Audis Premiumklasse mit Rissen

Audis Premiumklasse mit Rissen

Neulich war ich mit dem Auto eines Bekannten unterwegs. Es ist ein wirklich schönes Fahrzeug, gerade mal ein Jahr alt, elegant und dennoch sportlich. Eines, das nicht nur den Besitzer mit Stolz erfüllt, sondern auch dem Betrachter auf der Straße auffällt. Vielleicht sogar Begehrlichkeit und Neid erweckt. Denn die Marke ist Premium, stellt also hohe Ansprüche an die Qualität und verlangt natürlich auch überdurchschnittliche Preise. Aber der Kunde bezahlt dafür ja auch gerne mehr. Wer will denn schon Durchschnittsware haben? Ich denke, ich kann ruhig sagen, dass es sich im konkreten Fall um einen Audi handelt. Ihr wisst schon, die Marke mit den vier Ringen im Logo. Obwohl sich Audi und Ringe scheinbar nicht so recht vertragen… Aber dazu später mehr.

Innen setzte sich der erste gute Eindruck nahtlos fort. Schöne Materialien wie Aluminium und Leder, die kostspielig aussehen und sich auch in einer Designerwohnung nicht verstecken müssten. Selbstverständlich ist auch die Haptik allerfeinst, es fühlt sich alles wunderbar an. Bis ich dann hinter dem Lenkrad Platz nehmen durfte. Leder natürlich, weil ja Premium. Bloß, genauer hinschauen sollte man nicht. Was man schon mit den Fingern beim ersten Tasten erahnen kann, wird dann auch schnell mit bloßem Auge sichtbar. Zahlreiche kleine Falten und Risse rund um den ganzen Lenkradkranz sind erkenn- und spürbar. Es sieht so aus, als ob sich das Leder zusammenzieht. Das soll Premium sein?

Vorsicht Premium, bitte nicht anfassen!

Dem Besitzer war der fragwürdige Zustand des Leders natürlich auch schon länger aufgefallen. Wie er mir versicherte, war er deswegen auch schon bei seiner Vertragswerkstatt und sogar bei Audi selbst vorstellig geworden. Mehrmals. Und immer wieder wurde er abgewiesen. Der Schaden sei keineswegs ein Materialfehler, sondern auf äußere Einwirkungen zurückzuführen, wie zum Beispiel Kontakt mit Ringen oder Uhren.

Jetzt sieht man ja immer wieder mal Verkehrsteilnehmer, die offensichtlich mit der Bewegung ihres Fahrzeuges im Straßenverkehr überfordert sind. Könnte das eventuell daran liegen, dass die ihr Auto mit ihrer Uhr zu lenken versuchen? Ich kann es mir ja schwer vorstellen, wie das überhaupt gehen soll. Wie müsste man denn im Auto sitzen, um überhaupt mit dem Uhrenarmband solche Spuren zu hinterlassen? Aber vielleicht sollte man sich mal die Lenkräder bei diesen Herrschaften genauer ansehen.

Vier Ringe im Logo, aber bitte keinen hinterm Steuer!

„Verheiratete sollten wohl keinen Audi mit Lederlenkrad kaufen“, meinte der Besitzer leicht spöttisch und zeigte mir sogleich seine Hände, übrigens ohne Ring, weder Ehering noch Schlagring. Wenn das Lenkrad schon nach 30.000 gefahrenen Kilometern so aussieht, mag man gar nicht daran denken, wie das vielleicht in 5 Jahren sein wird. Nichts im Auto wird wohl so oft in die Hand genommen wie das Lenkrad. Da klingt es schon ein bisschen unglaubwürdig, dass ein Ring solche Beschädigungen verursachen soll. Ein Einzelfall ist das aber nicht, wie man im Forum von Motor-Talk , immerhin Europas größte Auto- und Motorcommunity, nachlesen kann.

Audis Premiumklasse mit Rissen
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Von in Gschichten.com