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Tirol ist anders – Mehr als 100 Trainer folgten dem Ruf von FUNiño nach Schwaz/Tirol zur Fortbildung
Am Wochenende vom 04.07. bis 05.07.2015 lud das Trainer- und Kursreferat des Tiroler Fußballverbandes zur Fortbildung nach Schwaz/Tirol ein. Mehr als 100 Trainer folgten dem Ruf von Horst Wein und seinem Thema "Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball". Wie kam Horst Wein nach Tirol? Durch den persönlichen Kontakt von Thomas Klaus, konnte das Trainer- und Kursreferat Horst Wein mit Unterstützung vom Tiroler Fußballverband nach Tirol holen. Der Termin wurde bereits mehrere Monate im Voraus fixiert, da Horst äußerst ausgebucht ist und quer durch den internationalen Fußball reist. Horst wollte schon am Donnerstag anreisen und fixierte dies auch mit dem Organisationsteam (Friedrich Brem, Martin Kofler und Thomas Klaus), doch ein chirurgischer Eingriff (Herzschrittmacher!!!) zwang ihn dazu seinen Flug auf Freitag zu verlegen. Die Organisatoren waren sichtlich geschockt als sie die Meldung per E-Mail erreichte, doch Horst versicherte, dass er pünktlich zur Fortbildung erscheinen wird. Meet & Greet mit der sportlichen Leitung des Tiroler Fußballverbandes Horst Wein bei seinen Ausführungen. Im Vorfeld organisierte man für Freitag Abend ein Treffen mit der sportlichen Leitung von Tirol u.a. mit Helmut Lorenz (Sportlicher Leiter Akademie Tirol) und Roland Kirchler (Nachwuchskoordinator für Tirol). Bei einem gemütlichen Essen in seiner Unterkunft, dem Schloss Mitterhart in Schwaz, tauschte man sich über aktuelle und künftige Entwicklungen im Fußball aus. Horst fesselte an diesem Abend die anwesenden Teilnehmer der elitären Runde und man diskutierte unter der Leitung von Helmut Lorenz bis spät in den Abend hinein. Man merkte ihm keines Wegs die Strapazen der Anreise, sowie des chirurgischen Eingriffes an und hätte es keine Sperrstunde gegeben, hätte man wahrscheinlich bis in die frühen Morgenstunden seinen Ausführungen folgen können. Samstag - Tag 1 der offiziellen Fortbildung Mitorganisator Thomas Klaus Pünktlich um 09:00 Uhr eröffnete der Leiter des TRUK, Mag. Friedrich Brem, die Fortbildung, begrüßte die angereisten Trainer, den Referenten und gab einen kurzen Ausblick auf die kommenden zwei Tage. Es folgten Grußworte und ein Geschenk vom Stadtrat Hans Reiter sowie dem TFV-Bezirksobmann von Schwaz Robert-Anton Steiner. Thomas Klaus erzählte wie es zu dieser Fortbildung kam und übergab anschließend das Wort an den Referenten Horst Wein. Horst startete mit einem Theorieblock zum Thema "Werkzeuge zur Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball", dem alle Trainer hochkonzentriert folgten. Er erzählte wie es zu seinem Entwicklungsmodell kam und wie er FUNiño (Futbol a la medida del Niño) erschuf. Anschließend gab es eine kleine Diskussionsrunde zu diesem Thema. [metaslider id=200] Um 11:30 Uhr ging es zur ersten Praxiseinheit auf den Platz. Bei gefühlten 38°C zeigte Horst Wein, sowie die anwesenden Spieler des VorLAZ Schlitters, vollsten Einsatz und man merkte ihm sein Alter nicht an. Er war voller Energie und begeisterte die anwesenden Trainer sowie die Spieler mit FUNiño. Es begann mit der Erklärung der Regeln des Spiels und endete mit einigen einfachen Variationen für Kinder von 7 bis 8 Jahre. Obwohl die VorLAZ Spieler schon älter waren, wurden auch sie mit den Spielen gefordert und man sah ihnen an, dass es sichtlich Spaß machte. [metaslider id=209] Nach der Mittagspause im Café Innside, bei dem Horst und seine Begleitung erstmals mit Pago Johannisbeer in Kontakt kamen, ging es mit einer weiteren Theorieeinheit zu FUNiño weiter. Um 16:30 Uhr folgte der zweite Praxisteil mit Spielern des LAZ Wörgl und Innsbruck. Horst waren die Temperaturen nicht anzumerken und er referierte wie schon am Vormittag mit vollem Einsatz. Die Spieler demonstrierten unter seiner Anleitung weitere Variationen des FUNiño, welche auch bis in den Kampfmannschaftsbereich gespielt werden können. Sonntag - Tag 2 der Fortbildung Der Sonntag begann ebenfalls mit einer Theorieeinheit. Horst erläuterte nochmals kurz die Geschichte und den Ausblick von FUNiño und regte mit seinem Vortrag zu Diskussionen rund um Ausbildung und Erfolgsdruck an. Anschließend erklärte er sein Ausbildungsmodell im Detail, wie es auch der Spanische Fußballverband in seiner Trainerausbildung berücksichtigt. Um 10:30 Uhr stand die dritte und letzte Praxiseinheit der Fortbildung auf dem Programm. Die U18 Mannschaft der Akademie Tirol präsentierte sich sehr gut und fand gefallen an den Spielformen für 2:1 Situationen, Ballhalten und Konterangriffen. Trotz der tropischen Temperaturen zeigten sie vollen Einsatz und Begeisterung. [metaslider id=218] Anschließend ging es zum letzten Mal in den Lehrsaal zu einem kleinen Workshop. Die Teilnehmer sollten 10 Punkte ausarbeiten die den Unterschied zwischen der traditionellen Lehrmethode (Instruieren) im Gegensatz zur modernen Lehrmethode (Inspirieren) beschreiben. Auch diese Einheit endete in einer offenen Diskussion rund um den Fußball und die Trainer arbeiten aktiv mit. Man merkte schnell, dass seine Ansichten auf durchwegs positives Feedback stießen und im österreichischem, sowie internationalem Fußball noch viel Arbeit vor uns Trainern liegt. Fazit Es war eine zukunftsweisende Fortbildung bei dem jeder Trainer sehr viel für seine Arbeit mitnehmen konnte. Das Thema "Spielintelligenz im Fußball" ist ein äußerst spannendes Thema, bei dem noch sehr viel Potential in Übungen und Spielen steckt. Auch wird überlegt, dieses Thema in der Trainerausbildung zu vertiefen, damit die Kinder schon in frühen Jahren die nötigen Dinge vermittelt bekommen, die sie für einen erfolgreichen Fußball benötigen.

„Brüll Trainer“ – Coaching wie es nicht sein sollte, aber alltäglich ist.
Nachdem mein letzter Beitrag - Coaching und Coaching im Kinderfußball - lasst die Kinder wieder Kinder sein! - ein unerwartet hohes Interesse (> 1.300 Likes / > 6.200 Besucher) geweckt hat, habe ich mich dazu entschlossen mehr darüber zu berichten. Ich bat meinen Kollegen und Sportmentaltrainer Dr. Axel Mitterer, dem es selbst ein äußerst großes Anliegen ist auf diese Missstände hinzuweisen, um ein kurzes Statement aus seiner Sicht. Brüll Trainer - Ein Gastbeitrag von Dr. Axel Mitterer Ein Thema, das mich, vor allem im Fußball, immer wieder beschäftigt, ist das „optimale Coaching der Sportler im Training und Wettkampf“. Gerade im Fußball beobachte ich seit Jahren, dass 90 % des Coachings aus Schreien besteht. Und beim Schreien werden wieder zu 90 % negative Dinge gebrüllt. Wer glaubt wirklich, dass ein Sportler, der gerade angeschrien und zusammengestaucht wird, dann eine bessere Leistung bringt? Wer? NIEMAND!!! Er mag zwar ein paar Minuten schneller laufen und aktiver sein, aber dann wird ihn die Angst vor einem Fehler voll erfassen und er wird eine schlechte Leistung bringen. Erfolgreiche Sportler sind deswegen besser, weil sie Dinge besser machen wie andere: Hirscher ist schneller, weil er einen schnelleren Schwung fährt, Messi ist besser, weil er besser dribbelt, Ronaldo ist besser, weil er besser schießt, Djokovic ist besser, weil er voller fokussiert ist. Trainer müssen kapieren, dass ein Sportler nur besser wird, wenn man an seinen Stärken arbeitet und ihn viel lobt und positive Anleitungen gibt. Durch dieses, dabei gewonnene, Selbstvertrauen kann dieser Sportler auch gut mit seinen Schwächen umgehen. Trainer müssen kapieren, dass es nicht um ihre eigenen Befindlichkeiten geht, sondern dass sie sich so verhalten sollen/können/müssen/dürfen, wie es dem Sportler nutzt und ihn weiterbringt. Beispiel Tennis: Bei einem verschlagenen Smash meines Sportlers ist es wichtig, nicht die Hände über den Kopf zusammen zuschlagen, sondern ihm ein aufmunterndes Kopfnicken zu schicken, er weiß ja selber, dass er einen Fehler gemacht hat. Er braucht in diesem Moment positive Unterstützung, egal wie es mir als Trainer in diesem Moment geht. Ich höre dann oft, super wie emotional der Trainer mitgeht, er ist mit vollem Herzblut dabei, er hat das immer schon so gemacht….. Das ist eine reine Selbstdarstellung von ihm und hat überhaupt nichts mit seinen Sportlern zu tun. Fußballer erzählen mir immer wieder, dass sie diese Schreierei nicht mehr hören können und auch nicht mehr hinhören, leider auch dann, wenn es wichtig und richtig wäre, den Anweisungen des Trainers zu folgen. Ideal wäre es, ca. alle 8-10 Minuten etwas zu einem Spieler in Ruhe (wenn er in der Nähe der Trainerbank ist) zu sagen. Dann wirkt es. Thema Halbzeitansprache: Es ist unglaublich, was Trainer in der Kabine in der Halbzeit kaputt machen können. Halbzeitführung 2:0, Trainer schreit in der Kabine durch die Gegend, ist mit nichts zufrieden, Mannschaft geht geknickt hinaus…. Ergebnis…. Wer unter der Woche zu wenig (positiv) coacht, hat am Spieltag viel zu tun….. Welcher Trainer schafft es, seine Spieler bei vielen Trainings zu begeistern? Wie oft lobe ich meine Sportler? Diese Quote sollte mindestens 80% meiner Ansagen betragen. Fragen, die sich jeder Trainer stellen sollte: Kommen meine Spieler mit einem Lächeln zum Spiel/Training?Wie oft lächeln sie im Training?Wie oft lächle ich?Gehen sie mit einem Lächeln? Auch nach Niederlagen und einer professionellen Bearbeitung dieser Niederlage ist ein Lächeln möglich. Wir müssen weg vom Ergebnisorientertem Denken im Nachwuchsfußball!!! Sicher schrecken viele Niederlagen, aber es liegt am Trainer, wie man damit umgeht. Leistungsdenken gut und schön, aber unsere Aufgabe als Nachwuchstrainer ist es hauptsächlich, keine „Leichen“ zurückzulassen. Es bringt nichts, 2 Super Fußballer herauszubringen und viele „Leichen“ säumen deren Weg. Unsere Aufgabe ist es, „Menschen“ herauszubringen, Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Mit Schreien, Brüllen, Zusammenstauchen, Niedermachen funktioniert es unter Garantie nicht. Auch der zynische und sarkastische Umgang mancher Trainer mit ihren Schützlingen stört mich sehr. Es mag zwar nett gemeint sein, aber Witze auf Kosten des Jugendlichen kommen nie gut an. „Wir sollten uns weniger bemühen, den Weg für unsere Kinder vorzubereiten, als unsere Kinder für den Weg“. In diesem Sinne Axel

Coaching und Coaching im Kinderfußball – lasst die Kinder wieder Kinder sein!
In meiner bisherigen Laufbahn als Trainer habe ich schon zahlreiche Fortbildungen besucht, unzählige Spiele von Nachwuchsmannschaften gesehen und natürlich auch gecoacht. Eines fiel mir dabei immer auf: Das sogenannte Coaching der Trainer. Ich schreibe bewusst „sogennantes Coaching“, denn was man da alles hört und sieht, gehört definitiv auf keinen Fußballplatz. Während meiner Ausbildung zum Fußballtrainer und auch in den anschließenden Fortbildungen erfährt man äußerst viel über Coaching, Pädagogik und Psychologie. Dabei gehen die Referenten beim Thema Coaching sehr ins Detail und ich muss sagen, durch das gelernte habe ich mich als Coach sehr verändert. Als junger und unerfahrener Trainer geht man mit dem Coaching äußerst blauäugig um und man denkt, dass man alles richtig macht. Doch dann besucht man seinen ersten Trainerkurs und wird eines Besseren belehrt. Es war äußerst ernüchternd als ich erfuhr, was man alles nicht machen sollte und wie gecoacht wird. Bei vielen der negativen Beispiele die Vorgetragen wurde, erkannte ich mich wieder und dachte mir: „Ich muss mich unbedingt verändern um den Kids zu helfen!“. Natürlich ist eine Veränderung, vor allem dann, wenn man selbst Spieler war und in den Genuss des „sogenannten Coachings“ kam, extrem schwierig und zeitraubend. Man muss sich während des Spiels und Trainings sehr darauf konzentrieren um nicht wieder in alte Muster zu Fallen. Vor allem beim Coaching während des Spiels oder Spielformen ist es schwer seine Emotionen im Griff zu behalten und nicht alle Lösungen vorzugeben. Das was ich aus allen Kursen und einigen Büchern mitnehmen konnte war: „Ein guter Coach hält sich zurück und lässt die Kinder experimentieren.“. Vor allem der Kontakt mit Horst Wein hat mein Coaching geprägt. Er ist der Meinung, dass der Coach die Kinder vor lösbare Probleme stellen sollte und durch gezielte Fragestellung den Kindern eine Hilfe beim Lösungsvorgang ist. Auch während des Spiels hält sich ein guter Coach zurück und lässt die Kinder spielen. Ein trauriges Beispiel vom Wochenende „Junge, jetzt geh mal zum Ball! Könnt ihr nicht mal laufen?! Was ist los mit euch?! Los, spiel den Ball in die Tiefe! Das gibt es ja nicht, schon wieder ein Fehlpass!“ - das sind nur einige Anweisungen, die der Mann an der Seitenlinie quer über den Platz brüllte. Hinzu kam noch, dass ein weiterer Mann hinter dem Tor dem Tormann Anweisungen gab und ein weiterer stand dem Cheftrainer gegenüber und gab ebenfalls lautstark Hinweise. Ich fragte mich immer wieder, ob die Spieler das Gesagte überhaupt gehört und in weiterer Folge verstanden haben. Mit weiterem Verlauf des Spieles merkte ich aber, dass die Spieler nichts von dem gesagten umgesetzt haben... Sie verloren klar und deutlich mit 10:0. Jetzt stellt sich für viele die Frage: „Lag es am Coaching? War der Gegner so viel besser? Sind die Kinder einfach nicht gut genug?“. Ich behaupte mal, dass das Coaching maßgeblich an der Niederlage beteiligt war. Warum ich das so sage? Ganz einfach, stellt euch mal vor in eurem Job steht der Chef neben euch und gibt ständig Anweisungen wie man etwas machen muss und welche Fehler man macht. Wie wäre euch zumute? Würdet ihr motiviert weiter arbeiten oder eher Überlegungen anstellen und Ausschau nach einem anderen Job machen? Kinder sind nunmal keine Erwachsene und Spielen auch im Fußball nicht wie die großen Stars vom FC Barcelona, FC Bayern München oder Real Madrid. Uns Trainern muss klar werden, dass selbst ein Lionel Messi oder Christiano Ronaldo nicht mit dem Ballon d`Or vom Himmel gefallen ist. Lasst die Kinder Kinder sein und lasst sie Fehler machen! Fehler dürfen, ja sie müssen sogar passieren, damit der junge Spieler sich weiterentwickeln kann. Die Trainer sind dazu da, die Kinder vor lösbare Probleme zu stellen und bei Fragen unterstützend eingreifen. Den Kindern wird ohnehin oft genug vorgeschrieben was sie wie, wo und wann machen dürfen. Man nimmt somit den Kindern bereits in frühen Jahren jegliche Kreativität, die wir dann aber als Trainer im Wettkampf wieder einfordern. Leider ist diese Art von Coaching kein Einzelfall im Fußball sondern alltäglich. Ich glaube sogar, dass 8 von 10 Trainer ihre Spieler mehr instruieren als diese mit Übungen und Spielen zu inspirieren. Wie gezieltes und möglichst kreativitätsförderndes Coaching aussehen könnte, werde ich in einem anderen Beitrag näher beschreiben.

Mögliche Inhalte für ein Ausbildungskonzept im Amateurfußball
In meinem früheren Blogbeitrag – Mein Weg zum Ausbildungskonzept für die Altersstufen U7 bis U14 – habe ich euch meinen Weg zum Konzept beschrieben. Nun möchte ich etwas näher auf die Inhalte sowie die Struktur eingehen, die euch und im speziellen Vereinen eine Hilfe sein soll um selbst eines zu erstellen. Am Anfang muss man sich Fragen, welchen Weg man im Verein gehen möchte bzw. welche Spielphilosophie umgesetzt werden soll – eine nicht unwesentliche Frage, die vor allem in Abstimmung mit Vereinsfunktionären und Trainern beantwortet werden sollte. Als nächstes muss man sich im klaren sein, dass das ausgearbeitete Konzept nicht sofort funktionieren wird und man immer wieder nachjustieren und verbessern muss. Weiters ist jedes Konzept nur so gut, wie die Leute die es umsetzen und vor allem dahinter stehen. Es nützt nämlich nichts, wenn es eine Ausbildungsphilosophie gibt und dennoch jeder Trainer sein eigenes Süppchen kocht. Wenn man sich für einen gemeinsamen Weg entschieden hat, geht es ans Eingemachte. Zuerst sollte man gründlich recherchieren und sich bestehende Konzepte von anderen Vereinen und Verbänden ansehen. Im Internet gibt es zahlreiche frei verfügbare, jedoch meist reduzierte, Konzepte von nationalen und internationalen Proficlubs. Des weiteren gibt es unzählige Literatur zu diesem Thema. Hat man dann genügend Informationen gesammelt, gilt es diese zu strukturieren. Ich habe mein Ausbildungskonzept in folgende Hauptbereiche unterteilt: Vorwort – Ausbildungsphilosophie – Spielphilosophie – Trainingsphilosophie – Spezielle Punkte, welche die Ausbildungsphilosophie untermalen (Demo Einheiten etc.) – Trainer – Eltern – Literaturverzeichnis. Das Ausbildungskonzept - eine Mögliche Struktur Vorwort Im Vorwort erläutert man dem Lesenden die Beweg- und Hintergründe für die Erstellung eines eigenen Ausbildungsweges. Weiters kann man einen kurzen Überblick über die Inhalte geben. Ausbildungsphilosophie Hier folgt die Beschreibung der gemeinsam ausgearbeiteten Ausbildungsphilosophie für die Zukunft des Vereines, hinter der alle stehen sollten. Spielphilosophie Welchen Fußball wollen wir spielen und worauf legen wir besonders Wert? Dieser relativ große Bereich kann in viele Einzelbereiche unterteilt werden. So ist es wichtig, dass auf jede Altersstufe (5er-, 7er,- 9er- und 11er-Fußball) im Detail eingegangen wird. Man gibt einen Überblick über die Spielfeldgroße, das Spielsystem sowie Spielprinzipien wie z.Bsp.: Im Vordergrund steht die Freude am Fußballspiel oder Jedes Kind hat viele Ballkontakte und soll bei 1:1 Situationen von Trainern / Eltern / Zusehern positiv unterstützt werden. Trainingsphilosophie Nun beschreibt man, mit welchen Inhalten die Ausbildungsphilosophie umgesetzt werden soll. Auch hier geht man auf die jeweiligen Altersgruppen ein und macht Angaben zur Trainingshäufigkeit und Schwerpunkten wie z.Bsp.: Ballschule, 1 vs 1, Finten etc. Spezielle Punkte, die die Ausbildungsphilosophie untermalen Dieser Bereich umfasst Demo Trainings sowie für die Ausbildung äußerst wichtige Dinge auf die hoher Wert gelegt wird. Man könnte hier also eine spezielle Laufschule beschreiben oder bereits bekannte Trainingsmodelle (Coerver, Horst Wein etc.) einarbeiten. Trainer Natürlich gehören auch die Anforderungen an die Trainer in ein Konzept. Jeder Verein sollte Wert auf gut ausgebildete Trainer legen, die von dem Weg überzeugt sind. Auch kann man hier Richtlinien und Eigenschaften beschreiben, die ein guter Trainer haben sollte. Eltern Auch was wir als Verein von den Eltern erwarten gehört unbedingt in ein Konzept und sollte auf keinem Fall vergessen werden. Hier kann man bereits im Vorfeld viele Dinge abklären, in dem man die Eltern darauf hinweist, wie sie sich bei einem Training oder Spiel zu verhalten haben. Literaturverzeichnis In Zeiten von Plagiatsvorwürfen etc. sollte dieser Punkt auch berücksichtigt werden. Hier werden alle Quellen zusammengefasst die man für die Ausarbeitung des Konzeptes verwendet hat. Diese umfassen Bilder, Textpassagen etc. [metaslider id=131] Natürlich sind die angeführten Punkte nur eine Richtlinie und nicht in Stein gemeißelt. Es soll euch eine Hilfe sein und einen groben Überblick über mögliche Inhalte geben. Im Gunde sind aber alle Konzepte in ähnlicher Form vorhanden und unterscheiden sich nur im Inhalt und den gewählten Trainingsinhalten. Abschließen möchte ich noch sagen, dass ich der Meinung bin, dass jeder Verein ein entsprechendes Konzept haben sollte und danach arbeitet. Auch wenn es Anfangs mit viel Arbeit und wahrscheinlich nicht mit entsprechendem Erfolg verbunden ist. Eine Idee wäre z.Bsp.: Wenn jeder Vereinsfunktionär und Trainer das Konzept unterschreibt. Ich bin absolut davon überzeugt, dass ihr, spätestens 2 Jahre nach Einführung und Controlling des Konzeptes, erste Früchte ernten könnt. P.S.: Solltet ihr weitere Fragen haben oder Hilfe bei der Erstellung benötigen, könnt ihr mich gerne per E-Mail oder Facebook kontaktieren.

Was ist dieses ominöse FUNiño eigentlich? Die Erklärung und die Regeln des Spiels.
FUNiño wird für die 8- und 9-Jährigen als das am besten geeignetste Fußballwettspiel empfohlen, weil es ein ideales Werkzeug ist, um ihre technischen, taktischen, körperlichen und kognitiven Fähigkeiten zu entwickeln. Das Spiel auf 4 Tore im 3 vs 3 bietet viele Lösungsmöglichkeiten und die Spieler können sich in ihrer Kreativität frei entfalten. FUNiño ist deshalb eine optimale Vorbereitung sowohl für den 5er als auch für den 7er Fußball. Natürlich ist diese Art des Spielens auch für ältere Kinder und sogar Jugendliche geeignet. Die Regeln von FUNiño Das Spielfeld Die Spielfeldausmaße für FUNiño sind 20-25 x 25-30 Meter. Somit haben idealerweise 8 FUNiño Felder auf einem regelrechten Fußballfeld Platz. Auf jeder Grundlinie werden 2 Tore, 2 Meter breit und ein Meter hoch, aufgestellt. Zwischen den Toren muss ein Abstand von mindestens 12 Meter, besser 14 Meter, bestehen. Der Strafraum oder die Schusszone wird durch einen parallel zur Grundlinie verlaufende Linie markiert, die 6 Meter von der Grundlinie entfernt ist. Ein Tor ist nur dann gültig, wenn der Ball vorher von einem Angreifer in die Schusszone gespielt wurde und wenn der Ball vollständig die Torlinie überschritten hat. Den Spielern ist es nicht erlaubt, länger als 2 Sekunden auf einer Torlinie zu verharren, um das Tor zu verteidigen. FUNiño Spielfeld Zahl der Spieler in jeder Mannschaft Eine Mannschaft besteht aus 4 Spielern, 3 sind auf dem Spielfeld. Sollte eine Mannschaft nur 2 Spieler haben, so gilt für sie das Spiel als verloren. Nach jedem Tor müssen beide Mannschaften einen Spieler auswechseln. Der Wechsel geschieht unter den 4 Spielern in Rotation und immer in der Mitte des Spielfeldes. Jeder Regelverstoß wird mit einem „Strafangriff“ geahndet. Sollte eine der beiden Mannschaften ein Tor zum 3:0, 4:1, 5:2 erzielen, d.h. Ergebnis mit 3 Toren unterschied erreichen, dann kann die verlierende Mannschaft ihren Auswechselspieler einwechseln und mit Überzahl spielen solange ein Mindestvorsprung von 3 Toren besteht. Technische Regeln Es gibt kein Abseits, keine Ecken und keinen Elfmeter. Einen Freistoß gibt es nur im Mittelfeld und in der eigenen Schusszone. Der Ball wird mit einem Pass oder einer Ballführung ins Spiel gebracht. Der Freistoß wird immer mindestens 3 Meter von der gegnerischen Schusszone entfernt ausgeführt und die Gegenspieler müssen alle mindestens 3 Meter vom Ausführenden entfernt sein. Bei einem Regelverstoß der Verteidiger in ihrem Strafraum gibt es einen Strafangriff für den Gegner. Auf ein Zeichen des Schiedsrichters dribbelt ein Angreifer vom Mittelpunkt des Feldes den Ball in Richtung der Schusszone eines der beiden gegnerischen Tore, die von einem der drei Abwehrspieler verteidigt werden. Nach dem Zeichen des Schiedsrichters startet dieser Verteidiger von der Grundlinie aus und zwingt normalerweise den Angreifer, den Ball zu einem seiner Mitspieler zu passen. Die Mitspieler starten zur gleichen Zeit zusammen mit den beiden übrigen Verteidigern von einer imaginären 5-Meter-Linie hinter dem Ball, um ihrem Spieler im Angriff oder in der Abwehr zu helfen. Der Schiedsrichter gibt das Startsignal, wenn alle 6 Spieler auf ihrer Position sind. Bei mehreren Strafangriffen während eines Spieles müssen sich die Spieler abwechseln. Bei einem Seitenaus oder Toraus wird der Ball mit einem Pass oder mit einer Ballführung ins Spiel zurückgebracht. Dabei müssen die Gegenspieler alle mindestens 5 Meter vom Schützen entfernt sein. Strafen Verhält sich ein Spieler unsportlich, so informiert der Schiedsrichter seinen Übungsleiter bzw. Trainer, der den Übeltäter dann vom Spiel ausschließt. Spieldauer Wird nur einmal am Tag gespielt gibt es drei Spielzeiten zu je 10 Minuten mit 3 Minuten Pause. Finden am gleichen Tag in einem Festival oder Turnier mehrere Spiele statt, so wird empfohlen 2 Halbzeiten zu je 12,5 Minuten zu spielen. Ausrüstung Ball: Es wird mit einem Ball Nr. 4 gespielt und in Ausnahmefällen mit einem Ball Nr. 3. Spielkleidung: Die 4 Spieler jeder Mannschaft sollten die gleiche Farbe tragen. Schutz: Alle Spieler sollten mit Schienbeinschonern spielen. Schiedsrichter Normalerweise gibt es keine Schiedsrichter bei FUNiño, denn ein beteiligter Spieler sollte im Falle von Zweifeln die Entscheidung treffen. Sollten jedoch Schiedsrichter eingesetzt werden, dann sollten sie unter 18 Jahre alt sein, um junge Fußballfans dazu zu animieren, Schiedsrichter zu werden. Mein persönliches Fazit zu FUNiño Zum ersten mal hörte ich von FUNiño als ich Horst Wein persönlich bei einer Trainerfortbildung in Vorarlberg (Oktober 2012 in Altach) verfolgen durfte und war fortan begeistert. Ich baute FUNiño in seiner Grundform und in einigen Variationen ins Training ein und sah, dass auch die Kids von dem Spiel begeistert waren. Über 18 Monate baute ich sehr häufig das Spiel ins Training ein und was sich dabei entwickelte war unglaublich. Die Kids spielten Kombinationen wie die Großen und die Raumaufteilung war, im Vergleich zu anderen Mannschaften, äußerst Vorbildhaft. Auch die Rückmeldung der Eltern und anderer Zuseher konnten sich hören lassen. Sie waren begeistert vom Spiel der Kids und vor allem, dass sie mit so jungen Jahren schon ein äußerst hohes Maß an Kreativität zeigten. Im Laufe meiner Tätigkeit als Akademie Tirol Assistenztrainer, baute ich das FUNiño Spiel bzw. die damit verbundene Trainingsmethode aus. Während der Spielpausen bzw. vor dem eigentlichen Spiel wurden den Kids Finten beigebracht, die ich dann im Spiel einforderte. Somit schlug ich zwei Fliegen mit einer Klappe - den Drill und die Kreativität vereint in einer Trainingseinheit. Mittlerweile gibt es mehr als 40 Variationen bzw. Spielformen von FUNiño und ich kann jedem Trainer nur empfehlen, dies in sein Trainings- bzw. Ausbildungskonzept einzubinden.

Mysterium Eignungsprüfung – Die Hürde zur UEFA-A Lizenz in Österreich
Nachdem ich in den letzten Jahren immer fleißig meine Fort- und Ausbildungen besuchte und mittlerweile Absolvent der UEFA-B Lizenz und ÖFB-Juniorenlizenz bin, wollte ich es dieses Jahr wissen und meldete mich für die UEFA-A Lizenz an. Nachdem ich alle nötigen Unterlagen wie Strafregisterbescheinigung, Ärztliches Attest sowie die Bestätigung meiner Praxis als Trainer der Akademie Tirol zusammen hatte, sandte ich alles an die zuständigen Personen des ÖFB. Rund 2 Wochen vor der Eignungsprüfung flatterte ein Brief des ÖFB mit den nötigen Informationen zur Prüfung in Lindabrunn ins Haus. Wie schon in den Jahren zuvor sind die östlichen Teilnehmer Österreichs am Vormittag an der Reihe und den Westen bat man ab 13:30 Uhr zur Prüfung. Ich und mein Trainerkollege starteten um ca. 07:00 Uhr am Prüfungstag mit dem Auto nach Lindabrunn, es war eine sehr lange Fahrt, galt es doch rund 500 km Anreise zu absolvieren. Während der gut 5-stündigen Fahrt mit dem fast schon rituellen Kaffee am Mondsee, vertrieben wir uns die Zeit mit Gesprächen über Fußball und ganz im speziellen um die Aufnahmekriterien zur UEFA-A Lizenz. Viele haben bereits von der Aufnahmeprüfung gehört, doch so wirklich genau hatte sie keiner beschrieben. Als wir pünktlich und frühzeitig in Lindabrunn ankamen, trafen wir auch schon auf Kollegen aus früheren Kursen, die uns etwas mehr über die gerade absolvierten Übungen erzählen konnten. Bevor es zum Umziehen in die Kabinen ging, gab es nochmals einen Kaffee in der Kantine und natürlich wurden die anderen Teilnehmer sowie die Prüfer begrüßt. Nachdem wir uns umgezogen hatten, ging es auf die wunderschöne Anlage der Sportschule Lindabrunn. Alleine das Aufwärmen auf diesem perfekt getrimmten Platz bei Kaiserwetter war die lange Fahrt wert. Pünktlich um 13:30 Uhr begrüßte uns der Kursleiter Mag. Thomas Janeschitz (Assistenztrainer ÖFB-Nationalteam) und erklärte uns den Ablauf. Neben ihn waren auch noch Rupert Marko (ÖFB-Nachwuchs Teamchef), Mag. Manfred Uhlig (BSPA Wien) und Dominik Thalhammer (ÖFB-Frauen Teamchef) anwesend. Wir (33 Teilnehmer aus Westösterreich) wurden ebenfalls wie am Vormittag (38 Teilnehmer aus Ostösterreich) in 4 Gruppen eingeteilt und den 4 Stationen zugewiesen. Die erste Station wurde von Rupert Marko betreut und es galt dort seine Torschusstechniken unter Beweis zu stellen. Bei Thomas Janeschitz (2 Station) galt es im 4 vs 4 (frei, 2 Kontakte, 1 Kontakt) zu bestehen. Danach ging es zu Manfred Uhlig der die dritte Station, das Technikkreuz, betreute. Abschließend ging es zu Dominik Thalhammer der uns bei einer Passübung auf die Füße schaute. Nachdem alle 4 Stationen absolviert waren, gab es noch ein Spiel 8 vs 8 über den halben Platz. Die Tore zählten aufgrund der fehlenden Tormänner nur Volley oder per Kopf. [metaslider id=126] Nach gut 60 Minuten war das ganze Schauspiel bestehend aus den 4 Stationen und dem Abschlussspiel beendet und wir konnten die Heimreise antreten. Herr Janeschitz teilte uns noch mit, dass es bis Mitte Juni dauern wird ehe wir bescheid bekommen, welche 50 Auserwählten der 71 Angetretenen zu den zwei Kursen aufgenommen werden. Mein Fazit Für die Teilnehmer aus Tirol und Vorarlberg stellt bereits die weite Anreise ein größeres Problem dar. Nach gut 5 stunden Fahrt ist man zwar körperlich am Platz, mental sitzt man aber noch auf der Autobahn. Weiters sollte es man sich gut überlegen, ob man sich den Strapazen annimmt, wenn man z.Bsp. für seine Trainertätigkeit nur 2 Punkte bekommt. Denn bei der Aufnahmeprüfung sind einige dabei (Regionalliga Trainer etc.) die bereits vor der Aufnahmeprüfung mit vollen 20 Punkten aufwarten können. Und 10 Punkte bei der Prüfung zu schaffen, ist als "Nicht-Profi" ein Ding der Unmöglichkeit. Grundinformationen für die Anmeldung und Aufnahme zur UEFA-A Lizenz Nachstehend habe ich für alle Interessenten der UEFA-A Lizenz die Grundvoraussetzungen sowie die Punktevergabe angeführt. Voraussetzungen bei der Anmeldung UEFA-B Lizenz mit gültiger AusbildungserlaubnisMindestens 1 Jahr Praxis als Trainer mit UEFA-B LizenzÄrztliches Attest über die sportliche Tauglichkeit (nicht älter als 6 Monate)Strafregisterbescheinigung (nicht älter als 3 Monate) Selektionskriterien Zeugnis der Abschlussprüfung der UEFA-B Lizenz (max. 10 Punkte)Trainerlaufbahn (max. 10 Punkte)Eigenkönnen (max. 10 Punkte) Beurteilung der Trainerlaufbahn mit gültiger UEFA-B Lizenz (Punkte werden nur für 1 Jahr vergeben) 1 Jahr 4. Leistungstufe (Kampfmannschaft) 10 Punkte1 Jahr 5. Leistungsstufe (Kampfmannschaft) oder ab 2 Jahren Frauen 1. Leistungsstufe (Kampfmannschaft) 8 Punkte1 Jahr Vorstufentrainer in gefördertem LAZ bzw. ÖFB kontrolliertem LAZ oder NW-Trainer (U11-U14) bei Vereinen der 1. Bundesliga oder Frauen 1. Leistungsstufe (Kampfmannschaft) 6 Punkte1 Jahr Assistenztrainer oder Individual/Techniktrainer in Akademien (AKA) oder LV-Ausbildungszentren (LAZ) oder Tormanntrainer (BL 1und 2) 4 Punkte1 Jahr Restliche hauptverantwortliche Trainer und Tormanntrainer 2 Punkte

Ankündigung: TFV Trainerfortbildung im Juli 2015 in Schwaz – FUNiño
Ein besonderes Highlight hat der TFV (Tiroler Fußballverband), unmittelbar vor der fußballerischen Sommerpause, im Juli geplant - es gelang dem Verband Horst Wein für eine 2-tägige Fortbildung zu gewinnen. Der Kurs wird Samstag (04. Juli 2015) und Sonntag (05. Juli 2015) im regionalen Sportzentrum Schwaz abgehalten und umfasst Theorie- und Praxiseinheiten. Die Praxis wird mit Spielern der Tiroler Talenteschiene (AKA, LAZ und VorLAZ) durchgeführt. Programm - Samstag, 04. Juli 2015 08:30 Uhr: Eintreffen der Teilnehmer 09:00 Uhr: Eröffnung der Fortbildung 09:15 bis 11:00 Uhr: Theorie - Werkzeuge zur Entwicklung der Spielintelligenz im Fußball mit anschließender Diskussion. 11:00 bis 11:30 Uhr: Pause 11:30 bis 13:00 Uhr: Praxis - FUNiño - Regeln des Mini-Fußballspiels - Fußball lesen lernen mit hilfe von vorbereitenden Spielen oder Korrekturspielen für FUNiño. 13:00 bis 14:40 Uhr: Mittagspause 14:40 bis 16:00 Uhr: Theorie - Nenne die charakteristischen Merkmale der hier demonstrierten Lehrweisen im Vergleich zum traditionellen Lernen und Lehren des Fußballspiels in Österreich. 16:30 bis 18:00 Uhr: Praxis - Demonstration von FUNiño-Spielen und ihren Varianten. 18:00 Uhr: Ende des ersten Tages Programm - Sonntag, 05. Juli 2015 08:45 Uhr: Theorie - Rückblick und Ausblick über FUNiño. 10:00 bis 10:30 Uhr: Pause 10:30 bis 12:00 Uhr: Praxis - Spielintelligenz im Angriffsfußball 11 gegen 11 - Kostproben von einigen vereinfachten Spielen zur Verbesserung des Positionsangriffes, des Ballhaltens und Konterangriffes. 12:15 - 14:00 Uhr: Theorie - Das spanische Fußball-Entwicklungsmodell 14:00 Uhr: Ende der Fortbildung und Verabschiedung der Teilnehmer Infos und Anmeldung Für die Ausbildungen "Nachwuchsbetreuerlehrgang alt" und "Trainerkurs des Landesverbandes alt" sowie in der neuen Trainerausbildung "Kindertrainer" und "Jugendtrainer" ist eine 8-stündige Fortbildung alle 3 Jahre verpflichtend. Für die Absolventen der UEFA-B-Lizenz-NEU ist ebenfalls alle 3 Jahre eine Fortbildung verpflichtend, welche sich über 15 Stunden erstrecken muss. Kursbeitrag: € 50,- (wird am Kursbeginn eingehoben) Anmeldefrist: Freitag, 26. Juni 2015 Ausbildungskategorie: ÖFB - Kategorie IV Anmeldung und weitere Details findet ihr auf der Website des Tiroler Fußballverbandes: Zur Anmeldung und Details Programmänderungen und Irrtümer vorbehalten.

Mein Weg zum Ausbildungskonzept für die Altersstufen U7 bis U14
Im Zuge meiner Ausbildung zur ÖFB-Juniorenlizenz musste ich als Hausaufgabe, zwischen den beiden Kursteilen, ein Ausbildungskonzept für Kinder und Jugendliche (U7 - U14) ausarbeiten. Anfangs dachte ich mir, dass dies nicht so schwierig sein wird, da man als Trainer schon einiges erlebt und zusammengetragen hat. Doch dem war leider nicht so, es erwies sich wesentlich schwieriger als gedacht, vor allem deswegen, weil das WWW ebenfalls eine Fülle an Informationen bat, die es zu strukturieren galt. Als erstes begab ich mich auf die Suche in meiner Wohnung, genauer gesagt in meinem "Fußballbüro" und trug alle Unterlagen und Bücher zusammen, die ich über die Jahre gehortet habe. Danach startete ich die Suche im Internet und lud zahlreiche Dokumente, Vorträge und Studien herunter. Nun galt es das Gesammelte zu strukturieren und zu lesen, was zeitlich ein großes Problem war, da ich neben meiner Tätigkeit als Akademie Tirol Assistenztrainer natürlich auch noch einen 40-Stunden Job habe. Das bedeutete also wenig Freizeit und extrem viel Fußball für die kommenden Wochen. Nachdem ich die Unterlagen studiert und strukturiert hatte überlegte ich mir welchen Weg ich bei der Ausbildung gehen möchte. Bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom und genau so ist es im Fußball. Es gibt zahlreiche Ausbildungsmodelle (Coerver Coaching, Peter Schreiner Modell, etc.) an die man sich orientieren kann. Doch diese waren für mich nicht von Relevanz, da ich einen anderen Weg gehen wollte, so entschied ich mich für das Entwicklungsmodell in 5-Stufen von Horst Wein. Diese Philosophie führt zurück zu den Wurzeln des Fußballs, dem Straßenfußball. Ehemalige Mannschaft die bereits nach dem Konzept ausgebildet wird. Nachdem ich mich für ein Modell entschieden hatte, ging es darum dieses für meine Ausbildungsziele anzupassen und um meine Erfahrungen an die Anforderungen im Spitzennachwuchsfußball darin einfließen zu lassen. Als erstes erarbeitete ich das Inhaltsverzeichnis um dann auf dieses Aufbauend meine Texte und Übungen zu verfassen. Anfangs kalkulierte ich mit rund 20 A4 Seiten, aber ich merkte bald, dass diese nicht ausreichen würden. Ich war in einem richtigen Flow und schrieb Satz um Satz und erarbeitete Beispieleinheiten für die jeweiligen Altersstufen. Am Ende standen 50 Seiten zu Buche und ich war richtig Stolz auf meine Arbeit. Endlich hatte ich all meine Ideen in schriftlicher Form vorliegen. Jetzt ging es nur noch darum, dass mein Konzept bei der Präsentation vor den Kursleitern (Janeschitz, Uhlig und Hartweger) besteht. Während der 2. Kurswoche der ÖFB-Juniorenlizenz musste jeder Teilnehmer in Einzelgesprächen sein Konzept vortragen und beschreiben. Anfangs war ich relativ nervös, aber während des Gespräches mit Mag. Thomas Janeschitz (Assistenztrainer des Österreichsichen Nationalteams) verflog diese Nervosität in nu. Herr Janeschitz verfolgte meine Ausführungen und hatte nur wenige Zwischenfragen und 2 Kleinigkeiten an dem Konzept auszusetzen. Am Ende bekam ich für meine Arbeit ein "sehr gut" und er fand auch, dass dieser Ausbildungsweg durchaus auch in Amateurvereinen umsetzbar ist. Fazit Ich kann jedem Trainer bzw. Nachwuchsleiter nur empfehlen selbst ein Konzept für seinen Verein auszuarbeiten. Es gibt nichts wichtigeres als eine niedergeschriebene Ausbildungsphilosophie an die sich die Trainer des Clubs orientieren können. Natürlich ist es mit enormen Arbeitsaufwand verbunden, vor allem wenn das Konzept dann auch am Platz umgesetzt werden soll, aber es ist die Basis eines erfolgreichen Ausbildungsweges.

Eindrücke von der ÖFB-Juniorenlizenz
"Jedes Jahr eine Trainerlizenz absolvieren" lautete mein Motto als ich 2010 mit meiner Trainertätigkeit startete. Mittlerweile bin ich Inhaber der UEFA-B Lizenz und absolvierte in der Saison 2014/15 auch die ÖFB-Juniorenlizenz. Doch worum geht es bei dieser noch jungen und unbekannten Ausbildung? Genau das werde ich in den nächsten Zeilen näher beleuchten und euch meine Eindrücke vom 2-wöchigen Kurs schildern. Als ich im Sommer 2014 auf der Suche nach einer weiteren Ausbildung des ÖFB war und die UEFA-A Lizenz, aufgrund meiner fehlenden Praxis als Trainer mit UEFA-B Lizenz, kein Thema war, entschied ich mich für die ÖFB-Juniorenlizenz als nächste Ausbildungsstufe. Ein wesentlicher Punkt, warum ich mich für diese Ausbildung entschied, war auch, dass man mit dieser Lizenz ohne A-Lizenz in die Elite-Junioren Ausbildung einsteigen kann. Der 2-wöchige Kurs ist in zwei Teile gesplittet und wird vom ÖFB in Zusammenarbeit mit der BSPA durchgeführt. Der erste Teil fand im November 2014 in der Sportschule Lindabrunn statt und im zweiten Teil gastierte man im März in der wohl schönsten Sportschule in Faak am See. Ausblick auf den Faaker See vom Balkon des Zimmers. Erster Teil der ÖFB-Juniorenlizenz Die erste Woche in Lindabrunn hatte es ordentlich in sich. Am Montag standen von 14:00 bis 21:15 Uhr die Kurseröffnung, ein Kennenlernturnier sowie eine Spielbeobachtung inkl. anschließender Analyse in Kleingruppen auf dem Programm. Spätestens jetzt wusste jeder, dass dieser Kurs kein Zuckerschlecken wird. Der Dienstag begann um 08:15 Uhr mit dem Thema Sportbiologie welches von Dr. Gerhard Zallinger (Sportwissenschafter des Österreichischen Nationalteams) intensiv bearbeitet wurde. Um 14:00 Uhr ging es mit Spezieller Trainingslehre und anschließender Praxis bei Mag. Thomas Janeschitz (Assistenztrainer des Österreichischen Nationalteams) weiter. Mittwochs startete man mit einem kurzen Theorie-Block ehe es in die 6-stündige Praxiseinheit ging. Der Donnerstag - Pädagogiktag - wurde von Mag. Wolfgang Hartweger und Mag. Norbert Meister geleitet. Es war zwar ein langer Tag voller Theorie, doch man erarbeitete den gesamten Inhalt in Gruppen und daher war es äußerst interessant und kurzweilig. Am Freitag, dem letzten Tag der ersten Kurswoche, stand dann Bewegungslehre bei Mag. Manfred Uhlig und Regelkunde mit Gerhard Gerstenmayer auf dem Programm. Besonders Herr Uhlig hat es mir mit seiner Art zu präsentieren sehr angetan. Er hatte einen guten Schmäh und sorgte somit für viel Aufmerksamkeit bei einem doch relativ trockenem Thema. Zweiter Teil der ÖFB-Juniorenlizenz Für den zweiten Teil reisten wir mitte März nach Kärnten, genauer gesagt nach Faak am See. Dieser Teil dauerte zwei Tage länger und war geprägt von vielen Praxiseinheiten, bei denen den Teilnehmern viel abverlangt wurde. Bereits am Anreise Tag stand ein Futsal-Turnier auf dem Programm um wieder in den Kurs zu finden. Auch die weiteren Tage standen ganz im Zeichen der Praxis und man versuchte das vorher erlernte auf dem Platz umzusetzen. Nach jeder Einheit traf man sich in Kleingruppen und gab den Coaches Feedback. Es war äußerst spannend so viele unterschiedliche Meinungen zu seiner Trainingsarbeit zu hören und worauf man besonderen Wert legen sollte. An zwei Abenden musste man den Ausbildern seine Hausaufgabe (Ausbildungskonzept U7-u14) präsentieren und konnte sich deren Feedback zu diesem Konzept holen. Besonders spannend war der vorletzte Tag, dort ging es um Führung und Teambuilding. Wir erhielten einige scheinbar "einfache" Aufgaben der Ausbilder, welche sich dann teilweise als äußerst schwierig erwiesen, dennoch hatte man viel Spaß bei der Ausführung. Die Hausaufgabe - Erstelle ein Ausbildungskonzept für Kinder von 7 bis 14 Jahre Zwischen den beiden Kurswochen hatten wir natürlich nicht frei, sondern hatten eine Hausübung zu meistern. Die Aufgabe war ein detailliertes Ausbildungskonzept für Kinder von 7 bis 14 Jahren auszuarbeiten. Anfangs dachte ich schon, dass dies nicht so schwierig sein wird, da man als Trainer ja schon einiges erlebt und zusammengetragen hat, doch genau das war eigentlich mein größtes Problem. Ich begann mehrmals von Neuem und wusste nicht wirklich wo ich ansetzen sollte. Am Abgabetag, ja ich weiß ziemlich spät, begann ich ein letztes Mal mit dem Konzept. Ich setzte mir die Kopfhörer auf, schaltete gute Musik an und begann zu schreiben. Schon mit dem ersten Satz merkte ich, dass es läuft. Am Ende hatte ich ein rund 50-seitiges Konzept erstellt und konnte es noch rechtzeitig, praktisch um 5 vor 12, um 23:55 Uhr abgeben. Die Hausaufgabe - Erstelle ein Ausbildungskonzept Der Prüfungstag Wie bei jeder Ausbildung galt es auch hier eine Prüfung zu absolvieren. Diese fand zwei Wochen nach dem letzten Teil in der Sportschule Lindabrunn in kommissioneller Form statt. Die Prüfungsthemen umfassten Allgemeine und Spezielle Trainingslehre (Janeschitz), Bewegungslehre (Uhlig), Pädagogik (Hartweger) und Sportbiologie (Zallinger) in Prüfungsgesprächen und einem Lehrauftritt. Erfreulich war, dass am Ende dieses Tages jeder bestand und ich konnte mich über einen "Ausgezeichneten Erfolg" freuen. Fazit Der Kurs war für mich eine große Bereicherung. Ich konnte viel Neues lernen, mich mit zahlreichen Trainerkollegen austauschen und möchte keinen der Kurstage missen. Die ÖFB-Juniorenlizenz ist äußerst Empfehlenswert und sollte von jedem engagierten Trainer besucht werden.

FUNiño – The beautiful game oder die Rückkehr des Straßenfußballs
"Back to the roots - lasst den Straßenfußball von früher wieder aufleben!" - Bei dem revolutionären Fußballspiel FUNiño dürfen Kinder wieder Kinder sein und sind selbst Schiedsrichter und Trainer. Jeder von uns kann sich wahrscheinlich noch an seine Kindheit erinnern, als man sich noch Draußen zum Spielen traf. Egal ob Sonnenschein, Schnee oder Regen, wir waren Draußen um uns mit Freunden und anderen Kindern zu treffen. Die einen spielten Verstecken, die andren wiederum Fangspiele und es gab auch die, die sich täglich zum Fußballspielen trafen. Mal spielte man auf Rasen, ein anderes Mal auf Asphalt und wenn man nett zum Platzwart war, durfte man auch den Sportplatz außerhalb der Trainingszeiten benützen. Es wurden zwei Mannschaften gewählt, wo jung und alt gemeinsam auf zwei Tore, meist aus Flaschen oder T-Shirts, spielten. Es gab harte und weiche, große und kleine Bälle aber nichts davon hielt uns davon ab zu spielen. Wir konnten verschiedene Erfahrungen sammeln und fühlten uns frei. Anders als beim Training im Verein, wo wir unter Anweisung des Trainers von Hütchen zu Hütchen laufen mussten. FUNiño, was nichts anderes als Vergnügen und Spaß für Kinder bedeutet, wrude bereits vor rund 25 Jahren vom weltbekannten Fußballstar Xavi (Xavier Hernández) vom FC Barcelona gespielt. Das Spiel auf 4 Tore hieß damals noch Minifußball und wurde von Horst Wein, dem früheren deutschen und spanischen Hockeynationaltrainer, erdacht und seitdem stetig weiterentwickelt. Heute stimuliert diese Art des Fußballspielens in 21 Ländern weltweit die Kreativität und Intelligenz von zehntausenden Kindern bis 10 Jahre. Horst Wein lässt Kinder Fußball nicht wie kleine Erwachsene spielen, sondern bietet ihnen jedes Jahr verschiedene attraktive Lern- und Lehrprogramme inklusive Wettkämpfe an, die auf ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten optimal angepasst wurden. Mehr zum Thema FUNiño erfhährt ihr in den kommenden Wochen und Monaten in meinem Blog.

Horst Wein – „The Coach of Coaches“ – FUNiño
Wer ist Horst Wein und warum wird er als "The Coach of Coaches" (Der Trainer von Trainern) bezeichnet? Dieser Frage werde ich in den kommenden Zeilen auf den Grund gehen und den Erfinder von "FUNiño" etwas näher beschreiben. Horst Wein wurde 1941 in Hannover geboren und ist eine ehemaliger deutscher Hockeynationalspieler und war auch Coach der deutschen und spanischen Hockeynationalmannschaft. Weiters ist er Master Coach der Federation International de Hockey und weltweit anerkannter Ausbilder von Fußballtrainern. Horst Wein - "The Coach of Coaches" Er ist Autor von mehr als 30 Sportbüchern und hat zahlreiche Artikel in einschlägigen Magazinen veröffentlicht. Weiters ist er als fachlicher Berater einer Hockeysoftware tätig und produzierte mehrere DVDs. Horst bestritt selbst 40 Länderspiele für die deutsche Hockeynationalmannschaft und wurde 1969 nach seiner aktiven Karriere als Spieler auch Hockeybundestrainer. 1972 war er Hockeydirektor des Hockeyturniers bei den Olympischen Spielen in München und 1973 zog er nach Spanien um dort die Hockeynationalmannschaft zu trainieren. Zu Beginn der 1980er Jahre wechselte er in den Fußball und erarbeitete ein Trainingsmodell für Kinder und Jugendliche das die Denk- und Spielweise des "Streetsoccers" berücksichtige. 1985 entwickelte er "FUNiño - FUtbol a la medida del Niño", ein Spiel auf 4 Tore bei dem die Stimulation der Kreativität und Intelligenz der Kinder im Vordergrund steht. 2013 hielt Horst einen Vortrag bei einer Fußballtrainerfortbildung in Altach (Vorarlberg / Österreich) und ich kam damals zum ersten Mal in Kontakt mit seiner Ausbildungsphilosophie und war fortan begeistert. Seine Philosophie führt zurück zum altbekannten "Streetsoccer" und lässt Kinder wieder Kinder sein. Die jungen Spieler müssen sich Lösungen selbst erarbeiten und werden mit Hilfe des Trainers durch gezielte Fragestellung auf den richtigen Weg gebracht. Näheres zum Thema "FUNiño" folgt ein einem anderen Blogbeitrag. Ich werde in meinem Blog in den nächsten Wochen und Monaten näher auf die Ausbildungsphilosophie von Horst Wein eingehen und auch generelle Informationen und Ideen zum Nachwuchsfußball publizieren. "Fußball beginnt im Kopf und endet in den Füßen" - Horst Wein