Richtig, nichts! Um das zu erleben, muss man normalerweise richtig früh aufstehen, im Dunkeln den Berg hinaufwandern und vielleicht sogar klettern. Doch was wäre, wenn man mit dem Sonnenaufgang bereits am Berg aufwachen würden? Ein unglaubliches Gefühl, oder? Und genau das macht die Faszination Weitwandern aus. Weitwandern ist ein Abenteuer, das selbst mit kleiner Geldtasche, erlebbar. Es braucht keinen übermäßig großen Mut, wie beim Bungee Jumpen, keine außergewöhnlichen körperlichen Fähigkeiten, wie beim Marathon Laufen. Man braucht Herz, Freude und Lust auf Natur. Man schläft an sicheren, selber erbauten Schlafplätzen, ruht direkt in Mitten der Natur, weit weg von all dem Trubel im Tal. Man trägt seine eigene Verpflegung am Rücken oder kehrt auch einmal in einer Hütte ein. Egal wie, am Ende des Tages weiß man, was man geschafft hat. Was man dazu braucht? Freude, Lust, eine entsprechende Grundkondition und eine gute Ausrüstung. Ein unglaubliches Gefühl, oder? Ein kleines, großes Abenteuer Weitwandern. Das ist ein kleines Stück Wildnis das man erobert, ein kleines Stück Abenteuer, Mitten in Österreich. Weitwandern fordert Körper, Geist und Seele. Weitwandern ist mehr als nur ein Sport. Es wird Tage geben, an denen möchte man am liebsten nicht aufstehen, einfach liegen bleiben. Doch viel öfter wird es Tage und Momente geben, an denen man seine innere Kraft spürt, Stolz, Zufriedenheit. Wenn die ureigene Stärke wiederkehrt, der Kopf frei wird und man Eins wird mit der Natur. Ja all das ist Weitwandern. Wer das einmal erleben möchte, der sollte unbedingt nach Osttirol fahren. Meine Freundin und ich tun es auf jeden Fall. Noch diesen Sommer, so viel ist sicher. Für mehr Informationen: Hier geht es zum aktuellen Folder des Weitwandern in Osttirol Copyright der Bilder: Uwe Grinzinger / Bild Sonnenuntergang: J. Troyer
Osttirol aus Drahteselperspektive
Am 12. Juni 2016 bilden die Lienzer Dolomiten die fantastische Kulisse der Dolomitenradrundfahrt durch Osttirol. Die Teilnehmer können zwischen 112 oder 232 km Streckenlänge wählen. Ganz wie man möchte. "Servus Flo", begrüßt mich Markus am Parkplatz vor seiner Wohnung. In Radklamotten natürlich. Wie es sich für einen passionierten Hobby-Radrennfahrer eben gehört, überlässt er in Sachen Instandhaltung und Pflege seines Rennrades nichts dem Zufall. Und auch nicht anderen. So gut wie er selbst kennt sonst keiner sein Sportgerät. Bevor er gleich mit seinem Bruder eine Trainingsrunde für seine bereits zweite Teilnahme an der Dolomitenradrundfahrt dreht, muss er noch schnell die neuen Klickpedale auf die Schuhe anpassen. Markus beginnt von seiner letzten Teilnahme und der Streckenführung zu erzählen: Eine eindrucksvolle Strecke Der Startschuss zur Dolomitenradrundfahrt fällt am Startgelände beim Bahnhof in Lienz. In Oberdrauburg biegt er als einer von rund 1.500 begeisterten Radfahrern über die Draubrücke, um kurz danach den Anstieg zum Gailbergsattel in Angriff zu nehmen. Es lief damals richtig gut für ihn, denn kurz danach sah er dann auch das Ziel am Lienzer Hauptplatz. Ich bin begeistert und neidisch zu gleich, dass Markus dieses Abenteuer ein weiteres Mal in Angriff nimmt. „Du kannst dich ja noch online für die Dolomitenradrundfahrt anmelden" sagt er. Aber meine persönlichen Erinnerungen an meine eigene Teilnahme vor vielen vielen Jahren lassen mich dann doch an einer erfolgreichen Zieleinfahrt zweifeln, obwohl, reizen würde es mich schon irgendwie. Einen kurzen Blick auf die Webside riskiere ich also doch. [metaslider id=3262] Hunderte Radsportler folgen Jahr für Jahr dem Ruf aus Lienz zu SuperGiroDolomiti und Dolomitenrundfahrt. (c) Marco Felgenhauer Strecke und Labestationen Während Markus und sein Bruder die Extremvariante ‚SuperGiroDolomiti‘ in Angriff nehmen, wäre mir die "klassische Route" über 112 km und 1.870 Höhenmeter schon zu viel, nein, ich glaube, das lasse ich doch lieber. Meine eigene Teilnahme an der Touristikfahrt mit Start und Ziel in Lienz sind mir noch lebhaft in Erinnerung und klingt auch etwas anders als jene von Markus: "Es war ein wunderschöner und heißer Sommertag. Bei sämtlichen Labestationen - die von unzähligen Freiwilligen immer bestens betreut werden - war ich damals einer der letzten und konnte von Glück reden, noch irgendwo eine Banane oder ein isotonisches Getränk zu bekommen. Hätten mir nicht die Zuschauer am Straßenrand motvierend 'hopp, hopp, hopp' zugerufen, wäre ich wohl schon nach der Abfahrt vom Kartitscher Sattel von meinem Rad ab- und in den Besenwagen eingestiegen. Ich hatte zwar nie ans Aufgeben gedacht, aber im Ziel war ich ziemlich geschafft", erzähle ich ihm. Fahren auf "Teufel komm raus!" ... (c) Osttirol.com Dolomitenrundfahrt und Familienurlaub Während Markus noch an seinem Rad bastelt, stößt sein Bruder zu uns. Er hängt seiner Teilnahme vorweg noch ein paar Tage Urlaub mit seiner Familie in Osttirol an, erzählt er. Im Internet ist er dabei auf interessante Pakete für Radfahrer und Familien gestoßen. In die frühe Geschichte eintauchen kann man in "Aguntum". (C) Osttirol.com Die Freizeitmöglichkeiten in Osttirol sind vielfältig: Radfahren, Mountainbiken, Wandern, Schwimmen, Bergsteigen, Klettern und vieles mehr. Aktivurlaub eben. Die Köstlichkeiten der Osttiroler Küche versprechen Gaumenfreuden in gemütlichen Gasthäusern. Holla, die Waldfee! Auf keinen Fall bereuen wird man den Besuch der Gemäldesammlung von Albin Egger-Lienz auf Schloss Bruck. Dazu kommt ein Ausflug in die frühe Geschichte von Tirol bei den Ausgrabungen in der Römerstadt "Aguntum" in Dölsach nahe Lienz. Vom Zieleinlauf am Lienzer Hauptplatz träumen alle Teilnehmer. © EXPA/ Johann Groder Fast ein kleiner Giro d' Italia Aber jetzt zurück zur Dolomitenradrundfahrt. Nach ihrer abendlichen Ausfahrt haben die zwei Brüder noch eine Trainingstour in Osttirol geplant. Beide freuen sich schon auf die grandiose Kulisse der Lienzer Dolomiten und auf die tolle Stimmung. Wenn klein und groß - fast so wie beim Giro d' Italia, der seit 1971 insgesamt viermal das Etappenziel Lienz anvisert hat - die vielen Teilnehmer anfeuern, Musikkapellen spielen und in den Orten entlang der Strecke (Lienz, Oberdrauburg, Kötschach-Mauthen, St. Lorenzen, Maria Luggau, Obertilliach, Kartitsch, Abfaltersbach und Thal-Assling) wie alle Jahre auch 2016 die Zuschauer toben, dann ist Dolomitenrundfahrt angesagt. Am 12. Juni 2016 ist es wieder soweit!
Trachten mit Geschichte: In Osttirol werden sie mit Stolz getragen!
Man könnte ja glauben, dass alle wieder Mut gefasst haben Tracht zu tragen. Andreas Gabalier tut es, Verona Pooth tut es. Und wer zur "Wiesn-Zeit" durch München oder vergleichbare deutsche Großstädte schlendert, wird ohnehin andauernd mit ihr konfrontiert. Aber um echte Trachten zu sehen sollte man nicht zur "Wiesn" fahren, sondern nach Osttirol. Die Tracht ist nämlich vieles. Sie ist aber garantiert nicht geschichtslos- und traditionslos. Wenn man also in der einen oder anderen deutschen Großstadt Dirndln in knalligem Pink oder Grün sieht, dann sollte man zumindest skeptisch werden. Denn Tracht ist halt doch was anderes. Das moderne Dirndl mag Mode sein. Aber es muss ganz deutlich gesagt sein, dass Trachten Geschichte haben, auf Traditionen beruhen und ganz klar mit den jeweiligen Herkunftsregionen in Verbindung stehen. An der Tracht kann man, auch im heute noch, Zugehörigkeit, Herkunft und teilweise auch den Stand der Trägerin und des Trägers ablesen. Die Trachten in Osttirol – Das gibt es alles Die "Pustertaler Tracht" Nun könnte man den Fehler machen und glauben, dass es nur eine Tracht in Osttirol gäbe. Was durchaus verständlich wäre, zählen der Bezirk Lienz und damit Osttirol gerade mal 49.033 Einwohnerinnen und Einwohner. Doch dann hätte man die Rechnung ohne Osttirol gemacht, das auf eine lange und hochgradig ausdifferenzierte Trachtengeschichte zurückblicken kann. Aber nicht nur das: Im Gegensatz zu anderen Regionen war die Tracht dort niemals wirklich weg und muss deshalb auch nicht neu belebt werden oder mit den momentanen Moden gehen. Das Tragen der Tracht ist ein Ausdruck der Traditionsverbundenheit und des Heimatstolzes der Osttirolerinnen und Osttiroler. Und diese Ausdrucksmöglichkeiten sind überaus vielfältig. Die Deferegger Tracht Ganz besonders interessant ist die Deferegger Tracht. Gar sichtbare Einflüsse aus dem Balkan lassen sich bei dieser finden. Kittel und Mieder sind aus braunem Rasstoff, die Schürze aus schwarzem Leinen. Auf den ersten Blick eine eher „grobe“ Tracht. Kein Wunder, denn diese Tracht wurde auch zur Arbeit getragen und musste so einiges aushalten. Die „fremdländischen“ Einflüsse lassen sich damit erklären, dass die Deferegger Teppichhändler weit herum kamen – eben bis zum Balkan oder gar bis hin zum Zarenhof. Die Lienzer Festtracht Gar "königlich" kommt wiederum die Lienzer Festtracht daher. Samt, Seide und Brokat sind wirklich edle Stoffe, die zu jedem Fest passen. Besonders auffällig ist daran die Halskrause. Laut der Trachtenexpertin Marianna Oberdorfer vom Atelier Marianna ist dies österreichweit der Alt-Lienzer Tracht vorbehalten und hat seinen Ursprung bei den spanischen Königinnen. Der Rock und der Kittel sind dabei aus lila-schwarz oder grün-kariertem Loden. Wenn der Anlass besonders festlich ist, dann wird die ansonsten blaue Schürze mit der goldfarbenen Schürze getauscht. Man sieht also: Mit dieser Tracht ist man besonders festlich unterwegs und jedem festlichen Anlass angemessen und allerbestens gekleidet. Nicht vergessen werden darf außerdem auf die Iseltaler Tracht. Im Zentrum ist hier die Alt-Matreier-Tracht. Sie hat eine schwarze Schürze aus Wolle oder Seide und zudem einen schwarzen Kittel aus feinem Loden. Interessant bei dieser Tracht ist, von ihrem Aussehen abgesehen, dass es nicht Bürgerinnen Mitte des 19. Jahrhunderts waren, die sich solche Trachten leisteten und somit zur Verbreitung beitrugen, sondern Frauen aus dem Bauernstand. Die Tracht wurde nämlich von Hausierern in die ländliche Gegend gebracht und die Bäuerinnen vor Ort leisteten sich kurzerhand diese schöne Tracht. Eine Variante dieser Tracht ist die Iseltaler Tracht, die um 1930 herum in Erscheinung trat. Überaus bunt geht es weiters bei der Pustertaler Tracht zu. Ein kräftiges Rot, sattes Grün, himmelblaues Mieder, schöne Hüte. Die Farbenpracht lässt sich durch die Herkunft aus der Spätbarockzeit, dem sogenannten Rokoko, erklären. Zweifellos kann damit diese Tracht als die farbenfrohste und, wenn man so will, auch fröhlichste Osttiroler Tracht bezeichnet werden. Die "Alt-Matreier-Tracht" Und damit ist der Fundus an Osttiroler Trachten noch nicht erschöpft. Kurz zu nennen wäre zum Beispiel noch die Villgrater Tracht. Man sieht es aber schon: Der Platz reicht hier kaum aus. Wer möchte angesichts dieser Fülle und Überfülle in Osttirol noch einmal von DER Tracht reden? Wer glaubt jetzt noch, dass das knallpinke Dirndl am Oktoberfest was mit Tracht zu tun hat? Hoffentlich niemand mehr. Tracht zu tragen im Heute braucht also Mut und ist nicht nur Mode. Mut deshalb, weil Tracht mit Geschichte, Herkunft und Tradition zu tun hat. Wer Tracht trägt, bekennt sich zu seiner Herkunft, zu der regionalen Geschichte und zu seiner Heimat. Im Gegensatz zu dem einen oder anderen Dirndl oder dem einen oder anderen Hemd mit Hirsch-Bildern ist die echte Tracht nicht beliebig und keine Mode, der man schnell mal hinterherhecheln kann. Wer echte Tracht trägt, der legt ein Bekenntnis ab und steht zu seinen Wurzeln. Das braucht in der heutigen Zeit, in der Schnelllebigkeit und Unverbindlichkeit immer mehr um sich greifen, durchaus Mut zur klaren Haltung. Liebe Leserinnen und Leser. Ich hoffe ihr habt Lust darauf bekommen, echte und authentische Trachten im "Einsatz" zu sehen. Davon gibt es in Osttirol, kein Wunder bei der Fülle an Trachten, genügend Gelegenheiten: Veranstaltungen: 27.-29. Mai 2016: Osttiroler Bezirkstrachtenfest und 40 Jahre Trachtengruppe Anras, Anras18-19. Juni: 18. Almrosenfest, St. Jakob im DefereggenJuli 2016: Bezirksmusikfest, Assling1.-3. Juli 2016: Bezirksmusikfest, Prägraten am Großvenediger16-17. Juli 2015: Bezirksmusikfest, Anras13-15. August 2016: Gesamtpustertaler Schützenfest, SillianAugust 2016: Tristacher Kirchtag mit Prozession, TristachAugust 2016: Oberlienzer Kirchtag mit Prozession, OberlienzAugust 2016: Kalser Fest der Blasmusik, Kals am GroßglocknerAugust 2016: Gaimberger Kirchtag mit Prozession, GaimbergSeptember 2016: Kalser Kirchtag, Kals am Großglockner Also, falls ihr Trachten "live" sehen wollt: Seid dabei! Wenn ihr eine Tracht im Kasten hängen habt, die ihr schon länger nicht mehr getragen habt: Raus damit. Denn Tracht kommt von tragen. Tracht ist nicht Vergangenheit, sondern hochinteressante Gegenwart. Wenn ihr mehr erfahren wollt, hilft euch sicherlich auch das "Tiroler Heimatwerk" weiter. Titelbild und alle Bilder im Beitrag: (c) Michaela Ruggenthaler
Den Nationalpark Hohe Tauern erleben
Atemberaubende Landschaft, unberührte Natur und freilebende Wildtiere in ihrer natürlichen Umgebung - all das bietet der Nationalpark Hohe Tauern in Osttirol. Bereits 1981 gegründet, ist der Nationalpark Hohe Tauern das größte Naturschutzgebiet der Alpen und erstreckt sich über Tirol, Salzburg und Kärnten. Bergmassive wie der Großglockner, oder der Großvenediger ranken in den Hohen Tauern in die Höhe. Allein in den Gebieten in Tirol gibt es circa 10.000 Tierarten und über 1.500 Pflanzenarten. Doch der Nationalpark Hohe Tauern, hat sich nicht nur auf die Erhaltung dieser Gebiete spezialisiert, sondern sieht seine Funktion auch als Naturvermittler. Nationalpark Ranger helfen Kindern und Erwachsenen diese vielfältige Flora und Fauna zu entdecken und zu verstehen. Der Nationalpark selbst ist in Kern- und Außenzonen gegliedert. Die Kernzonen bilden dabei die unberührten Landschaften, in denen sich die Wildtiere und –pflanzen entfalten können. Die Außenzonen sind die von Menschen bewirtschafteten Flächen. Dazu zählen die Almen, Bergmähder und Wiesen. In jahrhundertelanger Tradition wurden hier Almkulturen geschaffen und besondere Haustiere herangezüchtet, wie zum Beispiel das Pinzgauer Rind, die Noriker oder die Tauernscheckenziege. Das Zusammenleben von Mensch und Natur ist ein weiteres Spezifikum der Hohen Tauern. Das Frühjahrswandern Die Frühlingswanderungen starten ab dem 20. Mai 2016. Mit verschiedenen Themenschwerpunkten (Kräuter, Zirben, Bartgeier und Wasser) werden die Besucher in und durch die faszinierende Welt der Hohen Tauern geführt. Mit dabei, erfahrene Ranger die das Gebiet in- und auswendig kennen und allerhand Geschichten über diesen Lebensraum und wertvolle Informationen zu bieten haben. Murmeltier (c) NPHT Stotter Eine ganz besondere Wanderung ist dabei die „am Puls der Wildtiere“-Wanderung. Je nach Wetter werden auf diversen Routen Murmeltier, Steinbock und andere Tiere mit einem Beobachtungsfernrohr, auch genannt Spektiv, von Swarovski Optik beobachtet. Wenn man besonderes Glück hat, so kommt man auch in den einzigartigen Genuss einen Steinadler in freier Wildbahn fliegen zu sehen. Der genaue Startpunkt und die genaue Route werden wetterabhängig, kurzfristig festgelegt. Eine Woche vor Start der Wanderung wird der Startpunkt auf der Hompage bekannt gegeben. Hier erfährt man zudem alle wichtigen Zusatzinformationen rund um das festgelegte Programm. Die Ranger „Ranger“ ist ein Begriff, den man eigentlich nur aus Nordamerika (Kanada und USA) kennt. Nun tritt der Begriff im Zusammenhang mit Nationalparks auch in Österreich immer häufiger auf. Doch was ist eigentlich ein „Nationalpark Ranger“ und was zählt zu seinem Tätigkeitsfeld? Die Ranger haben im Nationalpark Hohe Tauern wichtige Aufgaben zu erledigen und sind das ganze Jahr im Einsatz. Sie führen Besucher und Besucherinnen ganzjährig durch die Bergwelt, betreuen Schulen (darunter auch 17 Partnerschulen), kommen Wartungsarbeiten auf den Wegen nach und betreiben Monitoring, sprich Beobachtung der Tiere. Dabei leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung und Schaffung von Lebensräumen. Die Ranger sind fachlich und pädagogisch ausgebildet und zertifiziert. Sie können durch ihr Wissen und ihre Erfahrung ganz besondere Geschichten erzählen und helfen so, die Flora und Fauna der Bergwelt besser zu verstehen. Das Nationalparkhaus in Matrei Sicht auf den Großglockner (c) NPHT Gruber Einen Nationalpark gibt es allerdings nicht nur bei schönem Wetter, wie man ob der schönen Bilder (links) denken könnte. Auch bei schlechtem Wetter kann man den Nationalpark näher kennen lernen. Dafür wurde in Matrei in Osttirol das „alte Schulhaus“ zum Nationalparkhaus umgebaut. Darin befinden sich geschichtliche, kulturelle und naturwissenschaftliche Daten und Fakten rund um die Hohen Tauern in Osttirol. Die Ausstellung erstreckt sich über zwei Stockwerke. Anhand unterschiedlicher Medien wird die Osttiroler Bergwelt, sowie deren besondere Flora und Fauna, vermittelt. Besonders eindrucksvoll ist die Videoinstellation über die Gletscher der Hohen Tauern. Das Wissen, welches man hier erfährt, lässt sich in keinen Sachbüchern nachlesen. Das Nationalparkhaus ist für Groß und Klein einen Besuch wert und das vor allem an regnerischen Tagen, wenn das hautnahe Naturerlebnis nicht so leicht möglich ist. Der Nationalpark Hohe Tauern bietet ganzjährig ein umfassendes Programm für jede Altersstufe. So nah er ist, so einzigartig und facettenreich ist der größte Nationalpark in den Alpen. Wandertipps: Wer sich Tipps zu schönen Wanderungen (bei denen man unter anderem Wildtieren wie Steinadlern, Bartgeiern oder Murmeltieren begegnet) wünscht, der wendet sich am besten an die erfahrenen Nationalpark-Ranger. Die empfohlenen Wanderrouten ändern sich nämlich je nach Witterung. Text: Elisabeth Reifer und Felix Kozubek Titelbild: (c) OW_ Lammerhuber.
Die Faszination Biathlon in Osttirol
Nicht nur Skifahren ist in Österreich beliebt. Es gibt eine Wintersportart die in den letzten Jahren auf der Überholspur unterwegs ist: Biathlon. Der nordische Sport, bei dem sowohl Ausdauer, als auch Präzision gefragt sind, zählt mittlerweile zu den beliebtesten Wintersportarten überhaupt. Und das nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich. Von Jahr zu Jahr werden mehr Bewerbe im Fernsehen übertragen und immer öfter betreiben Leute Biathlon aktiv auf der Loipe und am Schießstand. Doch was steckt hinter der Faszination Biathlon und was hat das mit Osttirol zu tun? Eine Menge sogar. Das Zentrum in Obertilliach zum Beispiel, beheimatete 2013 die Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft mit 450 Athleten aus 38 Nationen. Aber Osttirol beheimatet temporär auch die "Profis". So kommen schon ab November Spitzensportler und Nationalmannschaften, um bei besten Loipenbedingungen zu trainieren. Und dabei stehen die Biathlonzentren auch für Hobbysportler offen und bieten für Interessierte Kurse. Aber woher kommt eigentlich diese Sportart und wie entwickelte sich die Faszination Biathlon? Auf Skiern auf der Jagd Beginnen wir in der Geschichte. Und zwar circa 5.000 Jahre vor unserer Zeit. Höhlenmalereien belegen, dass schon damals Menschen mit Skiern an den Füssen auf die Jagd gingen. So konnte man auch im Winter, bei eisigen Temperaturen und in verschneiten Landschaften den Jagdtieren folgen und mit ihnen Schritt halten. Diese ersten Höhlenmalereien stammen aus Norwegen. Doch auch die griechische, chinesische und römische Geschichtsschreibung kennt Anekdoten von jagenden Männern auf Skiern. Der Biathlon ist also keineswegs eine Erfindung der Neuzeit, sondern hat eine Jahrtausende alte Tradition. Ein Teil des Sports: Ausdauer beim Langlaufen. Der Beginn der Faszination Biathlon Später entwickelte sich der Biathlon weiter und wurde vor allem militärisch relevant. Norwegische Wikinger verteidigten sich auf Skiern und mit Pfeil und Bogen bewaffnet gegen einfallende Horden aus Dänemark. Auch im Mittelalter wurde auf Skiern gekämpft. Vor allem in Skandinavien und Russland. Von dort kommen übrigens auch heute mitunter die besten Biathleten. Der Biathlon entwickelte sich über die Zeit sogar zum wichtigsten Militärsport Nordeuropas. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Sport dann geöffnet und dadurch auch für die zivile Bevölkerung interessant. Im Jahr 1954 war es dann so weit, das IOC erkannte den Biathlon als eigenständige Sportart an. Der Beginn einer aufstrebenden, populären Sportart. Die Biathlon-Stars in Osttirol Heute zählt der Biathlon zu den populärsten Wintersportarten überhaupt. Bei den Bewerben stehen zehntausende Menschen am Loipenrand und feuern ihre Stars an. Vor allem bei Großereignissen ist die Aufmerksamkeit enorm. Namen wie Ole Einar Bjørndalen, Martin Fourcade, Christoph Sumann, Sven Fischer oder Magdalena Neuner sind bekannte Namen mit Strahlkraft. Für Osttirol besonders schön: das Urgestein, die lebende Legende des Biathlons, der Norweger Ole Einar Bjorndalen hat sich schon vor Jahren in Osttirol niedergelassen und seinen Wohnsitz nach Obertilliach verlegt. Die dortige Ski-Rollerstrecke für das Sommertraining ist übrigens für ihn bekannt. Biathlon in Osttirol Moderne Schießstände im Biathloncenter Prägraten. Nicht nur dank dem norwegischen Sportler, hat sich Osttirol früh dem Biathlon zugewandt. Die Schneesicherheit, die unberührte Natur und die kalten Winter, bieten optimale Bedingungen für den Biathlon-Sport. So ist es kein Wunder, dass neben dem Ski- und Biathlonzentrum Obertilliach nun ein weiteres Biathlonszentrum errichtet wurde. Nichtsdestotrotz bietet das Zentrum in Obertilliach alles, was das Herz eines Biathlon-Fans begehrt: von Wachsservice vor Ort bis auch wöchentliche Biathlonschießen für Gäste, sodass es diese einmal probieren und sich dabei wie die Profis fühlen können. Im Biathloncenter Prägraten am Großvenediger können Fortgeschrittener und Anfänger sich seit Januar 2016 nun ganz der Faszination Biathlon hingeben. Auf drei modernen Biathlonständen und wunderschön angelegten Loipen lässt sich der Sport so richtig testen und genießen. NEU: Schnupperkurse im Biathloncenter Prägraten Wer also Osttirol besucht und sowohl seine Ausdauer trainieren, als auch seine Präzision testen möchte, der sollte unbedingt entweder in Obertilliach oder in Prägraten vorbeischauen. Im zweiten Ort gibt es jeden Montag von 16:00 - 17:30 Uhr beim Freizeitzentrum „Grieß“ in Prägraten, für Erwachsene und Kinder ab 8 Jahren Schnupperkurse. Für 40 Euro gibt es nicht nur Unterricht und Schnupperstunden, sondern auch gleich die Leihausrüstung mit dazu. Ebenfalls möglich - individuelle Terminvereinbarungen. Hierfür einfach bei der Skischule Osttirol 3000, Blatterer Robert melden.(Tel. +43 (0)664 443 11 21)
Skifahren in Osttirol – Romantik in den Bergen
Die ersten Wochen des neuen Jahres sind vorüber. Schön langsam regen sich im Freundeskreis die ersten Fragen: "Und wohin fahrt ihr heuer auf Urlaub? Stefan und ich haben vier Wochen Sri Lanka und Malediven gebucht. Inklusive Rundreise. Aber auch mit ordentlich Zeit zur Entspannung. Du weißt ja. Wir haben solchen Stress in der Arbeit, da braucht man das einfach." Wieso nicht einfach die Zeit und den ausklingenden Winter nutzen? Urlaub mit dem Partner! Aber wohin? Es ist doch so. Schön langsam könnten wir uns (meine Freundin und ich) wirklich Gedanken zu unserer Urlaubsplanung machen. Aber das ist so unendlich mühsam. Wer weiß denn im Februar schon, wo er im August hin will? Lieber spontan bleiben. Einige Kurztrips buchen. Da sieht man ohnehin viel mehr von der Welt. Wer ähnlich denkt, der kennt die Situation. Man sitzt mit seinem Partner auf der Couch, vergleicht die Urlaubstage, träumt von Reisezielen und fasst einen Entschluss. In diesem Jahr fällt es leicht. Wir haben Anfang Februar und der Winter war noch nie wirklich da. Wer also noch einmal weiße Pracht, Winterspaß und Schneevergnügen erleben will, für den gibt es nur eine Last-Minute-Spontan-Entscheidung: auf nach Osttirol! Unberührte Natur so weit das Auge reicht. Ideal für einen ruhigen Urlaub mit dem Partner. Zeit zu zweit im Naturpark Osttirol Wieso eigentlich auf nach Osttirol? Naja, das ist schnell erklärt. Erstens gehört Osttirol zu unseren liebsten Urlaubsdestinationen. Und zweitens ist Osttirol ein Naturpark, ein Naturjuwel, wie man es sonst nur noch selten in Europa findet. 1.500 Quadratkilometer ursprüngliche Hochgebirgslandschaft, mit 266 Dreitausendern – darunter der Großglockner und der Großvenediger - sprechen eine deutliche Sprache. Wer keine Lust auf Mainstream-Winterurlaub inklusive von Pisten zerfurchte Berge, Hotelburgen und Co hat, sondern die Ursprünglichkeit und Echtheit sucht, der ist hier richtig. Und ja. Gerade deshalb ist Osttirol auch der perfekte Urlaubsort für Pärchen. Wo sonst, als Mitten in der Natur, lässt sich die Ruhe zu zweit so richtig schön genießen? Wo sonst kann man in seinem Zirbenbett aufwachen, in blütenweißer Bettwäsche, aus dem Fenster schauen, die unberührte Bergwelt genießen, die Stille, durchschnaufen, zum Partner schauen, glücklich sein und sich auf einen Wintersporttag freuen? Eben. Mitten im Naturpark, mitten in Osttirol. Skifahren in Osttirol Nachdem man in aller Seelenruhe neben seinem Liebsten bzw. seiner Liebsten aufgewacht ist und herzhaft gefrühstückt hat, kann der Wintersporttag also beginnen. Auch wenn man es nicht vermuten mag - Osttirol ist ein Skisport-Paradies für Kenner. Auch wenn man die großen Skigebiete mit ihren hunderten Liften und hunderten Pistenkilometern hier vergebens sucht, die Osttiroler Skigebiete bieten Verhältnisse für echte Ski-Feinspitze. Insgesamt gibt es in Osttirol 7 Skigebiete, die gemeinsam 150 Pistenkilometer umfassen. [gallery link="file" columns="2" size="medium" ids="2903,2901"] Am Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, gibt es nicht nur 41,6 Pistenkilometer, auf denen man sich richtig austoben kann, sondern mit Adlerlounge auch die höchstgelegene Gourmethütte Osttirols. Die weiteren Skigebiete finden sich rund um Lienz, im Defreggental und im Hochpustertal. In den Lienzer Skigebieten Hochstein und Zetterfeld ist man genau richtig, wenn man neben dem Skifahren auch gleich eine nette kleine Stadt genießen will. Geübte Skifahrer, die eine besondere Herausforderung suchen, sind im Defreggental richtig. Und Wintersportler, die einmal richtig schön Freeriden möchten, müssen unbedingt ins Hochpustertal. Skifahren in Osttirol - ist auch im Februar noch ein richtiger Traum. Günstige Angebote und Pauschalen findet man auf einen Blick hier. [gallery link="file" columns="2" size="medium" ids="2902,2910"] Sanfter Winterurlaub für Paare Doch auch Pärchen, die nicht auf Skifahren stehen und nur ungern die Pisten runterjagen, werden in Osttirol glücklich. Im Jänner habe ich mit meiner Freundin zum Beispiel Langlaufen ausprobiert. Im Biathlon- und Langlaufzentrum Obertilliach, übrigens ein beliebtes Trainingsgelände für die Langlauf- und Biathlon-Profis, gibt es an jede Woche zweistündige Schnupperkurse. Ich hätte mir, trotz intensiver TV-Recherchen, zwar nie gedacht, dass Langlaufen so anstrengend sein kann - aber es macht einfach riesig Spaß. Gerade zu zweit ist das ein wunderbarer Sport. Man ist draußen an der frischen Luft, fährt durch Wälder, über kleine Brücken und verschneite Wiesen und kann dabei in aller Ruhe (zumindest wenn man es gemütlich angeht) miteinander sprechen. Ähnlich verhält es sich mit dem Rodeln. Auch hier hat man ein wenig Sport gemacht, kann miteinander reden und nach dem erfolgreichen Aufstieg die Abfahrt so richtig genießen. Beliebte Rodelstrecken, die ich als vorsichtiger Fahrer mit ordentlich Respekt vor der Geschwindigkeit leicht geschafft habe, sind die Alpe Stalle im Defreggental und die Dolomitenhütte bei Lienz. Weitere Rodelstrecken findet man hier. Osttirol - umm einen wunderbaren Urlaub zu zweit genießen Skitouren-Erlebnis: unbezahlbar! Wer darauf steht, sich erst der Herausforderung eines Aufstiegs zu stellen und sich nachher mit einer ausgedehnten Abfahrt zu belohnen, der sollte es unbedingt einmal mit einer Skitour probieren. Auch hier hat Osttirol so einiges zu bieten. Erfahrenere Skitourengeher, egal ob Paare oder Gruppen, finden viele anspruchsvolle Gipfel, inklusive traumhafter Abfahrten. Doch auch Anfänger, die selten oder vielleicht noch gar nie alleine eine Skitour gegangen sind, haben hier die Möglichkeit es zu lernen. Manche schreiben nach ihrer Skitour sogar einen Blog-Beitrag und meinen: Skitourenwoche in Osttirol: unbezahlbar! Last-Minute Winter-Pärchenurlaub? Auf nach Osttirol! Insgesamt gibt es in Osttirol 7 Skigebiete, die gemeinsam 150 Pistenkilometer umfassen Paare haben es nicht immer leicht, wenn es um das Thema Urlaub geht. Der eine will lieber ans Meer, der andere einen Akitvurlaub. Die eigenen Freunde scheinen einen Traumurlaub nach dem anderen zu buchen und stressen einen dann noch mit lästigen Fragen. Doch guter Rat ist diesmal nicht teuer. Wer einen wunderbaren Urlaub zu zweit genießen will und das möglichst spontan, für den gibt es den idealen Ort: Osttirol. Noch einmal den Winter von seiner schönsten Seite genießen. Und das am besten mit seinem Liebsten. Die eigenen Freunde werden vor Neid erblassen. Garantiert. Danke an Sandra Isep, Carolina Trauner und Luisa Tembler für die Bilder!
Faszination Langlaufen: Dolomitenlauf in Osttirol
Es gibt viele Leute, die am Wochenende gerne Fußballspiele oder Skirennen ansehen. Das ist keine neue Erkenntnis. Seit geraumer Zeit gibt es jedoch immer mehr Menschen, die gerne nordische Events wie Biathlon, nordische Kombination oder Langlauf anschauen. Von jung bis alt, ein jeder scheint sich plötzlich für diese Sportart zu interessieren. Was in den nördlicher gelegenen Nationen und vor allem in den skandinavischen Ländern normal ist, ist bei uns ja doch eher exotisch. Ich habe mir nun einmal die Zeit genommen, um dieser Faszination nachzugehen. Dazu bin ich nach Osttirol gefahren - in das Langlauf- und Biathlonzentrum Obertilliach. Wieso? In Europa gibt es nur wenige Gebiete, in denen man sich auf Langlaufskiern wirklich austoben kann. Und Osttirol ist in den vergangenen Jahren zu einem wahren Mekka für den Langlaufsport geworden. Immerhin findet hier jährlich im Jänner das größte Langlaufevent Österreichs, der Dolomitenlauf, statt. Mehr dazu im unteren Teil des Textes. Aller Anfang ist schwer: Langlaufen in Osttirol Anfang des Jahres war es endlich so weit - Langlaufen in Osttirol (da gibt es so einige schöne Plätze). Im Langlaufzentrum angekommen heißt es erst einmal suchen. Telefonisch habe ich meine Freundin und mich zum Skating-Schnupperkurs für absolute Anfänger angemeldet. Wenige Schritte vom Parkplatz entfernt, direkt im Hauptgebäude, finde ich unseren Ansprechpartner. Ohne große Umschweife geht es los. Wir bekommen Skier (Atomic und Fischer), die irgendwo zwischen Kinn und Nase enden, überlange Skistecken und relativ bequeme Langlaufschuhe in die Hände gedrückt. Keine zwanzig Minuten später begrüßt uns dann auch schon unsere heutige Lehrerin. Gemeinsam mit ihr und dem deutschen Pärchen, das ebenfalls den Schritt auf die Loipe wagt, geht es dann auch sofort raus ins kalte Wasser, ähm auf die Piste, Loipe. Neben einer guten Kondition braucht es natürlich auch die richtige Ausrüstung. (c) Stefanie Aigner Nach zwanzig Minuten habe ich verstanden, dass Langlaufen doch schwieriger ist als gedacht. Nach weiteren zwanzig Minuten bin ich mir sicher, dass ich noch nie einen solche anstrengenden Sport gemacht habe. Nach einer Stunde bin ich komplett durchgeschwitzt, dabei haben wir noch nicht einmal den Startplatz direkt neben den Biathlon-Schießanlagen verlassen. Mein innerer Schweinehund schreit und stöhnt bereits laut auf und will mich zum Aufgeben überreden, doch plötzlich passiert es - ich komme in Schwung. Zwei, drei flotte Skating-Schritte hintereinander und ich wünsche mir eine Handbremse herbei. Plötzlich wird aus dem Herumstochern und Herumtreten im Schnee, das von außen bestimmt extrem hilflos ausgesehen haben muss, ein richtig lässiges, flottes Skaten mit ordentlich Schwung. Glücksgefühle pur, dank Sport und Natur Das Stöhnen meines inneren Schweinehundes wird nun von purem Glücksgefühl abgelöst. Niemand kann mich mehr aufhalten, ich skate dahin. Just in dem Moment, als ich mir sicher bin gleich abzuheben, höre ich ein lautes Zischen. Aus dem Augenwinkel sehe ich das gelbe Trainingstrikot eines litauischen Biathleten, der mit der fünffachen Geschwindigkeit an mir vorbeizieht. Ich bin beeindruckt. Und noch dazu voller Motivation, endlich raus auf die Piste, ähm Loipe gelassen zu werden. Mein Wunsch wird schnell erfüllt. In der zweiten Trainingsstunde geht es endlich raus, da wo die Großen fahren. Nach einigen Abfahrten (wo man runter fährt, muss man übrigens auch wieder rauf!) und einer schönen Runde am Bach entlang ist das Training beendet. Unsere Lehrerin scheint nicht einmal annähernd aus der Puste zu sein, unsere Kappen sind durchgeschwitzt. Aber es ist glücklicher Schweiß! Langlaufen hat tatsächlich eine Faszination, der man sich einfach hingeben muss. Wer sich (Ganzkörper!) sportlich betätigen möchte, wer gerne an der frischen Luft ist, wem Skifahren zu rasant und spazieren gehen zu langweilig ist, der sollte unbedingt einmal auf die dünnen Latten steigen. Noch nie war der Einklang zwischen sportlicher Betätigung und Naturgenuss harmonischer. Es ist ein ziemlich gutes Gefühl, wenn man in vollem Schwung und mit schnellem Schritt durch die Wälder pfeift, ab und an über eine Brücke fährt, das Wasser beobachtet und einfach einmal abschalten kann. Auch wenn ich mir zwei Tage nach dem Schnupperkurs noch immer sicher bin, dass ich in beiden Unterschenkeln so etwas wie einen Muskelkater spüre - so ist mir dieses Tier doch deutlich lieber als der innere Schweinehund, der mir dieses tolle Erlebnis diesmal nicht versaut hat. Der Dolomitenlauf bietet 7 Rennen in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen. Der Dolomitenlauf: Österreichs größtes Langlaufevent Zurück in Lienz, sehe ich ein Plakat mit vielen Langläufern. Ich fühle mich mit ihnen verbunden, immerhin bin ich ja nun selbst einer und schaue genauer hin. DOLOMITENLAUF steht in großen Buchstaben geschrieben. Ein Wort, das in Kombination mit dem Bild, das ich sehe, majestätischer kaum wirken könnte. Der Dolomitenlauf, Österreichs größte Langlaufveranstaltung und offizieller Bewerb des FIS-Marathoncups. In diesem Jahr findet er vom 21. bis 24. Jänner 2016 statt und das bereits in der 42. Auflage und mit zahlreichen “Sideevents”. Wo? In der nordischen Hochburg Obertilliach natürlich. Daheim angekommen lese ich mich etwas ein und bin begeistert. https://www.youtube.com/watch?v=CkkH0frxjxg “Egal ob für Profis, Amateure oder Genusssportler – für jedes Können, jeden Geschmack, jedes Alter bieten wir den richtigen Bewerb mit der passenden sportlichen Herausforderung. Und das vor einer beeindruckenden Naturkulisse!“ Das sind die Worte LRC-Organisator Franz Theurl. Er muss es wissen. In diesem Jahr kommt der Dolomitenlauf für mich dennoch noch etwas zu früh. Gut, dass der Jahreswechsel noch so nahe ist. Ich nehme mir fest vor, öfter Langlaufen zu gehen und 2017 bin ich beim Dolomitenlauf aber sowas von fix dabei. Vielleicht nicht beim „Dolomiten-Classicrace“ (mit Läufern aus 20 Nationen) aber beim Romantiklauf in Lavant (am ersten Tag des Langlauf-Festivals) ganz sicher!
Freeriden in Osttirol mit Bergführer
Backcountry-Fahren - das klingt irgendwie nach Alaska oder Kanada. Zumindest klingt es stark nach abgelegenen Gebieten in die nur wenige Menschen jemals vorgedrungen sind. Es klingt nach endlosen Wäldern, fischreichen Flüssen, nach Adlern, die um stolze Gipfel kreisen und vor allem nach unberührter Natur. Backcountry-Fahren klingt cool, aber auch kühn. Es klingt nach Freiheit. Nach jenem Moment, wenn man irgendwo hoch oben auf einem Berg steht und vor einem unberührte, weiße Hänge liegen, auf denen keine Spur zu sehen ist. Der Wind, der Duft des Abenteuers weht einem um die Nase. Das Herz beginnt zu pochen und das Adrenalin schießt in die Adern. Backcountry-Fahren oder Freeriden - was nach Abenteuer in Nordamerika klingt, ist auch bei uns möglich, direkt in den Alpen. Mitten in Osttirol. Freeriden in Osttirol Osttirol ist ein wahres Paradies für Freerider. Rund um Obertilliach, Sillian und St. Jakob im Defreggental gibt es wunderbare Hänge voller Tiefschnee, die zum Backcountry-Fahren einladen. Freeriden in Obertilliach Auf Grund der Vielfalt gibt es unterschiedliche Strecken, die sowohl für Einsteiger, als auch für Profis und erfahrenere Sportler geeignet sind. Freeriden birgt nicht nur das Gefühl der absoluten Freiheit, eine gute Portion Nervenkitzel und eine einzigartige Schönheit, sondern auch eine Menge Risiken. Wer sich also ins Abenteuer stürzt, der sollte einige Grundregeln auf jeden Fall beachten: Fahre niemals alleine im freien Gelände!Trage immer eine Sicherheitsausrüstung (VS-Gerät, Schaufel, Sonde)!Trainiere den Umgang deiner Sicherheitsausrüstung!Überprüfe die Funktion deines VS-Gerätes vor jedem Tourstart!Checke die aktuelle Lawinenlage und den Wetterbericht!Achte auf Geräusche in der Schneedecke.Folge keiner fremden Spur, wenn du das Gelände nicht kennst!Haltet im Gelände immer einen Sicherheitsabstand von min. 25 m!Wenn du in der Gruppe fährst, sammelt euch immer nur an sicheren Orten im Gelände!Beobachtet andere Ski- bzw. Snowboardfahrer im Gelände!Quere nie über Anderen den Hang! Freeriden mit Bergführer Wer die Grundregeln beim Freeriden beachtet, der hat schon einmal viel richtig gemacht und ist auf der sicheren Seite. Neben dem Beachten der Regeln ist auch eine gute Ausrüstung (hier geht es zum Ski-Test) unbedingter Bestandteil des Freeridens. Wer sich zum ersten Mal in das Abenteuer stürzt und noch wenig Erfahrung mit unbefahrenen Hängen abseits der Pisten hat, der hat meist oftmals Respekt davor. Vor dem ersten Sprung ist kalte Wasser ist fast jeder nervös. In solchen Fällen bietet es sich an mit einem ortskundigen, erfahrenen Begleiten zu starten. In Osttirol gibt es einige, extra ausgebildete und geschulte Bergführer die einem die Basics erklären, eine Einschätzung zum Gelände geben und einen bei der ersten Abfahrt unterstützen. Eine tolle Möglichkeit zu einem gelungen Einstieg ins Vergnügen Freeriden. Wer die Grundregeln beim Freeriden beachtet, der ist auf der sicheren Seite Freeriden in St. Jakob im Defreggental Ein besonderer Geheimtipp ist die sechs Kilometer lange Freeride-Strecke Bruggeralm im Skizentrum St. Jakob im Defreggental. Hier gelangt man mit dem Almspitzlift auf 2520 Meter Seehöhe. Von hier aus ist es nur ein kurzer Hike von circa 25 Minuten, bis man am Ziel der Träume, auf der Leppleskofellenke (2660 m) ankommt. St. Jakob im Defreggental Nachdem man in Richtung Süden blickt und erstmal mal die Aussicht auf die Villgrater Berge genossen hat, bieten sich mehrere Abfahrten an. Wenn man über sanft geneigte Hänge ins stille Bruggeralmtal fährt, kommt man zwangsläufig beim urigen Almdorf, der Bruggeralm, vorbei. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Eggenalm. Dort kommt man wieder auf die Talabfahrt und damit ins Skigebiet zurück. Freeriden im Hochpustertal Neben den Strecken in Obertiiliach und Sillian, gibt es im Hochpustertal auch eine wunderbare Freeridestrecke im Villgratental. Diese führt vom Thurntaler Gipfel bis ins Dorfzentrum von Innervillgraten und ist eher etwas für anspruchsvollere Fahrer. Mit dem neuen, beheizten 6er-Sessellift geht es hoch bis auf auf 2.400 Meter Seehöhe. Oben angekommen hat man einen wunderbaren Blick auf die Villgrater Berge, den Karnischen Kamm und die Sextner Dolomiten. Eine lässige Abfahrt führt dann über verschneite Hänge und Wiesen in Richtung Villgratental. Beim letzten, teils engen Teil, sollte man jedoch etwas vorsichtig sein und das Gelände nicht unterschätzen. Ansonsten bietet die circa 30 minütige Abfahrt auf der man circa 1.000 Höhenmeter überwindet - Freeridevergnügen pur. Sie ist ja auch in Osttirol - dem Freeride und Backcountry-Paradies der Alpen.
Benjamin Karl: Snowboardprofi und „waschechter“ Wahlosttiroler
Einer der wohl bekanntesten Osttiroler ist überhaupt kein Osttiroler, sondern Niederösterreicher: Benjamin Karl. Der 30-jährige Snowboarder ist nicht nur Gesamtweltcupsieger und Weltmeister, sondern auch der Ehemann von Nina Grissmann, der Tochter des Ex-Skirennläufers Werner Grissmann. Der Liebe wegen hat es den sympathischen Athleten also nach Osttirol verschlagen. Aus seiner Sympathie und Leidenschaft für Osttirol hat er seitdem kein Geheimnis gemacht. Grund genug, Benjamin Karl willkommen zu heißen und auf unserem Osttirol-Blog näher vorzustellen. Die frühen Jahre des Benjamin Karl Auf seiner Website schreibt Benjamin Karl, dass seine Mutter "Schuld" daran hat, dass er schon als Kind mit der Begeisterung für Berge und Sport infiziert wurde. Noch bevor er wirklich sprechen konnte stand er bereits auf Skiern. Mit etwas mehr als vier Jahren stand er schon auf einem Dreitausender. (In seiner Wahlheimat Osttirol warten übrigens 266 Dreitausender nur darauf, erklommen zu werden.) Rider: Benjamin Karl; Werner Stock Diese Lust, die Lust am Sport, an der Natur, an der Höhe, am Tempo und an den Bergen ließ ihn so schnell nicht mehr los. So verschlug es den passionierten Athleten auf die Sporthauptschule nach St. Pölten. Dort entschied sich das Multi-Talent (neben dem Skifahren und Snowboarden übte er unzählige andere, auch Sommersportarten aus) letztlich dazu, Snowboarder zu werden. Über die Ski-Handelsschule in Schladming ging der Weg, trotz einiger Verletzungen, dann doch recht schnell in den großen Snowboard-Zirkus. 1995 hätte seine steile Karriere fast vorzeitig geendet. Den Bruch von drei Brustwirbeln konnte er jedoch schnell wegstecken und startete kurz darauf im Landescup, den er für sich entscheiden konnte. Die Karrierehöhepunkte des Benjamin Karl In den Disziplinen Parallelslalom (PSL) und Parallelriesenslalom (PGS) gehört Benjamin Karl zur absoluten Weltspitze. 14 erste Plätze, zehn zweite Plätze und vier dritte Plätze konnte der gebürtige Niederösterreicher im Weltcup holen. Hinzu kommen fünf WM-Medaillen und zwei Olympische Medaillen. Die Saison 2008/09 gehörte mit Sicherheit zu den großen Highlights in der Karriere des Wahlosttirolers. So entschied er in dieser Saison nicht nur die Österreichische Meisterschaft für sich, sondern konnte auch den Sieg im Gesamt-Weltcup holen. Die Osttiroler Bergkulisse raubt einem den Atem. 2009 hätte eine Verletzung ihn abermals weit zurück schmeißen können. Benjamin Karl bewies aber einmal mehr Kampfgeist, biss sich zurück und holte bei den Weltmeisterschaften in Gongwon, Korea, seinen ersten Weltmeistertitel im Parallelslalom. In den darauf folgenden Jahren dominierte der Spitzensportler den Weltcup und holte einen Sieg nach dem anderen. 2014 "entführte" er aus Sotschi eine Medaille, nachdem er im Parallelslalom den dritten Platz erreichen konnte. Die Osttiroler Jahre des Benjamin Karl Neben dem erfolgreichen Profi-Sportler Benjamin Karl gibt es aber auch noch den Privatmann Benjamin Karl. Der ist ebenfalls sportlich und abenteuerlustig, aber vor allem ein Familienmensch. Wie bereits erwähnt, hat es ihn der Liebe wegen nach Osttirol verschlagen (vielleicht auch, weil man hier optimale Trainingsbedingungen hat und alles vorfindet, was das Snowboarder-Herz höher schlagen lässt). Am 20. August 2011 heiratete der Athlet seine Nina in der Lienzer Stadtpfarrkirche St. Andrä. Mit der Tochter des ehemaligen Skirennläufers Werner Grissmann hat er seit 2012 das Familienglück komplettiert. In diesem Jahr kam nämlich die gemeinsame Tochter des Paares zur Welt, die auf den wunderschönen spanischen Namen Benina hört (er bedeutet "Die Schöne"). Benjamin Karl und Nina Grissmann bei der Hochzeit 2011. Foto (c) Brunner (dolomitenstadt.at) In einem Interview mit dem ORF Niederösterreich erzählte der Snowboarder, durchaus mit einem Augenzwinkern, die Geschichte hinter dem besonderen Namen. „Das ist eine sehr lustige Geschichte. Wir haben zur Hochzeit eine Hochzeitszeitung bekommen und so wie eben bei Brangelina, also Angelina Jolie und Brad Pitt, haben sie vorne ein Bild drauf gegeben und Benina draufgeschrieben. Irgendwann ist dann die Nina gekommen und gesagt, dass das ein richtiger Name ist“, so der Wahlosttiroler. Abseits der Piste: Sport im Naturparadies Osttirol Der Mann, der von sich behauptet "als ich zum ersten Mal ein Snowboard sah, war ich schon süchtig...", ist jedoch nicht nur auf verschneiten Berghängen und Pisten anzutreffen. In seiner Freizeit sitzt er auch öfters auf dem Rad und nimmt zur Vorbereitung auf den harten Weltcupwinter regelmäßig an Mountainbikerennen teil. 2011, 2012, 2014 war er beim Extremradrennen Race Around Austria mit am Start. 2014 erreichte er in der Staffel mit Axel Naglich, Andreas Goldberger und Christoph Sumann den vierten Platz. Aber auch beim jährlich in Lienz stattfindenden und von seinem Schwiegervater organisierten "Red Bull Dolomitenmann", DEM Abenteuer-Sport-Event schlechthin, fehlt er nur selten. In diesem Sinne. Viel Erfolg für den kommenden Weltcupwinter, Benjamin Karl!
Steil ist geil! Ein Interview mit Steilwandskifahrer Thomas Gaisbacher
Wer aus Osttirol kommt, hat schon mal gute Grundvorraussetzungen ein anständiger Skifahrer zu werden. Darunter gibt es aber manche, denen eine schwarze Piste bald einmal langweilig wird. Sie suchen sich neue Abfahrtsziele und finden sie in den Steilwänden und Rinnen der Berge. Einer dieser Steilwandskifahrer ist Thomas Gaisbacher, zuhause in Debant, aber meistens in den Bergen unterwegs. Seit er im Alter von 3 Jahren von seinem Vater auf die Ski gestellt wurde, sind das die Bretter, die die Welt für ihn bedeuten. Herr Gaisbacher, vielen herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben. Ist Ihnen das Fahren auf Pisten zu langweilig oder warum mögen Sie es lieber steil? Das Fahren auf der Piste ist schön und auch sehr wichtig für die Erlernung dieser Sportart, aber das freie Gelände ist doch eher das, was mich reizt. Durch unberührte Pulverhänge zu pflügen, das Unbekannte zu entdecken, in Gebirgsketten und auf Bergen unterwgs zu sein, die normalerweise Unzugänglich sind. Das ist es, was mich am Freeriden so reizt. Wissen Sie noch was die erste Steilwand war, die Sie je befahren haben? Da ich schon soviele Steilwände befahren habe, weiss ich es leider nicht mehr genau. Aber ein sicher sehr prägendes Erlebnis am Anfang meines Tuns war die Befahrung der Pallavicini Rinne am Großglockner. [metaslider id=2617] Wie darf man sich eine Befahrung mit Thomas Gaisbacher vorstellen? Sie sehen eine interessante Steilrinne und marschieren einfach los oder bedarf es doch etwas mehr Planung? Man hat so seine Projekte im Kopf von Befahrungen, die bereits gemacht wurden oder von gewissen Bergen, die einen mit ihren unglaublichen Flanken locken. Hier gibt es bereits Führerliteratur und alle möglichen Daten. Man muss nur auf den richtigen Moment warten, was soviel heißt, wie: schauen, wann passt der Schnee und wann lässt die Lawinensituation eine Befahrung zu. Doch dann gibt es die Berge und Linien, die noch nie jemand mit Skiern gefahren ist. Hier braucht es eine Vielzahl an Informationen, die eingeholt werden müssen. Die Vorbereitungsphase ist daher sehr lang und es kann auch schon mal Jahre dauern bis eine Befahrung funktioniert. Wie schaut die typische Tourenvorbereitung bei Ihnen aus? Typische Tourenplanung ist für mich das Einholen aller möglicher Informationen über Wetter, Wind, Temperatur und Schneemengen. Jeder einzelne Punkt unterteilt sich in viele verschiedene Aspekte, wie z.B. bei der Temperatur: wie ist die Temperatur in der Nacht, wieviele Tage war es durchgehend kalt und wieviel Grad unter 0. Auch die Tageserwärmung spielt eine Rolle. [metaslider id=2624] Kann man das Befahren steiler Hänge irgendwie trainieren oder ist das einfach Talent? Das Steilwandfahren ist die Königsdisziplin. Sie verbindet mehrere Sportarten zu einer. Also das Können ist nicht nur auf das Skifahren begrenzt, im Gegenteil. Es ist eine Mischung zwischen Bergsteigen und Skifahren. Wenn die einzige Rückzugsmöglichkeit die mit Skiern ist, wird es sehr gefährlich. Es ist ungefähr so wie beim Freesolo Klettern - die Fehlertoleranz ist sehr klein, aber die Auswirkungen sind sehr groß. Haben Sie auch schon Erstbefahrungen von irgendwelchen Steilwänden gemacht? Erstbefahrungen hab ich schon viele gemacht. Allein vor zwei Jahren, als wir in Osttirol einen schneereichen Winter hatten, konnte ich 10 Erstbefahrungen auf meinem Konto verbuchen. Bei meinen Linien lege ich sehr viel Wert auf die Art der Befahrung. Kein Abseilen und kein Fahren am Seil. Auch die Flüssigkeit der Befahrung liegt mir sehr am Herzen. Das bedeutet, kein dauerhaft seitliches Rutschen. Wir sind ja Ski"Fahrer" keine Ski"Rutscher". Benützen Sie dafür spezielles Material oder fahren Sie mit Skiern, wie jeder andere auch? Die Skier, die ich fahre, sind im Handel normal erhältlich und kommen von Black Diamond, ausgestattet mit einer Skibindung von Marker. Je nach Schneequalität variiert aber die Länge und die Breite der Skier. Was macht das Skifahren so besonders für Sie? Thomas Gaisbacher freut sich über eine erfolgreiche Befahrung. Das Eintauchen in diese wunderbare verschneite Natur und die Stille. Keine Regeln, keine Gesetze, nur die der Natur. Die Gefühle hierfür in Worte zu fassen ist schwierig. Für mich ist Skifahren nicht nur eine Sportart, es ist viel mehr ein Lifestyle, eine Lebenseinstellung. Denn was bedeutet eigentlich "Freeriden"? "Free" heißt "Frei" und "riden" bedeutet "Fahren". Und für mich bedeutet das, ich kann Fahren wo immer ich nur möchte, frei sein und das Tun zu können worauf ich Lust habe! Können Sie von dem was Sie machen leben oder gibt es auch noch einen Thomas Gaisbacher mit einem Brotberuf? Die Sponsoren, wie zum Beispiel Parmula oder Smith, um nur zwei zu nennen, ermöglichen mir die Ausübung meiner Sportart. Sie unterstützen mich bei meinen Projekten und lassen mich auch rund um den Globus reisen. Meinen Lebensunterhalt verdiene ich mir aber als selbstständiger Sonnenschutz Monteur und Ski- und Bergführer. Vielen Dank an Thomas Gaisbacher für das Interview. https://youtu.be/S2sliLeBBqw
Wandern in Osttirol: „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“!
Immer wieder erinnere ich mich gerne an ein schönes Zitat zurück, das in einer deutschen Zeitung vor einiger Zeit gefallen ist. Dort wird einem Bergführer im schönen Villgratental die Aussage „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“ zugeschrieben. Wie Recht er damit hat und wie sehr sich das auf ganz Osttirol übertragen lässt! Eines ist dabei klar: Wenn es in Osttirol wirklich „Nichts“ gibt, dann ist das Wandern in einer engen Verbindung mit diesem „Nichts“ zu sehen. Aus mehreren Gründen. Zuerst einmal muss gesagt werden, dass es natürlich nicht „nichts“ im Villgratental gibt. Aber es gibt „weniger“. Das gilt durchaus auch für ganz Osttirol. Dieses „weniger“ bis „nichts“ ist allerdings kein Mangel, sondern die Abwesenheit von „etwas“. Über das Defereggental lässt sich zum Beispiel das gleiche wie über das Villgratental sagen. Wahnsinnig lange Staus sind es zum Beispiel, die in Osttirol generell fehlen. Auch riesige Ski-Openings, Events oder Lasershows fehlen zum Glück. Dafür gibt es mehr von den Dingen, die wirklich wichtig sind: Herrliche, unberührte Landschaften, wunderbare Wanderwege, Orte, für die das Wörtchen idyllisch überhaupt erst erfunden werden müsste, gäbe es dieses nicht schon und würde es nicht bereits inflationär gebraucht werden. Einfach formuliert schreibe ich hier jetzt einfach mal provokant: Wer nichts hat, der hat eigentlich alles. Das ist auch irgendwie logisch, denn wer „Nichts“ hat, der hat sich gegen Massentourismus und für den sanften Tourismus entschieden. „Nichts“ ist dabei ein Zustand bevor alles den Bach runtergeht und alles dem Event-Tourismus und den Halli-Galli-Partys geopfert wird, wie es in sonstigen Regionen vor allem im Winter leider üblich ist. Wer auf „nichts“ setzt, der schöpft aus dem Vollen der natürlichen Schönheit einer Region. Ob Sommer oder Herbst: Wenn "Nichts" so schön aussieht, dann weiß man, dass man eigentlich alles bekommt (Bild: TVB Osttirol) Wandern in Osttirol: Nicht „nichts“, sondern alles! Wandern ist eng verwandt mit dieser Haltung. Wer wandert, der sucht nicht das Laute und das Aufdringliche. Wer wandert der sucht die Ruhe, die Erholung, die Schönheit und die Idylle. Der Wanderer, da bin ich mir ganz sicher, hat einen Blick für die kleinen Details, für die Schönheiten der Natur. Dieser Wanderer ist in Osttirol und seinen Wandergebieten bestens aufgehoben. Dieser Wanderer steuert nicht nur stur auf das Ziel und auf den nächsten Gipfel zu, er hat auch einen Blick für das, was neben dem Weg so alles auf ihn wartet. Flora und Fauna sind im Herbst in Osttirol nämlich besonders schön. Hier darf man definitiv den alten Spruch bemühen: „Der Weg ist das Ziel“! Wandern in Osttirol im Herbst: So geht Schönheit (Bild: Lorenz Marko) Beim Wandern in Osttirol geht es nicht zwingend um Leistung, sondern darum, möglichst viele schöne Augenblicke und Situationen zu sammeln. Auch das im Moment sehr trendige Wörtchen „Entschleunigung“ ist etwas, das ganz hervorragend passt, wenn man über das Wandern in Osttirol sprechen und schreiben möchte. Doch so ganz stimmt es natürlich nicht, dass es nur um den Weg und nicht um das Ziel geht. Selbstverständlich heißt Wandern auch, dass sich der Wanderer unterwegs auch mal auf eine Brettljause bei einer der Hütten oder Gasthäuser freut. Möglicherweise noch einen Radler dazu und eine der zahlreichen sonstigen Osttiroler Spezialitäten genossen und schon wird klar: Das Leben ist schön! Und Osttirol hat so viel von „etwas“, das wirklich wichtig ist, dass es sich das oben beschriebene „Nichts“ locker leisten kann! Das Defereggental ist im Herbst einer der schönsten Orte zum Wandern, den man sich aussuchen kann! Ich gehe so weit zu sagen, dass Osttirol beim Wandern im Herbst sogar „alles“ hat: Wunderbare herbstliche Landschaft, grandiose Wanderwege und eine Kulinarik, die sich wirklich „schmecken“ lassen kann. Ein besonderer Tipp sind dabei die "Schlipfkrapfen", die man mittlerweile sogar in Wien kaufen kann. Manchmal ist weniger eben mehr. Und „nichts“ schlicht und einfach alles. Davon kann man sich in diesem Herbst beim Wandern in Osttirol überzeugen. Einen Tipp möchte ich euch Ruhe- und Idylle-Suchenden Wanderern noch mitgeben: Besonderes Augenmerk solltet ihr auf das Wandern im Defereggental legen. Nicht, dass es anderswo weniger schön wäre. Aber das Defereggental gilt als besonders ruhig, idyllisch und schön! HIER findet Infos zu den schönsten Wanderwegen im Defereggental! Achja, bevor ich es vergesse: Es lohnt sich in Osttirol auch mal in den Talboden "hinabzusteigen", denn in Sachen Kulinarik wird hier wirklich einiges geboten. So hat Osttirol zum Beispiel gar ein kulinarisch exzellentes 5-Stern-Haus zu bieten! Von "nichts" kann also auch auf der kulinarischen Ebene nicht die Rede sein. Somit: Auf nach Osttirol zu einem ausgiebige Wadern- und Herbsturlaub! Aufs ins Defereggental! Es lohnt sich! Titelbild: www.austria.info
Auf der Suche nach Beeren und Pilzen in Osttirol
Verflixt noch einmal. Schon wieder hänge ich im Gestrüpp fest. Immer wenn ich im Wald unterwegs bin und mich abseits der sicheren Forststraßen bewege, habe ich das große Talent mich nach wenigen Minuten in einem solchen Dickicht wieder zu finden, dass kaum mehr an ein Vorankommen zu denken ist. Diesmal bin ich in Osttirol unterwegs. Auch wenn schon langsam der Herbst Einzug hält, bin ich auf der Suche nach den letzten Schwammerl und Beeren. Unlängst habe ich nämlich davon gelesen, dass Beeren wahre Wunderfrüchte sind, die einem die nötigen Vitamine für den Winter schenken und Schwammerl mag ich einfach gern. Also. Wieso in den nächsten Supermarkt, wenn das Gute liegt so nah - gut versteckt, irgendwo im Wald. Auf gehts - zur Suche nach Beeren und Pilzen. Geheimtipps im Villgratental und Defreggental Nach drei Stunden habe ich eine, sagen wir überschaubare, aber dennoch stolze Beute in meinem Rucksack. Zwei Hände voll Moosbeeren, ein paar Johannisbeeren, sowie Eierschwammerl und zwei halb zerfressene Steinpilze sind es geworden. In Osttirol gibt es einige Geheimtipps, Orte an denen besonders viele Schätze der Natur wachsen und gedeihen. Ideale Voraussetzungen für Pilze und Beeren. Feucht und nahe am Weg. Kartitsch in Osttirol. Da ich diese hier natürlich nicht so einfach verraten kann, aber mal nicht so sein will, kleine Tipps: Wer Schwammerl will, sollte sich in Innervillgraten genauer umsehen und in Richtung Südtirol wandern oder in St. Jakob im Defreggental in Richtung Süden spazieren. Wer auf der Suche nach Beeren ist, dem sei Kartitsch empfohlen. In dieser Region gibt es viele Wanderwege und kleine Bäche. Sobald irgendwo Moos wächst, sollte man genauer hinsehen. (Im Villgratental gibt es übrigens auch andere Schätze zu entdecken!) Köstliche Rezepte für Beeren und Pilze So ein Exemplar hätte ich gerne gefunden. Symbolfoto von via-gustica.de / pixelio.de Wer fleißig gesammelt hat, hat auch einen ordentlichen Hunger. Da es um meine Kochkünste ähnlich bestellt ist wie mit meinem Talent mich abseits der Wege im Wald zurecht zu finden, ist Recherche angesagt. Der erste Griff geht in Richtung Telefon: Mama oder Großmama müssen helfen. Nachdem beide aus dem Staunen und Lachen heraußen sind (so schlecht koche ich nun auch wieder nicht), bekomme ich dann doch nützliche Ratschläge und Rezepte für ausgesprochen köstlich klingende Gerichte. Meine beiden Favoriten möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Rezept für Moosbeernocken Zutaten: (am besten zum Großteil selbst gesammelt) Die Moosbeernocken sollten möglichst luftig sein (Bild: Anita Gstir) Moosbeeren250 g Mehl¼ l Milch2 Eier100 g ButterPuderzuckerSalz Zubereitung: Mehl, Eier, Salz und Milch zu einem Teig verrühren und die Moosbeeren "drunterheben". Die Butter in einer Pfanne (ideal eine alte Gusseiserne) zerfließen lassen. Nun den wunderbaren Teig zu Nocken formen und das heiße Fett legen. Die Nocken auf beiden Seiten leicht angebraten, danach aus der Pfanne holen, auf ein Teller geben und mit ordentlich Puderzucker bestreuen. Herrlich. Kommentar: Herrlich hätte es werden können. Wer den Teig zu flüssig macht, dem passiert was mir passiert ist. Die Nocken werden zu einer Art Omelette. Weitere Details und Fotos erspare ich euch deshalb besser. Rezept für Schwammerlsoße (Quelle: eine gute Freundin) Zutaten: Semmelknödel und Rotwein passen perfekt zu Schwammerln 100 Speck (ideal Bauchspeck)130 Gramm Pilze (unterschiedliche)gestrichener Teelöffel PaprikapulverSalz und PfefferBecher Sauerrahm160 ml Suppeein kleine Zwiebel Zubereitung: Zuerst die Zwiebel würfeln und im Fett anschwitzen. Den Speck und die Schwammerl ebenfalls klein schneiden und dazugeben. Erst den Speck und dann die Pilze. All das mit der Suppe aufgießen und mit Paprikapulver, Salz und Pfeffer würzen. Alles zusammen aufkochen lassen und im Anschluss die Soße mit dem Sauerrahm geschmacklich abrunden. Semmelknödel dazu und fertig! Kommentar: Wer nicht will, dass der Sauerrahm ausflockt, der sollte die Soße nach dem Aufkochen etwas abkühlen lassen, bevor man ihn dazu gibt. Hätte mir mal jemand vorher sagen sollen. Genussregion Osttirol - Essen bei den Genusswirten So sieht Essen aus, wenn Osttiroler Spitzenköche mit Beeren kochen. Nachdem meine Ausflüge in die Welt des Kochens nicht gerade von großem Erfolg gekrönt waren, habe ich mich um eine Alternative umgesehen. Gott sei Dank ist Osttirol nicht nur reich an wunderschöner Natur, Pilzen und Beeren, sondern auch eine Region der Genüsse, mit wunderbaren Köchen. Wer, so wie ich, lieber auf Nummer sicher gehen und wirklich köstliche Gerichte mit Beeren, Pilzen und im Spätsommer/Herbst vor allem mit Berglamm genießen will - der sollte bei den Osttiroler Genusswirten vorbeischauen. Ein Besuch in der spannenden Welt der Gastronomie Osttirols lohnt sich. Und die Gerichte gelingen so auch auf jeden Fall. P.S.: Wandern und Spazieren kann man ja auch vor einem wunderbaren Essen im Gasthaus.
Straßentheater-Festival „Olala“ Lienz: Alles so schön bunt hier!
Bereits zum 24. Mal hat das "Internationale Straßentheater Festival Lienz" mit dem bezeichnenden Namen "Olala" die Stadt verzaubert. Denn darum geht es meiner Meinung nach hier. Um eine "Wiederverzauberung der Welt". Nicht dass Osttirol und Lienz ansonsten graue, langweilige Orte wären. Ganz im Gegenteil. Lienz und der Bezirk Osttirol sind weitum bekannt und gerühmt für ihre Schönheit. Aber um Schönheit geht es in diesem Fall gar nicht. Vielmehr nämlich darum, dass Lienz auch in diesem Jahr vom 28.7 bis 01.08. ein "anderer", poetischerer Ort wurde. Poetisch ist hier ganz einfach zu verstehen: Die Grenzen des "Normalen" und des "Möglichen" wurden ganz schön deutlich und spielerisch verschoben! Dinge, die einem im Alltag ganz garantiert nicht passieren, waren in diesem Zeitraum plötzlich ohne weiteres möglich. Das Publikum ließ sich bereitwillig auf diese verzaubert Welt ein, in der Logik anders definiert wurde und Magie, Überraschung und Abenteuer in den Vordergrund rückten. Die Bilder hier zeigen: Das schöne Lienz stand an diesen Tagen ganz schön Kopf! Lienz war bunt, schräg, überraschend. Seid ihr bereit für ein paar Bilder? Bitte schön! Mal eben von der Polizei aufgehalten werden? Normalerweise eher unschön. Beim "Olala" in Lienz aber Grund zur Erheiterung (Bild: Angelika Stegmayr) Beim "Olala" Straßentheaterfestival in Lienz sollte man sich nicht wundern, was einem so alles über den Weg läuft.... (Bild: Angelika Stegmayr) Wie man sieht stieß das "Olala" auf reges Interesse"! (Bild: Claudia Isep) Auch alternative Wege Kinder zu baden wurden beim "Olala" in Lienz erfolgreich ausprobiert! (Bild: Angelika Stegmayr) Was da so alles in der Gegen herumstand... (Bild: Claudia Isep) Das Auto als Aquarium? Ja, warum eigentlich nicht? (Bild: Angelika Stegmayr) Ihr seht also schon: Beim "Olala" in Lienz war in diesem Jahr viel möglich! Nur eines war außer Kraft gesetzt: Die Normalität und der Alltag! Es war, wieder Mal, eine herrlich abgedrehte Veranstaltung. Bis zum nächsten Jahr! Diese Bilder sind, klarerweise, nur ein kleiner Auszug von dem, was vor Ort wirklich passiert ist. Im Grunde kann man die ganz besondere Stimmung beim "Olala" nicht festhalten, sonder nur andeuten. Ihr müsst es schlicht und einfach selbst erlebt haben! Im nächsten Jahr haben ihr wieder die Möglichkeit dazu. Jetzt schon vormerken! [metaslider id=583]
Wieso man in Osttirol sehr gut Energie tanken, essen und Kräuter finden kann
Wenn ich durch den Wald streife, irgendwo durch die Natur Tirols, dann fehlt mir meist der Blick für das Kleine, das vermeintlich Unbedeutende. Kleine Tiere, Krabbelviecher, Pflanzen die nahe am Boden wachsen, Zeichen und Symbole der Natur sind für mich meist unsichtbar. Stattdessen nehme ich das Ganze wahr. Die Stimmung des Waldes, die Ruhe und die Stille die Lärchen, Birken, Tannen und Fichten so ausstrahlen. Wenn es mir in der Stadt zu laut wird, zu turbulent, so hektisch und chaotisch, dann haue ich ab. Wer mich kennt, der weiß, dass es mir, um richtig zur Ruhe zu kommen, nicht reicht, irgendwo in der Nähe von Innsbruck auf den Berg zu "latschen". Wenn ich fliehe, dann nach Osttirol. Rein ins Auto, rein in den Bus und rein nach Osttirol. Foto (c) Rainer Sturm_pixelio.de Erst letztens war ich wieder dort. Eine Nacht im Gradonna in Kals. Was für ein Erlebnis. Wenn du beim 5-Gänge Gourmet-Abendessen sitzt und draußen tiefschwarze Wolken sich über den Großglockner ins Tal senken, die Blitze wie verrückt vom Himmel zucken und das Donnergrollen die Scheiben wackeln lässt, dann bekommt man die Wucht und Stärke der Natur unmittelbar und ihrer vollen Intensität mit. Auch das ist für mich Osttirol. Natur in ihrer ganzen Direktheit. Egal ob strahlende Sonne oder donnerndes Gewitter. Heute ist es wieder so weit. Der Wochenbeginn hat bewiesen und eindrucksvoll untermauert, wieso niemand Montage mag. Das Telefon klingelt durch, eine Deadline nach der anderen wird nur knapp erreicht, das Stresslevel ist auf einem Maximum. Grund genug um ans Wochenende zu denken. Flucht. Raus hier. Rein nach Osttirol. Als Vorbereitung auf all die Ruhe und um mein Augen für das Vermeintlich unsichtbare zu schulen - werde ich in dieser Woche an jedem Abend im Kräuterbuch lesen. Was hilft gegen was? Wo wachsen all die Pflänzchen und wie kann ich sie erkennen? (P.S.: Ich wollte doch vor Ewigkeiten mal einen Kräuterkurs besuchen - wäre auch ein Vorsatz für die zweite Jahreshälfte) Bereits im Mittelalter schrieb der Arzt und Philosoph Paracelsus: "Gott hat für jede Krankheit eine Pflanze wachsen lassen. Sehet Euch um in der Natur und schöpft aus der Apotheke Gottes." Die Wirkung von Salbei kenne ich zur Genüge. Schön anzusehen ist er nebenbei auch noch. Foto (c) Dorothea Jacob_pixelio.de Und schon vor Paracelsus wussten die Menschen über die Heilkraft von Kräutern bescheid. Sämtliche Hochkulturen entwickelten, speicherten und lehrten Wissen über die Heilkräfte von Kräutern. Auch die Pharma-Branche wäre heutzutage, ohne das Wissen über die Wirkungen von Pflanzen, ziemlich erfolglos. In den letzten Jahren haben die Kräuter jedoch nicht nur unsere Krankenbetten, sondern auch unsere Küchen und Esstische erobert. Aus diesem Grund plane ich mir zwei Fixtermine ein - ansonsten werde ich am kommenden Wochenende nur in den Tag hineinleben, der Sonne folgen und die Seele baumeln lassen. Aber der Besuch beim Kräuterwirtshaus Strumerhof muss einfach sein. Beim letzten Mal in Osttirol wollte ich das schon erledigen. Die Suppe vom Unkraut aus der Umgebung und das Lavendel-Parfait haben einfach nachhaltig Eindruck hinterlassen. Osttiroler Küche mit frischen Kräutern Variationen - die Mischung hat es einfach in sich. Das Kräuterwirtshaus Strumer Hof - oberhalb von Matrei in Osttirol. Und wenn ich schon mal wieder drin bin in meinem geliebten Osttirol, dann muss ich bei meinen Freunden im Wildpark Assling (Erlebniswelt Assling) vorbeischauen. Die beiden Esel die mich beim letzten Mal nicht mehr gehen lassen wollten, haben sich mal wieder ein paar Streicheleinheiten - und frische Kräuter verdient.
Europas größter Outdoorpark für 60+
Wolfgang Amadeus Mozart starb im Alter von 35 Jahren. Friedrich Schiller verstarb 1805. Er wurde nur 46 Jahre alt. Johannes Kepler starb mit 59 Jahren. Sie alle hätten ihn nicht mehr erlebt - "Europas größten Outdoorpark für 60+" - Osttirol. Männer werden in Österreich heute im Schnitt 78,3 Jahre alt. Frauen 83,3. Dank rasanter Entwicklungen im medizinischen Bereich und in der Ernährungstechnologie, sowie durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein, sind viele Menschen auch im hohen Alter noch fit und aktiv. Ausgedehnte Mountainbike-Touren, lange Wanderungen, Kajak-Abenteuer oder Turneinlagen in Hochseil-Gärten sind gefragte Unternehmungen rund um das Pensionsalter. Wer die 60er-Grenze jedoch überschritten hat, legt im Normal auch Wert auf einen gewissen Komfort, sowie auf Ruhe, Entspannung und Erholung. All das gibt es an vielen Orten. Doch so geballt, so nahe und so ursprünglich, natürlich wie in Osttirol, fast nirgends. Hier ein paar Beispiele. Ein Paradies mit Kräuterwirtshaus Wer von Norden kommend, über den Felbertauern nach Osttirol fährt, der wird zwangsläufig an Matrei vorbeikommen. Was viele nicht wissen - hier wartet ein ganz besonderes "Fleckerl" - das Zedlacher Paradies. Ein Zwischenstopp lohnt sich auf jeden Fall, denn der Name ist hier tatsächlich Programm. Hoch über Matrei und am Eingang zum Virgen-Tal gelegen, kann man im Zedlacher Paradies einen 600 Jahre alten Lärchenwald bestaunen. Der schön angelegte und übersichtliche Rundwanderweg dauert nur 2-3 Stunden. Diese reichen jedoch aus, um einen kräftigen Hunger zu bekommen. Doch auch dabei naht schnell Hilfe. Unweit des Rundwanderwegs findet sich nämlich das Kräuterwirtshaus Strumerhof. Die hausgemachten Osttiroler Schlipfkrapfen, die Unkrautsuppe und das Lavendel-Parfait die ich dort essen durfte - lassen mich noch heute schwärmen. Auch Wasserratten und besonders Abenteuerlustige kommen beim Rafting auf der Isel auf ihre Kosten.(c) Club Aktiv Osttirol. Rafting, Kletterpark und Alpine Coaster in Lienz Nach einer ausgiebigen Stärkung geht es dann weiter durch das Iseltal in Richtung Lienz. Kurz nach dem Ortsschild von Lienz befindet sich auf der rechten Seite der Schlossberg. Besonders Aktive und Mutige können hier mit dem Osttirodler - dem spektakulärsten Alpine Coaster Europas - in Richtung Tal rasen. Wer dann noch nicht genug hat, auf den wartet der Kletterpark Lienz auf dem Schlossberg. Hier können sich Alt und Jung auf einer Fläche von 13604 m² und 16 Parcours mit 160 verschiedenen Kletterstationen so richtig austoben. Für Wasserratten (nicht nur über 60) gibt es in unmittelbarer Umgebung übrigens auch noch die Möglichkeit sich im Rafting auf der Isel zu versuchen. Nach einem intensiven und sportlichen Tag bietet es sich an durch die Fussgänger-Zone von Lienz, übrigens eine der sonnenreichsten Städte Österreichs, zu flanieren. Kleine Bars, gemütliche Lokale und Gasthäuser laden zum Verweilen ein. Vor allem am Stadtplatz von Lienz, dem nicht nur die Palmen einen südlichen Flair verleihen, lässt es sich bei einem verdienten Gläschen oder einem Eisbecher recht gut aushalten. Richtig gut Abendessen kann man im Parkhotel am Tristachersee. Sehr zu empfehlen - frischer Fisch. Einer der schönen Plätz in der Lienzer Innenstat.Quelle: Facebook Sonnenstadt Lienz. Wellness und Entspannung am Großglockner Wer am nächsten Tag die Kraft hat und einmal richtig hoch hinaus will, dem sei Kals am Großglockner wärmstens empfohlen. Hier sagen sich Steinadler und Murmeltier gute Nacht und in klaren Nächten sind die Berggipfel und Sterne fast zum Greifen nahe. Dank der Bergbahnen und den ausgedehnten Wanderwegen kommt man den Gipfeln auch wirklich schnell näher. Ein besonders guter Tipp für all jene die nicht nur Sport machen, sondern sich auch Ausruhen und gut essen wollen, ist hier in der Region, das Hotel Gradonna. Auf 3.000 qm Spa-Bereich-Fläche kann man ausgesprochen gut die Seele baumeln lassen und die müden Gliedmassen entspannen. Das Frühstücksbuffet ist übrigens ein totaler Wahnsinn. Ich habe zumindest selten so ausgiebig gefrühstückt! Wohnen im Gradonna. Hoch über Kals am Großglockner und mit Blick auf die Berge.(c) Felix Kozubek Auch wenn Osttirol als Urlaubsort eine verschworene Fangemeinde hat, ist es für viele dennoch ein absoluter Geheimtipp. Ich für meinen Teil kann es jedem, der einmal Abstand vom stressigen Alltag braucht, nur empfehlen, ein paar Tage in Osttirol zu verbringen. So schnell wie hier waren meine Akkus selten wieder aufgeladen. Und es gibt in Osttirol noch soooooo viele schöne, fast unbekannte und unberührte Orte zu entdecken. Nicht nur für Leute 60+. Artikelbild: zeigt Blick auf Matrei und das Iseltal. (c) Felix Kozubek
Darum braucht ihr die Osttirol-Card unbedingt!
Schon wieder so eine Karte. Nahezu jede Region hat eine. Und ist auch davon überzeugt, dass es unbedingt notwendig ist, den Gästen eine solche Karte mit Ermäßigungen und Angeboten anzubieten. Von einigen Karten bin ich nicht wirklich überzeugt. Die Osttirol-Card ist aber anders. Zum Glück für mich und zum Glück für die Ostttiroler Gäste. Die Osttirol-Card bietet euch die Möglichkeit mit 7 Bergbahnen, Gletscherbahnen oder was weiß ich den Bergen und der Natur ganz nahe zu kommen. Wenn ihr schon mal in Osttirol seid dann wollt ihr doch nicht im Tal bleiben und die Berge vom Hotel aus betrachten, oder? Traut euch ruhig auf die Berge, auch wenn ihr Stadtmenschen seid. Legt eure Skepsis der Natur gegenüber ab und versucht mal wie es sich anfühlt, wirklich frische Luft einzuatmen. Die Osttirol-Card ist eine perfekte Möglichkeit, Natur pur zu genießen. Abgase, schlechte Luft und Hochhäuser könnt ihr auch zuhause haben. Wenn ihr dann ganz oben seid dann werdet ihr euch plötzlich frei und unbeschwert fühlen. Der Alltag wird ganz weit weg sein. Begriffe wie Alltagstrott werdet ihr nicht einmal mehr buchstabieren können. Also hört endlich auf eure Tapete anzustarren und merkt, dass auch Natur, Berge und Almwiesen schick sein können. Außerdem: Ihr seid zwar in eurer Badewanne Kapitän. Mit der Osttirol-Card habt ihr aber Zutritt zu 3 Schwimmbädern und zu einer Freizeitarena. Also raus aus eurer Badewanne und rein ins Vergnügen! Lienz ist einer der sonnenreichsten Bezirke in ganz Österreich. Gut eincremen also nicht vergessen! Dann könnt ihr auch die gut gelaunten Leute um euch herum erleben und selbst merken, dass sich die eigene Stimmung doch deutlich hebt wenn ihr ein paar Stündchen in der Sonne verbringt. Selbst Tiere gibt es im Wildpark Assling zu erleben! (Bild: TVB Osttirol) Lienz hat aber nicht nur Natur, sondern auch ganz viel Kultur. Mit der Osttirol-Card habt ihr freien Zutritt zu ein paar kulturellen Highlights. Wer Osttirol als kulturell uninteressant empfindet, der war noch nie in Osttirol. Die Geschichte des Bezirkes ist lang und reichhaltig. Die Osttiroler waren und sind wahrlich keine Barbaren und haben viel mit Kultur am Hut. Von daher: Die paar alten Steine sind mehr als ihr auf den ersten Blick glaubt. Wer da in seinem Hotel sitzen bleibt und lieber gemütlich ein Bier trinkt, dem ist nicht mehr zu helfen. Und die Kulinarik in Osttirol zeugt davon, dass die Osttiroler nicht nur ein Kulturvolk, sondern generell ein Genussvolk sind. Kultur und Genuss - Urlauberherz was willst du mehr? Kultur und Geschichte sind beim "Aguntum" ablesbar (Bild: TVB Osttirol) Aber nicht nur Menschen, die gerne mit Bergbahnen fahren, schwimmen gehen oder Kultur mögen kommen auf ihre Kosten. Auch eure Kinder werden was erleben! Stattet auf alle Fälle dem Wildpark Assling einen ausgiebigen Besuchen ab. Eure Kinder haben zwar vor kurzem einen Hamster bekommen. Doch was ist das schon gegen das Erlebnis im Wildpark Assling? Hier seht ihr Tiere in natürlicher Umgebung und bekommt mit, dass sich die Tiere pudelwohl fühlen. Ein Badesee umgeben von Bergen in bester Lage? Auch das findet ihr in Osttirol! Außerdem noch wichtig: Die Sommerrodelbahn Assling. Rodel ist zum Glück nicht nur auf den Winter beschränkt. Im Sommer macht es genau so viel Spaß, wenn nicht sogar noch mehr! Auch den Wassererlebnispark Galitzenklamm solltet ihr besuchen. Zumindest dann, wenn ihr glücklich Kinder haben möchtet. Kinder, die am Abend zufrieden ins Bett sinken. Gestresste Eltern und gestresste Kinder waren damit gestern. Heute nach einem Besuch im Wassererlebnispark Galitzenklamm in Osttirol ist alles anders. Ihr merkt also schon: Die Osttirol-Card werdet ihr auf alle Fälle brauchen! Kommt nach Osttirol! Die Landschaften und die Berge sind mehr als sehenswert. Kultur, Familie und Natur sind in einer äußerst gelungenen Symbiose schön vereint!
Radwandern und Baden in Osttirol
Wir stehen wieder am Rand des Radwegs. So wie damals. Damals waren wir vielleicht sieben Jahre alt. Zwanzig Jahre ist das her. Auch heute radelt eine große Gruppe an uns vorbei und trennt uns von unserem Ziel. Der Fußballplatz in Leisach. Sommerferien um Sommerferien haben wir auf dem satten Grün verbracht. Und immer wieder kam es dabei zu dieser frustrierenden Begegnung - wenn wir Fußballer, mit dem Ball unter dem Arm, den Platz schon sahen, aber erst warten mussten, bis die vielen Radfahrer den Weg freigaben. Heute. Zwanzig Jahre später. Das selbe Bild. Grund genug, um mich einmal zu informieren, wieso gerade unser Fußballplatz ein so beliebtes Radparadies ist. Radwandern entlang der Drau - Aktivurlaub vom Feinsten Das Geheimnis ist schnell gelüftet. Ich frage meinen Vater. Er steht auf und kehrt mit einer Zeitung zurück. Er legt den "Osttiroler Boten" auf den Tisch und zeigt auf einen Artikel. "Radwandern" ist das erste Wort das mit ins Auge springt. Ich lese den Artikel und komme darauf, dass unsere regelmäßigen Begegnungen mit den Radfahren alles andere als Zufall waren. Das Radparadies hat einen Namen: Drauradweg. So langsam fügen sich die Puzzleteile zusammen. Mir fällt ein, dass mir mein Großpapa für ein Date, bei dem ich etwas Sportliches machen wollte, einmal vorgeschlagen hatte, dass ich doch zwei Räder schnappen und mit dem Zug in Richtung Sillian fahren könnte. Von dort aus wären wunderbare Radwege, die ganze Drau entlang, bis nach Lienz, die ideale Piste für einen romantischen, aber auch aktiven Ausflug auf zwei Rädern. Ich habe damals abgelehnt, weil er mir auch davon erzählte, dass vor allem viele Italiener diese Route begeistert nutzten. Wer schon einmal in eine Gruppe radelnder Italiener, die mit Kind und Kegel unterwegs sind, geraten ist, der wird mich verstehen. Der Drauradweg führt vom Südtiroler Toblach, über 366 Kilometer bis ins slowenische Maribor. Ein wunderbares Abenteuer auf dem Rad, für all jene die in ihrem Urlaub gerne Entspannung und Aktives verbinden. Die Osttiroler Rad-Bade-Safari Nachdem ich den Artikel gelesen habe, klicke ich mich durchs Internet und stoße auf die Seite des "Drauradweges". Von Südtirol bis Maribor kommt man auf den großzügig angelegten Radwegen. Insgesamt sind das circa 366 Kilometer. Ich bin beeindruckt und schaue mir die einzelnen Etappen an. Kurz darauf beschließe ich bei meinem nächsten Aufenthalt in Osttirol das Date nachzuholen. Ich google etwas weiter und komme auf eine interessante Idee: eine Rad-Bade-Safari. Safari klingt auf den ersten Eindruck für mich nicht wirklich nach Osttirol, aber das Angebot verspricht durchaus ein Abenteuer. Immerhin kann man bei dieser speziellen Safari das schöne Osttirol nicht nur auf dem Rad erkunden und immer wieder kleinere Etappen rund um die Drau abfahren, sondern auch die in der Umgebung gelegenen Wasserwelten erkunden - unter anderem das Schwimmbad in Dölsach, oder Badesee im kärntnerischen Greifenburg. Die Reise lässt sich übrigens bequem mit dem Zug erleben. Wer an einen Badesee will, oder mit dem Rad ein paar Kilometer weiter entfernt starten will ist die ideale Möglichkeit. Nachdem ich im Zuge meiner Recherchen auch noch auf den "Mini-Bahnhof" Nikolsdorf gestoßen bin, ist meine Entscheidung endgültig gefallen. Ich beschließe meine "alte" Heimat wieder ein wenig besser kennen zu lernen und den Drauradweg zwischen Toblach und Nikolsdorf unbedingt zu erkunden. Jetzt fehlt nur noch das geeignete, freie, lange Wochenende. Und das richtige Date dazu.
Der Osttiroler im Tor des FC Wacker Innsbruck
Zwei Osttiroler sitzen in einem Innsbrucker Café, nahe der Uni. Der eine bin ich. Autor. Journalist. Fragensteller. Der andere ist Julian Weiskopf. Gebürtiger Prägrater. Angenehmer Gesprächspartner. Torhüter beim FC Wacker Innsbruck. Julian galt schon vor einer gefühlten Ewigkeit als die Nachwuchshoffnung im Tiroler Fußball. Zumindest was die Position des Torhüters angeht. Augenzwinkernd und nicht ohne einem breiten Lächeln auf den Lippen, erzählte mir einmal der ehemalige wackere Sportdirektor und Fußball-Ikone Oliver Prudlo von den härtesten und gefährlichsten Vertragsverhandlungen die er je führen musste. Gemeint waren die Gespräche mit den Eltern des damals noch sehr jungen Julian Weiskopf. Hart und gefährlich waren die beiden aber mit Sicherheit nicht. Viel eher waren es die engen Bergstraßen und die steilen Hänge in Prägraten, die den Wahltiroler und Ur-“Wiener” Oliver Prudlo so nachhaltig beeindruckt haben. Von der Unterhaltung selbst spricht er in den höchsten Tönen. Bodenständig. Ehrlich. Angenehm. Osttiroler eben. Felix Kozubek: Julian, welche Bedeutung hat Osttirol für dich? Julian Weiskopf: Eine große. Osttirol ist meine Heimat. Osttirol ist für mich der schönste Teil von Österreich. Die ganze Umgebung. Die Berge. Hier wird mir alles geboten was ich brauche. Ich fahre gerne heim. Osttirol ist ein Rückzugsort für mich. Hier kann ich Kraft sammeln. Felix: Was machst du wenn du daheim bist? Wie kannst du Kraft sammeln? Julian: Ich gehe gerne auf den Berg. Bergsteigen ist eine Leidenschaft von mir. Leider habe ich heute dazu nicht mehr viel Zeit. Das war zu Schulzeiten anders. Da bin ich oft rauf und viele Bergtouren gegangen. Manchmal alleine. Sehr oft mit meinem Vater. Aber auch mit Freunden. Felix: Bergtouren kannst du ja in Nordtirol, rund um Innsbruck, auch machen. Wieso ist gerade Osttirol so ein kraftvoller Ort für dich? Julian: In Osttirol herrscht einfach viel Ruhe. Es ist nicht so hektisch wie in Innsbruck. Dort leben einfach viel weniger Menschen. Diese Ruhe ist mir wichtig. Als Ersatzmann für den Ex-Nationalgoalie Pascal Grünwald wird zurecht als große Hoffnung für das schwarz-grüne Tor bezeichnet. Foto: www.tivoli12.at Julian Weiskopf ist derzeit die Nummer 2 im Tor des FC Wacker Innsbruck. Als Ersatzmann für den Ex-Nationalgoalie Pascal Grünwald zeigte er immer wieder starke Leistungen und wird zurecht als große Hoffnung für das schwarz-grüne Tor bezeichnet. Felix: Die Ruhe die du beschreibst, beschreibt auch deinen Spielstil. Mit deinen 21 Jahren wirkst du schon sehr abgeklärt. Woher kommt das? Julian: Ja das ist vielleicht wirklich die typische Mentalität in Prägraten. Einen richtigen Prägrater bringt so schnell nämlich nichts aus der Ruhe. Wenn ich da meinen Vater anschauen, dann hab ich das wahrscheinlich von ihm geerbt. Das kommt mir jetzt als junger Goalie natürlich zu Gute. Felix: Was ist für dich typisch Osttirol? Julian: Die Berge. Die Natur. Und Schlipfkrapfen. Felix: Kommen wir noch einmal zum Sportlichen. Was sind deine nächsten Ziele die du dir gesteckt hast? Julian Weiskopf. Foto: FCW Julian: Das Wichtigste ist natürlich, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Das ist das oberste Ziel. Längerfristig gesehen, möchte ich die Nummer 1 im Tor des FC Wacker Innsbruck werden. Dieses Ziel muss ich mir auch stecken. Sonst hätte ich meinen Beruf verfehlt. Felix: Du bist in der aktuellen Mannschaft des FC Wacker Innsbruck der einzige Osttiroler, nachdem Marco Köfler damals den Verein verlassen hat. Wie geht es dir da so in der Kabine? Julian: (lacht) Das passt alles wunderbar. Nur mit der Sprache ist das so eine Sache. Ich muss mich schon manchmal wiederholen, damit die anderen mich verstehen. Felix: Wie wichtig ist für dich deine Familie? Wirst du oft besucht, oder fährst du häufig heim? Julian: Meine Eltern kommen zu vielen Spielen raus nach Innsbruck. Ich schaue aber dennoch, dass ich alle zwei bis drei Woche daheim in Osttirol sein kann. Felix: Danke für das Gespräch Julian. Julian: Danke.
Der Wichtelpark in Sillian: Wenn schon Vergnügungspark, dann dieser!
Es geschah in einem Sommermonat. Es muss schon etwas länger her gewesen sein. Unsere Tochter, mittlerweile schon ein Schulkind, hatte gehört, dass es in Sillian einen Wichtelpark gibt. Sie strahlte, ihr Blick drückte Begeisterung aus. Es war klar. Da wollte sie hin. Unsere Gesichter waren allerdings wie erstarrt. Jetzt mal ehrlich: Wer lässt sich solche Parks mit solchen Namen einfallen? Werden Leute für diese Ideen auch noch bezahlt? Ich meine: denken sich die Erfinder dieser Namen dann „Jetzt habe ich aber mal geil abgeliefert“, oder : „Der Name ist absolut genial“? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir damals absolut keine Wahl hatten und in Richtung Wichtelpark fuhren. Weil wir ganz einfach mussten. Mit sehr gemischten Gefühlen. Zum Glück waren wir schon in Osttirol. Der Weg war also zumindest mal nicht weit. Ein paar Autominuten also nur. Zumindest war nicht viel Zeit draufgegangen, wenn der Besuch des Wichtelparks nicht der ganz große Bringer gewesen war. Das Gute auch: der Eintritt zum Wichtelpark war frei, vermutlich aber völlig umsonst. Als Elternteil fragt man sich ja generell immer mal wieder, warum man hier und dort seine Zeit verbringt. Kinder schön und gut, aber mal ehrlich: Wer will schon stundenlang auf einem Spielplatz abhängen? Da gäbe es doch sehr viel sinnvollere Aktivitäten, oder? Ich denke, man muss die Sache beim Namen nennen: Eltern sein ist nicht immer die leichteste Aufgabe der Welt. Und manchmal auch, trotz aller Herausforderungen, ganz schön langweilig. Genau das erwarteten wir jedenfalls vom Wichtelpark: Lautes Kindergeschrei und für uns ganz viel Langeweile. Vor Ort dann: Kaum mehr freie Parkplätze. Zumindest hatten wir also Leidensgenossen. Wenn wir uns schon langweilten, dann zumindest gemeinsam mit anderen Erwachsenen. Vielleicht lernt man auch andere Leute kennen? Schließlich schweißt so etwas zusammen, so eine Schicksalgemeinschaft. Schließlich könnte man jetzt auch bei einem gemütlichen Bier auf einer Terrasse sitzen. Aber man musste ja im Wichtelpark in Sillian sein Dasein fristen. Traurige Elternwelt. Trotz der Freuden, die ein Kind natürlich auch bereitet. Kinder im Wichtelpark Sillian: Irgendwie ganz schön naturnah hier! Wir waren jetzt jedenfalls da. Und wenn man schon mal da ist, dann versucht man doch auch das Beste daraus zu machen. Quasi ausweglose Situation. Quasi abfinden mit dem, das ohnehin unvermeidlich ist. Vor Ort dann: Eine Röhrenrutsche, eine Wasserspielanlage, eine 18-Golf-Miniaturanlage. Hochseilgarten und vieles mehr. Alles da, da da. Wir waren unendlich begeistert. Der Hochseilgarten hält für Groß und Klein etwas bereit: Spaß! Unsere Tochter zum damaligen Zeitpunkt auch. Und zwar ernsthaft. Sie stürzte sich gleich auf die Rutsche, wollte mit dem Wichtelzug fahren und was weiß ich noch alles tun. Zum Glück verblassen Erinnerungen mit der Zeit. Und das ist auch sehr gut so! Wir glaubten uns damals jedenfalls kurzfristig in einem wahren Albtraum zu befinden. Der Ort der perfekten Kinder-Bespaßung, an dem die Eltern absolut leer ausgingen und am Rande des Vergnügens nur lange Gesichter der Langeweile ziehen konnten. Wir nützten die Zeit also irgendwie sinnvoll. Holten uns ein Eis am Kiosk und später dann auch noch Pommes und Getränke. Schmeckte eigentlich alles ganz anständig. Unsere Tochter war so begeistert und so in ihrem Spiel vertieft, dass wir sie fast nicht mehr bemerkten. Da geschah es: Es gab eine Art von Erleuchtungserlebnis. Es gab eine Zäsur, einen atmosphärischen Umschwung: Wir begannen uns wohl zu fühlen! Wir analysierten, reflektierten, dachten nach. Woran lag es? Die Antwort darauf war uns nach einiger Zeit klar: Der Wichtelpark in Sillian war eben keine riesig große Bespaßungs-Maschinerie, sondern er war auch ein Ort, der relativ natürlich war. So einfach mitten im Wald, der Geräuschpegel überraschend niedrig. Keine Spielzeuge die Geräusche machten, nichts das dauernd blinkte und den Kinder schon früh nahe brachte, wie sich die Sache mit der Reizüberflutung verhielt. Wie konnte man das hier nennen? Naturnahes Spielen? Ich hatte und habe keinen Begriff dafür. Ich hatte aber den Eindruck, dass sich hier alles relativ „organisch“ und logisch anfühlte. Ganz so, als ob der Wichtelpark einfach nach Sillian gehörte. Notwendigerweise. Das hier war kein aufgesetzter Bespaßungs-Park mitten im nirgendwo, sondern hier wurde auch mit den landschaftlichen Reizen und Vorzügen der Region gearbeitet und bewusst gespielt. Wenn man wollte konnte man hier als Elternteil auch seine Ruhe haben, gemütlich im Schatten sein Eis essen und die Kinder eben Kinder sein lassen. Kurzum: dieser Ort war nicht annähernd so „böse“, wie wir es uns erwartet hatten. Vielmehr ging es hier relativ gemütlich und entspannt ab. In diesem Sinn: Eltern der Erde vereinigt euch und geht, wennschon dennschon, in den Wichtelpark. Ich bin sicher, es wird euch ähnlich wie uns ergehen. Definitiv einer der besseren Orten, wenn es schon unbedingt ein Vergnügungspark sein muss. Ich denke eigentlich auch, dass das vielleicht kein Vergnügungspark im herkömmlichen Sinne ist. Aber wer weiß das schon so genau. Ich weiß nur: Wir waren dort, und es war gut. Bilder: Wichtelpark Sillian
Steve House‘ zweites Zuhause: Osttirol
Ja, er war wieder hier - Steve House, der Extrembergsteiger aus den USA, war mit seiner Eva bei uns in Osttirol und hat uns tolle Eindrücke seiner Bergtouren hinterlassen. Inspiration auf höchstem Niveau
Erste Familientankstelle in den Alpen eröffnet!
>> Hier geht's direkt zu Winterangeboten in Osttirol! Montag Morgen halb sieben im Herzen Kölns. Dieser erste Satz könnte beinahe einer Werbung entsprungen sein. Beinahe! Leider läuft bei Familie Hauke zur Zeit alles weniger wie in einem Kitschfilm ab. Papa Jürgen kippt sich seinen Kaffee mehr gehetzt als genüsslich in die Kehle. Ihm steht ein langer Tag in einem großen Medienhaus bevor, oder besser gesagt eher außerhalb, denn er arbeitet als Kameramann, der überall und nirgends zum Einsatz kommen kann. Kommuniziert wird um diese Uhrzeit nicht sonderlich viel, da Mama Gudrun noch damit beschäftigt ist, ein gesundes Jausenbrot für die beiden Kinder vorzubereiten. Sie selbst muss sich noch etwas Tagescreme über ihre Sorgenfalten schmieren, um dann ein Lächeln aufzusetzen und im Kinderhort ihrem 20 Stunden Job als Betreuerin nachzugehen, wo auch Marcel, ihr 4-jähriger Spross, seinen halben Tag verbringt. Jeder Morgen ein Kampf, denn der kleine Mann ist kein Frühaufsteher. Julia fährt bei Papa mit. Sie besucht die Grundschule und mit ihren zarten 10 Jahren beginnt sie bereits, Anflüge der Pubertät zu verspüren, was auch ihrer Umwelt nicht verborgen bleibt. So in etwa wiederholt sich jeder Tag aufs Neue. An den Wochenenden wird – sofern Papa Jürgen mal nicht wieder zu einem dringenden Einsatz gerufen wird – über die Ferien gesprochen. [metaslider id=292] Gratis Energie? Wo gibt's denn sowas? Die gestressten und deprimierten Menschlein setzen plötzlich pausbackige und vor Vorfreude strahlende Gesichter auf, als das Wort Osttirol fällt. Denn dort kann jedes Jahr aufs Neue Elan getankt werden ohne auch nur einen Gedanken an die zurückgelassene Hektik vergeuden zu müssen. Es ist fast so, als befände sich direkt nach dem Felbertauerntunnel an Stelle der Mauthäuschen eine Tankstelle, die 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche gratis Energie für ausgemergelte Großstadt-Familien - was sage ich, für alle Energiebedürftigen natürlich – bereit hält. Um Selbstbedienung wird gebeten! Hier gibt es aber keine Begrenzung, die da heißt "so lange der Vorrat reicht", denn in Osttirol findet man ohne Limit, wonach man andernorts lange suchen muss: Natur, Ruhe, kulinarische Verwöhnmomente, Authentizität, Tradition und vieles mehr! Noch vor dem offiziellen Ferienbeginn in Nordrhein Westfalen und dem Rest Deutschlands am 30.März 2015 geht es also los in Richtung Osterurlaub nach Österreich. Zwei Wochen sollen es dieses Jahr wieder sein! Das an sich geräumige Auto wird zum Kreuzfahrtschiff mit allem Komfort. Platz für Sportgeräte muss nicht gelassen werden, da sich Familie Hauke das neueste Wintersportequipment wie Langlaufski, Carving- oder Tourenski, Rodeln und so weiter gemütlich vor Ort ausleihen kann. Zwar ist die Reise nicht gerade kurz – sie dauert mindestens 8, 9 Stunden. Die Zeit kann aber schon mal genutzt werden, um sich über frühere Osterurlaube in Osttirol auszutauschen. Erinnerungen an Osterurlaube Letztes Jahr war Oma Gerda noch mit von der Partie. Leider ist diese heuer verhindert, da sich die Gute in ihrem hohen Alter von 82 Jahren nochmals frisch verliebt hat und die Liebe der frischen Luft vorzieht. Das hat zur Folge, dass der Hüttenwirt Senior diesmal seine Stammtischwitze ohne seine charmante Altersgenossin erzählen muss. Auf uriges Ambiente wird aber trotzdem nicht verzichtet und schon gar nicht auf die Osttiroler Schlipfkrapfen mit selbstgemachtem Hollerpunsch und all die kulinarischen Köstlichkeiten, die in den Almhütten angeboten werden. Allen läuft das Wasser im Mund zusammen. Wann sind wir an der Tanke? Marcel fragt ungeduldig: „Wann sind wir jetzt an der Tanke?“ Damit meint er aber nicht den Ort, an dem man Diesel oder Benzin zapfen kann… „Tankstelle“ ist ein Familie Hauke-Insider für die Pension in Lienz, in der die Familie schon so manche Kubikkilometer Energie getankt hat. Jürgen stellt eine Frage in die Runde:„Auf wievielen der 67 Lifte werden wir diesmal Platz nehmen?“ Gudrun erwidert schelmisch grinsend:„Und wieviele Male wirst du in der Hütte vom Hans Platz nehmen und das ein oder andere Weizenbier zu viel trinken?“ Julia erhebt ihren Blick vom Smartphone:„Ich weiß jedenfalls, dass ich heuer mal über 3.000 Höhenmeter hinaus will, komme was da wolle! Da gibt es dann massenhaft Selfies!“ Marcel schwebt im Land der Träume. Mit jedem Kilometer, dem sich Familie Hauke ihrem Zielort nähert, hebt sich die Laune, verfliegt der Ärger und Stress des Alltages. Nun lassen wir sie aber zurück an der sagenumwobenen Familientankstelle für Kraft und Energie, die sich nahezu überall in Osttirol befinden könnte. Vielleicht findet ja auch ihr sie zusammen mit euren Familien? Ich persönlich glaube daran, dass jeder fündig wird, der nur ganz fest daran glaubt! Ich kann mir keinen besseren Ort dafür vorstellen!
Osttiroler Schlipfkrapfen
Heimische „Koscht“ ist schon über Osttiroler Grenzen hinaus bekannt. Dazu gehören auch die Osttiroler Schlipfkrapfen – das sind gefüllte Teigtaschen mit Kartoffeln, Kräutern und Gewürzen. Wie bei allen traditionellen Gerichten, stellt sich hier auch wieder die „Glaubensfrage“: mit oder ohne Topfen? Für mich ist das ganz klar. Jeder produziert den Krapfen so, wie er es von seiner Mama gelernt hat und deshalb gibt es bei mir - ganz klar - Krapfen ohne Topfen :-) Schlipfkrapfen: So geht's Zuerst knetet man mit allen Zutaten einen Nudelteig. Die Herstellung ist gar nicht schwer. Zuerst knetet man mit allen Zutaten einen Nudelteig, wickelt ihn in eine Frischhaltefolie ein und lässt ihn mindestens 1 Stunde im Kühlschrank rasten. Der Teig muss nämlich ziehen, und die Köchin kann sich nach dem Kneten des Teiges auch ein wenig entspannen! In der Zwischenzeit kochen die Kartoffeln. Diese werden dann durch eine Kartoffelpresse gedrückt und mit den klein geschnittenen Zutaten vermengt. Nun das WICHTIGSTE: die Fülle verkosten. Oft ist es besser, ein wenig mehr Kartoffeln zu kochen, denn die komplette Familie verkostet ja mit :-) [gallery columns="4" link="file" ids="352,353,354,355"] Sobald der Teig gerastet hat und die Fülle fertig ist, wird der Nudelteig dünn ausgerollt. Anschließend gibt man ein wenig von der Kartoffelmasse auf das Nudelblatt, schlägt Teig drüber und sticht mit einem Ausstecher den Krapfen aus. Fertig ist das erste gute Stück! Mit der unten angeführten Menge entstehen so nach und nach ca. 110 Schlipfkrapfen. [gallery link="file" ids="356,357,358,359,360,361"] Diese werden dann in viel leicht kochendem Salzwasser für ca. 8 Minuten gekocht, auf den Teller gegeben und mit heißer, flüssiger Butter übergossen. Anschließend noch frisch geschnittenen Schnittlauch darüber streuen und sofort essen – so schmeckt's am BESTEN! Manche streuen gerne Käse drüber – also, mein Fall ist das nicht unbedingt. Sollten einmal zufällig welche übrig bleiben, kann man die Krapfen auch rösten. Jedoch muss ich sagen, das kommt nicht oft vor, denn wer einmal auf den Geschmack gekommen ist, kann nicht mehr aufhören. Nun mein guter Tipp: probiert es einfach einmal aus :-) Mit heißer Butter übergossen und mit Schnittlauch garniert schmecken die Schlipfkrapfen am besten! Zutaten: Nudelteig: 500 g Weizen- oder Dinkelmehl300 g Roggenmehl2 Eier300 ml Wasser2 Teelöffel Salz2,5 Löffel neutrales Pflanzenöl Fülle: 2 kg mehlige Kartoffel1 Bund Petersilie und 1 Bund Schnittlauchein wenig Porree fein geschnitten3 Zehen Knoblauch1 Stange Jungzwiebel1 Becher Creme fraicheSalz und Pfeffer
Wandern im Winter? Warum nicht?
Es ist Samstag – mühsam und müde von der vergangenen Woche steige ich aus dem Bett. Der Blick schweift durch das Küchenfenster und ich sehe eine dicke Nebeldecke. Soll ich mich wieder im Bett verkriechen? Nein, ich raffe mich auf und überrede meine Freunde mit mir auf's Zettersfeld zu fahren. Nachdem es -10 Grad hat, ziehen wir uns dicke Jacken an und verlassen das Haus. Noch müde, fahren wir mit der Einseilumlaufbahn und Winterwanderbekleidung auf's Zettersfeld. Unsere Wanderstecken dürfen auch nicht fehlen. Beschwingt machen wir uns auf den Weg in Richtung Naturfreundehütte. Lichtkristalle tanzen über die frische, weiße Schneedecke, und der Schnee ist luftig und leicht. Fasziniert von diesem Naturschauspiel legen wir Meter um Meter zurück. Tief verschneite Hütten und unter der Schneelast herunter hängende Baumäste begleiten uns. Wir queren die Schipiste und gelangen vorbei an Mecki's Panoramastubn und der Naturfreundehütte auf den Hochstubenweg. Bald schon sind wir am Endpunkt unserer Wanderung. [gallery link="file" columns="4" ids="367,366,364,365"] Nach gemütlichen 2 Stunden kehren wir ein und genießen unser Mittagessen. Das haben wir uns wirklich verdient :-) Schlipfkrapfen und Hüttentoast sind die von uns bevorzugten Gerichte und schmecken ausgezeichnet. Ein wahrer Jungbrunnen und Balsam für die Seele Keiner möchte eigentlich vom Berg hinunterfahren, da sich im Tal wieder eine Nebeldecke gebildet hat. Wir beschließen, noch weiter Sonne zu tanken. Gemütlich sitzen wir in einem „Wintergastgarten“ und strecken unser Gesicht der Sonne entgegen. Als es dann endlich mit der Bahn ins Tal geht, wurde für mich ganz klar, dass das nicht das letzte Mal war. Die Alternative zum Skifahren - das Wandern im Winter, noch dazu in Osttirol - hat auch seinen Reiz und durch die Ruhe in der Natur ist dieser Ausflug ein wahrer Jungbrunnen und Balsam für die Seele :-).
Meine liebste Schneeschuhtour in Osttirol
Als Matreierin bin ich seit meiner Kindheit oft und gerne im Nationalpark unterwegs. In der Nationalparkregion Hohe Tauern bietet es sich geradezu an, eine Schneeschuhwanderung mit einer Wildtierbeobachtung zu kombinieren. Das fügt der gesamten Wanderung ein spannendes Element hinzu; außerdem nimmt man die Umgebung ganz anders auf, wenn man sich nicht nur aufs reine Gehen konzentriert. Majestätische Alpenbewohner hautnah erleben Meine Lieblingstour ist ganz klar die „Tinklwinkl-Alm“ im Kalser Ködnitztal: Hier hat man bei einmaligem Panorama vorm Großglockner besonders gute Chancen, Gämsen aber auch die einst nahezu ausgestorbenen majestätischen Steinböcke zu sehen. Bei gutem Wetter und etwas Glück, kann man auch die Könige der Lüfte – den Steinadler oder den Bartgeier – beim „Drübersegeln“ beobachten. Der Ausgangspunkt dieser Tour ist das Kalser Lucknerhaus, zu welchem man über die Kalser Glocknerstraße gelangt. Dort stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Der Blick taleinwärts zum höchsten Berg Österreichs entschädigt zweifellos für die etwas längere Anreise. Nachdem die Schneeschuhe angezogen sind, geht’s allerdings nicht weiter ins Tal Richtung Lucknerhütte hinein, sondern östlich (beim Holz-Steinbock vorbei) Richtung Glorerhütte hinauf. Der Weg ist beschildert und meist auch schon etwas ausgetreten. Nach wenigen Minuten gelangt man zur Schliederlealm, von dort folgt man einem Feldweg weiter. Nicht nur der Blick in die Ferne lohnt sich hier; auf dem Schnee findet man immer wieder Spuren von Hasen, Rehen und anderen Wildtieren. Nach etwa einer halben Stunde gelangt man zur Gratzwinkelalm. Bei einer kleinen Hütte kann man hier eine erste Verschnaufpause einlegen und mit dem Fernglas auf dem Kamm Richtung Medelspitze blicken, wo man sehr oft Gämse und Steinböcke beobachten kann. Danach geht’s rechts haltend auf einen Geländerücken zum höchsten Punkt der Tour, der Tinklwinkl-Alm, auf etwa 2.450 m. Was es für meine liebste Schneeschuhtour in Osttirol zu beachten gibt Für Auf- und Abstieg sind für die Tour etwa vier Stunden einzukalkulieren; es sind rund 550 Höhenmeter zu überwinden.Mitzunehmen sind neben den Schneeschuhen (dafür gute, wasserfeste Wanderschuhe anziehen) und den Skistöcken, warme Kleidung (ev. auch was zum Wechseln), ein warmes Getränk, Jause und natürlich ein Fernglas für die Wildtierbeobachtung.Auf alle Fälle sollte man sich über die vorherrschende Lawinenlage im Klaren sind und sich entsprechend informieren. Wer aufgrund der Schnee- und Lawinensituation bzw. der naturfachlichen Kompetenzen lieber eine geführte Tour mit einem/r Nationalpark-Ranger/-in teilnehmen möchte, der kann sich entweder zu den wöchentlich ausgeschriebenen Touren anmelden oder eine individuell geführte Schneeschuhwanderung buchen.
Rückkehr zu Osttiroler Wurzeln
Bösartige Menschen behaupten, dass Osttiroler und Darmwinde etwas gemeinsam hätten. Sind sie erst einmal draußen, gehen sie nicht mehr zurück. Als Innsbrucker in erster Generation, mit Osttiroler Wurzeln, bin ich also der lebende Beweis dafür, dass Gase nur selten an ihren Ursprung zurückkehren. Tun sie es einmal doch, dann nur unter besonderen Umständen, oder auf Grund enger Verbindungen. Alles Spekulationen Seit ich mit solch böswilligen Behauptungen und Vergleichen konfrontiert bin, stelle ich mir die Frage, wieso diese eigentlich zutreffen? Warum verlassen so viele Osttiroler ihre Heimat und kommen nur zu runden Geburtstagen, Feiertagen oder Beerdigungen zurück? Immerhin sind weder Südtirol, noch der Felbertauern, noch Oberkärnten reale Schließmuskeln, die eine Rückkehr in die Heimat verhindern würden. Anstatt nur darüber zu sinnieren und mir aberwitzige Gründe und Geschichten auszudenken, habe ich zu recherchieren begonnen. Auf und davon, um das Heil an einem anderen Ort zu suchen Andreas, Sarah, Thomas, Julian, Alex und Alex sind allesamt Studenten an einer Hochschule in Innsbruck. Da ist der Fall schnell klar. Wer studieren will, muss unweigerlich, zumindest für eine gewisse Zeit, raus aus Osttirol. Außer man interessiert sich für Mechatronik. Dann gibt es gute Nachrichten, immerhin wird ab dem Wintersemester 2016 in Lienz ein universitäres Mechatronik-Studium auf Bachelorniveau angeboten. Wer sich aber sozial-, wirtschafts-, oder geisteswissenschaftlich weiterbilden will, muss Lienz unweigerlich verlassen. Gleiches gilt für all jene die besondere Karrierewünsche hegen. Auch hier gibt es meist keinen Ausweg, als das überschaubare Job-Angebot im Südosten Tirols zu akzeptieren und das Heil an einem anderen Ort zu suchen. Landidyll vs. Urbanität Mit jedem Jahr in dem man in einer anderen Stadt studiert, arbeitet und sich sozial integriert, schwindet die Wahrscheinlichkeit auf eine Rückkehr zu den Wurzeln. Wen dann doch die Sehnsucht nach der Heimat packt, der muss erst einmal einen besonders toleranten Partner kennenlernen, der das ländliche, ruhige, fast besinnliche Leben, das Osttirol durchaus liebenswert macht, dem urbanen vorzieht. Dass dies nur in den seltensten Fällen eintritt, beweisen die Bemühungen der Osttiroler Wirtschaft und Politik, die verlorenen Schäfchen wieder zurückzuholen. Eine regionalentwicklungstechnische Herausforderung, die über die Zukunft eines ganzen Bezirks entscheidet. Das romantische Bild von grünen Bergwiesen Ich selbst bin in Innsbruck aufgewachsen und hier zur Schule gegangen. Auch sprachlich erinnern nur mehr wenige Nuancen an meine Osttiroler Herkunft. Dennoch spüre ich eine starke Verbundenheit mit diesem Land. Nicht nur weil meine Großeltern, viele Tanten, Onkel, Cousins und Cousinen noch in Osttirol leben, sondern auf eine Art und Weise die in mir Stolz hervorruft, wenn ich darüber spreche, davon erzähle oder darüber schreibe. In meinem Kopf lebt ein romantisches Bild von grünen Bergwiesen, geheimnisvollen Wäldern, majestätischen Gipfeln und von Stille. Innerer und äußerer Stille. Nach Hause fahre ich immer dann, wenn die Batterien leer sind, die Energie verbraucht. Wenn die Muse sich verabschiedet und Gedankenchaos hinterlassen hat. Immer dann setze ich mich in den Zug, in den Bus, in Richtung Südost. Denn kein anderer Ort auf dieser Welt schenkt mir so viel Ruhe. Das Leben scheint in Osttirol einfach langsamer zu verlaufen. Nicht alles ist wichtig, nicht alles muss sofort. Die geographische Abgeschiedenheit, die Zurückgezogenheit, hoch oben zwischen Tauern und Dolomiten hat eine eigene Art zu Leben erschaffen. Osttirol hat eine besondere Kraft. Wer diese einmal erlebte, wird sie nie vergessen und unweigerlich eines Tages den Drang verspüren, sie wieder fühlen zu wollen. Die Hobbits haben ihr Auenland, in das sie auch nach weiten Reisen und großen Abenteuern immer wieder gerne zurückkehren. Mit Osttirol ist das nicht anders. Viele ziehen aus, erkunden die große weite Welt, leben ihre persönlichen Abenteuer. Doch wenn das Fernweh und die Abenteuerlust sich längst verabschiedet haben, so bleibt eines immer noch bestehen – die Starke Verbundenheit zu den eigenen Wurzeln, die Erinnerung, ein romantische Bild von einem Ort, an dem man immer wieder gerne zurückkehrt. Mal kurz. Mal länger!
Gesundheits-Langlaufen in Osttirol
Man könnte behaupten, in Obertilliach befindet sich das Langlauf-, Biathlon- und Gesundheits-ElDorado Österreichs! Schon Running Zuschi berichtete über ihre Langlauferfahrungen in Osttirol. Mit von der Partie war auch Horst von Bohlen, der wunderschöne Fotos rund um Obertilliach machte und diese auch gerne mit uns teilt. Da bekommt man doch richtig Lust, die Ski auszupacken und sich auf die Loipe zu begeben! Aber genug der Worte! Seht selbst! Die Profis Virgil, Gebhard und Verena haben Horst und "Running Zuschi" bestens betreut. Kollege Jupp war immer mit von der Partie und bestens gelaunt. Noch schnell ein kurzer Blick gen Himmel. Ob das Langlaufen auch etwas wird... Ganz bestimmt! Klassisch wird mit Aufwärmübungen begonnen. Die Technik für das richtige Bremsen zeigt Virgil vor. So kann auch ohne die Hilfe von Bäumen und dergleichen angehalten werden. Am zweiten Tag verließen Horst und "Zuschi" die heiße Spur in Richtung Skating. Trainer Gebhard huschte allen davon. Da hieß es Gas geben für den Rest der Truppe. Peter war topfit und konnte sich sofort mit dem Skating anfreunden, was bei den anderen für etwas Neid sorgte. Eine gute Figur machte auch Verena von der Osttirol-Werbung. Auf der 1.850 m hoch gelegenen Hausbergloipe konnte man eine phänomenale Aussicht genießen. Ohne Kohlehydrate geht beim Langlaufen gar nichts! Was ist denn das für eine typisch Osttiroler Speise??? Selbst hin fahren und herausfinden!!! So wird das wohl nach dem ersten Langlauf-Ausflug nicht aussehen. Aber man kann und darf darauf hin arbeiten solange man nur genügend Ausdauer und Spaß hat! Das nennt man dann zu Recht "Gesundheits-Langlaufen"! Vielen Dank für die tollen Fotos an © Horst von Bohlen! Hier geht's zu seiner Website: http://horstvonbohlen.de/
Lange + Laufen + Schnee = Langlaufen in Osttirol
Unsere Gastbloggerin mit dem Künstlernamen "Running Zuschi" läuft beinahe jeden Tag durch's Leben, neben ihrem Job als Sportjournalistin versteht sich. Das Laufen zaubert ihr ein Lächeln ins Gesicht und lenkt sie von alltäglichen Sorgen ab. Running Zuschi Auf ihrem eigenen Blog "Running Zuschi, Naturgeschichten und Laufsachen" findet man Geschichten über ihre Entdeckungsreisen, die sie an die verschiedensten Orte auf der Erdkugel führen. Auf unserem Blog berichtet sie über das ihre Erfahrungen mit dem Langlaufen in Osttirol. Lange + Laufen + Schnee = Langlaufen Ich packe meine Langlaufski. Eines meiner Ziele für 2015 lautet: Langlaufen endlich technisch richtig zu lernen. Bis dato war ich ausschließlich im klassischen Stil unterwegs, was mir großen Spaß bereitet. Doch bei Anstiegen oder längeren Flachpassagen merkte ich bald, dass mein Bewegungsablauf alles andere als ökonomisch ablief. Skating hatte ich noch nie versucht. Zu weit weg von der eigentlichen Laufbewegung erschien mir diese Langlauf Technik. Fachkundigen Rat wollte ich mir nun genau dort holen, wo sich die Weltbesten in dieser Sportart tummeln. Und so brach ich für drei Tage ins südösterreichische Langlauf- und Biathlonmekka auf: nach Obertilliach in Osttirol. Hier wollte ich meinem Vorhaben einen entscheidenden Schritt näher kommen. Als Langlauf-Trainer für Jugendliche und als Skischul-Lehrer für Langlaufanfänger sowie Fortgeschrittene arbeitet Virgil im Biathlonzentrum von Obertilliach. Seit Jahrzehnten sind die zwei schmalen Bretter dem Osttiroler mehr als nur Beruf: wenn er von diesem Sport spricht, beginnen seine Augen zu funkeln und seine ganze Leidenschaft springt regelrecht auf die Schüler über. Und: er weiß wovon er spricht! Somit war ich gleich ‘mal an den Richtigen geraten. [gallery columns="2" link="file" ids="396,388"] Session Nr. 1: Koordinatives Aufwärmen Dass Langlaufen verdammt viel mit Koordination und Feinmotorik zu tun hat, davon kann ich nur ein Lied singen… Bei fehlender Koordination geht nicht nur die liebe Kraft “flöten”, der Körperschwerpunkt ist binnen Millisekunden dem kühlen Weiß nahe. Daher gab es eingangs gleich einmal koordinative Aufgaben, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Session Nr. 2: Technische Übungen Für Virgil steht fest: der Einstieg zum Langlaufen geht über die klassische Technik. Nicht unbedingt, weil sie koordinativ einfacher ist (im Vergleich zur Skating Technik – im Gegenteil) – sondern weil sie dem alltäglichen Bewegungsablauf sehr ähnlich ist. Ich hatte immer gedacht: Langlaufen = Laufen auf Schnee. Der kurze, kräftige und dynamische Abstoß mag gleich sein… doch während beim Laufen der zyklische Sprung das entscheidende Kriterium ist, geht es beim Langlaufen schlichtweg um das ökonomische Gleiten. Somit stand das Umlernen auf dieses besagte Gleitgefühl bei meinen technischen Übungen an erster Stelle. Es dauerte ein wenig, aber jedem Versuch kam ich der Sache näher. Kleine Tipps vom Experten, wie etwa “Hüfte nach vor schieben und durchdrücken” halfen…. und erinnerten mich schlussendlich doch wieder ans geliebte Laufen. [gallery link="file" ids="389,394,395"] Die adäquate Bergauf- und Bergab-Technik durfte dabei natürlich nicht fehlen. Wobei: die kleinen kurzen Schritte und der Versuch, die Beine so rasch wie möglich wieder nach vorne zu bringen, erinnerten mich sehr ans Trail laufen. Die entscheidende Facette für mich, war die Korrektur meines Körperschwerpunkts. Ich lag viel zu weit vorne, was zum unweigerlichen “Durchtreten” bzw. wegrutschen führte. Dank Virgil’s geschultem Auge konnte ich mich auch dabei entscheidend verbessern. Session Nr. 3: Üben, üben und nochmals 1000x üben All die hilfreichen Tipps und Tricks helfen unterm Strich (wie überall) nur dann etwas, wenn sie immer und immer wieder fleißig geübt werden. So ging es nach einer kurzen Verschnaufpause auch gleich auf die Loipe. Noch ein paar kleine Korrekturen von Virgil – und dann der entscheidende Satz, gepaart mit einem verschmitzten Lächeln: “Jetzt musst du nur noch üben, üben, üben.” Danke – Coach. Das mache ich! Session Nr. 4: Abwechslung Wie eingangs erwähnt, ich hatte immer gedacht fürs Laufen sollte es nur Klassisch sein. Doch Virgil belehrte mich eines Besseren: während beim klassischen Stil der Abdruck – wie beim Laufen – über den zentralen Mittelfuß und den Vorderfuß geht, erfolgt der Abdruck beim Skaten über die Innenkante. Die Abduktoren und Adduktoren sowie die äußere Seite des Gesäßmuskels und die Hüftmuskulatur werden dabei besonders gefordert. Was das nun mit dem Laufen zu tun hat? Genau diese Muskulatur sorgt u.a. für eine gehörige Portion Stabilität während des Laufens. Beim Skaten eröffnet sich diese Partien nicht nur zu kräftigen, sondern ihnen auch zusätzlich einwenig Ausdauer zu verpassen. Und so wagte ich mich erstmals auf die Skating Skier. Wie es mir dabei ergangen ist… das könnt ihr HIER nachlesen! Conclusion nach einem Tag intensivem Langlauf Training im klassischem Stil: ich laufe lang – und gleite, anstatt in der Loipe mein klassisches Lauftraining zu absolvieren. Eine Session mit einem geschulten Auge brachte mich meinem Ziel ein beachtliches Stück näher. Jetzt fehlen nur viele Übungsstunden... Fotocredit: Horst von Bohlen
Meine erste Skitour im Defereggental
THILO KREIER hat St. Jakob im Defereggen im wunderschönen Osttirol für sich entdeckt. Mitte Dezember sieht der gesamte Alpenbogen recht schneekarg aus. Thilo jedoch erwartet eines der wenigen Schneelöcher, das ihm das Skitouren-Gehen möglich machen soll. In diesem Artikel geht es weniger um die Schneesuche - bei der man in Osttirol übrigens meist ziemlich erfolgreich sein kann - denn um die Anfänge der Skitouren-Karriere unseres Autors. Wir dürfen gespannt sein, was Thilo Kreier zu berichten hat über seine erste Skitour im Defereggental. Das neue Hobby für Papa? Papa hat sich also übers Wochenende gleich mal Skibergsteigen in der hohen Dosierung gegönnt und sich ganz ohne Mama und Kids in den Zug gesetzt. Im Osttiroler Lienz findet das 2. “Austria Skitourenfestival” statt und soll Experten und Hobbysportler zusammenbringen. Ich also in meiner Eigenschaft als Hobbysportler, noch dazu mit guten Skikenntnissen, längst vergangenen Langlaufkenntnissen und null Skitourenkenntnissen. Also ist schon ein bisschen ein banges Gefühl in der Magengegend: “Wie anstrengend ist das eigentlich?”, “Kann man was falsch machen?”, “Wie gehe ich mit ausgesetzten Stellen um, wenn es die denn gibt?”, “Lawinengefahr?”. Am Vorabend haben wir uns im Skiverleih ein schönes Tourenskiset zusammengeliehen. Inklusive Sackerl für die Felle, die wir nun sogleich montieren. Ist schon mal gar nicht so kompliziert. Da uns zudem der Wettergott Temperaturen minimal unter Null beschert hat, starten wir wohltemperiert und mit den ersten “Klackklacks” auf einen Feldweg. Im eigenen Tempo auf den Berg Martin unser Tourenführer zeigt wo es lang geht. Martin ist unser Tourenführer der Skischule St. Jakob und gibt uns kurz nach dem Start auf 2000 Höhenmeter die ersten knappen Instruktionen: Eigenes Tempo gehen, Aufstiegshilfe maßvoll einsetzen, eigenes Tempo finden, aufpassen, wo man hinhatscht, eigenes Tempo… Martin unser Tourenführer zeigt wo es lang geht. Nun gut, in der Gruppe ist das mit dem eigenen Tempo so eine Sache, aber wir sind heute dann doch recht homogen beinand – und machen neben der Skipiste und auf der Skipiste Höhenmeter. Stehen alle gut im Saft, der Schweiß fließt in Maßen, wir üben den ersten steileren Passagen auch mal eine laienhafte Spitzkehre und irgendwie ist das fast ein bisschen wie beim Joggen. Anstrengend, aber saucool. Frische Luft, die Poren sind offen, wir blinzeln in die Sonne, die grad rauskommt und sehen oben bald auch schon unser Ziel die Mooseralm. Jetzt eine Apfelschorle, eine Pause und dann gemütlich abfahren – das ist ein schöner Skitourentag. Nur droben an der Mooseralm stellt sich heraus: Sie ist gar nicht unser Ziel. Martin scheucht uns noch hinauf zum Leppleskofel. Das sind weitere knapp 200 Höhenmeter, die wir schon noch in den Knochen haben, aber die jetzt schon auch jeden einzelnen ein bisschen fordern. Die Unterhaltungen des ersten Tourendrittels sind inzwischen verstummt, jeder konzentriert sich auf sich, seine Schritte, seinen Atem. Mich fordert vor allem das kurze Stück auf dem Grat. Links Felsen, rechts Felsen, oder was auch immer unter der 30 Zentimeter-Schneedecke da sein mag. Und ich mit stierem Blick auf die Skispitzen vor mir. Das Gelände weitet sich – und endlich stehen wir droben, essen Müsliriegel, trinken den letzten Schluck Wasser aus der Flasche und sind mächtig stolz, den ersten Tourengipfel “gemacht” zu haben. Gipfelglück. [gallery link="file" ids="378,379,380"] Folgt also noch die gechillte Abfahrt, alles easy also. Naja, auch da hab ich mich verspekuliert. Ein paar 100 Meter Tiefschnee bis hinunter zur Skipiste, dann gehts einfach. So die Theorie. Die Praxis: Tiefschneefahren muss man mögen, ich mag’s, kann’s aber nicht so recht – und dennoch cruisen wir bis zur Skipiste, die wir nach einigen Schiebepassagen auch erreichen. Da die Piste vor Saisonauftakt nur provisorisch gewalzt ist und wir uns den Tiefschnee in bester Powderform halt dann doch nicht entgehen lassen wollen, geben wir uns auf den gut 1000 Höhenmetern bis hinunter zur Talstation der Brunnalmbahn vollends den Rest. Zum Auto wanke ich nur noch, schnell umziehen, und erst nach der zweiten Schorle und einem Riesenteller Schinkennudeln bin ich wieder einigermaßen auf dem Damm. Erste Skitour – ein Riesenerlebnis. Anstrengend, aber soooooo geil! Könnt ein Hobby draus werden. Mal schauen, wo ich eine Ausrüstung herbekomme! Hinweis: Skitourengehen ist nix für Laien. Eine Lawinenausrüstung mit LVS-Gerät, Schaufel und Sonde muss immer mit! Es ist gut, wenn man den Einstieg in diese Sportart nicht im Selbstversuch, sondern mit Anleitung eines Bergführers macht. Auch ein Lawinenkurs gehört zum Rüstzeug, bevor man sich alleine auf die Piste wagt. Osttirol ist einer der Hotspots in Sachen Tourengehen, einmal im Jahr findet dort das Skitourenfestival statt. Mehr Infos findet Ihr hier! Hier findet ihr den LINK zum Originalartikel von Thilo Kreier.
Schloss Bruck – Willkommen in Osttirol
Wenn ich von Richtung Felbertauern aus nach Lienz fahre, ist das erste, das ich sehe Schloss Bruck. Weil ich gebürtiger Kufsteiner bin, hat das Bauwerk eine ähnliche Signalwirkung wie die Festung in Kufstein. Bei deren Anblick wusste ich stets, dass ich wieder zu Hause war. Erhaben thront auch das Schloss Bruck auf einem Schlossberg und heißt die Besucher oder Vorüberziehende in Lienz willkommen. Immer wenn ich dieses sehe, dann weiß ich, ich bin jetzt wirklich in Osttirol, einem Bezirk und einem Ort, der mir sehr wichtig geworden und ans Herz gewachsen ist. Schließlich hat es mich in Sachen Liebe immer wieder nach Osttirol verschlagen, denn meine Frau kommt aus Osttirol. Lange Zeit habe ich das Schloss Bruck nur als einen optischen Akzent wahrgenommen. Als ein Symbol, das für mich für Osttirol steht. Das erste Mal, als ich nach Osttirol kam, war Schloss Bruck das mit Abstand markanteste und imposanteste Bauwerk. Es blieb mir in Erinnerung. Und hatte das Zeug dazu eine ganze Region zu repräsentieren. Schließlich beheimatete das Schloss Bruck eine überaus eindrucksvolle Sammlung von Egger-Lienz Bildern, die weit über die Grenzen Tirols und auch Österreichs hinaus bekannt waren. Das Schloss Bruck, das zugleich auch das Museum der Stadt Lienz war, verkörperte inhaltlich und in der Ausrichtung etwas, das auf ganz Osttirol übertragen werden konnte. Die Ausstellungen im Schloss Bruck sind oftmals traditionell und heimatverbunden, niemals aber konservativ oder gar bieder. Hier werden die Wurzeln der Region oftmals reflektiert, aber nicht verabsolutiert. Und immer wieder wagte man sich hier in neue Kunstströmungen hinein. Osttirol war für mich genau so: Traditionsbewusst aber nicht engstirnig. Tief verwurzelt in der Region und zugleich offen für neue Einflüsse und für Neues ganz generell. Schloss Bruck: Traditionsbewusst und heimatverbunden mit einem Blick fürs Neue Von daher möchte ich einen Vorschlag machen: Besucht doch das Schloss Bruck nicht "nur" als ein Museum unter vielem, dem man einen Pflichtbesuch abstattet weil ein wenig Kultur halt doch sein muss. Seht es nicht als Pflichtprogramm, sondern nehmt das Schloss Bruck als das, was es ist: als „pars pro toto“. Als einen Teil, der fürs Ganze stehen kann. Als einen Ort, an dem ihr komprimiert und konzise formuliert das vorfindet, wofür Osttirol steht. Seht auch die Egger-Lienz Dauerausstellung an aber habt auch offene Augen und einen wachen Geist für das aktuelle, neuartige und aktuelle, das immer wieder Einzug in das Schloss Bruck hält. Das gute wird hier bewahrt, beheimatet und zugleich wird das Neue nicht als Bedrohung, sondern als Erweiterung und Ergänzung angesehen. In etwa so ist, für mich, auch ganz Osttirol und dessen Bewohner. Einen besseren Zeitpunkt dafür gibt es kaum, denn demnächst öffnet das Schloss Bruck wieder seine Pforte für Kulturinteressierte. Und die Kombination ist genau so, wie ich mir das vorstelle. Und zum Glück wird dadurch auch meine aufgestellte These gestützt, die darauf abzielt das Schloss Bruck in einer Funktion der Repräsentation des ganzen Bezirkes zu installieren. Der „Totentanz“ von Albin Egger-Lienz ist natürlich immer noch zu sehen. Das ist gut und richtig so. Zugleich wird es eine Ausstellung geben, die sich „Schlaglicht“ nennt und die die Entwicklung von Lienz und dem Lienzer Talboden photographisch dokumentiert und reflektiert. Zugleich ist mit Leopold Ganzer ein Künstler zu sehen, der sich sowohl der Natur als auch der Abstraktion verschrieben hat. Na wenn das mal keine gelungene Mischung ist! Wenn das mal kein guter Querschnitt ist um zu zeigen, was ein Museum alles kann und soll. Ihr seht also schon: Um das Schloss Bruck, das am 10.05. wieder die Saison eröffnet, wird euch bei eurem nächsten Osttirol-Besuch kein Weg herum führen. Es ist zwar auch von außen schön anzusehen. Aber der Inhalt ist mindestens genauso spannend und interessant. Ein Pflichtbesuch!
Bernhard Aichner – Bestsellerautor mit Osttiroler Wurzeln
An einem fast normalen Montag machte ich mich mit meiner Kollegin Caroline auf, um einen Bestseller Autor zu treffen. Als Ort unseres Meetings wählten wir das Café einer namhaften Bank, weil Banker ihres Zeichens ja recht unaufdringlich sind. Bernhard Aichner ragt knappe zwei Meter in den Himmel, ist aber alles andere als bedrohlich sondern ein echt netter Kerl. Sein coverfähiges Lächeln und die ungeschminkte Lockerheit unterstreichen seine schüchtern, charmante Art. Ich habe das Gefühl, ihn schon länger zu kennen. Mögen muss man ihn alleine schon seiner Art wegen. Es kam mir so vor, als würde ich einen guten alten Bekannten treffen. Einen Freund, den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte und ich freute mich darauf, dass wir uns endlich gegenseitig erzählen konnten, was in den letzten Jahren so geschehen war. Er wurde zum Bestseller Autor. Ich führe Interviews. Ganz einfach. Nun sitzen wir also an einem Tisch mit Bernhard Aichner, trinken Kaffee und Wasser. Ohne Vorspiel geht es rein in das Vergnügen. Gleich die erste Frage. "Wie geht es dir?" "Danke. Gut. Sehr gut sogar." Ein lockeres Gespräch nimmt seinen Verlauf. Mich interessiert weniger sein aktuelles Buch. Vielmehr will ich wissen wie Bernhard Aichner arbeitet. Wann kommen ihm die Ideen? Wie entsteht eine Geschichte? Wieso schreibt er überhaupt? Er scheint für seine Antworten nicht lange zu überlegen. Keine abgedroschenen Floskeln. Keine Sätze die schon hundert Mal vorher gesagt wurden. Seine Antworten klingen authentisch. Nicht geradlinig. Irgendwie mit Ecken und Kanten. Ab und zu verrennt er sich sogar bei einer Formulierung. Nicht etwa weil ihm ein Begriff fehlt, vielmehr, weil die Antworten echt sind. Nicht einstudiert. Die Grundaufgaben eines Autors Er erzählt mir, dass jedes Buch, jede Geschichte - für ihn - mit dem Beobachten von Menschen beginnt. Das sei eine der Grundaufgaben eines Autors. Menschen zu studieren. "Wieso kaut die Dame am gegenüberliegenden Tisch an ihren Nägeln? Was beschäftigt sie? Hat sie etwas Traumatisches erlebt?" Schon fügt sich ein Gedanken an den anderen. Ein Bild ensteht im Kopf. Ein Charakter. Mit Geschichte. Mit Tiefe. Genau das liebe er so an der Schreiberei. Egal wo auf der Welt man gerade sitzt. Ein Schreibblock und ein Stift genügen und schon entsteht etwas. Etwas neues. Schönes. Dramatisches. Berührendes. Das Schreiben hat ihn nie losgelassen. Ihn schon immer glücklich gemacht. Doch die Sprache brauchte Zeit zum Reifen. "Es gibt Menschen. Die haben die Gabe schon mit 17 wunderbare Bücher zu schreiben. Ich wusste auch, dass ich einmal ein Buch schreiben werde. Dass ich das kann. Mein Weg war aber der der kleinen Schritte. Am Anfang waren es kurze Texte. Weil einfach nicht mehr ging." Heute braucht er ein knappes Jahr, um ein Buch zu schreiben. Er ist dabei sich und seiner Sprache treu geblieben. Sein Stil ist natürlich gewachsen. Kurz. Schnell. Sein Erzähltempo reißt einen unweigerlich mit. Die Geschichte geschieht noch bevor sie für den Leser richtig begonnen hat. Faszinierend. Wahrscheinlich das Geheimnis für seinen Erfolg. Die Macht über Tod und Leben Das Gespräch wird sehr persönlich. Er erzählt uns davon, dass ihm seine Figuren mit der Zeit sehr ans Herz wachsen. Wie sie Freunde für ihn werden. Freunde über die er richten darf. Freunde deren Schicksal er beeinflusst. Direkt. Ohne Ausnahme. Er lässt sie in Geschichten spielen. Lässt sie sich freuen. Schenkt ihnen wunderbare Momente und entreißt sie ihnen wieder. Als Autor hat er die Macht über Tod und Leben zu entscheiden. Über Glück und Trauer. Eine enorme Verantwortung und "Lust und Laster zugleich." "Wenn meinen Figuren schlimme Sachen passieren. Denke ich mir schon. Pah - ist das wild. Und ich bin letztendlich dafür verantwortlich." Ich frage ihn ob er Druck verspürt. Bei all dem Hype um seine Person. Immerhin ist er der erklärte Hoffnungsträger für die komplette österreichische Literaturszene. Er soll die skandinavische Krimi-Vorherrschaft endlich beenden. Eine enorme Aufgabe. Er quittiert das auf seine Art. Je größer der Druck, desto breiter sein Lächeln. Immerhin habe er jahrelang daraufhin gearbeitet. Gelesen zu werden. Von möglichst vielen Menschen. Diese zu berühren. Zu begeistern. Zu unterhalten. Ein Ziel das nun erreicht ist. Wie es weitergeht? Das Leben sei gerade deshalb so schön, weil es eben nicht planbar ist. Ganz im Gegensatz zu seinen Geschichten. Die sind geplant. Konstruiert. Präzise. Die Spinne hat ihr Netz. Der Autor seines. Handlungen treffen sich. Alles hat seinen Sinn. Ist exakt inszeniert. Intelligent. Aber harte Arbeit. Am Ende werfe ich seiner charmanten Souveränität noch den Begriff Zweifel entgegen. "Ja. Zweifel habe ich immer mal wieder. Aber Gott sei dank immer nur kurz. Wenn am Ende so viele Fäden zusammenkommen. Dann habe ich schon oft Angst, dass ich nicht mehr zusammenkomme bei Seite 300. Wenn die Spinne ihr Netz webt und am Ende bleibt ein großes Loch. Dann ist das für die Spinne "gscheid bled". Davor habe ich schon manchmal Angst." Zum Schluss plaudern wir noch über Osttirol. Über seinen Dialekt den er bei Lesungen in Norddeutschland etwas zurücknimmt. Und seinen Einfluss bei der Verfilmung seines neuesten Buches. Dann verabschieden wir uns. Alte Freunde haben sich getroffen und einander von ihrem Leben erzählt. Er verlässt das Cafe mit der Foto-Kamera über der Schulter. Er muss noch zu einem Termin. Eine Veranstaltung fotografieren. Hinter der Linse. Danach wird er sich dann für einen seiner ältesten Freunde mal wieder Zeit nehmen. Max Broll. Der nette Depp wartet auf neue Abenteuer. Ich habe meines gerade hinter mir. Ein ganz normaler Montag. Mit Caroline und Bernhard. Ich
Bekannte Gesichter aus Osttirol, oder: Osttirol und die weite Welt
Osttirol. Sprichwörtliche „Pampa“. Kulturelle Einflüsse aus der großen weiten Welt kommen erst Jahre später wenn überhaupt im Bezirk Lienz an. Landflucht. Vor allem junge Akademiker wollen weg oder kommen gar nicht erst wieder. Osttirol verödet und übrig bleibt die schöne Landschaft, vor allem die hohen Berge. Doch wenn das alles so wirklich stimmt: Warum bringt dann Osttirol in regelmäßigen Abständen so viele interessante Menschen und KünstlerInnen hervor? Ich kenne Osttirol. Zum Glück möchte ich sagen. Denn ansonsten hätte ich wohl tatsächlich meine Arroganz gepflegt und gefestigt, die so mancher Nord-Tiroler den Osttirolern gegenüber hegt. Klein sei dort alles. Sehr überschaubar. Und die weite Welt würde noch mehr draußen bleiben wie es in Tirol ohnehin schon der Fall sei. Katholizismus, politische und kulturelle Enge seien an der Tagesordnung. Auch das sind Zuschreibungen, die Osttirol mal eben gerne schnell umgehängt werden. Bedingt dadurch, dass meine Frau aus Osttirol kommt, konnte ich meine Vorurteile an der Realität überprüfen. Sie waren allesamt nicht haltbar. Vor allem eines überraschte mich aber zunehmend: Sehr viele bekannte und außergewöhnliche Leute haben Osttiroler Wurzeln. Warum das so ist? Nun, vielleicht ist es in dieser Hinsicht sinnvoll, erst einmal ein paar Namen ins Spiel zu bringen. Dabei muss ich zugeben, dass meine Auswahl subjektiv ist und auch eine schwere Schlagseite in Richtung Kultur hat. Ich möchte daher meinen Blick zumindest offenlegen - damit mir nachher keine Klagen kommen. Ich bin mir bewusst, dass ich ein paar Leute vergessen habe. Vor allem Sportler. Ganz einfach weil mich Sport nicht wirklich interessiert. So ehrlich muss ich sein. Bekannte Gesichter aus Osttirol: Ja, es gibt sie. Und wie! Als erste Person fällt mir jedenfalls definitiv Bernhard Gander ein, der 1969 in Lienz geboren wurde. Später studierte er dann am Tiroler Landeskonservatorium, einige Zeit danach verschlug es ihn zum Kompositionsstudium bei niemand geringem als Beat Furrer, der so etwas wie der Säulenheilige der „Neuen Musik“ in Österreich ist. Auch einen Abstecher nach Paris und Zürich hat Gander seither gemacht. Besonders interessant bei seinem Schaffen ist, dass Bernhard Gander Unterscheidungen zwischen „E“ und „U“ geflissentlich ganz einfach nicht gelten lässt. Komplexeste musikalische Elemente aus der freitonalen Musik feiern mit Einflüssen aus dem Death-Metal in seinen Werken fröhliche Urstände. Mittlerweile lebt er in Wien und wird österreichweit als einer der interessantesten Komponisten seiner Zunft geschätzt und gelobt. Renommierte Festivals, die es sich leisten können seine Musik nicht aufzuführen, gibt es eigentlich nicht. Ich weiß nicht wie es euch geht, liebe Leserinnen und Leser. Aber so wahnsinnig engstirnig wirkt Bernhard Gander mit seinen Osttiroler Wurzeln nicht auf mich. Eher im Gegenteil. Wohin es der Bua aus der vermeintlichen Provinz Lienz geschafft hat ist jedenfalls schon erstaunlich. Und mir fallen da noch einige Beispiele ein. Mir fällt ad hoc ein weiterer Komponist ein: Wolfgang Mitterer. Auch dieser erblickte in Lienz das Licht der Welt. Mittlerweile zählt er zu den wichtigsten Komponisten der Elektroakustischen Musik überhaupt. Auch hier hat´s ein Bua aus der Pampa in die große weite Welt hinaus geschafft. Und offenbar ist er kein Einzelfall. Interessant ist außerdem, dass man Osttirol noch nicht mal verlassen muss um bekannt zu werden. Auch bei einem künstlerischen Schaffen in Osttirol reicht es gut und gerne für nationale Aufmerksamkeit. Hans Salcher ist da ein besonders schillerndes Beispiel. Mit wenigen Strichen schafft er es geschickt Bilder mit immensem Wiederkennungswert zu produzieren. Seine Gedichte, die er auch hin und wieder schreibt, sind wortkarg und rau und von einer unglaublichen Beobachtungsgabe geprägt. Keine Frage, dass Hans Salcher zuspitzen und konzis formulieren kann. Egal ob mit Pinsel oder Feder. Selbst Red Bull wurde auf den Osttiroler aufmerksam – was zur Folge hatte, dass seine Bilder immens an Marktwert gewannen. Zu Recht wie ich sagen möchte. Denn mir fallen wirklich nicht viele Künstler ein, die einen so konsequenten Stil etabliert haben wie Hans Salcher. Salcher denkt dabei aber gar nicht daran aus Osttirol wegzugehen. Ganz so als würden ihn Land und Leute zu seiner Kunst erst inspirieren. Vermutlich ist es auch so. Noch weitere Namen und Beispiele gefällig, dass Osttirol ganz offenbar ein fruchtbarer Boden für Künstler und außergewöhnliche Menschen ist? Nun gut: Ich schicke einfach mal den Bildhauer Jos Pirkner ins Rennen. Oder Bernhard Aichner, der zwar nicht in Osttirol geboren ist aber dort so gut wie seine komplette Kindheit verbracht hat. Das scheint ihm ganz und gar nicht geschadet zu haben, immerhin hat er sich in den letzten Monaten zu DEM Krimischreiber Österreichs und vielleicht sogar des deutschsprachigen Raums aufgeschwungen. Osttirol prägt Nun könnte natürlich all das Zufall sein. Und es wäre denkbar, dass diese Menschen trotz ihrer Herkunft und ihrer Osttiroler Wurzeln bekannt geworden sind. Ich glaube aber es verhält sich eher so, dass sie wegen ihrer Osttiroler Wurzeln so weit gekommen sind. Ganz einfach weil Osttiroler, und auch das weiß ich aus persönlicher Erfahrung, meist sehr heimatverbunden sind. Osttiroler benutzen ihre starken Wurzeln dazu um in der ganzen Welt Fuß zu fassen und zugleich fest am Boden zu bleiben. Anders gesagt: Ich behaupte, Osttiroler sind grundsätzlich bodenständige Leute mit einer gesunden Portion Skepsis und mit einem enormen Durchsetzungsvermögen. Für mich ist es keine Frage: Osttirol prägt. Und meiner Meinung nach sehr positiv. Diese Menschen zeigen es eindrucksvoll vor. Links: Bernhard Gander: http://www.bernhardgander.at/ Wolfgang Mitterer: http://www.wolfgangmitterer.com/de/upcoming Jos Pirkner: http://www.jos-pirkner.at/ Hans Salcher: http://www.hanssalcher.at/ Bernhard Aichner: http://www.bernhard-aichner.at/index.php/de/ Markus Stegmayr, 26.01.2014