Tirol ist anders - Mehr als 100 Trainer folgten dem Ruf von FUNiño nach Schwaz/Tirol zur Fortbildung
Am Wochenende vom 04.07. bis 05.07.2015 lud das Trainer- und Kursreferat des Tiroler Fußballverbandes zur Fortbildung nach Schwaz/Tirol ein. Mehr als 100 Trainer folgten dem Ruf von Horst Wein und seinem Thema "Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball". Wie kam Horst Wein nach Tirol? Durch den persönlichen Kontakt von Thomas Klaus, konnte das Trainer- und Kursreferat Horst Wein mit Unterstützung vom Tiroler Fußballverband nach Tirol holen. Der Termin wurde bereits mehrere Monate im Voraus fixiert, da Horst äußerst ausgebucht ist und quer durch den internationalen Fußball reist. Horst wollte schon am Donnerstag anreisen und fixierte dies auch mit dem Organisationsteam (Friedrich Brem, Martin Kofler und Thomas Klaus), doch ein chirurgischer Eingriff (Herzschrittmacher!!!) zwang ihn dazu seinen Flug auf Freitag zu verlegen. Die Organisatoren waren sichtlich geschockt als sie die Meldung per E-Mail erreichte, doch Horst versicherte, dass er pünktlich zur Fortbildung erscheinen wird. Meet & Greet mit der sportlichen Leitung des Tiroler Fußballverbandes Horst Wein bei seinen Ausführungen. Im Vorfeld organisierte man für Freitag Abend ein Treffen mit der sportlichen Leitung von Tirol u.a. mit Helmut Lorenz (Sportlicher Leiter Akademie Tirol) und Roland Kirchler (Nachwuchskoordinator für Tirol). Bei einem gemütlichen Essen in seiner Unterkunft, dem Schloss Mitterhart in Schwaz, tauschte man sich über aktuelle und künftige Entwicklungen im Fußball aus. Horst fesselte an diesem Abend die anwesenden Teilnehmer der elitären Runde und man diskutierte unter der Leitung von Helmut Lorenz bis spät in den Abend hinein. Man merkte ihm keines Wegs die Strapazen der Anreise, sowie des chirurgischen Eingriffes an und hätte es keine Sperrstunde gegeben, hätte man wahrscheinlich bis in die frühen Morgenstunden seinen Ausführungen folgen können. Samstag - Tag 1 der offiziellen Fortbildung Mitorganisator Thomas Klaus Pünktlich um 09:00 Uhr eröffnete der Leiter des TRUK, Mag. Friedrich Brem, die Fortbildung, begrüßte die angereisten Trainer, den Referenten und gab einen kurzen Ausblick auf die kommenden zwei Tage. Es folgten Grußworte und ein Geschenk vom Stadtrat Hans Reiter sowie dem TFV-Bezirksobmann von Schwaz Robert-Anton Steiner. Thomas Klaus erzählte wie es zu dieser Fortbildung kam und übergab anschließend das Wort an den Referenten Horst Wein. Horst startete mit einem Theorieblock zum Thema "Werkzeuge zur Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball", dem alle Trainer hochkonzentriert folgten. Er erzählte wie es zu seinem Entwicklungsmodell kam und wie er FUNiño (Futbol a la medida del Niño) erschuf. Anschließend gab es eine kleine Diskussionsrunde zu diesem Thema. [metaslider id=200] Um 11:30 Uhr ging es zur ersten Praxiseinheit auf den Platz. Bei gefühlten 38°C zeigte Horst Wein, sowie die anwesenden Spieler des VorLAZ Schlitters, vollsten Einsatz und man merkte ihm sein Alter nicht an. Er war voller Energie und begeisterte die anwesenden Trainer sowie die Spieler mit FUNiño. Es begann mit der Erklärung der Regeln des Spiels und endete mit einigen einfachen Variationen für Kinder von 7 bis 8 Jahre. Obwohl die VorLAZ Spieler schon älter waren, wurden auch sie mit den Spielen gefordert und man sah ihnen an, dass es sichtlich Spaß machte. [metaslider id=209] Nach der Mittagspause im Café Innside, bei dem Horst und seine Begleitung erstmals mit Pago Johannisbeer in Kontakt kamen, ging es mit einer weiteren Theorieeinheit zu FUNiño weiter. Um 16:30 Uhr folgte der zweite Praxisteil mit Spielern des LAZ Wörgl und Innsbruck. Horst waren die Temperaturen nicht anzumerken und er referierte wie schon am Vormittag mit vollem Einsatz. Die Spieler demonstrierten unter seiner Anleitung weitere Variationen des FUNiño, welche auch bis in den Kampfmannschaftsbereich gespielt werden können. Sonntag - Tag 2 der Fortbildung Der Sonntag begann ebenfalls mit einer Theorieeinheit. Horst erläuterte nochmals kurz die Geschichte und den Ausblick von FUNiño und regte mit seinem Vortrag zu Diskussionen rund um Ausbildung und Erfolgsdruck an. Anschließend erklärte er sein Ausbildungsmodell im Detail, wie es auch der Spanische Fußballverband in seiner Trainerausbildung berücksichtigt. Um 10:30 Uhr stand die dritte und letzte Praxiseinheit der Fortbildung auf dem Programm. Die U18 Mannschaft der Akademie Tirol präsentierte sich sehr gut und fand gefallen an den Spielformen für 2:1 Situationen, Ballhalten und Konterangriffen. Trotz der tropischen Temperaturen zeigten sie vollen Einsatz und Begeisterung. [metaslider id=218] Anschließend ging es zum letzten Mal in den Lehrsaal zu einem kleinen Workshop. Die Teilnehmer sollten 10 Punkte ausarbeiten die den Unterschied zwischen der traditionellen Lehrmethode (Instruieren) im Gegensatz zur modernen Lehrmethode (Inspirieren) beschreiben. Auch diese Einheit endete in einer offenen Diskussion rund um den Fußball und die Trainer arbeiten aktiv mit. Man merkte schnell, dass seine Ansichten auf durchwegs positives Feedback stießen und im österreichischem, sowie internationalem Fußball noch viel Arbeit vor uns Trainern liegt. Fazit Es war eine zukunftsweisende Fortbildung bei dem jeder Trainer sehr viel für seine Arbeit mitnehmen konnte. Das Thema "Spielintelligenz im Fußball" ist ein äußerst spannendes Thema, bei dem noch sehr viel Potential in Übungen und Spielen steckt. Auch wird überlegt, dieses Thema in der Trainerausbildung zu vertiefen, damit die Kinder schon in frühen Jahren die nötigen Dinge vermittelt bekommen, die sie für einen erfolgreichen Fußball benötigen.
"Brüll Trainer" - Coaching wie es nicht sein sollte, aber alltäglich ist.
Nachdem mein letzter Beitrag - Coaching und Coaching im Kinderfußball - lasst die Kinder wieder Kinder sein! - ein unerwartet hohes Interesse (> 1.300 Likes / > 6.200 Besucher) geweckt hat, habe ich mich dazu entschlossen mehr darüber zu berichten. Ich bat meinen Kollegen und Sportmentaltrainer Dr. Axel Mitterer, dem es selbst ein äußerst großes Anliegen ist auf diese Missstände hinzuweisen, um ein kurzes Statement aus seiner Sicht. Brüll Trainer - Ein Gastbeitrag von Dr. Axel Mitterer Ein Thema, das mich, vor allem im Fußball, immer wieder beschäftigt, ist das „optimale Coaching der Sportler im Training und Wettkampf“. Gerade im Fußball beobachte ich seit Jahren, dass 90 % des Coachings aus Schreien besteht. Und beim Schreien werden wieder zu 90 % negative Dinge gebrüllt. Wer glaubt wirklich, dass ein Sportler, der gerade angeschrien und zusammengestaucht wird, dann eine bessere Leistung bringt? Wer? NIEMAND!!! Er mag zwar ein paar Minuten schneller laufen und aktiver sein, aber dann wird ihn die Angst vor einem Fehler voll erfassen und er wird eine schlechte Leistung bringen. Erfolgreiche Sportler sind deswegen besser, weil sie Dinge besser machen wie andere: Hirscher ist schneller, weil er einen schnelleren Schwung fährt, Messi ist besser, weil er besser dribbelt, Ronaldo ist besser, weil er besser schießt, Djokovic ist besser, weil er voller fokussiert ist. Trainer müssen kapieren, dass ein Sportler nur besser wird, wenn man an seinen Stärken arbeitet und ihn viel lobt und positive Anleitungen gibt. Durch dieses, dabei gewonnene, Selbstvertrauen kann dieser Sportler auch gut mit seinen Schwächen umgehen. Trainer müssen kapieren, dass es nicht um ihre eigenen Befindlichkeiten geht, sondern dass sie sich so verhalten sollen/können/müssen/dürfen, wie es dem Sportler nutzt und ihn weiterbringt. Beispiel Tennis: Bei einem verschlagenen Smash meines Sportlers ist es wichtig, nicht die Hände über den Kopf zusammen zuschlagen, sondern ihm ein aufmunterndes Kopfnicken zu schicken, er weiß ja selber, dass er einen Fehler gemacht hat. Er braucht in diesem Moment positive Unterstützung, egal wie es mir als Trainer in diesem Moment geht. Ich höre dann oft, super wie emotional der Trainer mitgeht, er ist mit vollem Herzblut dabei, er hat das immer schon so gemacht….. Das ist eine reine Selbstdarstellung von ihm und hat überhaupt nichts mit seinen Sportlern zu tun. Fußballer erzählen mir immer wieder, dass sie diese Schreierei nicht mehr hören können und auch nicht mehr hinhören, leider auch dann, wenn es wichtig und richtig wäre, den Anweisungen des Trainers zu folgen. Ideal wäre es, ca. alle 8-10 Minuten etwas zu einem Spieler in Ruhe (wenn er in der Nähe der Trainerbank ist) zu sagen. Dann wirkt es. Thema Halbzeitansprache: Es ist unglaublich, was Trainer in der Kabine in der Halbzeit kaputt machen können. Halbzeitführung 2:0, Trainer schreit in der Kabine durch die Gegend, ist mit nichts zufrieden, Mannschaft geht geknickt hinaus…. Ergebnis…. Wer unter der Woche zu wenig (positiv) coacht, hat am Spieltag viel zu tun….. Welcher Trainer schafft es, seine Spieler bei vielen Trainings zu begeistern? Wie oft lobe ich meine Sportler? Diese Quote sollte mindestens 80% meiner Ansagen betragen. Fragen, die sich jeder Trainer stellen sollte: Kommen meine Spieler mit einem Lächeln zum Spiel/Training?Wie oft lächeln sie im Training?Wie oft lächle ich?Gehen sie mit einem Lächeln? Auch nach Niederlagen und einer professionellen Bearbeitung dieser Niederlage ist ein Lächeln möglich. Wir müssen weg vom Ergebnisorientertem Denken im Nachwuchsfußball!!! Sicher schrecken viele Niederlagen, aber es liegt am Trainer, wie man damit umgeht. Leistungsdenken gut und schön, aber unsere Aufgabe als Nachwuchstrainer ist es hauptsächlich, keine „Leichen“ zurückzulassen. Es bringt nichts, 2 Super Fußballer herauszubringen und viele „Leichen“ säumen deren Weg. Unsere Aufgabe ist es, „Menschen“ herauszubringen, Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Mit Schreien, Brüllen, Zusammenstauchen, Niedermachen funktioniert es unter Garantie nicht. Auch der zynische und sarkastische Umgang mancher Trainer mit ihren Schützlingen stört mich sehr. Es mag zwar nett gemeint sein, aber Witze auf Kosten des Jugendlichen kommen nie gut an. „Wir sollten uns weniger bemühen, den Weg für unsere Kinder vorzubereiten, als unsere Kinder für den Weg“. In diesem Sinne Axel
Coaching und Coaching im Kinderfußball – lasst die Kinder wieder Kinder sein!
In meiner bisherigen Laufbahn als Trainer habe ich schon zahlreiche Fortbildungen besucht, unzählige Spiele von Nachwuchsmannschaften gesehen und natürlich auch gecoacht. Eines fiel mir dabei immer auf: Das sogenannte Coaching der Trainer. Ich schreibe bewusst „sogennantes Coaching“, denn was man da alles hört und sieht, gehört definitiv auf keinen Fußballplatz. Während meiner Ausbildung zum Fußballtrainer und auch in den anschließenden Fortbildungen erfährt man äußerst viel über Coaching, Pädagogik und Psychologie. Dabei gehen die Referenten beim Thema Coaching sehr ins Detail und ich muss sagen, durch das gelernte habe ich mich als Coach sehr verändert. Als junger und unerfahrener Trainer geht man mit dem Coaching äußerst blauäugig um und man denkt, dass man alles richtig macht. Doch dann besucht man seinen ersten Trainerkurs und wird eines Besseren belehrt. Es war äußerst ernüchternd als ich erfuhr, was man alles nicht machen sollte und wie gecoacht wird. Bei vielen der negativen Beispiele die Vorgetragen wurde, erkannte ich mich wieder und dachte mir: „Ich muss mich unbedingt verändern um den Kids zu helfen!“. Natürlich ist eine Veränderung, vor allem dann, wenn man selbst Spieler war und in den Genuss des „sogenannten Coachings“ kam, extrem schwierig und zeitraubend. Man muss sich während des Spiels und Trainings sehr darauf konzentrieren um nicht wieder in alte Muster zu Fallen. Vor allem beim Coaching während des Spiels oder Spielformen ist es schwer seine Emotionen im Griff zu behalten und nicht alle Lösungen vorzugeben. Das was ich aus allen Kursen und einigen Büchern mitnehmen konnte war: „Ein guter Coach hält sich zurück und lässt die Kinder experimentieren.“. Vor allem der Kontakt mit Horst Wein hat mein Coaching geprägt. Er ist der Meinung, dass der Coach die Kinder vor lösbare Probleme stellen sollte und durch gezielte Fragestellung den Kindern eine Hilfe beim Lösungsvorgang ist. Auch während des Spiels hält sich ein guter Coach zurück und lässt die Kinder spielen. Ein trauriges Beispiel vom Wochenende „Junge, jetzt geh mal zum Ball! Könnt ihr nicht mal laufen?! Was ist los mit euch?! Los, spiel den Ball in die Tiefe! Das gibt es ja nicht, schon wieder ein Fehlpass!“ - das sind nur einige Anweisungen, die der Mann an der Seitenlinie quer über den Platz brüllte. Hinzu kam noch, dass ein weiterer Mann hinter dem Tor dem Tormann Anweisungen gab und ein weiterer stand dem Cheftrainer gegenüber und gab ebenfalls lautstark Hinweise. Ich fragte mich immer wieder, ob die Spieler das Gesagte überhaupt gehört und in weiterer Folge verstanden haben. Mit weiterem Verlauf des Spieles merkte ich aber, dass die Spieler nichts von dem gesagten umgesetzt haben... Sie verloren klar und deutlich mit 10:0. Jetzt stellt sich für viele die Frage: „Lag es am Coaching? War der Gegner so viel besser? Sind die Kinder einfach nicht gut genug?“. Ich behaupte mal, dass das Coaching maßgeblich an der Niederlage beteiligt war. Warum ich das so sage? Ganz einfach, stellt euch mal vor in eurem Job steht der Chef neben euch und gibt ständig Anweisungen wie man etwas machen muss und welche Fehler man macht. Wie wäre euch zumute? Würdet ihr motiviert weiter arbeiten oder eher Überlegungen anstellen und Ausschau nach einem anderen Job machen? Kinder sind nunmal keine Erwachsene und Spielen auch im Fußball nicht wie die großen Stars vom FC Barcelona, FC Bayern München oder Real Madrid. Uns Trainern muss klar werden, dass selbst ein Lionel Messi oder Christiano Ronaldo nicht mit dem Ballon d`Or vom Himmel gefallen ist. Lasst die Kinder Kinder sein und lasst sie Fehler machen! Fehler dürfen, ja sie müssen sogar passieren, damit der junge Spieler sich weiterentwickeln kann. Die Trainer sind dazu da, die Kinder vor lösbare Probleme zu stellen und bei Fragen unterstützend eingreifen. Den Kindern wird ohnehin oft genug vorgeschrieben was sie wie, wo und wann machen dürfen. Man nimmt somit den Kindern bereits in frühen Jahren jegliche Kreativität, die wir dann aber als Trainer im Wettkampf wieder einfordern. Leider ist diese Art von Coaching kein Einzelfall im Fußball sondern alltäglich. Ich glaube sogar, dass 8 von 10 Trainer ihre Spieler mehr instruieren als diese mit Übungen und Spielen zu inspirieren. Wie gezieltes und möglichst kreativitätsförderndes Coaching aussehen könnte, werde ich in einem anderen Beitrag näher beschreiben.
Mögliche Inhalte für ein Ausbildungskonzept im Amateurfußball
In meinem früheren Blogbeitrag – Mein Weg zum Ausbildungskonzept für die Altersstufen U7 bis U14 – habe ich euch meinen Weg zum Konzept beschrieben. Nun möchte ich etwas näher auf die Inhalte sowie die Struktur eingehen, die euch und im speziellen Vereinen eine Hilfe sein soll um selbst eines zu erstellen. Am Anfang muss man sich Fragen, welchen Weg man im Verein gehen möchte bzw. welche Spielphilosophie umgesetzt werden soll – eine nicht unwesentliche Frage, die vor allem in Abstimmung mit Vereinsfunktionären und Trainern beantwortet werden sollte. Als nächstes muss man sich im klaren sein, dass das ausgearbeitete Konzept nicht sofort funktionieren wird und man immer wieder nachjustieren und verbessern muss. Weiters ist jedes Konzept nur so gut, wie die Leute die es umsetzen und vor allem dahinter stehen. Es nützt nämlich nichts, wenn es eine Ausbildungsphilosophie gibt und dennoch jeder Trainer sein eigenes Süppchen kocht. Wenn man sich für einen gemeinsamen Weg entschieden hat, geht es ans Eingemachte. Zuerst sollte man gründlich recherchieren und sich bestehende Konzepte von anderen Vereinen und Verbänden ansehen. Im Internet gibt es zahlreiche frei verfügbare, jedoch meist reduzierte, Konzepte von nationalen und internationalen Proficlubs. Des weiteren gibt es unzählige Literatur zu diesem Thema. Hat man dann genügend Informationen gesammelt, gilt es diese zu strukturieren. Ich habe mein Ausbildungskonzept in folgende Hauptbereiche unterteilt: Vorwort – Ausbildungsphilosophie – Spielphilosophie – Trainingsphilosophie – Spezielle Punkte, welche die Ausbildungsphilosophie untermalen (Demo Einheiten etc.) – Trainer – Eltern – Literaturverzeichnis. Das Ausbildungskonzept - eine Mögliche Struktur Vorwort Im Vorwort erläutert man dem Lesenden die Beweg- und Hintergründe für die Erstellung eines eigenen Ausbildungsweges. Weiters kann man einen kurzen Überblick über die Inhalte geben. Ausbildungsphilosophie Hier folgt die Beschreibung der gemeinsam ausgearbeiteten Ausbildungsphilosophie für die Zukunft des Vereines, hinter der alle stehen sollten. Spielphilosophie Welchen Fußball wollen wir spielen und worauf legen wir besonders Wert? Dieser relativ große Bereich kann in viele Einzelbereiche unterteilt werden. So ist es wichtig, dass auf jede Altersstufe (5er-, 7er,- 9er- und 11er-Fußball) im Detail eingegangen wird. Man gibt einen Überblick über die Spielfeldgroße, das Spielsystem sowie Spielprinzipien wie z.Bsp.: Im Vordergrund steht die Freude am Fußballspiel oder Jedes Kind hat viele Ballkontakte und soll bei 1:1 Situationen von Trainern / Eltern / Zusehern positiv unterstützt werden. Trainingsphilosophie Nun beschreibt man, mit welchen Inhalten die Ausbildungsphilosophie umgesetzt werden soll. Auch hier geht man auf die jeweiligen Altersgruppen ein und macht Angaben zur Trainingshäufigkeit und Schwerpunkten wie z.Bsp.: Ballschule, 1 vs 1, Finten etc. Spezielle Punkte, die die Ausbildungsphilosophie untermalen Dieser Bereich umfasst Demo Trainings sowie für die Ausbildung äußerst wichtige Dinge auf die hoher Wert gelegt wird. Man könnte hier also eine spezielle Laufschule beschreiben oder bereits bekannte Trainingsmodelle (Coerver, Horst Wein etc.) einarbeiten. Trainer Natürlich gehören auch die Anforderungen an die Trainer in ein Konzept. Jeder Verein sollte Wert auf gut ausgebildete Trainer legen, die von dem Weg überzeugt sind. Auch kann man hier Richtlinien und Eigenschaften beschreiben, die ein guter Trainer haben sollte. Eltern Auch was wir als Verein von den Eltern erwarten gehört unbedingt in ein Konzept und sollte auf keinem Fall vergessen werden. Hier kann man bereits im Vorfeld viele Dinge abklären, in dem man die Eltern darauf hinweist, wie sie sich bei einem Training oder Spiel zu verhalten haben. Literaturverzeichnis In Zeiten von Plagiatsvorwürfen etc. sollte dieser Punkt auch berücksichtigt werden. Hier werden alle Quellen zusammengefasst die man für die Ausarbeitung des Konzeptes verwendet hat. Diese umfassen Bilder, Textpassagen etc. [metaslider id=131] Natürlich sind die angeführten Punkte nur eine Richtlinie und nicht in Stein gemeißelt. Es soll euch eine Hilfe sein und einen groben Überblick über mögliche Inhalte geben. Im Gunde sind aber alle Konzepte in ähnlicher Form vorhanden und unterscheiden sich nur im Inhalt und den gewählten Trainingsinhalten. Abschließen möchte ich noch sagen, dass ich der Meinung bin, dass jeder Verein ein entsprechendes Konzept haben sollte und danach arbeitet. Auch wenn es Anfangs mit viel Arbeit und wahrscheinlich nicht mit entsprechendem Erfolg verbunden ist. Eine Idee wäre z.Bsp.: Wenn jeder Vereinsfunktionär und Trainer das Konzept unterschreibt. Ich bin absolut davon überzeugt, dass ihr, spätestens 2 Jahre nach Einführung und Controlling des Konzeptes, erste Früchte ernten könnt. P.S.: Solltet ihr weitere Fragen haben oder Hilfe bei der Erstellung benötigen, könnt ihr mich gerne per E-Mail oder Facebook kontaktieren.
Was ist dieses ominöse FUNiño eigentlich? Die Erklärung und die Regeln des Spiels.
FUNiño wird für die 8- und 9-Jährigen als das am besten geeignetste Fußballwettspiel empfohlen, weil es ein ideales Werkzeug ist, um ihre technischen, taktischen, körperlichen und kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. Das Spiel auf 4 Tore im 3 vs 3 bietet viele Lösungsmöglichkeiten und die Spieler können sich in ihrer Kreativität frei entfalten. FUNiño ist deshalb eine optimale Vorbereitung sowohl für den 5er als auch für den 7er Fußball. Natürlich ist diese Art des Spielens auch für ältere Kinder und sogar Jugendliche geeignet. Die Regeln von FUNiño Das Spielfeld Die Spielfeldausmaße für FUNiño sind 20-25 x 25-30 Meter. Somit haben idealerweise 8 FUNiño Felder auf einem regelrechten Fußballfeld Platz. Auf jeder Grundlinie werden 2 Tore, 2 Meter breit und ein Meter hoch, aufgestellt. Zwischen den Toren muss ein Abstand von mindestens 12 Meter, besser 14 Meter, bestehen. Der Strafraum oder die Schusszone wird durch einen parallel zur Grundlinie verlaufende Linie markiert, die 6 Meter von der Grundlinie entfernt ist. Ein Tor ist nur dann gültig, wenn der Ball vorher von einem Angreifer in die Schusszone gespielt wurde und wenn der Ball vollständig die Torlinie überschritten hat. Den Spielern ist es nicht erlaubt, länger als 2 Sekunden auf einer Torlinie zu verharren, um das Tor zu verteidigen. FUNiño Spielfeld Zahl der Spieler in jeder Mannschaft Eine Mannschaft besteht aus 4 Spielern, 3 sind auf dem Spielfeld. Sollte eine Mannschaft nur 2 Spieler haben, so gilt für sie das Spiel als verloren. Nach jedem Tor müssen beide Mannschaften einen Spieler auswechseln. Der Wechsel geschieht unter den 4 Spielern in Rotation und immer in der Mitte des Spielfeldes. Jeder Regelverstoß wird mit einem „Strafangriff“ geahndet. Sollte eine der beiden Mannschaften ein Tor zum 3:0, 4:1, 5:2 erzielen, d.h. Ergebnis mit 3 Toren unterschied erreichen, dann kann die verlierende Mannschaft ihren Auswechselspieler einwechseln und mit Überzahl spielen solange ein Mindestvorsprung von 3 Toren besteht. Technische Regeln Es gibt kein Abseits, keine Ecken und keinen Elfmeter. Einen Freistoß gibt es nur im Mittelfeld und in der eigenen Schusszone. Der Ball wird mit einem Pass oder einer Ballführung ins Spiel gebracht. Der Freistoß wird immer mindestens 3 Meter von der gegnerischen Schusszone entfernt ausgeführt und die Gegenspieler müssen alle mindestens 3 Meter vom Ausführenden entfernt sein. Bei einem Regelverstoß der Verteidiger in ihrem Strafraum gibt es einen Strafangriff für den Gegner. Auf ein Zeichen des Schiedsrichters dribbelt ein Angreifer vom Mittelpunkt des Feldes den Ball in Richtung der Schusszone eines der beiden gegnerischen Tore, die von einem der drei Abwehrspieler verteidigt werden. Nach dem Zeichen des Schiedsrichters startet dieser Verteidiger von der Grundlinie aus und zwingt normalerweise den Angreifer, den Ball zu einem seiner Mitspieler zu passen. Die Mitspieler starten zur gleichen Zeit zusammen mit den beiden übrigen Verteidigern von einer imaginären 5-Meter-Linie hinter dem Ball, um ihrem Spieler im Angriff oder in der Abwehr zu helfen. Der Schiedsrichter gibt das Startsignal, wenn alle 6 Spieler auf ihrer Position sind. Bei mehreren Strafangriffen während eines Spieles müssen sich die Spieler abwechseln. Bei einem Seitenaus oder Toraus wird der Ball mit einem Pass oder mit einer Ballführung ins Spiel zurückgebracht. Dabei müssen die Gegenspieler alle mindestens 5 Meter vom Schützen entfernt sein. Strafen Verhält sich ein Spieler unsportlich, so informiert der Schiedsrichter seinen Übungsleiter bzw. Trainer, der den Übeltäter dann vom Spiel ausschließt. Spieldauer Wird nur einmal am Tag gespielt gibt es drei Spielzeiten zu je 10 Minuten mit 3 Minuten Pause. Finden am gleichen Tag in einem Festival oder Turnier mehrere Spiele statt, so wird empfohlen 2 Halbzeiten zu je 12,5 Minuten zu spielen. Ausrüstung Ball: Es wird mit einem Ball Nr. 4 gespielt und in Ausnahmefällen mit einem Ball Nr. 3. Spielkleidung: Die 4 Spieler jeder Mannschaft sollten die gleiche Farbe tragen. Schutz: Alle Spieler sollten mit Schienbeinschonern spielen. Schiedsrichter Normalerweise gibt es keine Schiedsrichter bei FUNiño, denn ein beteiligter Spieler sollte im Falle von Zweifeln die Entscheidung treffen. Sollten jedoch Schiedsrichter eingesetzt werden, dann sollten sie unter 18 Jahre alt sein, um junge Fußballfans dazu zu animieren, Schiedsrichter zu werden. Mein persönliches Fazit zu FUNiño Zum ersten mal hörte ich von FUNiño als ich Horst Wein persönlich bei einer Trainerfortbildung in Vorarlberg (Oktober 2012 in Altach) verfolgen durfte und war fortan begeistert. Ich baute FUNiño in seiner Grundform und in einigen Variationen ins Training ein und sah, dass auch die Kids von dem Spiel begeistert waren. Über 18 Monate baute ich sehr häufig das Spiel ins Training ein und was sich dabei entwickelte war unglaublich. Die Kids spielten Kombinationen wie die Großen und die Raumaufteilung war, im Vergleich zu anderen Mannschaften, äußerst Vorbildhaft. Auch die Rückmeldung der Eltern und anderer Zuseher konnten sich hören lassen. Sie waren begeistert vom Spiel der Kids und vor allem, dass sie mit so jungen Jahren schon ein äußerst hohes Maß an Kreativität zeigten. Im Laufe meiner Tätigkeit als Akademie Tirol Assistenztrainer, baute ich das FUNiño Spiel bzw. die damit verbundene Trainingsmethode aus. Während der Spielpausen bzw. vor dem eigentlichen Spiel wurden den Kids Finten beigebracht, die ich dann im Spiel einforderte. Somit schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe - den Drill und die Kreativität vereint in einer Trainingseinheit. Mittlerweile gibt es mehr als 40 Variationen bzw. Spielformen von FUNiño und ich kann jedem Trainer nur empfehlen, dies in sein Trainings- bzw. Ausbildungskonzept einzubinden.